Jesaja 30

Lutherbibel 2017

1 Weh den abtrünnigen Kindern, spricht der HERR, die ohne mich Pläne fassen und ohne meinen Geist Bündnisse eingehen, um eine Sünde auf die andere zu häufen, (Jes 1,2; Jes 31,1)2 die hinabziehen nach Ägypten und befragen meinen Mund nicht, um Zuflucht zu suchen beim Pharao und sich zu bergen im Schatten Ägyptens! (2Kön 18,21)3 Aber es soll euch die Zuflucht beim Pharao zur Schande geraten und der Schutz im Schatten Ägyptens zum Hohn. (Jes 20,5)4 Denn seine Fürsten waren zwar in Zoan, und seine Boten sind nach Hanes[1] gekommen, (Jes 19,11; Jes 19,13)5 aber alle sind zuschanden geworden an dem Volk, das ihnen nichts nützen kann, weder zur Hilfe noch sonst zu Nutz, sondern nur zu Schande und Spott.6 Dies ist die Last[2] für die Tiere des Südlandes: Im Lande der Trübsal und Angst, wo Löwin und brüllender Löwe, wo Ottern und fliegende Schlangen sind, da führen sie ihre Habe auf dem Rücken von Eseln und ihre Schätze auf dem Höcker von Kamelen zu dem Volk, das ihnen nichts nützen kann. (5Mo 8,15; Jes 14,29)7 Denn Ägypten ist nichts, und sein Helfen ist vergeblich. Darum nenne ich Ägypten »Rahab, zum Schweigen gebracht«. (Ps 89,11; Hes 29,3)8 So geh nun hin und schreib es vor ihnen nieder auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch, dass es bleibe als Zeuge für immer und ewig. (Jes 8,1)9 Denn sie sind ein ungehorsames Volk und verlogene Kinder, die nicht hören wollen die Weisung des HERRN, (Jes 1,4)10 sondern sagen zu den Sehern: »Ihr sollt nicht sehen!«, und zu den Schauern: »Was wahr ist, sollt ihr uns nicht schauen! Redet zu uns, was angenehm ist; schaut, was täuscht! (Am 2,12; Mi 2,6)11 Weicht ab vom Wege, geht aus der rechten Bahn! Lasst uns doch in Ruhe mit dem Heiligen Israels!«12 Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dies Wort verwerft und vertraut auf Frevel und Mutwillen und verlasst euch darauf,13 so soll euch diese Schuld sein wie ein Riss, der aufbricht und klafft an einer hohen Mauer, die plötzlich, unversehens einstürzt,14 wie wenn ein Topf zerschmettert wird, den man zerstößt ohne Erbarmen, sodass man von seinen Stücken nicht eine Scherbe findet, darin man Feuer hole vom Herd oder Wasser schöpfe aus dem Brunnen. (Jer 19,11)15 Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Vertrauen würdet ihr stark sein. Aber ihr habt nicht gewollt (2Mo 14,14; Jes 7,4; Jes 28,12)16 und spracht: »Nein, sondern auf Rossen wollen wir dahinfliegen«, – darum werdet ihr dahinfliehen, »und auf Rennern wollen wir reiten«, – darum werden euch eure Verfolger überrennen.17 Denn tausend werden fliehen vor eines Einzigen Drohen, ihr alle vor dem Drohen von fünfen, bis ihr übrig bleibt wie ein Mast oben auf einem Berge und wie ein Banner auf einem Hügel. (5Mo 32,30)18 Darum harrt der HERR darauf, dass er euch