Hesekiel 16

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und des HERRN Wort geschah zu mir: (Hes 23,1)2 Du Menschenkind, tu kund der Stadt Jerusalem ihre Gräuel3 und sprich: So spricht Gott der HERR zu Jerusalem: Nach Herkunft und Geburt bist du aus dem Lande der Kanaaniter, dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.4 Bei deiner Geburt war es so: Als du geboren wurdest, hat man deine Nabelschnur nicht abgeschnitten; auch hat man dich nicht mit Wasser gebadet, damit du sauber würdest, dich nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.5 Denn niemand sah mitleidig auf dich und erbarmte sich, dass er etwas von all dem an dir getan hätte, sondern du wurdest aufs Feld geworfen. So verachtet war dein Leben, als du geboren wurdest.6 Ich aber ging an dir vorüber und sah dich in deinem Blut strampeln und sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben! Ja, zu dir sprach ich, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben7 und heranwachsen; wie ein Gewächs auf dem Felde machte ich dich. Und du wuchsest heran und wurdest groß und sehr schön. Deine Brüste wuchsen und du bekamst lange Haare; aber du warst noch nackt und bloß.8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir’s und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, und du wurdest mein. (2Mo 19,5; Rut 3,9)9 Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich rein von deinem Blut und salbte dich mit Öl10 und kleidete dich mit bunten Kleidern und zog dir Schuhe von feinem Leder an. Ich gab dir einen Kopfbund aus kostbarem Leinen und hüllte dich in Seide.11 Ich schmückte dich mit Kleinoden und legte Spangen an deine Arme und eine Kette um deinen Hals12 und gab dir einen Ring an deine Nase und Ohrringe an deine Ohren und eine schöne Krone auf dein Haupt.13 So warst du geschmückt mit Gold und Silber und gekleidet mit kostbarem Leinen, Seide und bunten Kleidern. Du aßest feinstes Mehl, Honig und Öl und wurdest überaus schön und kamst zu königlichen Ehren.14 Und dein Ruhm erscholl unter den Völkern deiner Schönheit wegen, die vollkommen war durch den Schmuck, den ich dir angelegt hatte, spricht Gott der HERR.15 Aber du verließest dich auf deine Schönheit. Und weil du so gerühmt wurdest, triebst du Hurerei und botest dich jedem an, der vorüberging, und warst ihm zu Willen. (Jer 2,20)16 Du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Opferhöhen und triebst auf ihnen deine Hurerei, wie es nie geschehen ist noch geschehen wird.17 Du nahmst auch dein schönes Geschmeide, das ich dir von meinem Gold und Silber gegeben hatte, und machtest dir Bilder von Männern daraus und triebst deine Hurerei mit ihnen. (Hos 8,4)18 Und du nahmst deine bunten Kleider und bedecktest sie damit, und mein Öl und Räucherwerk legtest du ihnen vor.19 Meine Speise, die ich dir zu essen gab, feinstes Mehl, Öl und Honig, legtest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Ja, es kam dahin, spricht Gott der HERR,20 dass du deine Söhne und Töchter nahmst, die du mir geboren hattest, und opfertest sie ihnen zum Fraß. War es denn noch nicht genug mit deiner Hurerei, (5Mo 12,31; 2Kön 16,3; Jer 7,31; Hes 20,26; Hes 23,37)21 dass du meine Kinder schlachtetest und ließest sie für die Götzen verbrennen?22 Und bei all deinen Gräueln und deiner Hurerei hast du nie gedacht an die Zeit deiner Jugend, wie du bloß und nackt warst und strampelnd in deinem Blute lagst.23 Und nach all diesen deinen Übeltaten – o weh, weh dir!, spricht Gott der HERR –24 bautest du dir einen Hurenaltar und machtest dir ein Lager darauf an allen Plätzen. (Jer 11,13)25 An jeder Straßenecke bautest du dein Hurenlager und machtest deine Schönheit zum Abscheu. Du spreiztest deine Beine für alle, die vorübergingen, und triebst