Hesekiel 33

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und des HERRN Wort geschah zu mir: (Hes 3,16)2 Du Menschenkind, rede zu deinem Volk und sprich zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe und das Volk dieses Landes nimmt einen Mann aus seiner Mitte und macht ihn zu seinem Wächter3 und er sieht das Schwert kommen über das Land und bläst die Posaune und warnt das Volk –4 wer nun den Hall der Posaune hört und will sich nicht warnen lassen und das Schwert kommt und nimmt ihn weg, dessen Blut wird auf seinen Kopf kommen.5 Denn er hat den Hall der Posaune gehört und sich dennoch nicht warnen lassen; darum wird sein Blut auf ihn kommen. Wer sich aber warnen lässt, der wird sein Leben davonbringen.6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht die Posaune bläst und sein Volk nicht warnt und das Schwert kommt und nimmt einen von ihnen weg, so wird der wohl um seiner Sünde willen weggenommen; aber sein Blut will ich von der Hand des Wächters fordern.7 Dich aber, du Menschenkind, habe ich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Wenn du ein Wort aus meinem Munde hörst, sollst du sie vor mir warnen. (Hebr 13,17)8 Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser musst des Todes sterben!, und du sagst ihm das nicht, um den Gottlosen vor seinem Wege zu warnen, so wird er, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern.9 Warnst du aber den Gottlosen vor seinem Wege, dass er von ihm umkehre, und er will von seinem Wege nicht umkehren, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.10 Und du, Menschenkind, sage dem Hause Israel: Ihr sprecht: Unsere Sünden und Missetaten liegen auf uns, dass wir darunter vergehen; wie können wir denn leben? (Hes 18,21)11 So sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel? (Jes 55,7; Joe 2,12)12 Und du, Menschenkind, sprich zu deinem Volk: Wenn ein Gerechter Böses tut, so wird’s ihm nicht helfen, dass er gerecht gewesen ist; und wenn ein Gottloser von seiner Gottlosigkeit umkehrt, so soll’s ihm nicht schaden, dass er gottlos gewesen ist. Auch der Gerechte kann nicht am Leben bleiben, wenn er sündigt. (Hes 3,20)13 Denn wenn ich zu dem Gerechten spreche: Du sollst leben!, und er verlässt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so soll all seiner Gerechtigkeit nicht mehr gedacht werden, sondern er soll sterben um des Bösen willen, das er getan hat.14 Und wenn ich zum Gottlosen spreche: Du sollst sterben!, und er bekehrt sich von seiner Sünde und tut, was recht und gut ist, –15 sodass der Gottlose das Pfand zurückgibt und erstattet, was er geraubt hat, und nach den Satzungen des Lebens wandelt und nichts Böses tut –, so soll er am Leben bleiben und nicht sterben, (Hes 18,7; Lk 19,8)16 und all seiner Sünden, die er getan hat, soll nicht mehr gedacht werden, denn er hat nun getan, was recht und gut ist; darum soll er am Leben bleiben.17 Aber dein Volk spricht: »Der Herr handelt nicht recht«, während doch sie nicht recht handeln.18 Wenn der Gerechte sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht tut, so muss er deshalb sterben.19 Und wenn sich der Gottlose von seiner Gottlosigkeit bekehrt und tut, was recht und gut ist, so soll er deshalb am Leben bleiben.20 Und doch sprecht ihr: »Der Herr handelt nicht recht«, während ich doch euch vom Hause Israel richte, einen jeden nach seinem Wandel.21 Und es begab sich im zwölften Jahr unserer Gefangenschaft am fünften Tag des zehnten Monats, da kam zu mir