Jeremia 32
Hoffnung für alle
Jeremia kauft einen Acker
1 Im 10. Regierungsjahr des judäischen Königs Zedekia empfing Jeremia eine Botschaft vom HERRN. Es war das 18. Regierungsjahr König Nebukadnezars, 2 und das babylonische Heer belagerte damals gerade Jerusalem. Der Prophet Jeremia wurde im Wachhof beim Königspalast gefangen gehalten. 3 Zedekia hatte ihn verhaften lassen, weil er immer wieder verkündet hatte: »So spricht der HERR: Ich gebe diese Stadt in die Gewalt des babylonischen Königs, er wird sie erobern. 4 Auch König Zedekia entkommt ihm nicht, er wird Nebukadnezar ganz sicher in die Hände fallen. Dann wird er ihm Auge in Auge gegenüberstehen und ihm Rechenschaft ablegen müssen. 5 Anschließend verschleppt man Zedekia nach Babylon, und dort wird er bleiben, bis ich, der HERR, mich wieder seiner annehme. Ihr könnt noch so sehr gegen die Babylonier kämpfen, ihr werdet doch nicht siegen!« 6 Dort im Wachhof empfing Jeremia also eine Botschaft vom Herrn. Er selbst berichtet darüber: Der HERR sprach zu mir: 7 »Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und dich auffordern, seinen Acker in Anatot zu kaufen, weil du als nächster Verwandter das Vorkaufsrecht hast.« 8 Genau wie der HERR es angekündigt hatte, kam Hanamel zu mir in den Wachhof und sagte: »Ich muss meinen Acker verkaufen, der in Anatot im Gebiet von Benjamin liegt. Du bist der nächste Verwandte und hast das Vorkaufs- und Besitzrecht. Nimm den Acker, damit er unserer Sippe nicht verloren geht!« Ich wusste, dass durch ihn der HERR zu mir sprach, 9 darum kaufte ich Hanamel den Acker ab und gab ihm 17 Silberstücke dafür. 10 Ich unterzeichnete den Kaufvertrag, ließ die Zeugen unterschreiben und versiegelte das Schriftstück. Die Silberstücke wog ich auf der Waage ab. 11-12 In Gegenwart von Hanamel, der Zeugen, die den Vertrag beglaubigt hatten, und der anderen Judäer, die sich im Wachhof aufhielten, gab ich dann den versiegelten Vertrag und eine unversiegelte Abschrift Baruch, dem Sohn von Nerija und Enkel von Machseja. 13 Ich befahl ihm: 14 »So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Nimm diesen versiegelten Kaufvertrag und die offene Abschrift und bewahre sie in einem Tonkrug auf, damit sie lange erhalten bleiben. 15 Denn ich, der HERR, der allmächtige Gott Israels, verspreche: Es kommt die Zeit, in der man in diesem Land wieder Häuser, Äcker und Weinberge kaufen wird!«
Jeremias Gebet
16 Nachdem ich den Kaufvertrag Baruch, dem Sohn von Nerija, übergeben hatte, betete ich: 17 »Ach, HERR, mein Gott, durch deine starke Hand und deine große Macht hast du den Himmel und die Erde geschaffen. Nichts ist dir unmöglich. 18 Die Söhne strafst du für die Schuld ihrer Väter, aber Tausende von Generationen lässt du deine Liebe erfahren. Du bist groß und unüberwindlich; ›der HERR, der allmächtige Gott‹ wirst du genannt. 19 Deine Gedanken sind weise, und alles, was du tust, zeigt deine unerschöpfliche Macht. Vor deinen Augen liegen die Wege aller Menschen offen da, du gibst jedem, was er für seine Taten verdient. 20 Du hast damals in Ägypten Zeichen und Wunder vollbracht, und so tust du es noch immer an Israel und an allen Menschen. Darum ist dein Name heute in aller Welt bekannt. 21 Du hast dein Volk Israel mit starker Hand aus Ägypten befreit, durch deine Wunder und die Zeichen deiner Macht hast du ihre Feinde in Angst und Schrecken versetzt. 22 Deinem Volk gabst du dieses Land, das du schon ihren Vorfahren mit einem Eid versprochen hattest, ein Land, wo es selbst Milch und Honig im Überfluss gibt. 23 Doch als unsere Vorfahren es betreten und in Besitz genommen hatten, hörten sie nicht mehr auf dich, ihren Gott, sie richteten sich nicht nach deinen Geboten, und was du ihnen sagtest, war ihnen völlig gleichgültig. Darum hast du nun das Unheil über sie hereinbrechen lassen. 24 Schau, die Belagerungswälle reichen schon bis dicht an die Stadtmauer! Die Babylonier werden Jerusalem erobern, und wir halten ihrem Angriff nicht mehr stand, denn wir sind von Hunger und Seuchen geschwächt. Herr, sieh doch, es ist alles so gekommen, wie du es angedroht hast. 25 Und obwohl die Stadt bald den Babyloniern in die Hände fallen wird, hast du, HERR, mein Gott, mir noch befohlen, den Acker zu kaufen und den Vertrag von Zeugen beglaubigen zu lassen!«
Gottes Antwort
