Hesekiel 9

Lutherbibel 2017

1 Und er rief mit lauter Stimme vor meinen Ohren und sprach: Gekommen ist die Heimsuchung der Stadt; ein jeder habe sein Werkzeug zur Zerstörung in seiner Hand!2 Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Wege vom oberen Tor her, das gegen Norden liegt, und jeder hatte ein Werkzeug zum Zerschlagen in seiner Hand. Aber es war einer unter ihnen, der hatte ein leinenes Gewand an und ein Schreibzeug an seiner Seite. Und sie kamen heran und traten neben den bronzenen Altar. (Hes 10,2; Dan 10,5)3 Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub, über dem sie war, zu der Schwelle des Tempels, und er rief dem, der das leinene Gewand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite. (Hes 1,28)4 Und der HERR sprach zu ihm: Geh durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit einem Zeichen[1] an der Stirn die Leute, die da seufzen und jammern über alle Gräuel, die darin geschehen. (Offb 7,3)5 Zu den andern Männern aber sprach er, sodass ich es hörte: Geht ihm nach durch die Stadt und schlagt drein; eure Augen sollen ohne Mitleid blicken und nicht verschonen. (Hes 7,4)6 Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt alle tot; aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr keinen anrühren. Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen an bei den Ältesten, die vor dem Tempel waren. (Jer 25,29; 1Petr 4,17)7 Und er sprach zu ihnen: Macht den Tempel unrein, füllt die Vorhöfe mit Erschlagenen; dann geht hinaus! Und sie gingen hinaus und erschlugen die Leute in der Stadt.8 Und als sie die erschlagen hatten, war ich noch übrig. Und ich fiel auf mein Angesicht, schrie und sprach: Ach, Herr HERR, willst du denn den ganzen Rest Israels verderben, dass du deinen Zorn so ausschüttest über Jerusalem? (Hes 11,13)9 Und er sprach zu mir: Die Missetat des Hauses Israel und Juda ist allzu groß; es ist lauter Blutschuld im Lande und lauter Unrecht in der Stadt. Denn sie sprechen: Der HERR hat das Land verlassen, der HERR sieht uns nicht. (Hes 8,12)10 Darum soll mein Auge ohne Mitleid auf sie blicken, ich will auch nicht gnädig sein, sondern will ihr Tun auf ihren Kopf kommen lassen. (Hes 7,4)11 Und siehe, der Mann, der das leinene Gewand anhatte und das Schreibzeug an seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan, wie du mir geboten hast.

Hesekiel 9

Hoffnung für alle

1 Ich hörte, wie Gott mit lauter Stimme rief: »Kommt und vollstreckt das Urteil über Jerusalem! Greift zu den Waffen, um die Menschen in der Stadt zu vernichten!«2 Da kamen sechs Männer durch das obere Tor an der Nordseite des Tempels, jeder von ihnen hielt eine tödliche Waffe in der Hand. Bei ihnen war ein Mann, der ein Gewand aus Leinen trug. An seinem Gürtel hing die Ausrüstung eines Schreibers. Die Männer kamen näher und stellten sich neben den bronzenen Altar.3 Der HERR, der Gott Israels, entfernte sich von den Keruben[1], über denen er in seiner Herrlichkeit thronte, und ließ sich an der Türschwelle des Tempels nieder. Dann rief er den Mann mit dem Leinengewand und dem Schreibzeug am Gürtel zu sich (Hes 1,1)4 und befahl ihm: »Geh durch ganz Jerusalem und mache ein Zeichen[2] auf die Stirn all der Menschen, die seufzen und klagen über die abscheulichen Dinge, die in dieser Stadt getrieben werden!«5 Ich hörte, wie er zu den anderen Männern sagte: »Geht hinter ihm her durch die Stadt und schlagt zu! Zeigt kein Mitleid, verschont niemanden!6 Tötet die alten und die jungen Männer, die Frauen, Mädchen und Kinder! Bringt sie alle um! Doch rührt keinen von denen an, die das Zeichen auf der Stirn haben! Hier in meinem Heiligtum sollt ihr beginnen!« Da machten sie sich ans Werk und töteten zuerst die Führer des Volkes, die vor dem Tempel standen.7 Dann sagte Gott zu den sechs Männern: »Bringt die Leichen in die Vorhöfe des Tempels – ja, entweiht ihn damit! Dann geht in die Stadt!« Sie gingen hinaus,8 und während sie dort die Menschen niedermetzelten, blieb ich allein auf dem Tempelvorhof zurück. Ich warf mich zu Boden und schrie: »Ach, HERR, mein Gott! Bist du so zornig über Jerusalem, dass du auch noch den letzten Rest des Volkes ausrotten willst?«9 Da antwortete er: »Die Leute von Israel und Juda haben unendlich viel Schuld auf sich geladen und hören einfach nicht auf damit! Im ganzen Land herrschen Mord und Totschlag, und in Jerusalem beugt man an jeder Ecke das Recht. Sie behaupten: ›Der HERR hat das Land verlassen, er sieht uns nicht!‹10 Darum werde ich keine Träne um sie vergießen und kein Mitleid mit ihnen haben. Jetzt bekommen sie von mir, was sie verdienen!«11 In diesem Moment kam der Mann mit dem Leinengewand und dem Schreibzeug zurück und berichtete dem Herrn: »Ich habe getan, was du mir befohlen hast!«