viel Hurerei.26 Zuerst triebst du Hurerei mit den Ägyptern, deinen Nachbarn voller Geilheit, und triebst viel Hurerei, um mich zu reizen.27 Ich aber streckte meine Hand aus gegen dich und minderte deinen Anteil und gab dich preis der Willkür derer, die dich hassen, der Töchter der Philister, die sich schämten über dein schamloses Treiben.28 Danach triebst du Hurerei mit den Assyrern, weil du nicht satt geworden warst; du triebst mit ihnen Hurerei und wurdest auch hier nicht satt. (Hes 23,12)29 Da triebst du noch mehr Hurerei mit Chaldäa, dem Land der Händler; doch auch da wurdest du nicht satt.30 Wie fieberte doch dein Herz, spricht Gott der HERR, dass du alle diese Werke einer großen Erzhure tatest:31 dass du deinen Hurenaltar bautest an allen Straßenecken und dir ein Hurenlager machtest auf allen Plätzen! Dazu warst du nicht wie sonst eine Hure; denn du hast ja Geld dafür verschmäht. –32 Diese Ehebrecherin! Fremde nimmt sie statt ihres Mannes!33 Allen andern Huren gibt man Geld; du aber gibst allen deinen Liebhabern noch Geld dazu und kaufst sie, damit sie von überall her zu dir kommen und mit dir Hurerei treiben.34 So ist es bei dir mit deiner Hurerei umgekehrt wie bei andern Frauen, weil man dir nicht nachläuft und dir nicht Geld gibt, sondern du noch Geld dazugibst; bei dir ist es also umgekehrt.35 Darum, du Hure, höre des HERRN Wort!36 So spricht Gott der HERR: Weil du bei deiner Hurerei deine Scham entblößtest und deine Blöße vor deinen Liebhabern aufdecktest und wegen all deiner gräulichen Götzen und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen geopfert hast:37 Darum, siehe, ich will sammeln alle deine Liebhaber, denen du gefallen hast, alle, die du geliebt, samt allen, die du verschmäht hast, und will sie gegen dich versammeln von überall her und will ihnen deine Blöße aufdecken, dass sie deine ganze Blöße sehen sollen. (Jer 13,26)38 Und ich will dich richten, wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen richtet; ich lasse Grimm und Eifer über dich kommen. (3Mo 20,10)39 Und ich will dich in ihre Hände geben, dass sie deinen Hurenaltar abbrechen und dein Lager einreißen und dir deine Kleider ausziehen und dein schönes Geschmeide dir nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.40 Und sie sollen eine Versammlung gegen dich einberufen und dich steinigen und mit ihren Schwertern zerhauen (5Mo 22,23)41 und deine Häuser mit Feuer verbrennen und an dir das Gericht vollstrecken vor den Augen vieler Frauen. So will ich deiner Hurerei ein Ende machen und auch Geld sollst du nicht mehr dafür geben. (2Kön 25,9)42 Dann kommt mein Grimm gegen dich zum Ziel, und mein Eifer lässt von dir ab, sodass ich Ruhe habe und nicht mehr zürnen muss.43 Weil du nicht gedacht hast an die Zeit deiner Jugend, sondern mich mit all dem zum Zorn gereizt hast, darum will ich auch all dein Tun auf deinen Kopf kommen lassen, spricht Gott der HERR. Hast du nicht Unzucht getrieben zu all deinen Gräueltaten hinzu?44 Siehe, wer gern in Sprichwörtern redet, wird von dir dies Sprichwort sagen: »Wie die Mutter, so die Tochter.«45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder von sich stieß, und bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und Kinder von sich stießen. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter. (Hes 3,1)46 Deine große Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die dir zur Linken wohnt, und deine kleine Schwester ist Sodom mit ihren Töchtern, die zu deiner Rechten wohnt.47 Es war dir nicht genug, in ihren Wegen zu gehen und nach ihren Gräueln zu tun; du hast es noch ärger getrieben als sie in all deinem Tun.48 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Sodom, deine Schwester, samt ihren Töchtern hat’s nicht so getrieben wie du und deine Töchter. (Mt 10,15)49 Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Stolz und alles in Fülle und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern; aber dem Armen und Elenden halfen sie nicht,50 sondern waren hoffärtig und taten Gräuel vor mir. Darum habe ich sie auch hinweggetan, wie du gesehen hast. (1Mo 19,24)51 So hat auch Samaria nicht die Hälfte deiner Sünden getan, sondern du hast so viel mehr Gräuel getan als deine Schwestern, dass sie gerecht dastehen gegenüber all den Gräueln, die du getan hast. (Jer 3,11)52 So trag du nun auch deine Schande, weil du an die Stelle deiner Schwestern getreten bist durch deine Sünden, mit denen du größere Gräuel getan hast als sie; sie stehen gerechter da als du. So schäme du dich nun auch und trag deine Schande, während deine Schwestern gerecht dastehen.53 Ich will aber ihr Geschick wenden, nämlich das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter und auch dein Geschick in ihrer Mitte, (5Mo 30,3)54 dass du deine Schande tragen musst und dich über all das schämst, was du getan hast, ihnen zum Trost.55 Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind, und Samaria und ihre Töchter sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind; und auch du und deine Töchter sollen wieder werden, wie ihr zuvor gewesen seid.56 Und hast du nicht über deine Schwester Sodom gelästert zur Zeit deines Hochmuts,57 als deine Blöße noch nicht aufgedeckt war, wie zur Zeit, als dich die Töchter Edoms und die Töchter der Philister überall schmähten und dich ringsumher verachteten?58 Deine Schandtat und deine Gräuel – die musst du tragen, spricht der HERR.59 Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dir tun, wie du getan hast, als du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast.60 Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. (3Mo 26,45; Jer 31,31; Hes 8,1; Hes 37,26; Hos 2,17)61 Dann wirst du an deine Wege denken und dich schämen, wenn ich deine großen und kleinen Schwestern nehmen und sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht um deines Bundes willen. (Hes 20,43)62 Und ich will meinen Bund mit dir aufrichten, sodass du erfahren sollst, dass ich der HERR bin,63 damit du daran denkst und dich schämst und vor Schande deinen Mund nicht mehr aufzutun wagst, wenn ich dir alles vergeben werde, was du getan hast, spricht Gott der HERR. (Hes 36,31)

Hesekiel 16

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: (Hes 23,1)2 »Du Mensch, mache der Stadt Jerusalem klar, was für abscheuliche Dinge sie tut!3 Halte ihr vor: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Du bist eine Kanaaniterin; hier im Land wurdest du geboren. Dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin. (Jos 15,63; Ri 19,10; Hes 16,45)4 Und so erging es dir bei deiner Geburt: Deine Nabelschnur wurde nicht ordentlich abgeschnitten, du wurdest nicht gebadet und mit Salz abgerieben, du wurdest nicht in Windeln gewickelt.5 Niemand kümmerte sich um dich, niemand hatte Mitleid mit dir und versorgte dich. Du wurdest aufs freie Feld geworfen, weil niemand dich haben wollte. So erging es dir, als du geboren wurdest.6 Da kam ich vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und zappeln. Ich sagte zu dir: Du sollst leben! Du sollst leben7 und gedeihen![1] Ich ließ dich aufblühen wie eine Blume. So wuchst du heran und wurdest groß und überaus schön. Die Brüste wurden rund und das Schamhaar sprosste. Aber noch immer warst du nackt und bloß.8 Wieder kam ich an dir vorüber und ich sah, dass du zur Liebe reif warst. Da nahm ich dich zur Frau. Ich breitete meinen Gewandsaum über dich zum Zeichen, dass du mir gehören und nicht mehr nackt und bloß sein solltest. Ich schwor dir