26 Da gab mir der HERR folgende Botschaft: 27 »Ich bin der HERR, der Gott über alle Menschen. Nichts ist für mich unmöglich! 28 Ihr werdet sehen: Ich liefere diese Stadt König Nebukadnezar und den Babyloniern aus. 29 Noch belagern sie Jerusalem, doch dann werden sie es erobern und niederbrennen. Alle Häuser, auf deren Dächern man für Baal Räucheropfer darbrachte und anderen Göttern Trankopfer ausgoss, werden in Flammen aufgehen. Denn die Einwohner haben meinen Zorn damit herausgefordert. 30 Die Israeliten und die Judäer haben von Anfang an nur das getan, was ich verabscheue, ständig haben sie mich, den HERRN, zornig gemacht. 31 Schon als Jerusalem gegründet wurde, haben die Menschen dort mich bis aufs Äußerste gereizt, und so ist es bis heute geblieben! Darum lasse ich diese Stadt nun vom Erdboden verschwinden. 32 Ja, mich haben sie herausgefordert mit ihrer Bosheit, die Könige und führenden Männer, die Priester, Propheten und das ganze Volk von Juda und Jerusalem. 33 Sie haben mir den Rücken gekehrt und wollten nichts mehr von mir wissen. Obwohl ich ihnen immer wieder meine Weisungen gab, blieben sie unbelehrbar und weigerten sich, auf mich zu hören. 34 Sogar im Tempel, der meinen Namen trägt, haben sie ihre abscheulichen Götzen aufgestellt und ihn so entweiht. 35 Und nicht genug damit: Im Hinnomtal errichteten sie Opferstätten für Baal und verbrannten ihre Kinder als Opfer für den Gott Moloch. Niemals habe ich ihnen so etwas Abscheuliches befohlen, mit keinem Gedanken je daran gedacht, dass sie sich in so große Schuld verstricken sollten! Damit haben sie ganz Juda zur Sünde verführt. 36 Ihr sagt: ›Jerusalem wird dem König von Babylonien in die Hände fallen, denn die Kämpfe, der Hunger und die Seuchen haben unseren Widerstand gebrochen.‹ Doch hört, was ich dieser Stadt verkünde, ich, der HERR und Gott Israels: 37 Zwar zerstreue ich ihre Einwohner voll glühendem Zorn in ferne Länder, aber ich will sie von dort sammeln und wieder zurückbringen, damit sie hier in Ruhe und Frieden wohnen können. 38 Sie sollen mein Volk sein, und ich will wieder ihr Gott sein. 39 Dann werden sie nur ein Ziel haben: mich ihr Leben lang zu achten und zu ehren, denn ich selbst lege ihnen diesen Wunsch ins Herz. Darum wird es ihnen und ihren Nachkommen gut gehen. 40 Ich will einen Bund mit ihnen schließen, der für alle Zeiten gilt: Nie werde ich aufhören, ihnen Gutes zu tun. Ich gebe ihnen Ehrfurcht vor mir, damit sie sich nie mehr von mir abwenden. 41 Es wird mir Freude bereiten, ihnen Gutes zu tun, und wenn ich sie wieder in diesem Land wohnen lasse[1], dann tue ich dies von ganzem Herzen und bleibe auch dabei. (Jer 24,6; Jer 31,28; Jer 42,10) 42 Ich, der HERR, verspreche: Ich lasse all das Gute eintreffen, das ich diesem Volk angekündigt habe, so wie ich auch das schreckliche Unheil über sie hereinbrechen ließ. 43 Jetzt klagt ihr noch: ›Unser Land wird verwüstet und bald von Menschen und Tieren verlassen sein, denn es fällt den Babyloniern in die Hände.‹ Doch ich sage euch: Man wird im ganzen Land wieder Felder kaufen 44 und verkaufen, den Preis aushandeln und Verträge abschließen, sie von Zeugen bestätigen lassen und versiegeln: im Stammesgebiet von Benjamin, in den Dörfern um Jerusalem, in den Städten Judas und des Berglandes, in den Städten des Hügellandes im Westen und der Wüste Negev im Süden. Ich, der HERR, werde das Schicksal meines Volkes wieder zum Guten wenden. Mein Wort gilt!«
Jeremia 32
Gute Nachricht Bibel 2018
Jeremias Ackerkauf als ermutigendes Zeichen
1 Im zehnten Regierungsjahr von Zidkija, dem König von Juda – es war das achtzehnte Regierungsjahr Nebukadnezzars –, erging das Wort des HERRN an Jeremia. (Jer 1,3; Jer 52,1; Jer 52,29) 2 Das Heer Nebukadnezzars belagerte damals Jerusalem, der Prophet aber befand sich als Gefangener im Wachthof am Königspalast. (2Kön 25,1; Jer 37,21; Jer 38,28) 3 Der König hielt ihn dort gefangen, weil Jeremia verkündet hatte: »So spricht der HERR: ›Ich gebe diese Stadt in die Gewalt des Königs von Babylonien; er wird sie erobern. (2Kön 25,3; Jer 34,2) 4 König Zidkija wird nicht entkommen, sondern unweigerlich in die Hände des Babylonierkönigs fallen. Er wird ihm Auge in Auge gegenübertreten und ihm Rede und Antwort stehen müssen. 5 Nebukadnezzar wird ihn nach Babylon mitnehmen und dort wird er bleiben bis zu seinem Tod.[1] Das sage ich, der HERR. Euer Kampf gegen die Babylonier ist sinnlos!‹« (Jer 21,7) 6 Dort im Wachthof also erging das Wort des HERRN an Jeremia. Er selbst berichtet darüber: 7 Der HERR sagte zu mir: »Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und dich bitten: ›Kauf mir doch meinen Acker in Anatot ab! Ich bin in Schwierigkeiten und nach der gesetzlichen Vorschrift zur Erhaltung des Sippenbesitzes[2] hast du die Pflicht, ihn zu erwerben.‹« (3Mo 25,25) 8 Und wirklich, mein Vetter Hanamel kam zu mir in den Wachthof, wie der HERR es angekündigt hatte, und sagte: »Kauf mir doch meinen Acker in Anatot im Gebiet von Benjamin ab! Dir als meinem nächsten Verwandten steht das Besitzrecht zu und nach dem Gesetz musst du dafür sorgen, dass er im Besitz der Sippe bleibt.[3] Bitte, kauf ihn!« Ich begriff, dass dies ein Befehl des HERRN war. 9 Ich kaufte den Acker und gab meinem Vetter das Geld: siebzehn Silberstücke. 10 Der Kaufvertrag wurde ausgefertigt. Vor Zeugen wurde das Original versiegelt und das Silber abgewogen. 11 Den Kaufvertrag – und zwar das vorschriftsmäßig versiegelte Original zusammen mit der Abschrift – 12 gab ich Baruch, dem Sohn von Nerija und Enkel von Machseja. Ich tat das in Gegenwart meines Vetters und der Zeugen, die den Vertrag unterschrieben hatten, und vor den Augen aller Männer aus Juda, die sich im Wachthof aufhielten. (Jer 36,4; Jer 43,3; Jer 45,1) 13 Dann sagte ich zu Baruch vor ihnen allen: 14 »So spricht der HERR, der Herrscher der Welt,[4] der Gott Israels: ›Nimm diesen Kaufvertrag, das versiegelte Original zusammen mit der Abschrift, und leg ihn in ein Tongefäß, damit er lange unversehrt erhalten bleibt. 