ein Entronnener von Jerusalem und sprach: Die Stadt ist genommen. (2Kön 25,2; Hes 24,26)22 Und die Hand des HERRN war über mich gekommen am Abend, bevor der Entronnene kam, und er tat mir meinen Mund auf, als jener am Morgen zu mir kam. Und mein Mund wurde aufgetan, sodass ich nicht mehr stumm sein musste. (Hes 3,26)23 Und des HERRN Wort geschah zu mir:24 Du Menschenkind, die Bewohner jener Trümmer im Lande Israels sprechen: Abraham war ein einzelner Mann und nahm dies Land in Besitz; wir aber sind viele, uns ist das Land zum Eigentum gegeben. (Jes 51,2; Hes 11,15)25 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Ihr habt Blutiges gegessen und eure Augen zu den Götzen aufgehoben und Blut vergossen – und ihr wollt das Land besitzen? (1Sam 14,32)26 Ihr verlasst euch auf euer Schwert und übt Gräuel, und einer schändet die Frau des andern – und ihr wollt das Land besitzen?27 So sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: So wahr ich lebe, sollen alle, die in den Trümmern wohnen, durchs Schwert fallen, und die auf freiem Felde sind, will ich den Tieren zum Fraß geben, und die in den Festungen und Höhlen sind, sollen an der Pest sterben.28 Denn ich will das Land ganz verwüsten und seiner Hoffart und Macht ein Ende machen, dass das Gebirge Israel so zur Wüste wird, dass niemand mehr hindurchzieht.29 Und sie sollen erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land ganz verwüste um aller ihrer Gräuel willen, die sie verübt haben.30 Und du, Menschenkind, dein Volk redet über dich an den Mauern und in den Haustüren, und einer spricht zum andern: Kommt doch und lasst uns hören, was das für ein Wort ist, das vom HERRN ausgeht.31 Und sie werden zu dir kommen, wie das Volk zusammenkommt, und vor dir sitzen als mein Volk und werden deine Worte hören, aber nicht danach tun, sondern ihr Mund ist voll Verlangen und danach tun sie, und hinter ihrem Gewinn läuft ihr Herz her. (Mt 7,24)32 Und siehe, du bist für sie wie einer, der Liebeslieder singt, der eine schöne Stimme hat und gut spielen kann. Sie hören wohl deine Worte, aber sie tun nicht danach.33 Wenn es aber kommt – und siehe, es kommt! –, so werden sie erfahren, dass ein Prophet unter ihnen gewesen ist. (Hes 2,5)

Hesekiel 33

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: (Hes 3,16)2 »Du Mensch, sag zu den Leuten aus deinem Volk: ›Der HERR sagt: Angenommen, ich schicke Feinde gegen ein Land und die Männer des Landes haben einen aus ihrer Mitte zum Wächter bestellt, der drohende Gefahren melden soll.3 Wenn dieser Wächter die Feinde kommen sieht, hat er die Pflicht, das Alarmhorn zu blasen und die anderen zu warnen.4 Wenn jemand das Alarmsignal hört, sich aber nicht warnen lässt und deshalb umkommt, dann trägt die betreffende Person allein die Schuld.5 Sie ist gewarnt worden, aber hat die Warnung in den Wind geschlagen. Hätte sie die Warnung ernst genommen, so wäre sie mit dem Leben davongekommen.6 Anders ist es, wenn der Wächter es versäumt hat, Alarm zu blasen und die Leute zu warnen. Wenn dann jemand durch Feinde umgebracht wird, ereilt die betreffende Person damit zwar die Strafe für das Unrecht, das sie begangen hat; aber den unzuverlässigen Wächter ziehe ich zur Rechenschaft wie für einen Mord.