1Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem.2Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. (Pred 12,8)3Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne?4Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen. (Ps 90,3)5Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie dort wieder aufgehe.6Der Wind geht nach Süden und dreht sich nach Norden und wieder herum an den Ort, wo er anfing.7Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie fließen, fließen sie immer wieder.8Alles Reden ist so voll Mühe, dass niemand damit zu Ende kommt. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hört sich niemals satt. (Ps 90,10; Spr 27,20)9Was geschehen ist, ebendas wird hernach sein. Was man getan hat, ebendas tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne.10Geschieht etwas, von dem man sagen könnte: »Sieh, das ist neu!« – Es ist längst zuvor auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.11Man gedenkt derer nicht, die früher gewesen sind, und derer, die hernach kommen; man wird auch ihrer nicht gedenken bei denen, die noch später sein werden.
Der Prediger als weiser König
12Ich, der Prediger, war König über Israel zu Jerusalem13und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. Solch unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, dass sie sich damit quälen sollen.14Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind.15Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezählt werden. (Pred 7,13)16Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich bin größer geworden und habe mehr Weisheit gesammelt als alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem, und mein Herz hat viel gelernt und erfahren.17Und ich richtete mein Herz darauf, dass ich lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit. Ich ward aber gewahr, dass auch dies ein Haschen nach Wind ist. (Pred 2,12; Pred 7,25)18Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel Grämen, und wer viel lernt, der muss viel leiden.
Prediger 1
Hoffnung für alle
Es gibt nichts Neues unter der Sonne
1In diesem Buch sind die Worte des Predigers aufgeschrieben. Er war ein Sohn von David und herrschte als König in Jerusalem.2Alles ist vergänglich und vergeblich, sagte der Prediger, nichts hat Bestand, ja, alles ist vergebliche Mühe!3Der Mensch plagt sich ab sein Leben lang, doch was bringt es ihm ein? Hat er irgendeinen Gewinn davon?4Generationen kommen und gehen, nur die Erde bleibt für alle Zeiten bestehen!5Die Sonne geht auf und wieder unter, dann eilt sie dorthin, wo sie aufs Neue aufgeht.6Der Wind weht bald von Norden, bald von Süden, ruhelos dreht er sich und kommt dann wieder aus der alten Richtung.7Unaufhörlich fließen die Flüsse, sie alle münden ins Meer, und doch wird das Meer niemals voll.8Nichts kann der Mensch vollkommen in Worte fassen, so sehr er sich auch darum bemüht! Das Auge sieht sich niemals satt, und auch das Ohr hat nie genug gehört.9Was früher geschehen ist, wird wieder geschehen; was man früher getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne!10Zwar sagt man ab und zu: »So etwas ist noch nie da gewesen!«, aber auch dies hat es schon einmal gegeben, in längst vergangenen Zeiten!11Niemand denkt mehr an das, was früher geschehen ist, und auch an die Taten unserer Nachkommen werden sich deren Kinder einmal nicht mehr erinnern.
Lohnt es sich, alles zu erforschen?
12Ich, der Prediger, war König von Israel und regierte in Jerusalem.13Ich gab mir viel Mühe, alles auf der Welt mit meiner Weisheit zu erforschen und zu begreifen. Doch was für eine große Last ist das! Gott hat sie den Menschen auferlegt, sie sollen sich damit abmühen!14Ich beobachtete, was die Menschen auf dieser Welt tun, und erkannte: Alles ist vergebliche Mühe – gerade so, als wollte man den Wind einfangen.15Was krumm gewachsen ist, kann man nicht gerade biegen, und was nicht da ist, kann man auch nicht zählen.16Ich überlegte und sagte mir: »Ich habe große Weisheit erlangt und viel Wissen erworben, mehr als jeder andere, der vor mir in Jerusalem regierte.«17Dann dachte ich darüber nach, was die Weisheit eigentlich ausmacht und worin sie sich von Unvernunft und Verblendung unterscheidet. Doch ich musste erkennen: Wer das begreifen will, kann genauso gut versuchen, den Wind einzufangen!18Denn je größer die Weisheit, desto größer der Kummer; und wer sein Wissen vermehrt, der vermehrt auch seinen Schmerz.
Prediger 1
Gute Nachricht Bibel 2018
1In diesem Buch sind die Einsichten des Lehrers[1] aufgeschrieben. Er war ein Sohn Davids und König in Jerusalem. (Spr 1,1; Pred 1,12; Pred 12,9)
Alles ist schon einmal da gewesen
2»Vergeblich und vergänglich!«, pflegte der Lehrer zu sagen. »Vergeblich und vergänglich! Alles ist vergebliche Mühe.« (Hi 7,16; Ps 62,10; Ps 69,6; Pred 12,8)3Der Mensch müht und plagt sich sein Leben lang, und was hat er davon? (Pred 2,11; Pred 2,18; Pred 3,9; Pred 5,15)4Die Generationen kommen und gehen; und die Erde bleibt, wie sie ist. (Pred 3,14)5Die Sonne geht auf, sie geht unter und dann wieder von vorn, immer dasselbe.6Jetzt weht der Wind von Norden, dann dreht er und weht von Süden, er dreht weiter und immer weiter, bis er wieder aus der alten Richtung kommt.7Alle Flüsse fließen ins Meer, aber das Meer wird nicht voll. Das Wasser kehrt zu den Quellen zurück – und wieder fließt es ins Meer.8Du bemühst dich, alles, was geschieht, in Worte zu fassen, aber es gelingt dir nicht. Denn mit dem Hören und Sehen kommst du nie an ein Ende.9Doch im Grunde gibt es überhaupt nichts Neues unter der Sonne. Was gewesen ist, das wird wieder sein; was getan wurde, das wird wieder getan.10»Sieh her«, sagen sie, »da ist etwas Neues!« Unsinn! Es ist schon einmal da gewesen, lange bevor wir geboren wurden.11Wir wissen nur nichts mehr von dem, was die Alten taten. Und was wir heute tun oder unsere Kinder morgen, wird auch bald vergessen sein.
Handeln, Wissen, Genießen – es führt zu nichts
12Ich, der Lehrer,[2] war König über Israel und regierte in Jerusalem. (Pred 1,1)13Ich nahm mir vor, alle Dinge zu ergründen und zu begreifen. Ich wollte herausfinden, was für einen Sinn alles hat, was in der Welt geschieht. Doch was ist das für eine fruchtlose Beschäftigung! Gott hat sie den Menschen gegeben, damit sie sich mit ihr plagen. (Pred 3,10; Pred 8,16)14Ich beobachtete alles, was Menschen auf der Erde tun, und ich fand: Alles ist vergeblich. Es ist, als jagtest du dem Wind nach. (Pred 2,11; Pred 4,4)15Krummes kann nicht gerade werden; was nicht da ist, kannst du nicht zählen. (Pred 7,13)16Ich sagte zu mir selbst: »Ich weiß mehr als alle, die vor mir über Jerusalem geherrscht haben. Ich habe eine Fülle von Weisheit und Erkenntnis gesammelt.« (1Kön 5,9; Pred 2,9)17Doch als ich darüber nachdachte, was das alles wert ist und was der Weise den uneinsichtigen Schwachköpfen voraushat, erkannte ich: Auch die Bemühung um Weisheit und Erkenntnis ist Jagd nach Wind. (Pred 2,12; Pred 8,16)18Wer viel weiß, hat viel Ärger. Je mehr Erfahrung, desto mehr Enttäuschung.