gnädig sei, und darum macht er sich auf, dass er sich euer erbarme; denn der HERR ist ein Gott des Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren! (Ps 2,12)19 Du Volk Zions, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht weinen! Er wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört. (Jes 65,24)20 Und der Herr wird euch in Trübsal Brot und in Ängsten Wasser geben. Und dein Lehrer wird sich nicht mehr verbergen müssen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen.21 Und wenn ihr zur Rechten oder zur Linken gehen wollt, werden deine Ohren hinter dir das Wort hören: Dies ist der Weg; den geht! (5Mo 5,32)22 Und ihr werdet entweihen eure silbernen Götzen und eure vergoldeten Bilder und werdet sie wegwerfen wie Unrat und zu ihnen sagen: Hinaus! (Jes 2,20; Jes 27,9; Jes 31,7)23 Und er wird deinem Samen, den du auf den Acker gesät hast, Regen geben und dir Brot geben vom Ertrag des Ackers in voller Genüge. Und dein Vieh wird zu der Zeit weiden auf weiter Aue. (3Mo 26,4; Joe 2,23)24 Die Rinder und Esel, die den Acker bearbeiten, werden würziges Futter fressen, das geworfelt ist mit Schaufel und Wurfgabel.25 Und es werden auf allen großen Bergen und auf allen hohen Hügeln Wasserbäche und Ströme fließen zur Zeit der großen Schlacht, wenn die Türme fallen werden.26 Und des Mondes Schein wird sein wie der Sonne Schein, und der Sonne Schein wird siebenmal heller sein, so wie das Licht von sieben Tagen, zu der Zeit, wenn der HERR den Schaden seines Volks verbinden und seine Wunden heilen wird. (Jer 30,17)27 Siehe, des HERRN Name kommt von ferne! Sein Zorn brennt und mächtig erhebt er sich, seine Lippen sind voll Grimm und seine Zunge wie ein verzehrendes Feuer28 und sein Odem wie eine Wasserflut, die bis an den Hals reicht, zu schwingen die Völker in der Schwinge des Verderbens. Und er wird die Völker mit einem Zaum im Maul in die Irre führen. (Jes 8,8)29 Da werdet ihr singen wie in der Nacht des heiligen Festes und euch von Herzen freuen, wie wenn man mit Flötenspiel geht zum Berge des HERRN, zum Fels Israels. (5Mo 16,14; Ps 18,3)30 Und der HERR wird seine herrliche Stimme erschallen lassen, und man wird sehen, wie sein Arm herniederfährt mit zornigem Drohen und mit Flammen verzehrenden Feuers, mit Wolkenbruch und Hagelschlag. (Jes 29,6)31 Da wird Assur erschrecken vor der Stimme des HERRN, der ihn schlägt mit dem Stock. (2Kön 19,35; Jes 10,26)32 Jeder Schlag der Zuchtrute, die der HERR auf ihn niedersausen lässt, geschieht unter Pauken- und Zitherspiel, und er kämpft mit Assur, wie man im Tanz ein Opfer schwingt.33 Denn die Feuergrube ist längst hergerichtet, ja, sie ist auch dem König bereitet, tief und weit genug. Der Scheiterhaufen darin hat Feuer und Holz die Menge; der Odem des HERRN wird ihn anzünden wie ein Schwefelstrom.