‹7 Du Mensch, dich habe ich als Wächter bestellt, der die Leute von Israel vor drohender Gefahr warnen soll. Wenn du eine Botschaft von mir vernimmst, musst du sie ihnen weitersagen, damit sie wissen, was auf sie zukommt.8 Wenn ich dir ankündige, dass ein bestimmter Mensch wegen seiner schlimmen Taten sterben muss, dann bist du dafür verantwortlich, dass er gewarnt wird. Versäumst du es, so wird er zwar sterben, wie er es verdient; aber dich ziehe ich dafür zur Rechenschaft wie für einen Mord.9 Warnst du ihn, aber er hört nicht darauf, so wird er ebenfalls sterben, wie er es verdient hat; aber du hast dein Leben gerettet.10 Du Mensch, sag zu den Leuten von Israel: ›Ihr habt allen Mut verloren und klagt: Unsere Schuld ist zu groß, an den Folgen unserer Verfehlungen gehen wir zugrunde, wir haben keine Zukunft mehr! (Hes 7,3; Hes 18,1; Hes 37,11)11 Aber der HERR, der mächtige Gott, sagt: So gewiss ich lebe, mir macht es keine Freude, wenn ein Mensch wegen seiner Vergehen sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er seinen falschen Weg aufgibt und am Leben bleibt. Darum kehrt um, kehrt schleunigst um! Warum wollt ihr in euer Verderben laufen, ihr Leute von Israel?‹ (Jes 55,7; Joe 2,12)12 Du Mensch, sag auch das zu den Leuten aus deinem Volk: ›Wenn ein rechtschaffener Mensch anfängt, Unrecht zu tun, dann nützt ihm seine ganze frühere Rechtschaffenheit nichts – sie kann ihm nicht das Leben retten. Und wenn ein verbrecherischer Mensch anfängt, das Rechte zu tun, dann schaden ihm alle seine früheren Vergehen nichts – sie können ihn nicht das Leben kosten.13 Wenn ich einem rechtschaffenen Menschen zusichere: Du wirst am Leben bleiben!, und er denkt: Nun bin ich sicher!, und beginnt Unrecht zu tun, dann zählt sein ganzer vorbildlicher Lebenswandel nicht mehr; weil er Unrecht getan hat, muss er sterben. (Jer 18,7)14 Und wenn ich zu einem verbrecherischen Menschen sage: Du musst sterben!, und er wendet sich vom Unrecht ab,15 gibt dem armen Schuldner sein Pfand zurück, erstattet, was er widerrechtlich an sich gebracht hat, und hält sich an die Weisungen, die zum Leben führen, dann muss er nicht sterben.16 Alles Unrecht, das er früher getan hat, zählt dann nicht mehr. Weil er jetzt das Rechte tut, soll er am Leben bleiben.17 Ihr Leute von Israel behauptet: Der HERR tut uns Unrecht! Aber ihr selbst tut Unrecht!18 Wenn ein Mensch, der früher vorbildlich gelebt hat, Unrecht zu tun beginnt, muss er dafür sterben.19 Und wenn ein verbrecherischer Mensch sich von seinen Verbrechen abwendet und das Rechte tut, rettet er damit sein Leben.20 Und da sagt ihr: Der HERR tut Unrecht! Nein, jeder bekommt von mir, was er mit seinen Taten verdient hat. Kommt zur Besinnung, ihr Leute von Israel!‹«21 Im zwölften Jahr unserer Verbannung, am 5. Tag des 10. Monats, kam ein Mann aus Jerusalem zu mir, der den Untergang der Stadt überlebt hatte. Er brachte die Nachricht: »Die Stadt ist gefallen!« (2Kön 25,4; Hes 24,25)22 Am Abend vorher hatte ich gespürt, wie sich die Hand des HERRN schwer auf mich legte. Als aber der Mann am Morgen bei mir eintrat, gab mir der HERR die Sprache wieder. Von da an war meine Zunge gelöst und ich konnte wieder frei reden. (Hes 3,22)23 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:24 »Du Mensch, die Leute, die in den zerstörten Städten im Land Israel geblieben sind, sagen: ›Abraham war nur einer und Gott gab ihm dieses Land zum Besitz. Wir sind viele, also gehört es uns erst recht!‹ (Jes 51,2; Hes 11,15)25 Darum sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Ihr esst das Fleisch mit dem Blut, betet Götzen an und mordet, und ausgerechnet euch soll ich das Land überlassen? (3Mo 17,10)26 Ihr übt Faustrecht, begeht Ehebruch und tut, was mir verhasst ist, und euch soll das Land gehören?