Jeremia 28

Lutherbibel 2017

1 In demselben Jahr, im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Königs von Juda, im fünften Monat des vierten Jahrs, sprach Hananja, der Sohn Asurs, ein Prophet von Gibeon, zu mir im Hause des HERRN in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks:2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ich habe das Joch des Königs von Babel zerbrochen!3 Ehe zwei Jahre um sind, will ich alle Geräte des Hauses des HERRN, die Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Ort weggenommen und nach Babel geführt hat, wieder an diesen Ort bringen; (Jer 27,16)4 auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Weggeführten aus Juda, die nach Babel gekommen sind, will ich wieder an diesen Ort bringen, spricht der HERR, denn ich will das Joch des Königs von Babel zerbrechen. (Jer 27,20)5 Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks, die im Hause des HERRN standen,6 und sagte: Amen! Der HERR tue so; der HERR bestätige dein Wort, das du geweissagt hast, dass er die Geräte aus dem Hause des HERRN von Babel wiederbringe an diesen Ort und alle Weggeführten.7 Doch höre dies Wort, das ich vor deinen Ohren rede und vor den Ohren des ganzen Volks:8 Die Propheten, die vor mir und vor dir gewesen sind von alters her, die haben gegen viele Länder und große Königreiche geweissagt von Krieg, von Unheil und Pest.9 Wenn aber ein Prophet von Heil weissagt – ob ihn der HERR wahrhaftig gesandt hat, wird man daran erkennen, dass sein Wort erfüllt wird. (5Mo 18,21)10 Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten Jeremia und zerbrach es. (Jer 27,2)11 Und Hananja sprach in Gegenwart des ganzen Volks: So spricht der HERR: Ebenso will ich zerbrechen das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, ehe zwei Jahre um sind, und es vom Nacken aller Völker nehmen. Und der Prophet Jeremia ging seines Weges.12 Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja das Joch auf dem Nacken des Propheten Jeremia zerbrochen hatte:13 Geh hin und sage Hananja: So spricht der HERR: Du hast hölzerne Jochstangen zerbrochen; so hast du nun eiserne Jochstangen an ihre Stelle gesetzt.14 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ein eisernes Joch habe ich allen diesen Völkern auf den Nacken gelegt, dass sie untertan sein sollen Nebukadnezar, dem König von Babel, und ihm dienen, und auch die wilden Tiere habe ich ihm gegeben. (5Mo 28,48; Jer 27,6)15 Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Höre doch, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt; aber du machst, dass dies Volk sich auf Lügen verlässt.16 Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will dich vom Erdboden nehmen; dies Jahr sollst du sterben, denn du hast sie mit deiner Rede vom HERRN abgewendet. (5Mo 13,6)17 Und der Prophet Hananja starb im selben Jahr im siebenten Monat.

Jeremia 28

Hoffnung für alle

1 Im 5. Monat desselben Jahres, dem 4. Regierungsjahr des judäischen Königs Zedekia, kam der Prophet Hananja, der Sohn von Asur aus Gibeon, in den Tempel und sagte in Gegenwart der Priester und des Volkes zu Jeremia:2 »So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ich werde das Joch des Königs von Babylonien zerbrechen!3 Innerhalb von zwei Jahren lasse ich alle wertvollen Tempelgegenstände, die Nebukadnezar nach Babylon mitgenommen hat, hierher zurückbringen.4 Ich sorge auch dafür, dass König Jojachin[1] von Juda, Jojakims Sohn, wieder nach Jerusalem zurückkehrt, er und alle anderen Judäer, die nach Babylonien verschleppt wurden. Ja, ich, der HERR, will Nebukadnezars Herrschaft ein Ende setzen!« (Jer 22,24)5 Da entgegnete der Prophet Jeremia dem Propheten Hananja vor dem Volk und den Priestern, die im Tempel versammelt waren:6 »So sei es! Möge der HERR tun, was du gesagt hast! Ich wünschte, er ließe deine Verheißung in Erfüllung gehen und brächte alle verschleppten Menschen und die wertvollen Tempelgegenstände wieder zurück.7 Doch jetzt hör gut zu, Hananja, was ich dir und allen Anwesenden hier sage:8 Propheten hat es schon immer gegeben, lange bevor du und ich lebten; sie haben vielen Völkern und mächtigen Königreichen Unheil, Kriege und Seuchen angekündigt.9 Gewiss kann ein Prophet auch Glück und Frieden voraussagen, doch ob er wirklich vom HERRN gesandt ist, wird sich erst zeigen, wenn seine Weissagung eintrifft!«10 Da nahm der Prophet Hananja das hölzerne Joch vom Nacken des Propheten Jeremia, zerbrach es11 und rief: »So spricht der HERR: Genauso werde ich innerhalb von zwei Jahren Nebukadnezars Joch zerbrechen. Alle Völker will ich von der Last seiner Herrschaft befreien!« Daraufhin verließ Jeremia den Tempel.12 Kurze Zeit nachdem Hananja das Joch zerbrochen hatte, das Jeremia auf der Schulter trug, empfing Jeremia eine Botschaft vom HERRN:13 »Geh und sag zu Hananja: So spricht der HERR: Das hölzerne Joch hast du zerbrechen können – doch nun bekommst du dafür ein Joch aus Eisen!14 Ich selbst lege allen Völkern ringsum ein eisernes Joch auf den Nacken: Sie werden Nebukadnezar, dem König von Babylonien, dienen müssen, ja, selbst die wilden Tiere sind seiner Macht unterworfen! Mein Wort gilt, denn ich bin der HERR, der allmächtige Gott Israels.«15 Dann sagte Jeremia zu ihm: »Hör gut zu, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt, aber trotzdem verführst du das Volk dazu, auf deine Lügen zu vertrauen!16 So spricht der HERR: Weil du das getan hast, lasse ich dich vom Erdboden verschwinden. Noch in diesem Jahr wirst du sterben, denn du hast zum Ungehorsam gegen mich aufgerufen!«17 Zwei Monate später, im 7. Monat desselben Jahres, starb der Prophet Hananja.