Jesaja 30

Hoffnung für alle

1 So spricht der HERR: »Wehe euch, ihr widerspenstigen Kinder! Lasst euch warnen! Ihr führt eure eigenen Pläne aus, die nicht von mir stammen. Ihr schließt Verträge ab, die nicht meinem Willen entsprechen. So ladet ihr immer mehr Schuld auf euch.2 Ohne mich zu fragen, sucht ihr in Ägypten Zuflucht und wollt euch den Schutz des Pharaos sichern.3 Doch euer Vertrauen in den Pharao wird enttäuscht werden: Am Ende werdet ihr ohne den erhofften Schutz von Ägypten dastehen, gedemütigt und beschämt.4 Zwar haben eure führenden Männer die Stadt Zoan erreicht; die Boten, die ihr gesandt habt, sind bis nach Hanes im Süden gekommen.5 Trotzdem wird euch ein Bündnis mit diesem Volk nichts nützen! Es bringt euch keine Hilfe und keinerlei Vorteile, sondern nur Schimpf und Schande.«6 Dies ist Gottes Botschaft über die Tiere, die auf dem Weg durch das Südland sind: »Eine Karawane zieht durch die grauenvolle Wüste, in der überall Gefahren lauern. Da gibt es Löwen, giftige Vipern und fliegende Schlangen. Die Abgesandten aus Juda haben ihre Esel und Kamele mit reichen Schätzen schwer beladen, denn sie wollten sich die Freundschaft eines Volkes erkaufen. Aber dieses Volk wird ihnen nichts nützen:7 Ägyptens Versprechungen sind wertlos, seine Hilfe kommt vergeblich. Daher nenne ich es ›Rahab, der lahme Drache‹.«8 Der Herr befahl mir: »Geh nun und schreib meine Worte vor den Augen dieser Leute auf eine Tafel! Ritz die Buchstaben tief ein, damit sie nicht verwittern, sondern für alle Zeiten erhalten bleiben.9 Denn mein Volk ist ein widerspenstiges Volk. Wie missratene, verlogene Kinder sind sie, die sämtliche Weisungen von mir in den Wind schlagen.10 Sie verbieten den Propheten zu weissagen. ›Wir wollen die Wahrheit gar nicht hören‹, wehren sie ab. ›Prophezeit uns lieber, was uns gefällt. Lasst uns in schönen Trugbildern leben, täuscht uns ruhig.11 Biegt doch die Wahrheit ein wenig zurecht! Nur lasst uns endlich in Ruhe, verschont uns mit diesem heiligen Gott Israels.‹12 Doch ich, der heilige Gott Israels, antworte ihnen: Ihr haltet es nicht für nötig, auf meine Warnungen und Befehle zu hören. Lieber verlasst ihr euch auf Gewalt und Intrigen.13 Doch das wird euch zum Verhängnis werden. Dann gleicht ihr einer hohen Mauer, die einen Riss bekommen hat. Er wird immer größer und tiefer, bis die Mauer plötzlich zusammenbricht.14 Ihr werdet wie ein Tonkrug sein, der schonungslos in tausend Stücke zerschmettert wird. Keine der Scherben ist noch groß genug, um damit Glut aus der Feuerstelle zu holen oder Wasser aus dem Teich zu schöpfen.«15 So spricht der HERR, der heilige Gott Israels: »Kehrt doch um zu mir und werdet ruhig, dann werdet ihr gerettet! Vertraut mir und habt Geduld, dann seid ihr stark! Doch das wollt ihr nicht.16 Stattdessen prahlt ihr: ›Wir haben gute Pferde, auf ihnen jagen wir so schnell wie der Wind davon.‹ Jawohl, ihr werdet davonjagen – auf der Flucht vor euren Feinden! Selbst wenn ihr noch so schnell rennt – eure Verfolger bleiben euch auf den Fersen!17 Ein Einziger von ihnen schlägt tausend von euch in die Flucht; und wenn nur fünf euch angreifen, dann lauft ihr alle schon davon. Zuletzt bleibt nur ein kleines Häufchen von euch übrig, einsam und verlassen wie eine Fahnenstange auf der Bergspitze.