15 Denn – so sagt der HERR, der Herrscher der Welt, der Gott Israels: Eines Tages wird man wieder Häuser und Äcker und Weinberge kaufen in diesem Land.‹« 16 Nachdem ich Baruch den Kaufvertrag übergeben hatte, betete ich zum HERRN: 17 »Ach, HERR, du mächtiger Gott, durch deine gewaltige Kraft und Macht hast du Himmel und Erde geschaffen. Nichts ist dir unmöglich. (Hi 42,2; Jer 10,12) 18 Du erweist den Menschen Liebe und Treue über tausend Generationen hin, doch wenn sie Schuld auf sich geladen haben, bestrafst du auch ihre Kinder dafür. Du großer, starker Gott – ›der HERR, der Herrscher der Welt‹ ist dein Name: (2Mo 20,5) 19 Groß sind deine Pläne und machtvoll deine Taten. Du achtest genau auf das, was die Menschen treiben, und gibst jedem, was er aufgrund seiner Taten verdient hat. (Jer 16,17; Jer 17,10) 20 Damals in Ägypten und noch bis heute hast du staunenerregende Wunder getan, an uns wie an anderen Völkern, sodass dein großer Name in aller Welt bekannt geworden ist. (Ps 78,43) 21 Unter staunenerregenden Wundern hast du mit starker Hand und ausgestrecktem Arm dein Volk Israel aus Ägypten herausgeführt; deine Feinde vergingen vor Angst und Schrecken. 22 Du hast den Leuten von Israel dieses Land gegeben, das du ihren Vorfahren mit einem Eid zugesagt hattest, dieses Land, das von Milch und Honig überfließt. (1Mo 12,7; 2Mo 3,8) 23 Als sie aber das Land in Besitz genommen hatten, da hörten sie nicht mehr auf dich und kümmerten sich nicht um deine Weisungen. Alles, was du ihnen zu tun befohlen hattest – sie taten es nicht. Da hast du schließlich all dieses Unheil über sie hereinbrechen lassen. 24 Die Angriffsrampen, über die die Babylonier die Stadt erstürmen wollen, sind schon bis an die Stadtmauern vorgetrieben. Bald wird Jerusalem fallen; die Waffen der Feinde zusammen mit Hunger und Pest sorgen dafür. Es ist eingetroffen, was du angedroht hast; du siehst es selbst. 25 Und doch, HERR, mächtiger Gott, hast du mir befohlen: ›Kauf dir den Acker! Tu es im Beisein von Zeugen!‹ Dabei ist Jerusalem schon so gut wie in der Hand der Babylonier!« 26 Da erging an mich das Wort des HERRN, er sagte: 27 »Ich bin der HERR, der Gott aller Menschen. Sollte mir etwas unmöglich sein? (Jer 32,17) 28 Ich gebe jetzt diese Stadt in die Hand der Babylonier und ihres Königs Nebukadnezzar. 29 Seine Truppen werden in die Stadt eindringen und sie in Brand stecken. Jerusalem wird in Schutt und Asche sinken mit all den Häusern, auf deren Dächern man zu Ehren Baals Weihrauch verbrannt und für fremde Götter Trankopfer ausgegossen hat, um mich zu beleidigen. (2Kön 25,1; Jer 19,13) 30 Die Leute von Israel und von Juda haben von jeher nur getan, was mir missfällt, durch ihr ganzes Tun und Treiben haben sie meinen Zorn erregt. 31 Diese Stadt Jerusalem hat vom Tag ihrer Gründung an bis heute meinen Zorn derart herausgefordert, dass ich sie aus meinen Augen wegschaffen muss. 32 Ich muss es tun wegen all des Bösen, das die Leute von Israel und von Juda, besonders aber ihre Könige und hohen Beamten, ihre Priester und Propheten und die Bewohner Jerusalems verübt haben. 33 Sie wandten sich völlig von mir ab. Wieder und wieder sagte ich ihnen, was sie tun sollten; sie hörten nicht darauf, sie nahmen keine Belehrung an. (Jer 5,3) 34 Sie haben sogar im Tempel ihre abscheulichen Götzenbilder aufgestellt und dadurch das Haus geschändet, das mein Eigentum ist. (Jer 7,30) 35 Im Hinnom-Tal bauten sie die Opferstätte für Baal, um dort ihre Söhne und Töchter als Opfer zu verbrennen.[5] Das habe ich nicht befohlen; es ist mir nie in den Sinn gekommen, so etwas von ihnen zu verlangen. Mit diesem abscheulichen Treiben haben sie ganz Juda zum Götzendienst verführt. (Jer 7,31) 36 Deshalb ist es nun so weit, dass ihr sagt: Diese Stadt fällt in die Hand Nebukadnezzars, dafür wird seine Heeresmacht sorgen zusammen mit Hunger und Pest. Und trotzdem – von eben dieser Stadt sage ich, der Herr, der Gott Israels: 37 Ich werde ihre Bewohner wieder sammeln aus all den Ländern, wohin ich sie in meinem glühenden Zorn versprenge. Ich führe sie zurück und lasse sie in Frieden und Sicherheit hier leben. (Jer 23,3) 38 Sie sollen wieder mein Volk sein und ich will ihr Gott sein. (Jer 7,23) 39 Ich werde ihr Denken und Tun auf ein einziges Ziel ausrichten: mich jederzeit ernst zu nehmen, damit es ihnen und ihren Nachkommen gut geht. (Jer 24,7) 40 Mehr noch, für alle kommenden Zeiten schließe ich einen Bund mit ihnen und verpflichte mich: Ich werde nicht mehr aufhören, ihnen Gutes zu tun, und ich werde die Ehrfurcht vor mir in ihr Herz legen, sodass sie sich nicht mehr von mir abwenden. (Jer 29,11; Jer 31,33) 41 Dann wird es mir eine Freude sein, ihnen Gutes zu tun; ich werde sie endgültig in dieses Land einpflanzen, mit ganzem Herzen und mit aller Kraft werde ich das tun. (Jer 1,10; Zef 3,17) 42 Denn wie ich all dieses Unglück über das Volk von Juda gebracht habe, so will ich ihm auch das Gute bringen, das ich ihm versprochen habe. Das sage ich, der HERR. 43 In diesem Land, von dem du und die anderen sagen: ›Es ist den Babyloniern ausgeliefert und wird zu einer Wüste werden, in der kein Mensch und kein Stück Vieh mehr lebt‹, in diesem Land werden wieder Äcker gekauft werden. 