Treue und schloss den Bund fürs Leben mit dir, ich, der HERR. So wurdest du mein. (Rut 3,9)9 Ich badete dich und wusch dir das Blut ab, salbte dich mit Öl10 und gab dir ein buntes Kleid und Sandalen aus weichem Leder, ein Kopftuch aus feinstem Leinen und einen schön gewebten Mantel.11 Ich legte dir Schmuck an: Armspangen, Halskette,12 Nasenring, Ohrringe und einen kostbaren Stirnreif.13 So warst du nun mit Gold und Silber geschmückt und trugst Kleider aus den schönsten und erlesensten Stoffen. Du hattest Gebäck aus feinstem Mehl zu essen, das mit Honig und Öl bereitet war. Du warst unaussprechlich schön und wurdest zur Königin.14 Alle Welt rühmte deine Schönheit, die durch meinen Schmuck erst vollkommen wurde‹, sagt der HERR, der mächtige Gott!15 ›Aber du vergaßt, dass du deine Schönheit und deinen Ruhm mir verdanktest. Du wurdest übermütig und locktest mit deinen Reizen jeden an, der vorbeikam. Jedem botest du dich an. (Jer 2,20; Hes 7,20)16 An den Plätzen, wo man die Götzen verehrt, breitetest du deine bunten Kleider aus und hurtest herum. Dazu hätte es niemals kommen dürfen.17 Aus dem Silber und Gold, das ich dir geschenkt hatte, machtest du dir Götzen und betrogst mich mit ihnen. (Hos 8,4)18 Du zogst ihnen deine bunten Gewänder an und opfertest ihnen den Weihrauch und das Öl, das du von mir bekommen hattest. (Hos 2,10)19 Die Leckerbissen, die ich dir gegeben hatte, das feine Honiggebäck, brachtest du zu ihnen, um sie damit zu erfreuen. So weit kam es‹, sagt der HERR, der mächtige Gott.20 ›Aber du hast noch Schlimmeres getan! Du hast nicht nur mit den Götzen gehurt, sondern ihnen auch noch die Söhne und Töchter zum Fraß vorgeworfen, die du mir geboren hattest. (3Mo 18,21; Hes 20,26; Hes 23,37)21 Du hast meine Kinder geschlachtet und als Opfer für deine Götzen verbrannt.22 So hast du es getrieben und hast ganz vergessen, was ich für dich getan hatte, als du noch nackt und zappelnd in deinem Blut auf der Erde lagst.‹23 ›Deine Schandtaten musst du büßen. Dafür stehe ich ein, ich, der mächtige Gott.24-25 Du hast auf jedem freien Platz und an jeder Straßenecke dein Hurenlager aufgeschlagen und hast deine Schönheit in den Schmutz gezogen. Du warst unersättlich und hast vor jedem, der vorüberging, die Beine gespreizt.26 Deine Nachbarn, die Ägypter mit dem großen Glied, waren deine besten Freunde; mit ihnen hast du gehurt, um mich zu kränken. (Jes 30,1; Hes 23,20)27 Da strafte ich dich und nahm dir einen Teil von dem, was ich dir geschenkt hatte. Ich gab dich der Gier der Philisterinnen preis, die dich hassten, die aber von deinem schamlosen Treiben selber angewidert waren.28 Doch du hattest noch nicht genug und gingst zu den Assyrern, um mit ihnen zu huren, und auch das reichte dir noch nicht. (Hes 23,12)29 Darum triebst du es mit den Babyloniern, diesem Händlervolk; doch auch da bekamst du nicht genug.30 Du branntest darauf, dich hinzugeben; an Schamlosigkeit warst du nicht mehr zu übertreffen‹, sagt der HERR, der mächtige Gott.31 ›An jeder Straßenecke und an jedem freien Platz hast du dein Hurenlager aufgeschlagen. Aber du hast dich nicht wie eine Hure für Geld hingegeben.32 Du hast deinen Ehemann mit fremden Männern betrogen,33 und während man eine Hure bezahlt, hast du deine Liebhaber noch mit Geschenken angelockt, damit sie von überallher zu dir kamen.34 Anderen Frauen läuft man nach und gibt ihnen Geld, aber dir läuft niemand nach und du zahlst auch noch dafür. So sehr bist du aus der Art geschlagen.