Hebräer 7

Lutherbibel 2017

1 Dieser Melchisedek aber war König von Salem, Priester des höchsten Gottes; er ging Abraham entgegen, als der vom Sieg über die Könige zurückkam, und segnete ihn; (1Mo 14,18)2 ihm gab Abraham auch den Zehnten von allem. Erstens heißt er übersetzt: König der Gerechtigkeit; dann aber auch: König von Salem, das ist: König des Friedens.3 Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit. (Joh 7,27)4 Seht aber, wie groß der ist, dem auch Abraham, der Erzvater, den Zehnten gab von der eroberten Beute. (1Mo 14,20)5 Zwar haben auch die von den Söhnen Levis, die das Priestertum empfangen, ein Gebot, den Zehnten zu nehmen vom Volk nach dem Gesetz, also von ihren Brüdern, obwohl auch diese aus den Lenden Abrahams hervorgegangen sind. (4Mo 18,21)6 Der aber, der nicht von ihrem Stamm war, nahm den Zehnten von Abraham und segnete den, der die Verheißungen hatte. (1Mo 14,19)7 Nun ist aber unstreitig, dass das Geringere vom Höheren gesegnet wird.8 Und hier nehmen den Zehnten sterbliche Menschen, dort aber einer, dem bezeugt wird, dass er lebt.9 Um es nun so zu sagen: Auch Levi, der selbst den Zehnten nimmt, ist durch Abraham mit dem Zehnten belegt worden. (Hebr 5,1)10 Denn er war noch in den Lenden des Vaters, als Melchisedek ihm entgegenging.11 Wäre nun die Vollendung durch das levitische Priestertum gekommen – denn unter diesem hat das Volk das Gesetz empfangen –, wozu war es dann noch nötig, einen andern als Priester nach der Ordnung Melchisedeks einzusetzen, anstatt einen nach der Ordnung Aarons zu benennen?12 Denn wo das Priestertum verändert wird, da muss auch das Gesetz verändert werden.13 Denn der, von dem das gesagt wird, der ist von einem andern Stamm, von dem nie einer am Altar gedient hat.14 Denn es ist ja offenbar, dass unser Herr aus Juda hervorgegangen ist, dem Stamm, zu welchem Mose nichts gesagt hat vom Priestertum. (1Mo 49,10; Jes 11,1; Mi 5,1; Mt 1,1)15 Und das ist noch viel klarer, wenn in gleicher Weise wie Melchisedek ein anderer Priester auftritt,16 der es nicht geworden ist nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebots, sondern nach der Kraft unzerstörbaren Lebens.17 Denn es wird bezeugt: »Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.« (Hebr 5,6)18 Denn damit wird das frühere Gebot aufgehoben – weil es schwach und nutzlos war; (Hebr 10,1)19 denn das Gesetz brachte nichts zur Vollendung –, und eingeführt wird eine bessere Hoffnung, durch die wir Gott nahen.20 Und das geschah nicht ohne Eid. Denn jene sind zwar ohne Eid Priester geworden,21 dieser aber durch den Eid dessen, der zu ihm spricht: »Der Herr hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit.«22 So ist Jesus Bürge eines viel besseren Bundes geworden. (Hebr 8,6; Hebr 12,24)23 Auch sind es viele, die Priester wurden, weil der Tod sie nicht bleiben ließ;24 dieser aber hat, weil er ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum. (Hebr 5,6)25 Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie. (Röm 8,34; 1Joh 2,1)26 Denn einen solchen Hohenpriester mussten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als die Himmel.27 Er hat es nicht nötig wie jene Hohenpriester, täglich zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat er ein für alle Mal getan, als er sich selbst opferte. (3Mo 9,7; 3Mo 16,6)28 Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit an sich haben; dies Wort aber des Eides, der nach dem Gesetz gesagt ist, setzt den Sohn ein, der ewig und vollkommen ist.