44 Man wird Kaufverträge ausstellen und versiegeln und Zeugen hinzurufen. Überall hier im Land! Im Gebiet von Benjamin, in Jerusalem und Umgebung und in allen Städten von Juda, ob sie oben im Gebirge liegen oder im Hügelland oder in der Steppe im Süden! Denn ich werde für mein Volk alles wieder zum Guten wenden. Das sage ich, der HERR!« (Jer 29,13)
Jeremia 32
Elberfelder Bibel
Jeremias Kauf eines Feldes
1 Das Wort, das von dem HERRN zu Jeremia geschah im zehnten Jahr Zedekias, des Königs von Juda; dieses Jahr war das achtzehnte Jahr Nebukadnezars. (Jer 27,1; Jer 52,29) 2 Das Heer des Königs von Babel belagerte damals Jerusalem. Der Prophet Jeremia aber wurde im Wachhof gefangen gehalten, der im Haus des Königs von Juda ist. (2Kön 25,1; Neh 3,25; Jer 33,1; Jer 37,15; Jer 38,13) 3 Denn Zedekia, der König von Juda, hielt ihn gefangen und hatte gesagt: »Warum weissagst du: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, dass er sie einnimmt. (Jer 26,9; Jer 32,28; Jer 36,29; Jer 38,3) 4 Und Zedekia, der König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entrinnen, sondern ganz bestimmt in die Hand des Königs von Babel gegeben werden. Und sein Mund wird mit dessen Mund reden, und seine Augen werden dessen Augen sehen. (Jer 21,7; Jer 25,35; Jer 38,18; Hes 17,15) 5 Und er wird Zedekia nach Babel führen, und dort wird er sein, bis ich mich seiner annehme[1], spricht der HERR[2]. Wenn ihr mit den Chaldäern kämpft, werdet ihr keinen Erfolg haben.« (Jer 21,4; Jer 33,5; Jer 39,4) 6 Und Jeremia sprach: Das Wort des HERRN geschah zu mir: 7 Siehe, Hanamel, der Sohn des Schallum, deines Onkels, wird zu dir kommen und sagen: Kauf dir meinen Acker, der in Anatot ⟨liegt⟩! Denn du hast das Lösungsrecht[3], um ⟨ihn⟩ zu kaufen. (3Mo 25,24; Jer 1,1) 8 Und Hanamel, der Sohn meines Onkels, kam zu mir nach dem Wort des HERRN in den Wachhof und sagte zu mir: Kauf doch meinen Acker, der in Anatot im Land Benjamin ⟨liegt⟩! Denn du hast das Erbrecht[4], und du hast das Lösungsrecht[5]. Kauf ihn dir! Da erkannte ich, dass es das Wort des HERRN war. (Sach 11,11) 9 Und ich kaufte von Hanamel, dem Sohn meines Onkels, den Acker, der in Anatot ⟨liegt⟩, und wog ihm das Geld dar: siebzehn Schekel Silber. 10 Und ich schrieb einen ⟨Kauf⟩brief[6] und versiegelte ihn und nahm Zeugen, und ich wog das Geld auf der Waage dar. (1Mo 23,16; Rut 4,11; Jer 32,44) 11 Dann nahm ich den Kaufbrief, den versiegelten, die Festsetzung und die Bestimmungen und auch den offenen[7]. 12 Und ich gab den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor den Augen meines Vetters[8] Hanamel und vor den Augen der Zeugen, die den Kaufbrief unterschrieben hatten, vor den Augen aller Judäer, die im Wachhof saßen. (Jer 36,4; Jer 43,3; Jer 45,1; Jer 51,59) 13 Und ich befahl Baruch vor ihren Augen: 14 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, diesen Kaufbrief, sowohl den versiegelten als auch diesen offenen Brief, und lege sie in ein Tongefäß, damit sie viele Tage erhalten bleiben! 15 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Es werden wieder Häuser, Felder und Weinberge in diesem Land gekauft werden. (Jer 32,43) 16 Und nachdem ich Baruch, dem Sohn des Nerija, den Kaufbrief gegeben hatte, betete ich zum HERRN: 17 Ach, Herr, HERR! Siehe, du hast den Himmel und die Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm, kein Ding ist dir unmöglich[9]; (1Mo 18,14; 2Kön 19,15; Neh 9,6; Hi 42,2; Jes 40,28; Jer 10,12; Jer 27,5; Jer 32,27; Mt 19,26) 18 der du Gnade übst an Tausenden und die Schuld der Väter vergiltst in den Schoß ihrer Kinder nach ihnen; du großer, mächtiger Gott, dessen Name Jahwe der Heerscharen ist, (2Mo 20,5; 5Mo 10,17; Ps 89,9; Jer 10,16; Jer 33,2) 19 groß an Rat und mächtig an Tat; du, dessen Augen über alle Wege der Menschenkinder offen sind, um jedem nach seinen Wegen und nach der Frucht seiner Taten zu geben; (2Chr 16,9; Ps 33,14; Ps 92,6; Ps 111,2; Jes 28,29; Jes 59,18; Jer 16,17; Jer 17,10; Jer 25,14; Sach 9,1) 20 der du Zeichen und Wunder[10] getan hast im Land Ägypten bis auf diesen Tag, sowohl an Israel als auch an ⟨anderen⟩ Menschen, und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tag ist. (2Mo 3,20; 5Mo 11,3; 2Sam 7,23; Neh 9,10; Jes 63,12; Dan 6,28) 21 Und du hast dein Volk Israel aus dem Land Ägypten herausgeführt mit Zeichen und mit Wundern[11] und mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit großem Schrecken (2Mo 3,20; 5Mo 4,34; 5Mo 11,3; 2Sam 7,23; Jes 63,12) 22 und hast ihnen dieses Land