‹35 ›Jerusalem, du Hure! Höre das Wort des HERRN! So spricht der HERR, der mächtige Gott:36 Weil du dich vor deinen Liebhabern und deinen ekelhaften Götzenbildern nackt ausgezogen und den Götzen deine Kinder geopfert hast,37 rechne ich jetzt mit dir ab. Ich rufe deine ganze Kundschaft zusammen, die Männer, mit denen du gehurt hast, und auch die anderen, die du nicht mochtest. Wenn sie von überallher zusammengelaufen sind, dann hebe ich vor ihren Augen deine Kleider hoch und gebe dich der Schande preis. (Hos 2,12)38 Ich verfahre mit dir, wie es das Gesetz für eine Ehebrecherin und Mörderin vorschreibt. Weil du meinen Zorn gereizt und meine Eifersucht geweckt hast, verurteile ich dich zum Tod. (3Mo 20,1; 3Mo 20,10; Hes 23,45)39 Ich liefere dich ihnen aus, dass sie deine Hurenbude und deine Götzenaltäre einreißen, dir deinen Schmuck nehmen, dir die Kleider vom Leib reißen und dich nackt und bloß liegen lassen.40 Dann werden sie eine Gerichtsversammlung einberufen. Sie werden dich steinigen und deine Leiche mit dem Schwert in Stücke hauen.41 Alle Frauen werden sehen, wie man das Urteil an dir vollstreckt und deine Häuser niederbrennt. Aus ist es dann mit deiner Hurerei, du kannst dir keine Liebhaber mehr kaufen! (2Kön 25,9)42 Dann sind endlich mein Zorn und meine Eifersucht gestillt; ich habe wieder Ruhe und muss mich nicht mehr von dir kränken lassen.43 Du warst undankbar und vergaßest, was ich seit deiner Kindheit für dich getan hatte. Durch dein schamloses Treiben hast du mich herausgefordert. Jetzt musst du die Folgen tragen. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.‹ (Hes 7,3)44 ›Jerusalem, man wird dich verspotten mit dem Sprichwort: Wie die Mutter, so die Tochter!45 Du bist um kein Haar besser als deine Mutter und deine Schwestern – auch die scherten sich nicht um Mann und Kinder. Wie deine Schwestern, zwischen denen du wohnst, hast du eine Hetiterin zur Mutter und einen Amoriter zum Vater. (Hes 16,3)46 Deine größere Schwester ist die Stadt Samaria im Norden mit ihren Tochterstädten und deine kleinere Schwester die Stadt Sodom im Süden mit ihren Tochterstädten.47 Alle Schändlichkeiten hast du den beiden nachgemacht und sie darin in kurzer Zeit übertroffen.48 So gewiss ich, der HERR, lebe: Deine Schwester Sodom mit ihren Töchtern hat sich nicht so schändlich benommen wie du und deine Töchter! (Mt 10,15)49 Sie war eingebildet und lebte mit ihren Töchtern sorglos und im Überfluss; um Arme und Unterdrückte kümmerte sie sich nicht.50 Sie war überheblich und beging abscheuliche Verbrechen. Als ich das sah, schaffte ich sie weg. (1Mo 18,20)51 Auch Samaria hat nicht die Hälfte deiner abscheulichen Taten begangen. Du hast viel mehr gesündigt als sie beide. Du hast es so schlimm getrieben, dass deine beiden Schwestern neben dir geradezu unschuldig dastehen. (Jer 3,11)52 Weil du viel schlimmer warst als deine Schwestern und sie durch dein schmutziges Treiben reingewaschen hast, musst du dich schämen und deine ganze Schande tragen.‹53 ›Doch dann wende ich für Sodom und Samaria alles wieder zum Guten und auch für dich, Jerusalem, die du so tief gefallen bist wie sie!54 Das tue ich, damit du einsiehst, wie schändlich du gehandelt hast. Du sollst dich schämen, dass du sogar noch verdorbener warst als deine Schwestern und sie damit entlastet hast.55 Ihr alle drei samt euren Tochterstädten werdet wieder aufgebaut werden und blühen wie früher.56 In deinem Hochmut hast du über deine Schwester Sodom die Nase gerümpft,57 aber jetzt wissen alle, dass du nicht besser bist als sie. Wie du deine Schwester Sodom verachtet hast, so verachten dich jetzt alle deine Nachbarinnen, die Edomiterinnen[2] und die Philisterinnen.58 Du musst nun die Folgen deines schamlosen Treibens und deiner abscheulichen Verbrechen tragen. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.