‹27 Sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Wer in den Ruinen haust, kommt durchs Schwert um; wer im offenen Land lebt, wird von wilden Tieren zerrissen; wer auf Berge und in Höhlen geflohen ist, stirbt an der Pest.28 Ich mache das Land zur menschenleeren Einöde, ich verwüste seine ganze stolze Pracht. Ich mache die Berge Israels zu einer Wildnis, durch die niemand mehr durchzieht.29 Ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zur Wüste mache wegen all der abscheulichen Taten, die ihr begangen habt!‹«30 Der HERR sagte zu mir: »Du Mensch, die Leute aus deinem Volk reden über dich, wenn sie vor ihren Häusern beisammenstehen. Sie sagen zueinander: ›Wir wollen zum Propheten gehen und hören, was der HERR zu ihm gesagt hat!‹31 Und dann kommen sie scharenweise zu dir, sitzen im Kreis um dich und hören, was du sagst; aber sie nehmen es nicht ernst. Ihr Mund lobt dich überschwänglich, aber ihr Herz ist nur damit beschäftigt, wie sie sich skrupellos bereichern können.32 Wie eingängige Musik klingen ihnen deine Worte, aber sie denken nicht daran, sie ernst zu nehmen.33 Doch wenn dann deine Ankündigungen eintreffen – und das werden sie mit Sicherheit –, werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.« (Hes 2,5; Hes 6,10)

Hesekiel 33

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:2 „Du Mensch, sag zu den Leuten aus deinem Volk: 'Wenn ich das Schwert über ein Land kommen lasse und das Volk des Landes einen seiner Männer als Wächter wählt,3 wenn dieser die Gefahr kommen sieht und das Signalhorn[1] bläst, um das Volk zu warnen,4 und wenn einer das Signal hört, sich aber nicht warnen lässt und deshalb umkommt, ist er selbst an seinem Tod schuld.5 Er hat das Signal gehört, aber nicht beachtet, und ist selber schuld. Lässt er sich aber warnen, rettet er sein Leben.6 Doch wenn der Wächter die Gefahr kommen sieht und nicht ins Horn stößt, um das Volk zu warnen, und wenn dann einer getötet wird, dann ist dies zwar die Strafe für dessen Schuld, aber den Wächter werde ich für seinen Tod verantwortlich machen.'7 Mensch, dich habe ich zum Wächter über das Haus Israel bestellt. Du sollst das Wort von mir hören und sie von mir aus warnen.8 Wenn ich einem Menschen, der sich von mir gelöst hat, den Tod androhe, du sagst ihm aber nichts, um ihn vor seinem Weg zu warnen, so wird dieser Gottlose zwar sterben, wie er es verdient hat, aber dich werde ich für seinen Tod verantwortlich machen.9 Wenn du den Gottlosen jedoch vor seinem Weg warnst, damit er umkehrt, er sich aber nicht von seinem falschen Weg abbringen lässt, wird er wegen seiner Schuld sterben. Aber du hast dein Leben gerettet.10 Du Mensch, sag zu den Leuten von Israel: 'Ihr klagt mit dem Spruch: Unsere Vergehen und Sünden lasten auf uns, wir gehen daran zugrunde! Wie sollen wir da am Leben bleiben?'11 Sag zu ihnen: 'So wahr ich lebe, spricht Jahwe, der Herr: Mir gefällt es nicht, wenn ein Schuldiger stirbt! Im Gegenteil: Ich freue mich, wenn er von seinem falschen Weg umkehrt und am Leben bleibt! Kehrt um! Verlasst eure bösen Wege! Warum wollt ihr denn sterben, ihr Leute von Israel?'12 Und du, Mensch, sag den Leuten aus deinem Volk: An dem Tag, an dem ein Gerechter in Sünde fällt, wird ihn auch seine Gerechtigkeit nicht retten. Und an dem Tag, an dem ein Gottloser von seinem gottlosen Tun umkehrt, wird er nicht mehr zu Fall kommen. Der Gerechte aber kann trotz seiner