gegeben, das du ihren Vätern zugeschworen hattest, ihnen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. (1Mo 15,18; 5Mo 1,8; Jer 11,5) 23 Und sie sind hineingekommen und haben es in Besitz genommen. Aber sie hörten nicht auf deine Stimme, und in deinem Gesetz lebten[12] sie nicht: sie haben nichts getan von allem, was du ihnen zu tun geboten hattest. Da hast du ihnen all dieses Unheil widerfahren lassen. (Jos 21,43; Jos 23,16; Neh 9,26; Jer 7,24; Jer 11,8) 24 Siehe, die Wälle reichen ⟨schon bis an⟩ die Stadt, sie einzunehmen. Und durch das Schwert, durch den Hunger, durch die Pest ist die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben, die gegen sie kämpfen. Und was du geredet hast, ist geschehen; und siehe, du siehst es. (Jer 6,6; Jer 24,10; Jer 32,36; Jer 33,4; Jer 34,17; Hes 4,2; Hes 21,27; Hab 1,10; Sach 1,6) 25 Und da sagst du zu mir, Herr, HERR: Kauf dir den Acker für Geld und nimm Zeugen, wo doch die Stadt in die Hand der Chaldäer gegeben ist! (Jer 24,10; Jer 32,15; Jer 34,17) 26 Da geschah das Wort des HERRN zu Jeremia: 27 Siehe, ich bin der HERR, der Gott alles Fleisches! Sollte mir irgendein Ding unmöglich[13] sein? (4Mo 11,23; 4Mo 16,22; Jer 32,17) 28 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, dass er sie einnimmt. (Jer 32,3) 29 Und die Chaldäer, die gegen diese Stadt kämpfen, werden hineinkommen und diese Stadt in Brand stecken und sie niederbrennen samt den Häusern, auf deren Dächern sie dem Baal Rauchopfer dargebracht und andern Göttern Trankopfer gespendet haben, um mich zu reizen. (2Chr 36,19; Jes 22,1; Jer 7,17; Jer 21,10; Jer 37,8; Jer 52,12; Hes 23,47) 30 Denn die Söhne Israel und die Söhne Juda taten von ihrer Jugend an nur, was in meinen Augen böse ist. Denn die Söhne Israel haben mich durch das Werk ihrer Hände ⟨immer⟩ nur gereizt, spricht der HERR[14]. (Jer 25,6; Jer 44,8; Hes 20,28) 31 Denn ⟨Anlass⟩ zu meinem Zorn und zu meinem Grimm ist mir diese Stadt gewesen von dem Tag an, als man sie gebaut hat, bis auf diesen Tag, sodass ich sie von meinem Angesicht entfernen muss (Jer 23,39) 32 wegen all der Bosheit der Söhne Israel und der Söhne Juda, die sie verübt haben, um mich zu reizen, sie, ihre Könige, ihre Obersten, ihre Priester und ihre Propheten und die Männer von Juda und die Bewohner von Jerusalem. (Jes 22,1; Jer 7,17; Dan 9,6) 33 Und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Gesicht. Und ⟨obwohl⟩ ich sie lehrte, früh mich aufmachend und lehrend, so hörten sie doch nicht und nahmen keine Zucht an. (Jer 2,27; Jer 7,13; Jer 35,13) 34 Und in das Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, haben sie ihre Scheusale gesetzt, um es unrein zu machen. (2Kön 21,4; 2Chr 36,14; Jer 7,30; Jer 30,14) 35 Und sie haben die Höhen des Baal gebaut, die im Tal Ben-Hinnom ⟨stehen⟩, um ihre Söhne und ihre Töchter für den Moloch[15] durch ⟨das Feuer⟩ gehen zu lassen – was ich nicht geboten habe und mir nicht in den Sinn gekommen ist, dass sie solche Gräuel verüben sollten –, um so Juda zur Sünde zu verleiten. (1Kön 11,7; 2Kön 21,4; 2Chr 36,14; Jer 7,30; Jer 30,14) 36 Nun aber – darum spricht der HERR, der Gott Israels, jetzt so über diese Stadt, von der ihr sagt: Sie ist in die Hand des Königs von Babel gegeben durch das Schwert, durch den Hunger und durch die Pest: (Jer 32,24) 37 Siehe, ich werde sie aus all den Ländern sammeln, wohin ich sie vertrieben habe in meinem Zorn und in meinem Grimm und in großer Entrüstung[16]. Und ich werde sie an diesen Ort zurückbringen und sie in Sicherheit wohnen lassen. (Jer 12,14; Jer 16,15; Jer 23,3; Hes 20,34; Hes 28,26; Hes 36,24; Hes 39,25) 38 Und sie werden mein Volk und ich werde ihr Gott sein. (Jer 24,7; Hes 36,28; 2Kor 6,16) 39 Und ich werde ihnen einerlei Sinn und einerlei Wandel[17] geben, damit sie mich alle Tage fürchten, ihnen und ihren Kindern nach ihnen zum Guten. (5Mo 6,2; 2Chr 30,12; Jer 24,7; Hes 11,19; Hes 37,24) 40 Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich mich nicht von ihnen abwende[18], ihnen Gutes zu tun. Und ich werde meine Furcht in ihr Herz legen, damit sie nicht von mir abweichen. (Ps 80,19; Jes 55,3; Jer 31,31; Jer 50,5; Hes 36,27; Mi 4,5; Hebr 13,20) 41 Und ich werde meine Freude an ihnen haben, ihnen Gutes zu tun, und ich werde sie in diesem Land pflanzen in Treue[19], mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele. (5Mo 30,9; Jes 60,21; Jes 62,4; Jer 24,6; Hes 36,36; Hos 14,5) 42 Denn so spricht der HERR: Ebenso wie ich über dieses Volk all dies große Unheil gebracht habe, so will ich über sie ⟨auch⟩ all das Gute bringen, das ich über sie rede. (Jos 23,15; Jer 31,28; Jer 33,14) 43 Und es sollen Felder gekauft werden in diesem Land, von dem ihr sagt: Es ist Ödland, ohne Menschen und ohne Vieh; es ist in die Hand der Chaldäer gegeben. (Jer 32,15; Jer 33,10) 44 Man wird Felder für Geld kaufen und Kaufbriefe schreiben[20], sie versiegeln und Zeugen ⟨hinzu⟩nehmen im Land Benjamin, in der Umgebung von Jerusalem und in den Städten Judas, sowohl in den Städten des Gebirges als auch in den Städten der Niederung[21] und in den Städten des Südens. Denn ich werde ihr Geschick wenden, spricht der HERR[22]. (Jer 17,26; Jer 30,18; Jer 32,10; Jer 33,7; Ob 1,20)