‹« (Hes 7,3)59-60 Weiter sagt der HERR, der mächtige Gott: »Wie du mir, so ich dir! Du hast mir Treue geschworen und sie nicht gehalten. Aber obwohl du den Bund gebrochen hast, den ich mit dir in deiner Jugend geschlossen hatte, will ich zu meinem Wort stehen und mit dir einen Bund für alle Zeiten schließen. (Jer 31,33; Hes 16,8; Hes 37,26)61 Du wirst darüber beschämt sein, wie schändlich du gehandelt hast, wenn ich dich über deine beiden Schwestern stellen und sie dir als Töchter geben werde. Das ist noch mehr, als ich dir einst zugesagt hatte, als ich den Bund mit dir schloss.[3] (Hes 16,54; Hes 20,43)62 Wenn ich so handle, wirst du erkennen, dass ich der HERR bin.63 Ich nehme deine ganze Schuld von dir, damit du in dich gehst und vor Scham verstummst. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.«

Hesekiel 16

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Da empfing ich noch eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir:2 »Du Mensch, halte den Einwohnern von Jerusalem vor Augen, was für abscheuliche Dinge sie treiben!3 Verkünde ihnen: So spricht Gott, der HERR: Jerusalem, du bist in Kanaan zur Welt gekommen; dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.4 Nach deiner Geburt wurde nicht einmal deine Nabelschnur abgeschnitten. Niemand hat dich gewaschen und mit Salz abgerieben, niemand hat dich in Windeln gewickelt.5 Kein Mensch hatte Mitleid mit dir und erbarmte sich über dich. Noch am Tag deiner Geburt warf man dich aufs freie Feld, weil niemand dich haben wollte.6 Da kam ich an dir vorüber und sah dich hilflos und blutverschmiert am Boden liegen. Ich sagte zu dir: ›Du sollst am Leben bleiben, ja, du sollst leben7 und heranwachsen wie eine Blume auf dem Feld!‹ Du blühtest auf und wurdest zu einer schönen Frau voller Anmut. Deine Brüste rundeten sich, dein Haar wurde voll und schön. Aber immer noch warst du völlig nackt.8 Wieder kam ich an dir vorüber, und ich sah, dass du alt genug warst, einen Mann zu lieben. Da breitete ich meinen Mantel über dich aus und bedeckte deinen nackten Körper als Zeichen dafür, dass du mir gehören solltest. Ich, Gott, der HERR, schwor dir die Treue und schloss mit dir einen Bund fürs Leben. So wurdest du meine Frau.9 Ich badete dich, wusch dir das Blut ab und salbte dich mit duftenden Ölen.10 Ich zog dir ein buntes, kostbares Kleid und Sandalen aus bestem Leder an. Du bekamst von mir ein Stirnband aus feinem Leinen und einen seidenen Umhang.11 Ich gab dir wertvollen Schmuck, legte dir Spangen an die Arme und eine Kette um den Hals.12 Deine Nase schmückte ich mit einem Ring, ich gab dir Ohrringe und setzte dir eine prachtvolle Krone auf.13 Du warst geschmückt mit Silber und Gold, du kleidetest dich in feines Leinen, Seide und bunt gewebte Stoffe. Die erlesensten Speisen bekamst du: Brot, gebacken aus bestem Mehl, Honig und Öl. So wurdest du wunderschön und würdig, eine Königin zu sein.14 Bei allen Völkern erzählte man sich von deiner Schönheit; sie war makellos und vollkommen durch den Schmuck, den ich, Gott, der HERR, dir geschenkt hatte.15 Aber du – du hast dir viel auf deine Schönheit eingebildet. Dass sie überall gerühmt wurde, nutztest du reichlich aus: Jedem, der dir über den Weg lief, hast du dich angeboten und dich ihm an den Hals geworfen.16 Aus deinen bunten Kleidern machtest du dir ein Lager bei den Opferstätten für die Götzen. Dort schliefst du mit jedem, den du bekommen konntest. Deine Schamlosigkeit übertraf alles, was es vor und nach dir je gegeben hat!17 Du nahmst den Schmuck aus Silber und Gold, den ich dir geschenkt hatte, und machtest dir männliche Götterfiguren daraus. Mit ihnen hast du mich betrogen.18 Deine bunt gewebten Kleider zogst du ihnen an und brachtest ihnen als Opfer den Weihrauch und das Öl dar, die du von mir bekommen hattest.19 Das Brot aus bestem Mehl, Honig und Öl, das ich dir gegeben hatte, hast du ihnen als ein wohlriechendes Opfer gereicht, um