von Deutsche Bibelgesellschaft1Das Hohelied Salomos.2Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; ja, deine Liebe ist köstlicher als Wein.3Köstlich riechen deine Salben; dein Name ist eine ausgeschüttete Salbe, darum lieben dich die Mädchen.4Zieh mich dir nach, so wollen wir laufen. Der König führte mich in seine Kammern. Wir wollen uns freuen und fröhlich sein über dich; wir preisen deine Liebe mehr als den Wein. Mit Recht lieben sie dich.5Ich bin schwarz und gar lieblich, ihr Töchter Jerusalems, wie die Zelte Kedars, wie die Teppiche Salomos.6Seht mich nicht an, dass ich so schwarz bin; denn die Sonne hat mich so verbrannt. Meiner Mutter Söhne zürnten mit mir. Sie haben mich zur Hüterin der Weinberge gesetzt; aber meinen eigenen Weinberg habe ich nicht behütet.7Sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo du weidest, wo du ruhst am Mittag, damit ich nicht umherirren muss bei den Herden deiner Gesellen.8Weißt du es nicht, du Schönste unter den Frauen, so geh hinaus auf die Spuren der Schafe und weide deine Zicklein bei den Zelten der Hirten.9Ich vergleiche dich, meine Freundin, einer Stute an den Wagen des Pharao.10Deine Wangen sind lieblich mit den Kettchen, dein Hals mit den Perlenschnüren.11Wir wollen dir goldene Kettchen machen mit kleinen silbernen Kugeln.12Solange der König beim Mahle war, gab meine Narde ihren Duft.13Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen, das zwischen meinen Brüsten ruht.14Mein Freund ist mir eine Traube von Zyperblumen in den Weingärten von En-Gedi.15Siehe, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen sind wie Tauben.16Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Lager ist grün.17Zedern sind die Balken unsres Hauses, Zypressen unsre Wände.
1Das schönste aller Lieder, von Salomo. SIE (1Kön 5,12)2Komm doch und küss mich! Deine Liebe berauscht mich mehr noch als Wein. (Hl 1,4; Hl 4,10)3Weithin verströmen deine kostbaren Salben herrlichen Duft. Jedermann kennt dich, alle Mädchen im Lande schwärmen für dich! (Hl 1,12)
Das Mädchen vom Land
4Komm, lass uns eilen, nimm mich mit dir nach Hause, fass meine Hand! Du bist mein König! Deine Zärtlichkeit gibt mir Freude und Glück. Rühmen und preisen will ich stets deine Liebe, mehr als den Wein! Mädchen, die schwärmen, wenn dein Name genannt wird, schwärmen zu Recht! SIE (Hl 1,2; Hl 4,10)
Die Hirtin
5-6Schwarz gebrannt hat mich die Sonne, schwarz wie Beduinenzelte, wie die Decken Salomos. Trotzdem bin ich schön, ihr Mädchen aus der Stadt Jerusalem! Seht nicht so auf mich herunter, weil ich dunkler bin als ihr. Draußen muss ich alle Tage meiner Brüder Weinberg hüten. Doch für meinen eigenen Weinberg – für mich selbst – kann ich nicht sorgen; dafür bleibt mir keine Zeit! SIE7Sag mir, Geliebter, wo kann ich dich finden? Wo ruhn deine Schafe mittags, wenn’s heiß wird? Andere Hirten, was sollen sie denken, wenn ich nach dir frage, überall suche? ER
Zwiesprache der Liebenden
8Musst du mich fragen, du schönste der Frauen? Du musst es doch wissen, wo du mich findest! Nimm deine Zicklein und folge dem Schafsweg! Dort wirst du mich treffen, nah bei den Zelten. ER9Prächtig und schön siehst du aus, meine Freundin, stolz wie die Stute an Pharaos Wagen!10Schmückende Kettchen umrahmen die Wangen und deinen Hals zieren Schnüre mit Perlen.11Aber noch schöneren Schmuck sollst du haben: silberne Perlen an Kettchen aus Gold! SIE12Solange mein König mir nahe ist, verbreitet mein Nardenöl seinen Duft. (Hl 1,3)13Mein Liebster liegt bei mir, an meiner Brust, er duftet wie würziges Myrrhenharz,14so kräftig wie Blüten vom Hennastrauch; im Weinberg von En-Gedi wachsen sie. ER15Schön bist du, zauberhaft schön, meine Freundin, und deine Augen sind lieblich wie Tauben! SIE16Stattlich und schön bist auch du, mein Geliebter! Sieh, unser Lager ist blühendes Gras,17Balken in unserem Haus sind die Zedern und die getäfelten Wände Zypressen.
1Das schönste aller Lieder, von Salomo. Sie:[1]2Komm und küss mich, küss mich immer wieder! Ich genieße deine Liebe mehr als den besten Wein.3Der Duft deiner Salben betört mich. Dein Name ist wie ein besonderes Parfüm, darum lieben dich die Mädchen.
Schaut nicht auf mich herab!
4Nimm mich bei der Hand! Schnell, lass uns laufen, bring mich zu dir nach Hause! Du bist mein König! Ich freue mich über dich, du bist mein ganzes Glück. Deine Liebe ist kostbarer als der edelste Wein. Kein Wunder, dass die Mädchen für dich schwärmen! Sie:
Wo bist du?
5-6Schaut nicht auf mich herab, ihr Mädchen von Jerusalem, weil meine Haut so dunkel ist, braun wie die Zelte der Nomaden. Ich bin dennoch schön, so wie die wertvollen Zeltdecken Salomos. Meine Brüder waren streng mit mir, sie ließen mich ihre Weinberge hüten. Doch mich selbst zu pflegen, meinen eigenen Weinberg, dafür hatte ich keine Zeit! Darum bin ich von der Sonne braun gebrannt. Sie:7Sag mir, mein Geliebter, wo lässt du deine Schafe weiden, wo lässt du sie am Mittag lagern? Lass mich nicht vergebens nach dir suchen, nicht umherirren bei den Herden anderer Hirten! Er:
Du bist schön!
8Weißt du’s wirklich nicht, du schönste aller Frauen? Folg den Spuren meiner Schafe und weide deine kleinen Ziegen bei den Hirtenzelten! Dort wirst du mich treffen. Er:9Wie schön du bist, meine Freundin, schön wie eine Stute vor dem Prachtwagen des Pharaos!10Deine Wangen sind von Ohrringen umrahmt, deinen Hals schmückt eine Kette.11Doch ich will dir noch mehr geben: Ein Geschmeide aus Gold sollst du haben und Perlen um den Hals, in Silber gefasst! Sie:12Wenn mein König mit mir speist, riecht er den Duft meines Nardenöls[2].13Mein Geliebter ruht an meiner Brust wie ein Säckchen gefüllt mit Myrrhe.14Er duftet wie die Blüten des Hennastrauchs, der in den Weingärten von En-Gedi wächst. Er:15Wie schön du bist, meine Freundin, wunderschön bist du, deine Augen glänzen wie das Gefieder der Tauben. Sie:16Schön bist auch du, mein Liebster – wie stattlich anzusehen! Das Gras ist unser Lager,17Zedern sind die Balken unsres Hauses und die Zypressen unser Dach.