Jeremia 32
Einheitsübersetzung 2016
ERZÄHLUNGEN UND HEILSWORTE
Zeichen des Ackerkaufs
1 Das Wort, das vom HERRN an Jeremia erging im zehnten Jahr Zidkijas, des Königs von Juda - das ist das achtzehnte Jahr Nebukadnezzars. 2 Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem. Der Prophet Jeremia aber befand sich im Wachhof am Palast des Königs von Juda in Haft. (2Kön 25,1) 3 Dort hatte ihn Zidkija, der König von Juda, gefangen gesetzt mit der Begründung: Warum hast du prophezeit: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel und er wird sie erobern. (Jer 34,2) 4 Auch Zidkija, der König von Juda, wird der Hand der Chaldäer nicht entrinnen, sondern in die Hand des Königs von Babel gegeben werden, sodass er von Mund zu Mund mit ihm reden und ihn Auge in Auge sehen wird. 5 Er wird Zidkija nach Babel bringen; dort wird er bleiben, bis ich mich seiner annehme - Spruch des HERRN. Wenn ihr mit den Chaldäern Krieg führt, werdet ihr kein Glück haben. (Jer 52,11) 6 Jeremia sagte: Das Wort des HERRN erging an mich: 7 Siehe, Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und sagen: Kauf dir meinen Acker in Anatot; denn dir steht es nach dem Auslösungsrecht zu, ihn zu kaufen! 8 Und Hanamel, der Sohn meines Onkels, kam dem Wort des HERRN gemäß zu mir in den Wachhof und sagte zu mir: Kauf doch meinen Acker in Anatot im Land Benjamin; denn du hast das Besitzrecht und die Pflicht der Auslösung. Kauf ihn dir! Da erkannte ich, dass es das Wort des HERRN war. 9 So kaufte ich von Hanamel, dem Sohn meines Onkels, den Acker in Anatot und wog ihm das Geld ab: siebzehn Silberschekel. 10 Ich schrieb die Kaufurkunde, versiegelte sie, nahm auch Zeugen hinzu und wog das Silber auf der Waage ab. 11 Dann nahm ich die Kaufurkunde, die versiegelte - mit dem Vertrag und den Bestimmungen -, sowie eine nicht versiegelte Urkunde. 12 Ich übergab die Kaufurkunde Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, vor den Augen Hanamels, des Sohnes meines Onkels, und vor den Augen der Zeugen, die die Kaufurkunde unterschrieben hatten, sowie vor den Augen aller Judäer, die sich im Wachhof aufhielten. 13 Und vor ihren Augen befahl ich Baruch: 14 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Nimm diese Urkunden, sowohl die versiegelte Kaufurkunde als auch die nicht versiegelte Urkunde, und leg sie in ein Tongefäß, damit sie lange Zeit erhalten bleiben! 15 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Man wird wieder Häuser, Äcker und Weinberge kaufen in diesem Land. 16 Nachdem ich die Kaufurkunde Baruch, dem Sohn Nerijas, übergeben hatte, betete ich zum HERRN: 17 Ach, Herr und GOTT! Siehe, du hast Himmel und Erde erschaffen durch deine große Kraft und deinen hoch erhobenen Arm. Nichts ist dir unmöglich. (Jer 27,5) 18 Du erweist Tausenden Gnade, doch du vergiltst die Schuld der Väter an ihren Söhnen, die nach ihnen kommen - du gewaltiger, starker Gott, dessen Name HERR der Heerscharen ist! (2Mo 20,5; 2Mo 34,6) 19 Groß bist du an Rat und mächtig an Tat; deine Augen wachen über alle Wege der Menschen, um jedem entsprechend seinem Verhalten und der Frucht seiner Taten zu geben. 20 Du hast an Israel und an den Menschen Zeichen und Wunder getan, im Land Ägypten und bis auf den heutigen Tag. So hast du dir einen Namen gemacht, wie am heutigen Tag. 21 Du hast dein Volk Israel unter Zeichen und Wundern, mit starker Hand, mit hoch erhobenem Arm und gewaltigem Schrecken aus dem Land Ägypten herausgeführt. 22 Du hast ihnen dieses Land gegeben, wie du ihren Vätern eidlich zugesichert hattest, es ihnen zu geben, ein Land, in dem Milch und Honig fließen. 23 Als sie aber dorthin kamen und es in Besitz nahmen, hörten sie nicht auf deine Stimme und folgten deiner Weisung nicht. Nichts von alledem, was du ihnen befohlen hast, haben sie getan; darum hast du über sie all dies Unheil gebracht. (Dan 9,10) 24 Siehe: Schon haben sie die Belagerungsrampen bis an die Stadt herangebaut, um sie einzunehmen; durch Schwert, Hunger und Pest ist die Stadt den Chaldäern preisgegeben, die gegen sie ankämpfen. Was du angedroht hast, ist eingetroffen; du siehst es ja selbst.[1] 25 Und du, Herr und GOTT, hast zu mir gesagt: Kauf dir den Acker für Geld und nimm Zeugen hinzu, wo doch die Stadt den Chaldäern preisgegeben ist! 26 Nun erging das Wort des HERRN an Jeremia: 27 Siehe, ich bin der HERR, der Gott allen Fleisches. Ist mir irgendetwas unmöglich? 28 Darum - so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezzars, des Königs von Babel, und er wird sie einnehmen. 29 Die Chaldäer, die gegen diese Stadt ankämpfen, werden eindringen, die Stadt in Brand stecken und einäschern samt den Häusern, auf deren Dächern man dem Baal Rauchopfer und fremden Göttern Trankopfer dargebracht hat, um mich zu erzürnen. (Jer 19,13) 30 Denn die Leute von Israel und die Leute von Juda haben von Jugend an nur das getan, was in meinen Augen schlecht ist; ja, die Leute von Israel haben mich durch das Tun ihrer Hände nur erzürnt - Spruch des HERRN. 