Jeremia 28

Einheitsübersetzung 2016

1 Im selben Jahr, im Anfang der Regierung Zidkijas, des Königs von Juda, im fünften Monat des vierten Jahres, sagte der Prophet Hananja, der Sohn Asurs aus Gibeon, im Haus des HERRN vor den Augen der Priester und dem ganzen Volk zu mir:2 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ich zerbreche das Joch des Königs von Babel.3 Noch zwei Jahre und ich bringe alle Geräte des Hauses des HERRN, die Nebukadnezzar, der König von Babel, von diesem Ort weggenommen und nach Babel gebracht hat, wieder an diesen Ort zurück.4 Auch Jojachin, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Verschleppten aus Juda, die nach Babel kamen, bringe ich an diesen Ort zurück - Spruch des HERRN -; denn ich zerbreche das Joch des Königs von Babel.5 Der Prophet Jeremia antwortete dem Propheten Hananja vor den Augen der Priester und vor den Augen des ganzen Volkes, die im Haus des HERRN standen.6 Der Prophet Jeremia sagte: Ganz recht! Mag der HERR so tun. Der HERR erfülle deine Worte, die du verkündet hast, und bringe die Geräte des Hauses des HERRN und alle Verschleppten aus Babel zurück an diesen Ort.[1]7 Doch höre das Wort, das ich dir und dem ganzen Volk in die Ohren rufe:8 Die Propheten, die vor mir und vor dir seit jeher waren, prophezeiten Krieg, Unheil und Pest gegen viele Länder und mächtige Reiche.9 Der Prophet aber, der Heil prophezeit - an der Erfüllung des prophetischen Wortes erkennt man den Propheten, den der HERR wirklich gesandt hat. (5Mo 18,21)10 Da nahm der Prophet Hananja das Jochholz vom Nacken des Propheten Jeremia und brach es entzwei. (Jer 27,2)11 Vor den Augen des ganzen Volkes sagte Hananja: So spricht der HERR: Ebenso zerbreche ich binnen zwei Jahren das Joch Nebukadnezzars, des Königs von Babel, vom Nacken aller Völker. Der Prophet Jeremia aber ging seines Weges.12 Nachdem nun der Prophet Hananja das Jochholz vom Nacken des Propheten Jeremia zerbrochen hatte, erging das Wort des HERRN an Jeremia:13 Geh und sag zu Hananja: So spricht der HERR: Jochstangen aus Holz hast du zerbrochen, dafür aber musst du nun Jochstangen aus Eisen machen.14 Denn so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Ein eisernes Joch habe ich auf den Nacken aller dieser Völker gelegt; sie müssen Nebukadnezzar, dem König von Babel, dienen. Und sie werden ihm dienen und auch die Tiere des Feldes gebe ich ihm.15 Der Prophet Jeremia sagte also zum Propheten Hananja: Höre, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt. Du aber hast dieses Volk dazu verführt, auf Lügen zu vertrauen.16 Darum - so spricht der HERR: Siehe, ich schaffe dich vom Erdboden fort. Noch in diesem Jahr bist du tot; denn du hast Auflehnung gegen den HERRN gepredigt.17 Im siebten Monat desselben Jahres starb der Prophet Hananja.