«18 Doch sehnt sich der HERR danach, euch gnädig zu sein. Bald wird er zu euch kommen und sich wieder über euch erbarmen, denn er ist ein gerechter Gott. Wie glücklich können sich alle schätzen, die auf seine Hilfe warten!19 Ihr Einwohner von Jerusalem, ihr Menschen aus Zion, ihr müsst nicht mehr weinen! Der Herr wird euch wieder in Liebe annehmen, darauf könnt ihr euch verlassen. Sobald er euer Schreien hört, kommt er euch zu Hilfe.20 Und lässt er auch schlimme Zeiten anbrechen, in denen Sorge und Leid euer tägliches Brot sind,[1] so werdet ihr doch nicht umkommen. Der Herr wird sich nicht länger vor euch verborgen halten, sondern er wird euch unterweisen. Mit eigenen Augen werdet ihr ihn als euren Lehrer erkennen.21 Und kommt ihr vom richtigen Weg ab, so hört ihr hinter euch eine Stimme: »Halt, dies ist der Weg, den ihr einschlagen sollt!«22 Dann sind eure geschnitzten und gegossenen, mit Gold und Silber überzogenen Götzenfiguren für euch auf einmal nur noch Abfall. Verächtlich ruft ihr: »Bloß weg mit diesem Dreck!«23 Eure bestellten Felder wird der Herr mit Regen tränken. Üppig steht euer Korn da, ihr bringt eine reiche Ernte ein. Eure Herden weiden auf weiten, saftigen Wiesen.24 Die Rinder und Esel, mit denen ihr die Felder bearbeitet, bekommen Kraftfutter aus Getreide zu fressen, das man sorgfältig von der Spreu getrennt hat.25 An dem Tag, an dem Gott mit den Feinden abrechnet und ihre Festungen einreißt, da werden Bäche voller Wasser von allen Bergen und Hügeln herabfließen.26 Der Mond leuchtet so hell wie die Sonne, und die Sonne scheint siebenmal heller als sonst, als würde sie das Licht einer ganzen Woche verbreiten. An diesem Tag wird der HERR die Wunden, die er seinem Volk zugefügt hat, verbinden und ihre Brüche heilen.27 Seht ihr den HERRN nahen? Er selbst kommt von weit her, gepackt von glühendem Zorn. Mit Gewalt erhebt er sich. Seine Lippen beben vor Wut, und seine Zunge sprüht Feuer.28 Sein Atem reißt alles mit sich fort wie ein tosender Bach, der einem bis zum Hals reicht. Er kommt, um die Völker im Sieb zu schütteln und die wertlosen Stoppeln wegzuwerfen. Wie wilde Pferde wird er sie bändigen, er wird ihnen Zaumzeug anlegen und sie daran ins Verderben führen.29 Ihr aber werdet Lieder singen wie in den Nächten, in denen ihr heilige Feste feiert. Ihr werdet fröhlich sein wie die Pilger, die unter Flötenspiel zum Berg des HERRN ziehen, zum schützenden Fels des Volkes Israel.30 Der HERR lässt seine Donnerstimme hören; in schrecklichem Zorn schlägt er zu, mit loderndem Feuer, Wolkenbruch, Sturm und Hagel.31 Die Assyrer werden zu Tode erschrecken, wenn sie die Donnerstimme des HERRN hören und seine Stockschläge spüren.32 Sie bekommen die vom HERRN verhängte Strafe; ein Rutenhieb nach dem anderen klatscht auf sie nieder, begleitet von Trommelwirbel und Klängen der Laute. Ja, Gott selbst wird gegen sie kämpfen!33 Der Platz ihrer Hinrichtung ist längst vorbereitet. Auch auf den König wartet der Scheiterhaufen. Die Feuerstelle wurde ausgehoben, tief und weit; eine große Menge Brennholz hat man aufgeschichtet. Der Atem des HERRN, feurig wie ein glühender Lavastrom, setzt alles in Brand.