31 In der Tat, diese Stadt hat seit ihrer Gründung bis zum heutigen Tag meinen Zorn und meinen Grimm erregt, sodass ich sie von meinem Angesicht entfernen muss 32 wegen all des Bösen, das die Söhne Israels und die Söhne Judas verübt haben, um mich zu erzürnen, sie, ihre Könige, ihre Beamten, ihre Priester und ihre Propheten, die Leute von Juda und die Einwohner Jerusalems. (Jer 2,26) 33 Sie haben mir den Rücken zugewandt und nicht das Gesicht. Ich habe sie unermüdlich belehrt, aber sie hörten nicht und nahmen keine Zucht an. 34 Vielmehr stellten sie in dem Haus, über dem mein Name ausgerufen ist, ihre Scheusale auf, um es zu entweihen. (Jer 7,30; Jer 19,5) 35 Sie errichteten die Kulthöhen des Baal im Tal Ben-Hinnom, um ihre Söhne und Töchter für den Moloch durchs Feuer gehen zu lassen. Das habe ich ihnen nie befohlen und niemals ist mir in den Sinn gekommen, solchen Gräuel zu verlangen und Juda in Sünde zu stürzen. 36 Nun aber - so spricht der HERR, der Gott Israels, über diese Stadt, von der ihr sagt, sie sei durch Schwert, Hunger und Pest dem König von Babel preisgegeben: 37 Siehe, ich sammle sie aus allen Ländern, wohin ich sie in meinem Zorn und meinem Grimm und in großem Groll versprengt habe. Ich bringe sie wieder zurück an diesen Ort und lasse sie in Sicherheit wohnen. 38 Sie werden mir Volk sein und ich werde ihnen Gott sein. (Jer 31,1) 39 Ich bringe sie dazu, nur eines im Herzen zu haben und nur eines zu tun: mich alle Tage zu fürchten, zum Heil für sie und ihre Kinder nach ihnen.[2] 40 Ich schließe mit ihnen einen ewigen Bund, dass ich mich nicht von ihnen abwenden werde, sondern ihnen Gutes erweise. Ich lege ihnen die Furcht vor mir ins Herz, damit sie nicht von mir weichen. 41 Ich werde mich über sie freuen, wenn ich ihnen Gutes erweise. Ich pflanze sie ein in diesem Land, in Treue, mit meinem ganzen Herzen und mit meiner ganzen Seele. 42 Denn so spricht der HERR: Wie ich über dieses Volk all dieses große Unheil gebracht habe, so bringe ich über sie all das Gute, das ich ihnen verspreche. 43 Man wird wieder Felder kaufen in diesem Land, von dem ihr sagt: Es ist eine Wüste, ohne Mensch und Vieh, der Hand der Chaldäer preisgegeben. (Jer 32,25; Jer 33,10) 44 Äcker wird man wieder kaufen für Geld, Kaufurkunden ausstellen und versiegeln und Zeugen hinzunehmen im Land Benjamin, in der Umgebung Jerusalems, in den Städten Judas und in den Städten des Gebirges, in den Städten der Schefela und in den Städten des Negeb. Denn ich wende ihr Geschick - Spruch des HERRN. (Jer 29,14; Jer 30,3; Jer 33,7)Jeremia 32
Neue evangelistische Übersetzung
Jeremia kauft ein Stück Land
1 Im 10. Regierungsjahr des Königs Zidkija von Juda – es war das 18. Jahr Nebukadnezzars[1] – kam das Wort Jahwes zu Jeremia. 2 Jerusalem wurde damals vom Heer des babylonischen Königs belagert, und der Prophet Jeremia wurde im Wachthof beim Königspalast gefangen gehalten. 3 König Zidkija hatte ihn verhaften lassen, weil er geweissagt hatte: "So spricht Jahwe: 'Passt auf! Ich lasse diese Stadt in die Hände des Königs von Babylon fallen. Er wird sie erobern. 4 Auch König Zidkija wird der Gewalt der Chaldäer nicht entkommen, sondern ganz bestimmt dem König von Babylon in die Hände fallen. Er wird ihm Auge in Auge gegenüberstehen und von Mund zu Mund mit ihm sprechen. 5 Nebukadnezzar wird ihn dann nach Babylon bringen, und dort wird er bleiben, bis ich ihn heimsuche',[2] spricht Jahwe. 'Euer Kampf gegen die Chaldäer wird vergeblich sein.'" 6 Jeremia berichtet: Das Wort Jahwes kam zu mir: 7 "Pass auf! Hanamel, der Sohn deines Onkels Schallum, wird zu dir kommen und sagen: 'Kauf meinen Acker in Anatot, denn du hast als nächster Verwandter das Vorkaufsrecht.'"[3] (3Mo 25,23) 8 Wie Jahwe es angekündigt hatte, kam Hanamel zu mir in den Wachthof und sagte: "Kauf mir doch meinen Acker in Anatot im Gebiet von Benjamin ab! Denn du hast das Erb- und Vorkaufsrecht. Bitte kauf ihn!" Da begriff ich, dass es ein Befehl Jahwes war, 9 und kaufte Hanamel den Acker in Anatot für 17 ‹Schekel› Silber ab. 10 Ich unterschrieb den Kaufvertrag mit den Zeugen, die ich hergebeten hatte, versiegelte das Original und wog das Silber auf der Waage ab. 11 Den Kaufvertrag mit seinen Festlegungen und Bestimmungen, und zwar das versiegelte Original und die offene Abschrift, 12 gab ich Baruch Ben-Nerija, dem Enkel von Machseja. Das geschah in Gegenwart meines Cousins Hanamel, der Zeugen, die den Kaufvertrag unterschrieben hatten, und der anderen Judäer, die sich im Wachthof aufhielten. 13 Dann befahl ich Baruch vor ihnen allen: 14 "So spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: 'Nimm diese Urkunden, das versiegelte Original und die offene Abschrift, und bewahre sie in einem Tonkrug auf, damit sie lange erhalten bleiben. 