Hiob 40

Lutherbibel 2017

1 Und der HERR antwortete Hiob und sprach:2 Wer da meint, alles besser zu wissen, sollte der mit dem Allmächtigen rechten? Wer Gott zurechtweist, der antworte! (Jes 45,9)3 Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach:4 Siehe, ich bin zu gering, was soll ich dir antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. (1Mo 32,11; Spr 30,32; Jes 6,5)5 Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will’s nicht wieder tun.6 Und der HERR antwortete Hiob aus dem Sturm und sprach:7 Gürte wie ein Mann deine Lenden! Ich will dich fragen; lehre mich! (Hi 38,3)8 Willst du mein Urteil zunichtemachen und mich schuldig sprechen, dass du recht behältst?9 Hast du einen Arm wie Gott, und kannst du mit gleicher Stimme donnern wie er?10 Schmücke dich mit Pracht und Hoheit; zieh Glanz und Herrlichkeit an!11 Streu aus den Zorn deines Grimmes; schau an alle Hochmütigen und demütige sie!12 Ja, schau alle Hochmütigen an und demütige sie und zertritt die Frevler, wo sie sind!13 Verscharre sie miteinander in der Erde, und versenke sie ins Verborgene,14 so will auch ich dich preisen, dass dir deine rechte Hand helfen kann.15 Siehe da den Behemot[1], den ich geschaffen habe wie auch dich! Er frisst Gras wie ein Rind.16 Siehe, welch eine Kraft ist in seinen Lenden und welch eine Stärke in den Muskeln seines Bauchs!17 Sein Schwanz streckt sich wie eine Zeder; die Sehnen seiner Schenkel sind dicht geflochten.18 Seine Knochen sind wie eherne Röhren, seine Gebeine wie eiserne Stäbe.19 Er ist das erste der Werke Gottes; der ihn gemacht hat, gab ihm sein Schwert.20 Denn die Berge bringen ihm Tribut, und alle wilden Tiere spielen dort.21 Er liegt unter Lotosbüschen, im Rohr und im Schlamm verborgen.22 Lotosbüsche bedecken ihn mit Schatten, und die Bachweiden umgeben ihn.23 Siehe, der Strom schwillt gewaltig an: er dünkt sich sicher, auch wenn ihm der Jordan ins Maul dringt.24 Kann man ihn fangen Auge in Auge und ihm einen Strick durch seine Nase ziehen?25 Kannst du den Leviatan[2] am Haken ziehen und sein Maul mit einem Strick niederhalten? (Ps 74,14)26 Kannst du ihm ein Binsenseil an die Nase legen und mit einem Haken ihm die Backen durchbohren?27 Meinst du, er wird dich lang um Gnade bitten oder dir süße Worte geben?28 Meinst du, er wird einen Bund mit dir schließen, dass du ihn für immer zum Knecht bekommst?29 Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder ihn für deine Mädchen anbinden?30 Meinst du, die Zunftgenossen werden um ihn feilschen und die Händler ihn verteilen?31 Kannst du mit Spießen spicken seine Haut und mit Fischerhaken seinen Kopf?32 Lege deine Hand an ihn! An diesen Kampf wirst du denken und es nicht wieder tun!

Hiob 40

Hoffnung für alle

1 Der HERR fragte Hiob:2 »Willst du weiter mit mir streiten, mich, den Allmächtigen, immer noch tadeln? Du hast mich angeklagt, nun steh mir Rede und Antwort!«3 Darauf antwortete Hiob nur:4 »Herr, ich bin zu gering, ich kann dir nichts erwidern; darum lege ich jetzt die Hand auf den Mund.5 Mehr als einmal habe ich geredet – aber ich will es nicht wieder tun; ich habe schon zu viel gesagt!«6 Da sprach der HERR zu Hiob aus dem Sturm:7 »Tritt mir gegenüber wie ein Mann und antworte auf meine Fragen!8 Willst du mein Urteil widerlegen und mich schuldig sprechen, nur damit du recht behältst?9 Besitzt du Macht wie ich, kannst du mit gleicher Stimme donnern?10 Dann schmück dich mit Würde und Macht, bekleide dich mit Pracht und Majestät!11 Dann lass deinen Zorn losbrechen, finde jeden stolzen Menschen heraus und erniedrige ihn!12 Spür jeden Überheblichen auf und zwing ihn in die Knie, tritt die Gottlosen an Ort und Stelle nieder!13 Verscharre sie alle in der Erde, verbanne sie in das Reich der Toten[1]!14 Dann will ich der Erste sein, der dich preist, weil du mit eigener Hand den Sieg errungen hast!«15 »Schau dir den Behemot[2] an, den ich geschaffen habe wie auch dich! Er frisst Gras wie ein Rind.16 Wie stark sind seine Lenden, welche Kraft hat er in den Muskeln seines Bauches!17 Er macht seinen Schwanz steif wie eine Zeder, dicht verflochten sind die Sehnen an den Schenkeln.18 Seine Knochen sind fest wie Bronzeröhren, seine Rippen gleichen Eisenstangen.19 Unter meinen Werken nimmt er den ersten Platz ein, und nur ich, sein Schöpfer, kann das Schwert gegen ihn ziehen.20 Die Hügel bieten ihm ihr Gras als Futter, und die wilden Tiere spielen neben ihm.21 Er liegt unter Lotusbüschen, versteckt sich im Schilf und im Sumpf.22 Die Lotusbüsche verbergen ihn und spenden ihm Schatten, bei den Pappeln am Ufer findet er Schutz.23 Schwillt der Fluss mächtig an – ihm wird nicht bange; er bleibt ruhig, selbst wenn der Jordan ihm ins Maul flutet.24 Meinst du, ein Mensch kann dieses Tier von vorne packen, es fangen und ihm einen Ring durch die Nase ziehen?25 Kannst du den Leviatan[3] am Angelhaken aus dem Wasser ziehen oder seine Zunge mit einem Seil hinunterdrücken?26 Kannst du ihm einen Strick durch die Nase ziehen oder sein Kinn mit einem Haken durchstechen?27 Meinst du, er wird dann um Gnade winseln und dich mit Worten umschmeicheln?28 Meinst du, er wird sich dir ergeben und du kannst ihn für immer als Knecht behalten?29 Was willst du mit ihm tun? Ihn anbinden und wie einen Vogel halten, ihn deinen Mädchen zum Spielen geben?30 Meinst du, die Jäger könnten jemals um seine besten Stücke feilschen und sie an Händler verkaufen?31 Kannst du seinen Panzer mit Harpunen spicken oder mit Fischerhaken seinen Kopf?32 Versuch es nur, mit ihm zu kämpfen! Daran wirst du noch lange denken und es nicht noch einmal wagen!

