1Und es geschah das Wort des HERRN zu mir im neunten Jahr am zehnten Tage des zehnten Monats: (2Kön 25,1)2Du Menschenkind, schreib dir diesen Tag auf, ja, ebendiesen Tag; denn der König von Babel hat sich an ebendiesem Tage vor Jerusalem gelagert.3Und gib dem Haus des Widerspruchs ein Gleichnis und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Setze einen Topf auf, setz ihn auf und gieß Wasser hinein! (Hes 11,3)4Tu Fleisch hinein, lauter gute Stücke, Lenden und Schultern, und fülle ihn mit den besten Knochen.5Nimm das Beste von der Herde und schichte Holzscheite darunter und lass die Stücke tüchtig sieden und auch die Knochen darin gut kochen.6Darum, so spricht Gott der HERR: Wehe der Stadt voller Blutschuld, die einem Topf gleicht, an dem Rost sitzt und nicht abgehen will! Nimm ein Stück nach dem andern heraus und lose nicht darum, welches zuerst heraussoll. (Hes 22,2; Nah 3,1)7Denn das Blut, das sie vergossen hat, ist noch in ihrer Mitte; auf den nackten Felsen und nicht auf die Erde hat sie es verschüttet, sodass man’s mit Erde hätte zudecken können. (3Mo 17,13)8Und ich ließ sie darum das Blut auf den nackten Felsen schütten, damit es nicht zugedeckt würde, sodass der Grimm über sie kommt und es gerächt wird.9Darum, so spricht Gott der HERR: Wehe, du Stadt voller Blutschuld! Ich will den Holzstoß groß machen.10Trage nur viel Holz her, bring das Feuer zum Lodern, koche das Fleisch gar und gieß die Brühe aus, dass die Knochen anbrennen;11stelle den Topf leer auf die Glut, damit er heiß wird und sein Erz glüht und seine Unreinheit schmilzt und sein Rost abgeht!12Aber sosehr der Topf glüht, will doch der starke Rost von ihm im Feuer nicht abgehen.13Weil du durch Unzucht dich unrein gemacht hast und nicht rein wurdest von deiner Unreinheit, obwohl ich dich reinigen wollte, darum sollst du hinfort nicht wieder rein werden, bis mein Grimm sich an dir gekühlt hat. (Hes 5,13)14Ich, der HERR, habe es geredet! Es wird kommen, ich will’s tun und nicht säumen. Ich will nicht schonen, und es wird mich nicht reuen; sondern sie sollen dich richten, wie du gelebt und getan hast, spricht Gott der HERR. (Jer 13,14)
Keine Totenklage
15Und des HERRN Wort geschah zu mir:16Du Menschenkind, siehe, ich will dir deiner Augen Freude nehmen durch einen plötzlichen Tod. Aber du sollst nicht klagen und nicht weinen und keine Träne vergießen.17Heimlich darfst du seufzen, aber keine Totenklage halten, sondern du sollst deinen Kopfbund anlegen und deine Schuhe anziehen; du sollst deinen Bart nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen. (Hos 9,4; Mi 3,7)18Und als ich am Morgen zum Volk geredet hatte, starb mir am Abend meine Frau. Und ich tat am andern Morgen, wie mir befohlen war.19Und das Volk sprach zu mir: Willst du uns nicht erklären, was das für uns bedeutet, was du tust?20Und ich sprach zu ihnen: Der HERR hat mit mir geredet und gesagt:21Sage dem Hause Israel: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will mein Heiligtum, eure herrliche Zuflucht, die Freude eurer Augen, das Verlangen eures Herzens, entheiligen, und eure Söhne und Töchter, die ihr dort zurücklassen musstet, werden durchs Schwert fallen. –22Da werdet ihr dann tun, wie ich getan habe: Euren Bart werdet ihr nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen,23sondern