15 Denn so spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: Man wird in diesem Land wieder Häuser, Felder und Weinberge kaufen.'" 16 Nachdem ich Baruch Ben-Nerija den Kaufvertrag gegeben hatte, betete ich zu Jahwe: 17 "Ach, mein Herr, Jahwe, du hast Himmel und Erde durch deine gewaltige Macht und deine große Kraft geschaffen. Dir ist nichts unmöglich. 18 Tausenden von Generationen erweist du deine Gnade, und die Schuld der Väter zahlst du ihren Kindern heim, du großer und starker Gott, dessen Name 'Jahwe, der Allmächtige' ist. 19 Großartig ist dein Rat und gewaltig deine Tat! Du achtest genau auf das, was die Menschen tun, um jedem zu geben, was sein Tun und Lassen verdient. 20 Schon in Ägypten und bis heute hast du Zeichen und Wunder getan an Israel und auch an anderen Menschen. So hast du dir bis heute einen Namen gemacht. 21 Du hast dein Volk Israel mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt mit Zeichen und Wundern, mit ausgestrecktem Arm und gewaltigen Schreckenstaten 22 und hast ihnen dieses Land gegeben, wie du es ihren Vätern unter Eid zugesagt hast, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. 23 Sie kamen hinein und nahmen es in Besitz. Doch dann hörten sie nicht mehr auf dich und lebten nicht mehr nach deiner Weisung. Sie taten nichts von dem, was du ihnen befohlen hattest. Da hast du nun dieses Unheil über sie hereinbrechen lassen. 24 Die Angriffsrampen reichen schon bis an die Stadt. Die Eroberung ist vorbereitet. Durch Schwert, Hunger und Pest ist die Stadt ja schon in der Gewalt der Chaldäer, die sie belagern. Es ist eingetroffen, was du gesagt hast, du siehst es ja selbst. 25 Und da sagst du zu mir, ich solle Geld für einen Acker ausgeben und Zeugen dafür benennen, wo doch die Stadt schon in der Gewalt der Chaldäer ist?" 26 Da kam das Wort Jahwes zu Jeremia: 27 "Sieh doch, ich bin Jahwe, der Gott alles Lebendigen. Sollte mir irgendetwas unmöglich sein? 28 Darum pass auf! So spricht Jahwe: 'Ich lasse diese Stadt in die Hände der Chaldäer fallen, ich gebe sie in die Gewalt des Königs Nebukadnezzar von Babylon. 29 Die Chaldäer, die diese Stadt belagern, werden sie einnehmen und in Brand stecken. Sie werden sie samt allen Häusern niederbrennen, auf deren Dachterrassen man dem Götzen Baal Räucheropfer gebracht und anderen Göttern Trankopfer gespendet hat, um mich zu beleidigen. 30 Denn die Leute von Israel und Juda taten von ihrer Jugend an nur das, was mir missfällt. Ja, die Israeliten haben mich durch ihr Verhalten immer nur zornig gemacht', spricht Jahwe. 31 Denn diese Stadt hat mich vom Tag ihrer Gründung an bis heute zur Weißglut gebracht, sodass ich sie nun aus meinen Augen wegschaffen muss. 32 Es geschieht wegen der ganzen Bosheit, mit der die Leute von Israel und Juda mich herausgefordert haben, sie und ihre Könige, ihre hohen Beamten, ihre Priester und Propheten, die Männer von Juda und die Bewohner Jerusalems. 33 Sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Gesicht. Obwohl ich sie immer wieder belehrte, hörten sie nicht und nahmen keine Belehrung an. 34 Sie haben ihre Scheusale in das Haus gestellt, das meinen Namen trägt, und haben es so entweiht. 35 Im Hinnomtal haben sie die Opferhöhe des Baal gebaut, um ihre Söhne und Töchter für den Moloch zu verbrennen, was ich ihnen nie befohlen habe. Niemals ist es mir in den Sinn gekommen, solche abscheulichen Taten zu verlangen und Juda in Sünde zu stürzen." 36 Nun aber spricht Jahwe, der Gott Israels, über diese Stadt, von der ihr sagt: Sie sei durch Schwert, Hunger und Pest dem König von Babylon in die Hände gefallen: 37 "Seht, ich sammle sie wieder aus allen Ländern ein, in die ich sie mit Zorn, Grimm und Wut versprengt habe. Ich bringe sie wieder an diesen Ort zurück und lasse sie hier in Sicherheit wohnen. 38 Dann werden sie mein Volk sein und ich ihr Gott. 39 Ich werde es bewirken, dass sie nur eins im Sinn haben und nur eins erstreben: mich allezeit zu fürchten, ihnen und ihren Kindern zum Guten. 40 Und ich werde einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nie aufhören werde, ihnen Gutes zu tun. Ich lege ihnen Ehrfurcht vor mir ins Herz, sodass sie sich nicht mehr von mir abwenden. 41 Dann wird es mir ein Vergnügen sein, ihnen Gutes zu tun. Ganz gewiss pflanze ich sie in dieses Land ein und tue es von ganzem Herzen und mit ganzer Kraft." 42 Denn so spricht Jahwe: "So wie ich all das große Unheil über dieses Volk gebracht habe, werde ich auch all das Gute über sie bringen, das ich ihnen versprach. 43 Man wird wieder Felder kaufen in diesem Land, von dem ihr sagt: 'Es ist Ödland, ohne Menschen und Vieh, und es gehört ja schon den Chaldäern.' 44 Ja, man wird wieder Geld ausgeben für Äcker, man wird Kaufverträge ausstellen und vor Zeugen versiegeln. Man wird es im Gebiet von Benjamin tun, in der Umgebung von Jerusalem und in den Städten Judas, ob sie auf dem Gebirge liegen, in der Schefela[4] oder im Negev.[5] Denn ich werde ihr Schicksal wenden, spricht Jahwe."
Jeremia 32
Neue Genfer Übersetzung
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