sie für dich zu gewinnen. Das alles hast du getan; dies bezeuge ich, Gott, der HERR.20 Die Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, warfst du den Götzen zum Fraß vor. War die Hurerei, die du getrieben hattest, dir noch zu wenig?21 Musstest du auch noch meine Kinder schlachten und als Opfer für andere Götter verbrennen?22 Während du all diese abscheulichen Dinge tatest und die Ehe mit mir brachst, hast du keinen Gedanken an deine Kindheitstage verschwendet, in denen du nackt und hilflos strampelnd in deinem Blut lagst.23 Darum sage ich, Gott, der HERR: Wehe dir, Jerusalem! Es wird dir schlecht ergehen! Denn dein schlimmes Treiben war dir noch nicht genug:24-25 An jedem öffentlichen Platz hast du dir ein Bett für deine Hurerei errichtet, ja, an jeder Straßenecke bautest du deine Opferstätten. Du hast deine Schönheit missbraucht und deine Beine gespreizt für jeden, der vorüberkam. Unaufhörlich triebst du deine schamlose Hurerei.26 Du ließest dich mit den Ägyptern ein, deinen Nachbarn mit dem großen Glied. Du schliefst mit ihnen, um mich zu kränken.27 Darum erhob ich drohend meine Hand und nahm dir einen Teil von dem weg, was ich dir geschenkt hatte. Ich lieferte dich den gierigen Philisterinnen aus, die dich hassen; doch sogar sie verabscheuten deine schamlose Hurerei.28 Als Nächstes warfst du dich den Assyrern an den Hals, weil du immer noch nicht genug hattest. Du schliefst mit ihnen, aber dein Verlangen war auch dann noch nicht gestillt.29 Du triebst es auch mit den Babyloniern, dem Händlervolk, doch selbst danach hattest du noch nicht genug.30 Ich, Gott, der HERR, sage dir: Wie sehr warst du von brennender Begierde beherrscht, du hast es schlimmer getrieben als die schlimmste Hure!31 An jeder Straßenecke hast du einen Altar für deine Liebesdienste errichtet und an jedem öffentlichen Platz ein Bett für deine Hurerei aufgestellt. Dabei benahmst du dich nicht einmal wie eine gewöhnliche Hure, denn du lehntest jede Bezahlung ab.32 Du Ehebrecherin! Andere Männer hast du deinem Ehemann vorgezogen!33 Jeder Hure gibt man Geld, du aber hast deinen Liebhabern sogar noch Geschenke gegeben und sie bestochen, damit sie von überall her kommen und mit dir schlafen!34 So machtest du genau das Gegenteil von dem, was andere Huren tun – du warfst dich jedem an den Hals, während dir keiner nachlief. Niemand gab dir Geld, im Gegenteil: Du bezahltest, damit man mit dir schlief. So weit ist es mit dir gekommen!35 Darum, du Hure, höre, was ich, der HERR, dir sage:36 Du hast deinen Körper schamlos entblößt, um mit allen deinen Liebhabern zu schlafen; du hast deinen abscheulichen Götzen gedient und für sie deine Kinder geschlachtet.37 Und nun pass auf! Ich werde deine Liebhaber zusammenrufen – alle, die du geliebt, und alle, die du verachtet hast. Von überall her lasse ich sie zum Gericht über dich kommen. Dann ziehe ich dir vor ihren Augen die Kleider aus und stelle dich in aller Öffentlichkeit bloß.38 Ich werde dich verurteilen, so wie es sich für eine Mörderin und Ehebrecherin gehört. Weil du mich herausgefordert und meinen Zorn geweckt hast, spreche ich dir das Todesurteil.39 Ich gebe dich in die Gewalt deiner Liebhaber; sie werden deine Hurenaltäre und deine Opferstätten zerstören. Sie reißen dir die Kleider vom Leib, nehmen deinen prächtigen Schmuck weg und lassen dich völlig nackt am Boden liegen.40 Sie rufen die Volksmenge zusammen, damit sie dich steinigen und mit ihren Schwertern zerstückeln.41 Deine Häuser brennen sie nieder und vollstrecken das Urteil an dir vor den Augen vieler Frauen. So bereite ich deiner Hurerei ein Ende – dann kannst du dir keinen Liebhaber mehr kaufen!42 Wenn ich schließlich meinen leidenschaftlichen Zorn an dir gestillt habe, dann kann ich wieder zur Ruhe kommen.43 Keinen Gedanken hast du mehr daran verschwendet, was ich seit deiner Kindheit alles für dich getan habe. Darum lass es dir gesagt sein: Du hast mich, Gott, den HERRN, zornig gemacht, und jetzt bekommst du die Folgen deiner abscheulichen Taten zu spüren. Du hast schon so viel Schuld auf dich geladen, warum musstest du es auch noch auf die Spitze treiben?44 Du wirst schon sehen: Überall wird man über dich einen Spottvers verbreiten: ›Wie die Mutter, so die Tochter!