werdet euren Kopfbund auf eurem Haupt behalten und eure Schuhe an den Füßen; ihr werdet nicht klagen und nicht weinen, sondern in eurer Schuld vergehen und untereinander seufzen. – (3Mo 26,39)24So soll Hesekiel für euch ein Wahrzeichen sein, dass ihr tun werdet, wie er getan hat, wenn es nun kommen wird. Dann werdet ihr erfahren, dass ich Gott der HERR bin. (Hes 12,6)25Und du, Menschenkind, an dem Tage, an dem ich von ihnen nehme ihre Zuflucht und ganze Wonne, die Freude ihrer Augen und das Verlangen ihres Herzens, dazu ihre Söhne und Töchter,26ja, an jenem Tage wird einer, der entronnen ist, zu dir kommen und dir’s kundtun. (Hes 33,21)27An jenem Tage wird dein Mund aufgetan werden, wenn der kommt, der entronnen ist, sodass du reden kannst und nicht mehr stumm bist; und du wirst für sie ein Wahrzeichen sein, dass sie erfahren, dass ich der HERR bin. (Hes 3,26)
Hesekiel 24
Gute Nachricht Bibel 2018
Jerusalem, der Topf auf dem Feuer
1Im neunten Jahr unserer Verbannung, am 10. Tag des 10. Monats, erging das Wort des HERRN an mich, er sagte:2»Du Mensch, schreib dir das Datum des heutigen Tages auf! Heute hat der König von Babylon die Stadt Jerusalem eingeschlossen. (2Kön 25,1)3Deinen verbannten Landsleuten aber, diesem widerspenstigen Volk, sollst du ein Gleichnis vortragen, sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Den Topf aufs Feuer! Wasser hinein! (Hes 11,3)4Das Fleisch zerlegen! Die Stücke in den Topf, lauter gute Stücke von Lende und Schulter! Dazu Knochenstücke voller Mark!5Alles nur von ausgesuchten Schafen! Unter dem Topf das Holz[1] aufschichten! Tüchtig sieden lassen! Die Knochen gut auskochen!‹6So spricht der HERR, der mächtige Gott: ›Weh der blutbefleckten Stadt! Weh dem rostigen Topf, dessen Rost nicht mehr zu entfernen ist! Ein Stück ums andere fischt man aus ihm heraus, ohne das Los zu werfen – wie es gerade kommt![2] (Hes 22,2)7Du Stadt, in der unschuldige Menschen ermordet wurden! Auf dem nackten Felsen hat man Blut vergossen und es nicht einmal mit Erde bedeckt.8Es soll auch nicht zugedeckt werden, damit es nach Rache schreit. Es soll das Strafgericht über dich herbeirufen!‹ (Hi 16,18)9-10So spricht der HERR, der mächtige Gott: ›Weh der blutbefleckten Stadt! Ich schichte jetzt den Holzstoß auf, zünde das Feuer an und koche das Fleisch so lange, bis die Brühe ganz verkocht ist und die Knochen verkohlen.11Ich lasse den leeren Topf in der Glut, bis er selber glüht, damit der ganze Rost, alles, was ihn verunreinigt, ausgebrannt wird.12Aber das ist vergebliche Mühe: Er ist so über und über mit Rost bedeckt, dass auch die Feuersglut ihn nicht reinigen kann.13Ich wollte dich reinigen, Jerusalem, aber du warst nicht rein zu bekommen. Nun sollst du unrein bleiben, damit ich meinen ganzen Zorn an dir stillen kann.14Ich sehe nicht mehr über deine Verbrechen hinweg; ich habe kein Mitleid mit dir, ich lasse mich nicht umstimmen. Dich trifft die verdiente Strafe für dein böses Tun. Das sagt der HERR, der mächtige Gott.‹« (Hes 7,3)
Ein Trauerfall als Zeichen für den Fall Jerusalems
15Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:16»Du Mensch, ich nehme dir dein Liebstes, die Freude deiner Augen, durch einen jähen Tod. Aber du darfst keine Totenklage halten und keine Tränen vergießen.17Sitze starr und reglos und stöhne; aber unterlass alle Trauerbräuche: Behalte den Turban auf und lege die Schuhe nicht ab, verhülle nicht das Gesicht und iss nichts von dem Brot, das die Nachbarn dir bringen.« (Jer 16,6)18-19Am selben Abend starb meine Frau und am anderen Morgen verhielt ich mich so, wie der HERR es mir befohlen hatte. Die Leute fragten mich: »Warum machst du das? Was hat das zu bedeuten?« Und ich erklärte es ihnen. (Hes 21,11)20Ich sagte zu ihnen: »Das Wort des HERRN ist an mich ergangen, er hat zu mir gesagt:21›Sag zu den Leuten von Israel: So spricht der HERR, der mächtige Gott: Gebt acht! Ich entweihe mein Heiligtum, auf das ihr so stolz seid, auf das ihr euer ganzes Vertrauen setzt, die Freude eurer Augen und das Ziel eurer Sehnsucht. Ich gebe es der Schändung und Vernichtung preis.[3] Eure Söhne und Töchter aber, die ihr in Jerusalem zurückgelassen habt, werden durchs Schwert umkommen.22Dann werdet ihr genauso handeln wie Ezechiël jetzt: Ihr werdet euer Gesicht nicht verhüllen und kein Trauerbrot von den Nachbarn annehmen. (Jer 7,3; Jer 16,6)23Ihr werdet den Turban auf dem Kopf behalten und die Schuhe an den Füßen. Ihr werdet keine Totenklage halten und keine Tränen vergießen. Nur wortlos stöhnen werdet ihr, einer wie der andere; unter den Folgen eurer Verfehlungen werdet ihr dahinsiechen.24Mein Prophet Ezechiël ist ein Zeichen für euch: Genauso wie er werdet ihr euch verhalten. Wenn es eintrifft, werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin, der mächtige Gott.‹« (Hes 6,10; Hes 12,6)25Weiter sagte der HERR zu mir: »Du Mensch, an dem Tag, an dem ich den Leuten von Israel ihre Zuflucht, ihre Freude, das Ziel ihrer Sehnsucht nehme und ihre Söhne und Töchter dazu,26an jenem Tag wird ein Flüchtling zu dir kommen und dir darüber berichten. (Hes 33,21)27Dann wird deine Zunge gelöst werden, du wirst mit ihm reden können und nicht länger stumm sein. So mache ich dich für die Leute von Israel zu einem Zeichen, an dem sie erkennen, dass ich der HERR bin.«
Hesekiel 24
Hoffnung für alle
Jerusalem, ein rostiger Topf auf dem Feuer
1Im 9. Jahr unserer Verbannung[1], am 10. Tag des 10. Monats, empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sagte zu mir: (2Kön 25,1)2»Du Mensch, schreib dir das Datum des heutigen Tages auf, denn gerade heute beginnt der König von Babylonien mit der Belagerung Jerusalems!3Und nun erzähl den Israeliten ein Gleichnis! Sag diesem widerspenstigen Volk: So spricht Gott, der HERR: Stell einen Topf auf die Kochstelle und gieß reichlich Wasser hinein!4Füll ihn mit dem besten Fleisch, mit Stücken von Lende und Schulter, und gib auch Knochen voller Mark dazu!5Nimm nur die besten deiner Schafe, schichte Holz unter dem Topf auf und lass das Fleisch tüchtig sieden, zusammen mit all den Knochen!6Denn ich, Gott, der HERR, sage: Wehe dir, du Stadt voller Bluttaten! Du bist ein Topf mit Rost, der nicht mehr abgeht! Wahllos wird das Fleisch aus dir herausgefischt, Stück für Stück, nichts bleibt zurück.7Zum Himmel schreit das Blut, das deine Einwohner vergossen haben. Die nackten Felsen sind damit besudelt, und man deckt noch nicht einmal Erde darüber.8Ich selbst habe dafür gesorgt, dass es so ist. Ja, das Blut soll nicht zugedeckt werden, damit sich mein Zorn daran entzündet