Jesaja 30

Neues Leben. Die Bibel

1 »Meinen widerspenstigen Kindern wird es sehr schlecht gehen«, sagt der HERR. »Sie schmieden einen Plan, der nicht von mir ausgeht, sie schließen ein Bündnis, das nicht nach meinem Sinn ist. Dadurch schaufeln sie Sünde auf Sünde. (Jes 8,11)2 Sie machen sich auf den Weg nach Ägypten hinab, ohne mich zu fragen. Sie suchen dort beim Pharao Zuflucht und wollen sich dort unter dem Schutz Ägyptens bergen. (Jes 8,19; Jes 31,1)3 Doch die Zuflucht zum Pharao wird sie beschämen und die Flucht unter den Schutz Ägyptens wird ihnen zur Schande werden. (Jes 36,6; Jer 42,18)4 Ihre königlichen Gesandten sind zwar schon in Zoan und ihre Boten in Hanes eingetroffen,5 aber sie werden alle von diesem Volk enttäuscht werden müssen, das ihnen weder etwas nützt noch weiterhilft und ihnen nichts anderes einbringt als Enttäuschung und zusätzliche Schmähung.« (Jes 31,3; Jer 2,36)6 Dies ist die Botschaft für das Nilpferd des Südens: Durch ein Land der Not und der Angst, in dem es Löwinnen und Löwen, Nattern und geflügelte Reptilien gibt, tragen sie ihre Reichtümer auf Eselsrücken und ihre Schätze auf den Höckern von Kamelen. Sie tragen es zu einem Volk, das ihnen gar nichts nützt. (5Mo 8,15)7 Ägyptens Hilfe wird hohl und nichtig sein. Deshalb nenne ich dieses Volk Angeber und Nichtstuer.« (Jes 51,9)8 Nun geh und schreib ihnen diese Worte auf eine Tafel; verzeichne sie in einem Buch. Sie sollen dort für die Zukunft und für alle Ewigkeit aufgeschrieben sein. (Jes 8,1)9 Denn dieses Volk ist störrisch. Seine Söhne sind Lügner, die die Weisungen des HERRN nicht gerne anhören. (Jes 24,5; Jes 28,15; Jes 30,1)10 Zu den Sehern sagen sie: »Seht nicht!« Zu den Propheten: »Weissagt uns nicht die Wahrheit. Streichelt uns mit Schmeicheleien und verhätschelt uns mit Täuschungen. (1Kön 22,8; Jer 6,14; Hes 13,7; Am 2,12; 2Tim 4,3)11 Geht uns aus dem Weg, tretet zur Seite, verschwindet. Lasst uns mit dem ›Heiligen Israels‹ in Ruhe.« (Hi 21,14)12 Deshalb entgegnet der Heilige Israels: »Weil ihr missachtet, was ich euch sage, und euch lieber auf Erpressung und üble Tricks verlassen und stützen wollt, (Jes 5,24; Jes 59,13)13 wird diese Sünde für euch wie ein Riss in einer einsturzgefährdeten hohen Mauer sein, der sich plötzlich ausdehnt. Von einem Augenblick auf den anderen stürzt sie ein. (Jes 26,21; Jes 29,5)14 Ihr werdet wie Tongeschirr zerschmettert werden – schonungslos werdet ihr vollständig zertrümmert. Es wird sich keine Scherbe mehr finden, um darin ein paar glühende Kohlen von einer Feuerstelle zu holen oder Wasser aus einem Brunnen zu schöpfen.« (Ps 2,9; Jer 19,10)15 Denn so spricht der allmächtige HERR, der Heilige Israels: »Durch Umkehr und Ruhe könntet ihr gerettet werden. Durch Stillsein und Vertrauen könntet ihr stark sein. Aber das wollt ihr nicht. (Jes 7,4; Jes 28,12; Jes 32,17)16 Ihr sagt: ›Wir wollen auf Pferden dahinfliegen.‹ Deshalb werdet ihr fliehen. Und: ›Wir wollen auf schnellen Tieren reiten.‹ Deshalb werden auch eure Feinde sehr schnell sein! (Jes 31,1)17 Vor dem Schlachtruf eines Einzigen werden tausend von euch fliehen. Fünf von ihnen werden euch alle in die Flucht schlagen, bis von euch nur noch ein kleiner Rest übrig ist. Dann seid ihr wie eine einsame Kiefer auf einer Bergspitze oder wie ein Flaggenmast auf einem Hügel.