Gerechtigkeit nicht am Leben bleiben, sobald er sündigt.13 Wenn ich zum Gerechten sage: 'Du wirst am Leben bleiben!', er aber im Vertrauen auf seine Gerechtigkeit Unrecht tut, dann zählt sein ganzes vorbildliches Leben nicht mehr. Weil er Unrecht getan hat, muss er sterben.14 Wenn ich zum Gottlosen sage: 'Du musst sterben!', er aber sein sündhaftes Leben aufgibt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt,15 das Pfand zurückgibt, erstattet, was er sich angeeignet hat, nach den Ordnungen des Lebens lebt und kein Unrecht mehr tut, dann soll er am Leben bleiben und muss nicht sterben.16 Keine von den Sünden, die er früher begangen hat, wird ihm angerechnet werden. Weil er jetzt das Richtige tut, bleibt er am Leben.17 Doch die Leute in deinem Volk behaupten: 'Es ist nicht richtig, wie der Herr verfährt!' Dabei ist doch ihr eigener Weg nicht richtig.18 Wenn jemand, der im richtigen Verhältnis zu mir lebt, diese seine Gerechtigkeit aufgibt und beginnt, Unrecht zu tun, muss er dafür sterben.19 Und wenn ein Mensch, der sich von mir gelöst hat, seine Gottlosigkeit aufgibt und tut, was recht vor mir ist, wird er dafür am Leben bleiben.20 Und da sagt ihr: 'Das Verfahren des Herrn ist nicht recht.' Nein, jeder wird von mir nach seinem Tun gerichtet, ihr Leute von Israel!“21 Am 5. Januar[2] im 12. Jahr unserer Verbannung kam ein Flüchtling aus Jerusalem zu mir und sagte: „Die Stadt ist gefallen!“22 Schon am Abend vorher hatte sich die Hand Jahwes auf mich gelegt und mich stumm gemacht. Als der Flüchtling dann am Morgen zu mir hereinkam, wurde mir die Sprache wiedergeschenkt, und ich konnte frei reden.23 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:24 „Du Mensch, die Bewohner dieser Trümmer im Land Israel sagen: 'Abraham war auch nur ein Einzelner und nahm das Land in Besitz. Wir aber sind viele; uns gehört es also erst recht!'25 Darum sag zu ihnen: So spricht Jahwe, der Herr: 'Ihr esst das Fleisch mit dem Blut, ihr blickt zu euren Götzen auf, ihr mordet – und dann wollt ihr das Land besitzen?26 Ihr verlasst euch auf euer Schwert, tut gräuliche Dinge und schlaft mit den Frauen anderer Männer – und dann wollt ihr das Land besitzen?'27 Sag ihnen Folgendes: , So wahr ich lebe', spricht Jahwe, der Herr, 'wer in den Ruinen haust, fällt unter dem Schwert, wer auf freiem Feld lebt, wird von wilden Tieren zerrissen, und wer auf Felsennester und in Höhlen geflohen ist, stirbt an der Pest!28 Ich mache das Land zur Einöde, ich verwüste die Schutzwehr, auf die ihr so stolz seid. Die Berge Israels werden zu einer Wildnis, durch die niemand mehr wandert.'29 Sie werden erkennen, dass ich Jahwe bin, wenn ich das Land wegen ihrer abscheulichen Taten verwüste und zur Einöde mache.“30 „Du Mensch, die Leute aus deinem Volk reden über dich. Sie stehen vor ihren Häusern zusammen und sagen zueinander: 'Kommt doch und lasst uns zum Propheten gehen und hören, was für ein Wort Jahwes herauskommt!'31 Dann kommen sie zu dir, und du hast einen Volksauflauf. Sie setzen sich als mein Volk vor dich hin und hören deine Worte an, aber sie befolgen sie nicht. Sie tun so, als seien sie begierig danach, ihr Herz aber läuft ihrem Gewinn hinterher.32 Du bist ihnen wie einer, der mit schöner Stimme Liebeslieder singt und gut dazu spielen kann. So hören sie deine Reden an, nehmen sie aber nicht ernst.33 Wenn deine Worte dann aber eintreffen – und das wird mit Sicherheit geschehen –, werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen war.“