und ich Rache nehme!9Denn ich, Gott, der HERR, sage: Wehe dir, du Stadt voller Bluttaten! Auch ich schichte einen Holzstoß unter dir auf.10Ja, bringt große Mengen Holz herbei! Zündet das Feuer an, kocht das Fleisch, bis die Brühe verdampft ist[2] und die Knochen verkohlen!11Stellt den leeren Topf auf das Feuer, damit das Metall glühend heiß wird, ja, damit der ganze Rost wegschmilzt, der ihn beschmutzt!12Vergebliche Mühe! Selbst im Feuer geht der Rost nicht ab![3]13Jerusalem, durch dein schamloses Treiben hast du dich unrein gemacht, und selbst als ich dich reinigen wollte, bliebst du lieber, wie du warst. Darum wirst du nicht eher wieder rein werden, bis ich meinen Zorn an dir gestillt habe!14Das sage ich, Gott, der HERR, und ich werde es auch tun. Ja, es kommt ganz bestimmt! Ich sehe nicht länger tatenlos zu. Keine Träne werde ich um dich vergießen, kein Mitleid mit dir haben. Ich ziehe dich zur Rechenschaft für das, was du getan hast. Mein Wort gilt!«
Der Tod von Hesekiels Frau – ein Zeichen für Jerusalem
15Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir:16»Du Mensch, durch einen plötzlichen Tod werde ich dir jemanden nehmen, der dir lieb und teuer ist. Doch du sollst nicht in lautes Klagen ausbrechen und nicht weinen. Keine Träne sollst du vergießen!17Nur heimlich darfst du stöhnen, aber keine Totenklage halten! Lass dir deine Trauer nicht anmerken: Reiß dir nicht den Turban vom Kopf, und zieh auch deine Schuhe nicht aus! Verhüll nicht dein Gesicht, und nimm keine Trauermahlzeit ein!«18Noch am selben Abend starb meine Frau, und am nächsten Morgen verhielt ich mich so, wie Gott es mir befohlen hatte.19Da fragten mich die Leute: »Was hat dein seltsames Verhalten zu bedeuten? Willst du es uns nicht erklären?«20Ich antwortete: »Der HERR hat mir befohlen,21euch Israeliten diese Botschaft weiterzugeben: So spricht Gott, der HERR: Ich weiß, dass der Tempel euch lieb und teuer ist. Ihr seid stolz auf den Schutz, den er euch bietet, und ihr sehnt euch nach ihm zurück. Doch ich werde dafür sorgen, dass mein Heiligtum entweiht und zerstört wird. Eure Söhne und Töchter, die ihr in Jerusalem zurückgelassen habt, fallen durchs Schwert.22Dann werdet ihr euch genauso verhalten wie Hesekiel. Euer Gesicht werdet ihr nicht verhüllen und keine Trauermahlzeit zu euch nehmen.23Eure Turbane und Schuhe werdet ihr anbehalten. Kein lautes Klagen und Weinen wird man von euch hören. Vor Trauer über eure Sünden geht ihr zugrunde, ihr könnt nur noch seufzen und stöhnen.24Hesekiel ist ein Mahnzeichen für euch, es wird euch genauso ergehen wie ihm. Wenn es so weit ist, dann werdet ihr erkennen, dass ich Gott, der HERR, bin.«25Weiter sprach Gott zu mir: »Du Mensch, lass es dir gesagt sein: Ich werde den Israeliten ihren Tempel entreißen, ihren Zufluchtsort, der ihnen so lieb und teuer ist. Ja, sie freuen sich über ihn und sehnen sich nach ihm zurück. Doch ich werde ihn zerstören, und auch ihre Söhne und Töchter lasse ich umkommen.26An jenem Tag wird ein Überlebender aus Jerusalem zu dir kommen und dir davon berichten.27Wenn er bei dir eintrifft, wirst du wieder reden können. Du wirst mit ihm sprechen und nicht länger stumm sein. So wirst du zu einem Mahnzeichen für die Israeliten, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin.«