Hiob 13

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Siehe, das hat alles mein Auge gesehen und mein Ohr gehört, und ich hab’s verstanden.2 Was ihr wisst, das weiß ich auch, und ich bin nicht geringer als ihr.3 Doch ich wollte gern zu dem Allmächtigen reden und wollte rechten mit Gott.4 Aber ihr seid Lügentüncher und seid alle unnütze Ärzte.5 Wollte Gott, dass ihr geschwiegen hättet, so wäret ihr weise geblieben. (Spr 17,28)6 Hört doch, wie ich mich verantworte, und merkt auf die Streitsache, von der ich rede!7 Wollt ihr Gott verteidigen mit Unrecht und Trug für ihn reden?8 Wollt ihr für ihn Partei ergreifen? Wollt ihr Gottes Sache vertreten?9 Wird’s euch auch wohlgehen, wenn er euch verhören wird? Meint ihr, dass ihr ihn täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?10 Er wird euch hart zurechtweisen, wenn ihr heimlich Partei ergreift.11 Werdet ihr euch nicht entsetzen, wenn er sich erhebt, und wird sein Schrecken nicht über euch fallen?12 Was ihr zu bedenken gebt, sind Sprüche aus Asche; eure Bollwerke werden zu Lehmhaufen.13 Schweigt still und lasst mich reden; es komme über mich, was da will.14 Was soll ich mein Fleisch mit meinen Zähnen festhalten und mein Leben aufs Spiel setzen?15 Siehe, auch wenn er mich umbringt, warte ich auf ihn; fürwahr, ich will meine Wege vor ihm verantworten.16 Auch das muss mir zum Heil sein; denn es kommt kein Ruchloser vor ihn.17 Hört meine Rede und was ich darlege, mit euren Ohren!18 Siehe, ich bin zum Rechtsstreit gerüstet; ich weiß, dass ich recht behalten werde.19 Wer ist, der mit mir rechten könnte? Denn dann wollte ich schweigen und zugrunde gehen.20 Nur zweierlei tu mir nicht, so will ich mich vor dir nicht verbergen:21 Lass deine Hand fern von mir sein, und dein Schrecken erschrecke mich nicht; (Hi 9,34)22 dann rufe, ich will dir antworten, oder ich will reden, dann antworte du mir!23 Wie groß ist meine Schuld und Sünde? Lass mich wissen meine Übertretung und Sünde.24 Warum verbirgst du dein Antlitz und hältst mich für deinen Feind? (Hi 19,11)25 Willst du ein verwehendes Blatt schrecken und einen dürren Halm verfolgen,26 dass du so Bitteres über mich verhängst und über mich bringst die Sünden meiner Jugend? (Ps 25,7)27 Du hast meinen Fuß in den Block gelegt und hast acht auf alle meine Pfade und zeichnest meine Fußstapfen nach,28 der ich doch wie Moder vergehe und wie ein Kleid, das die Motten fressen.