Hiob 40

Neues Leben. Die Bibel

1 Dann sprach der HERR zu Hiob:2 »Will der Tadler mit dem Allmächtigen streiten? Der Mann, der Gott zurechtweist, soll nun antworten!« (Hi 9,3; Hi 10,2; Hi 13,3; Hi 23,4; Hi 31,35; Hi 33,13)3 Da antwortete Hiob dem HERRN:4 »Ich bin ein Nichts – wie könnte ich dir etwas erwidern? Ich lege mir die Hand auf den Mund. (Hi 21,5; Hi 29,9)5 Ich habe einmal geredet und werde nicht wieder damit anfangen, ein zweites Mal und ich will es nicht mehr tun.« (Hi 9,3)6 Da antwortete der HERR Hiob aus dem Sturm: (Hi 38,1)7 »Tritt vor mich hin wie ein Mann![1] Ich will dir Fragen stellen und du sollst mich belehren! (Hi 38,3; Hi 42,4)8 Willst du mir etwa meine Gerechtigkeit absprechen, mich für schuldig erklären, nur damit du recht behältst? (Hi 10,3; Hi 13,18; Hi 27,2; Röm 3,4)9 Besitzt du die gleiche Macht wie Gott? Kannst du mit donnernder Stimme reden wie er? (Hi 37,5)10 Nun, dann schmücke dich mit Hoheit und Pracht, bekleide dich mit Majestät und Herrlichkeit. (Ps 93,1; Ps 104,1)11 Lass deinen Zorn hervorbrechen, finde jeden, der stolz ist, und drücke ihn nieder. (Jes 2,12; Jes 42,25; Dan 4,34; Nah 1,6)12 Siehst du einen Hochmütigen, dann zwing ihn zu Boden, und wirf die Gottlosen an den Ort, wo sie hingehören! (Jes 13,11; Jes 63,3)13 Lass sie alle im Staub versinken, bedecke ihr Gesicht mit dem Leichentuch[2]. (Jes 2,10)14 Dann würde selbst ich dich loben, weil du mit deiner rechten Hand den Sieg errungen hast.15 Sieh doch nur das mächtige Flusspferd[3] an! Ich habe es geschaffen, so wie ich dich geschaffen habe. Es frisst Gras wie das Rind. (Hi 40,19)16 Schau, welche Kraft es in den Lenden hat und wie stark seine Bauchmuskeln sind.17 Sein Schwanz ist gerade wie eine Zeder. Die Sehnen an seinen Schenkeln sind ein dichtes Geflecht.18 Seine Knochen sind wie Metallröhren, seine Glieder wie Eisenstäbe.19 Es ist das Erhabenste[4] von Gottes Werken. Sein Schöpfer hat es mit gewaltigen Schneidezähnen[5] ausgestattet. (Hi 40,15; Hi 41,25)20 Die Berge geben ihm seine Nahrung, dort wo das Wild spielt.21 Es ruht unter Lotosbüschen und versteckt sich im Schilfrohr und im Sumpf.22 Der Lotos deckt es mit Schatten zu, die Weiden am Fluss umgeben es.23 Wenn der Fluss anschwillt, fürchtet es sich nicht, es bleibt ganz ruhig, auch wenn die Flut des Jordan ihm bis ans Maul reicht.24 Wer kann es fangen, während es seine Augen auf ihn richtet? Wer kann ihm einen Ring durch die Nase ziehen?25 Kannst du ein Krokodil[6] mit einem Haken fangen oder seine Zunge mit einem Strick nach unten drücken? (Hi 3,8; Ps 74,14; Ps 104,26; Jes 27,1)26 Kannst du einen Binsenring an seiner Nase festmachen oder seine Kinnbacken mit einem Haken durchbohren? (2Kön 19,28; Jes 37,29)27 Wird es dich dann um Gnade anflehen oder schmeichelnde Worte zu dir sagen?28 Wird es einen Vertrag mit dir abschließen, dass du es für immer als Sklaven in deinen Dienst nehmen kannst?29 Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder es als Spielzeug für deine Mädchen zähmen[7]?30 Wird die Fischerzunft darum feilschen und es stückweise unter die Landesbewohner[8] verteilen?31 Kannst du seine Haut mit Spießen spicken und seinen Kopf mit der Fischharpune durchbohren?32 Streck nur einmal deine Hand nach ihm aus und denke an den Kampf, auf den du dich einlässt: Du wirst es nie wieder tun!