« (5Mo 28,25; 5Mo 32,30)18 Deshalb wartet der HERR sehnlich darauf, euch zu begnadigen. Er wird sich erheben, um euch sein Erbarmen zu zeigen. Denn der HERR ist ein gerechter Gott. Glücklich ist, wer auf ihn vertraut. (Jes 25,9; 2Petr 3,9)19 Ja, Volk von Zion, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht mehr immerzu weinen müssen. Er wird dir ganz sicher gnädig sein, wenn du ihn um Hilfe bittest. Dein Rufen erhört er sofort. (Jes 25,8; Jes 65,24)20 In der Not wird euch der HERR Brot und in der Bedrängnis Wasser geben. Deine Lehrer werden sich nicht mehr verkriechen müssen. Du wirst die, die dich lehren, mit eigenen Augen sehen können. (Ps 80,6)21 Ob dein Weg nach rechts oder links führt, wird eine Stimme hinter dir herrufen und dir ansagen: »Das ist der richtige Weg, den geh!« (Jes 35,8)22 Dann wirst du deine versilberten Götzen und deine mit Gold überzogenen Bilder verunreinigen und sie auf den Müll hinauswerfen und dabei rufen: »Weg mit dem Dreck!« (2Mo 32,2)23 Der HERR wird euch daraufhin mit Regen für eure Saat, die ihr in den Boden legt, segnen. Als Ertrag werdet ihr saftiges, nahrhaftes Brot haben und euer Vieh wird an jenem Tag auf fruchtbarem, weitläufigem Weideland grasen. (Ps 65,10)24 Die Rinder und Esel, mit denen ihr den Boden bestellt, werden gutes Mischfutter fressen, das mit Salz haltbar gemacht und mit der Schaufel und der Wurfgabel von den Spelzen gereinigt wurde. (Mt 3,12)25 Auf jedem hohen Berg und jedem aufragenden Hügel werden Wasserbäche hervorquellen. Das wird am Tag des großen Massakers sein, wenn die Türme fallen. (Jes 41,18)26 Der Mond wird genauso hell scheinen wie die Sonne, und die Sonne wird siebenmal heller strahlen – wie das Licht von sieben Tagen! So wird es sein, wenn der HERR anfängt, die Verletzungen seines Volkes zu verbinden und die Wunden, die er ihnen schlug, zu heilen. (Jes 33,24; Hos 6,1; Offb 21,23; Offb 22,5)27 Sieh! Der HERR selbst kommt aus der Ferne, glühend vor Zorn. Er erhebt sich mit Macht. Seine Lippen beben vor Wut und seine Zunge ist wie ein verzehrendes Feuer. (Jes 66,15)28 Sein Atem ist wie eine überschwemmende Flut, die einem das Wasser bis zum Hals stehen lässt. Er wird die Völker im Sieb der Nichtigkeit schütteln und ihnen Zaumzeug anlegen, das sie in die Irre leiten wird. (2Kön 19,28; Jes 8,7; 2Thess 2,8)29 Euer Gesang wird dann erklingen wie am Abend vor dem Passahfest. Du wirst dich von Herzen freuen, wie jemand, der im Festzug unter Flötenspiel mitzieht, um zum Berg des HERRN, dem Felsen Israels, zu gehen.30 Dann wird der HERR seiner gewaltigen Stimme Gehör verschaffen. Er wird dafür sorgen, dass seinem Arm Beachtung geschenkt wird, wenn er wutschnaubend zuschlägt und seinen brennenden Zorn mit Wolkenbrüchen, Gewitter und Hagelschlag herunterprasseln lässt.31 Die Stimme des HERRN wird den Assyrern Furcht einjagen, wenn er mit seinem Stock zuschlägt. (Jes 31,8)32 Mit jedem Schlag des HERRN wird der Stock, den er für dieses Land bestimmt hat, zur Rute, die er auf sie niederfahren lässt. Dabei schlägt er seine Schlacht und kämpft mit seinem Arm gegen sie. Jeder Schlag wird von Tamburin- und Harfenspiel begleitet. (1Sam 18,6; Jer 31,4)33 Denn schon längst ist eine Feuerstätte für alle Abscheulichkeiten hergerichtet. Sie ist auch für den König errichtet worden – tief und weit –; das Brennholz ist hoch aufgeschichtet und für das Feuer vorbereitet. Der Atem des HERRN wird es in Brand setzen wie ein Schwefelstrom. (1Mo 19,24; Jes 34,9)