Hiob 13

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Was ihr so redet, hab ich längst gehört, ich hab es selbst gesehn und mir gemerkt.2 Was ihr da wisst, das weiß ich allemal, darin bin ich euch jederzeit gewachsen! (Hi 12,3)3 Doch nicht mit euch, mit Gott hab ich zu reden; mit dem Gewaltigen lieg ich im Streit!4 Ihr selbst seid ratlos, deckt es zu mit Lügen; Kurpfuscher seid ihr, die nicht heilen können!5 Es wäre besser, wenn ihr schweigen würdet, dann könnte man euch noch für weise halten! (Spr 17,28)6 Hört zu, damit ich euch mein Recht beweise! Macht eure Ohren auf für meine Worte!7 Tut ihr’s für Gott, wenn ihr so schamlos lügt? Wollt ihr zu seinen Gunsten mich betrügen? (Hi 42,7)8 Warum ergreift ihr denn Partei für ihn? Müsst ihr ihn etwa vor Gericht vertreten?9 Wie wäre es, wenn er euch jetzt verhörte? Lässt Gott sich von euch täuschen wie ein Mensch?10 Er wird euch ganz gewiss zur Rede stellen, wenn ihr geheimen Vorurteilen folgt.11 Erschreckt ihr nicht vor seiner Majestät? Schon der Gedanke müsste euch erschüttern!12 Wie Staub im Wind sind eure weisen Sprüche und eure Gründe halten stand wie Ton.13 Seid still, lasst mich in Ruh! Jetzt rede ich! Was daraus wird, das ist mir völlig gleich!14 Und wenn ich mich um Kopf und Kragen rede: Ich bin bereit, mein Leben zu riskieren.15 Gott wird mich töten, darauf warte ich; doch erst will ich vor ihm mein Recht behaupten. (Hi 14,20; Hi 17,15)16 Vor ihm zu stehen wär für mich schon Rettung; denn Heuchler kommen nicht in seine Nähe.17 Nun hört euch an, was ich zu sagen habe, dass ihr begreift, was ich erklären will!18 Ich bin bereit, den Rechtsfall vorzutragen. Ich bin im Recht, das weiß ich ganz genau! (Hi 9,2)19 Wer hätte Aussicht, mich zu Fall zu bringen? Dann wollt’ ich gerne schweigen und auch sterben!20 Nur dies, mein Gott, erbitte ich von dir, damit ich offen vor dich treten kann:21 Zieh deine schwere Hand von mir zurück und fülle mich nicht mehr mit Angst und Schrecken.22 Dann klage an und ich will Rede stehen; oder ich frage dich und du gibst Antwort. (Hi 31,35; Hi 38,2; Hi 40,7)23 Wie viele Sünden habe ich begangen? Wie groß ist meine Schuldenlast bei dir?24 Weshalb siehst du mich nicht mehr freundlich an und tust, als wäre ich dein Feind geworden? (Hi 19,11; Hi 22,21; Hi 33,10)25 Was bin ich denn? Ein abgefallenes Blatt, ein dürrer Strohhalm, fortgeweht vom Wind. Doch ständig scheuchst du mich und jagst mir nach!26 Zu harten Strafen hast du mich verurteilt, kein Fehler meiner Jugend ist vergessen! (Ps 25,7)27 Du lässt nicht zu, dass ich mich frei bewege,[1] argwöhnisch überwachst du jeden Schritt, selbst meine Fußspur zeichnest du dir auf.28 Deshalb zerfalle ich[2] wie morsches Holz, wie ein von Motten angefressenes Kleid.

Hiob 13

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Schaut, das alles hat mein Auge gesehen, / mein Ohr gehört, und mein Verstand nahm es auf.2 Was ihr da wisst, das weiß ich auch, / ich falle nicht hinter euch zurück.“3 „Doch zum Allmächtigen will ich reden, / will mich verteidigen vor ihm!4 Ihr habt doch nur Pflaster aus Lügen, / Pfuschärzte seid ihr allesamt.5 Wenn ihr doch endlich still sein wolltet, / dann hielt man euch noch für gescheit!6 Hört euch meine Rechtfertigung an, / merkt auf den Streit meiner Worte!7 Wollt ihr Falsches reden für Gott / und Lügen vorbringen für ihn?8 Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, / Gottes Anwälte gegen mich sein?9 Wird es gut für euch sein, wenn er euch erforscht? / Lässt er sich von euch täuschen wie ein Mensch?10 Tadeln, ja tadeln wird er euch, / wenn ihr heimlich Partei ergreift.11 Erschreckt ihr nicht vor seiner Majestät, / wird die Angst vor ihm euch nicht packen?12 Eure Sätze sind nur Sprüche aus Staub, / und eure Schilde bestehen aus Ton.13 Seid still, ich will jetzt reden, / mag über mich kommen, was will.14 Und wenn ich mich selbst zerfleische, / ich setze mein Leben aufs Spiel!15 Und wenn er mich tötet, ich warte darauf / und verantworte mein Leben vor ihm.16 Schon darin sehe ich mein Heil, / denn kein Schurke hat Zutritt bei ihm.17 Hört mir nur ganz aufmerksam zu, / dass meine Erklärung auch in eure Ohren dringt.18 Seht, ich bin für den Rechtsstreit gerüstet, / und ich weiß, ich bekomme Recht!19 Wer könnte den Prozess gewinnen gegen mich? / Dann wollte ich schweigen und gäbe meinen Geist auf.“20 „Nur zweierlei tu mir nicht an, / dann verberge ich mich nicht vor dir:21 Nimm deine schwere Hand von mir weg, / und dein Schrecken befalle mich nicht!'22 Dann kannst du rufen, und ich antworte dir, / oder ich rede, und du antwortest mir.23 Wie groß ist meine Schuldenlast bei dir? / Was sind meine Vergehen und Sünden?24 Warum verbirgst du dein Gesicht, / behandelst mich wie deinen Feind?25 Willst du ein verwehtes Blatt verschrecken, / verfolgst du einen dürren Halm?26 Denn Bitteres teilst du mir zu; / für meine Jugendsünden lässt du mich büßen.27 Du steckst meine Füße in den Block,[1] / beobachtest all meine Wege / und grenzt mich ein auf Schritt und Tritt,28 obwohl ich doch wie Moder zerfalle, / wie ein Gewand, das die Motte zerfraß.“