‹45 Ja, du bist eine echte Tochter deiner Mutter! Auch sie hat ihren Mann und ihre Kinder verachtet! Du bist wie deine Schwestern, die von ihren Männern und Kindern nichts mehr wissen wollten. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter.46 Deine ältere Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, sie wohnt nördlich von dir; im Süden wohnt deine jüngere Schwester Sodom mit ihren Töchtern.47 Es war dir noch nicht genug, ihrem schlechten Beispiel zu folgen und die gleichen abscheulichen Dinge wie sie zu tun – nein, nach kurzer Zeit hast du es in allem noch schlimmer getrieben als sie!48 Darum schwöre ich, Gott, der HERR, so wahr ich lebe: Deine Schwester Sodom und ihre Töchter haben nicht so viel Schuld auf sich geladen wie du und deine Töchter!49 Sie sahen hochmütig auf andere herab, sie lebten im Überfluss und in sorgloser Ruhe, ohne den Armen und Bedürftigen zu helfen.50 Sie waren stolz und überheblich und taten vor meinen Augen, was ich verabscheue. Als ich dies sah, habe ich sie verstoßen.51 Und auch Samaria hat nicht halb so viele Sünden begangen wie du. Du hast mehr widerliche Dinge getan als deine beiden Schwestern zusammen. Im Vergleich zu dir sind die beiden geradezu unschuldig!52 Darum musst nun auch du deine Schande tragen – du hast sie dir selbst zuzuschreiben! Mit deinen abscheulichen Taten übertriffst du die Schuld deiner Schwestern bei weitem. Neben dir wirken sie geradezu gerecht. Schäm dich und trag deine Schande!«53 »Doch ich wende das Schicksal von Sodom, Samaria und ihren Töchtern zum Guten, und auch dich, Jerusalem, werde ich wiederherstellen.54 Das tue ich, damit du deine Schande eingestehst und dich schämst für alles, was du getan hast. Wenn Sodom und Samaria dies sehen, werden sie daraus Trost schöpfen.55 Was für sie gilt, soll auch mit dir, Jerusalem, und mit deinen Töchtern geschehen: Ihr werdet wieder aufgebaut und bekommt eure frühere Stellung zurück.56 Als du noch voller Hochmut auf alle anderen herabgesehen hast, warst du dir zu schade, den Namen deiner Schwester Sodom in den Mund zu nehmen.57 Doch dann kam deine Bosheit ans Licht, und jetzt verhöhnen dich alle deine Nachbarinnen, die Edomiterinnen und die Philisterinnen. Überall sieht man nun auf dich herab.58 So fällt dein schamloses Treiben auf dich zurück, und du musst die Folgen deiner abscheulichen Taten tragen. Darauf kannst du dich verlassen!59 Ich, Gott, der HERR, sage dir: Ich behandle dich so, wie du es verdienst, denn du hast dein Treueversprechen nicht gehalten und unseren Bund gebrochen.60 Ich aber werde mich an den Bund erinnern, den ich mit dir in deiner Jugend geschlossen habe. Für alle Zeiten will ich ihm wieder Geltung verschaffen.61 Dann wirst du dich an das erinnern, was du früher getan hast. Du wirst dich schämen, wenn ich dir die Herrschaft über deine beiden Schwestern gebe, so dass sie für dich wie Töchter sind. Das geht weit über den Bund hinaus, den ich damals mit dir geschlossen habe.62 Ja, ich selbst werde den Bund mit dir erneuern, und du wirst erkennen, dass ich der HERR bin.63 Wenn du dann an die vergangene Zeit zurückdenkst, wirst du vor lauter Scham kein Wort herausbringen. Doch ich werde dir alles vergeben, was du getan hast. Das verspreche ich, Gott, der HERR.«