Hesekiel 9

Neues Leben. Die Bibel

1 Dann rief er mit lauter Stimme in meine Ohren: »Bald kommt das Gericht über die Stadt! Und jeder soll sein Werkzeug zur Zerstörung in der Hand halten.«2 Da erschienen vom oberen Nordtor her sechs Männer und jeder hielt sein Werkzeug zur Zerstörung in der Hand. Einer von ihnen war ganz in Leinen gekleidet und hatte ein Schreibzeug am Gürtel hängen. Sie kamen näher und stellten sich neben den Bronzealtar. (Hes 10,2)3 Die Herrlichkeit des Gottes von Israel erhob sich von dem Cherub, wo sie geruht hatte, und bewegte sich zum Eingang des Tempels. Der HERR wandte sich an den Mann, der in Leinen gekleidet war und das Schreibzeug an der Seite trug, (Hes 10,4; Hes 11,22)4 und sagte zu ihm: »Geh mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem, und bei all denen, die über die abscheulichen Taten, die bei ihnen geschehen, weinen und seufzen, sollst du ein Zeichen an der Stirn anbringen.« (2Mo 12,7; Ps 119,53; Jer 13,17; 2Kor 1,22; 2Tim 2,19; Offb 7,2)5 Und ich hörte, wie er zu den anderen sagte: »Folgt ihm durch die Stadt und schlagt zu. Habt kein Erbarmen, zeigt kein Mitleid.6 Tötet Alte und Junge, Mädchen, Frauen und Kinder. Vernichtet sie. Rührt jedoch diejenigen, die das Zeichen tragen, nicht an. Beginnt mit eurer Arbeit gleich hier beim Tempel.« Da fingen sie an, die Ältesten, die vor dem Tempel standen, zu töten. (2Chr 36,17; Hes 5,11; Hes 8,11; Offb 9,4)7 »Entweiht den Tempel!«, befahl ihnen der HERR. »Füllt seine Höfe mit Leichen! Dann geht hinaus!« Sie zogen hinaus und töteten die Menschen in der Stadt. (Hes 7,20)8 Während sie ihren Auftrag ausführten, war ich ganz allein übrig geblieben. Ich warf mich zu Boden und rief: »O HERR, mein Gott! Willst du in deinem Zorn über Jerusalem alle vernichten, die in Israel übrig geblieben sind?« (1Chr 21,16; Hes 11,13; Am 7,2)9 Da sagte er zu mir: »Die Sünden des Volkes von Israel und Juda sind unermesslich groß. Das ganze Land ist voll von Mord und in der Stadt herrscht Ungerechtigkeit. Denn sie sagen sich: ›Der HERR hat das Land verlassen! Der HERR sieht es nicht!‹ (2Kön 21,16; Ps 10,11; Ps 94,7; Jes 29,15; Hes 7,23; Hes 8,12; Hes 22,2; Mi 3,1; Mi 7,3)10 Deshalb werde ich sie nicht verschonen und kein Mitleid mit ihnen haben, sondern sie so bestrafen, wie sie es für ihr Verhalten verdienen[1] (Jes 65,6; Hes 7,4; Hes 8,18; Hes 11,21; Hes 24,14; Hos 9,7)11 Der Mann in Leinenkleidung, der ein Schreibzeug an der Seite trug, kehrte zurück und sagte: »Ich habe alles getan, was du mir befohlen hast.«