Hebräer 7

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Dieser Melchisedek nämlich war König von Salem und Priester des höchsten Gottes. Er ging Abraham entgegen, als der vom Sieg über die Könige heimkehrte, und segnete ihn. (Hebr 6,20)2 Ihm gab Abraham den zehnten Teil von allem, was er erbeutet hatte. Sein Name bedeutet »König der Gerechtigkeit«; er heißt aber auch »König von Salem«, und das bedeutet »König des Friedens«.3 Er hat weder Vater noch Mutter; einen Stammbaum von ihm gibt es nicht. Seine Lebenszeit hat weder Anfang noch Ende – darin gleicht er dem Sohn Gottes. Dieser Melchisedek also bleibt Priester auf ewig.4 Wie groß dieser Melchisedek ist, seht ihr daran, dass sogar der Stammvater Abraham ihm den zehnten Teil von allen wertvollen Stücken seiner Beute gab.5 Nun sammeln ja die unter den Nachkommen von Levi, denen das Priestertum übertragen wurde, den Zehnten vom Volk Israel ein. Sie erheben den Zehnten von ihren Brüdern, obwohl diese genau wie sie selbst Nachkommen Abrahams sind; sie haben durch das Gesetz den Auftrag dazu. (4Mo 18,21)6 Aber Melchisedek, der abstammungsmäßig überhaupt nichts mit Levi zu tun hat, nimmt sogar von Abraham den Zehnten! Und er segnet Abraham, dem doch Gott seine Zusagen gegeben hat.7 Wer segnet, ist ohne Zweifel größer als der, der gesegnet wird.8 Und hier, im Fall der Nachkommen von Levi, sind es sterbliche Menschen, die den Zehnten entgegennehmen. Dort aber, im Fall von Melchisedek, ist es einer, von dem in den Heiligen Schriften bezeugt wird, dass er ewig lebt!9 Um es geradeheraus zu sagen: Als Abraham Melchisedek den Zehnten gab, da gab ihn zugleich auch Levi, dessen Nachkommen in Israel den Zehnten einsammeln.10 Denn Levi war damals schon im Samen seines Ahnvaters Abraham gegenwärtig, als der mit Melchisedek zusammentraf.11 Dem Volk Israel wurde das Priestertum der Nachkommen Levis gegeben; es wurde durch das Gesetz angeordnet, und das Gesetz steht und fällt mit ihm. Hätte nun durch dieses Priestertum die Vollendung des Volkes vor Gott erreicht werden können, dann wäre es ja nicht nötig gewesen, noch einen anderen Priester aufzustellen, einen »nach der Art Melchisedeks« und nicht nach der Art Aarons!12 Wenn aber das Priestertum sich ändert, bedeutet das notwendig, dass auch das Gesetz sich ändert.13 Und in der Tat: Der, auf den sich dies alles bezieht, gehört einem anderen Stamm an als dem Stamm Levi, einem Stamm, aus dem noch nie jemand als Priester am Altar gestanden hat.14 Unser Herr ist bekanntlich aus dem Stamm Juda hervorgegangen, den Mose nie erwähnt hat, wenn er vom Priestertum sprach. (1Mo 49,10; Mt 2,6; Apg 13,23; Offb 5,5)15 Aber noch viel deutlicher zeigt sich die Veränderung an Folgendem: Es wird ein Priester aufgestellt, der wie Melchisedek von ganz anderer Art ist –16 der nicht Priester ist aufgrund einer menschlich-irdischen Bestimmung des Gesetzes, sondern aufgrund der Macht seines unvergänglichen Lebens.17 In den Heiligen Schriften heißt es: »Du bist Priester auf ewig, nach der Art Melchisedeks«! (Ps 110,4; Hebr 5,6)18 Die frühere Bestimmung wird außer Kraft gesetzt, weil sie schwach und nutzlos war.19 Denn in keiner Hinsicht hat das Gesetz es geschafft, dass die Menschen vor Gott vollkommen und untadelig dastehen können. An die Stelle des vom Gesetz verordneten Priestertums tritt deshalb eines, das eine bessere Hoffnung begründet: das uns die Möglichkeit eröffnet, wirklich Gott nahen und vor ihm bestehen zu können. (Röm 3,20; Hebr 9,9)20 Das neue Priestertum ist außerdem durch einen Eid eingeführt worden. Als die anderen zu Priestern eingesetzt wurden, hat Gott nicht geschworen.21 Jesus aber wurde mit einem Schwur zum Priester eingesetzt; ihm gilt das Wort: »Der Herr hat geschworen, und er wird es nicht zurücknehmen: ›Du bist Priester auf ewig.‹«22 Deshalb ist Jesus auch der Garant für einen besseren Bund. (Hebr 8,6)23 Es gibt noch einen weiteren Unterschied: Von den anderen Priestern gab es viele, weil sie sterben mussten und der Tod sie hinderte, Priester zu bleiben.24 Jesus aber lebt in alle Ewigkeit, und sein Priestertum ist deshalb unvergänglich.25 Darum kann er auch vollständig und für immer alle retten, die sich durch ihn an Gott wenden. Er lebt für immer, um bei Gott für sie einzutreten. (Röm 8,34; Hebr 10,14; 1Joh 2,1)26 Jesus ist der Oberste Priester, den wir brauchen: Er ist heilig, an ihm ist nichts Verwerfliches, er hat keinen Fehler. Er ist ganz anders als wir sündigen Menschen und wurde über alle Himmel erhoben. (Hebr 4,15)27 Er muss nicht wie die Obersten Priester vor ihm täglich zuerst für die eigenen Sünden und dann für die des Volkes opfern. Er sühnte die Sünden aller ein für alle Mal, als er sich selbst zum Opfer brachte. (Röm 6,10; Hebr 5,3; Hebr 5,9; Hebr 7,25; Hebr 9,12; Hebr 9,26; Hebr 9,28; Hebr 10,10; Hebr 10,12; 1Petr 3,18)28 Das Gesetz Moses machte Menschen voller Fehler zu Priestern; der göttliche Schwur, der nach dem Gesetz ergangen ist, ernannte dazu den Sohn, der für ewig zur Vollendung gelangt ist. (Hebr 3,6)

Hebräer 7

Hoffnung für alle

1 Melchisedek war König von Salem und ein Priester des höchsten Gottes. Als Abraham aus der Schlacht gegen die Könige siegreich zurückkehrte, ging ihm Melchisedek entgegen und segnete ihn.[1] (1Mo 14,17)2 Abraham gab ihm damals den zehnten Teil seiner ganzen Kriegsbeute. Der Name Melchisedek bedeutet »König der Gerechtigkeit«. Er heißt aber auch König von Salem, das bedeutet »König des Friedens«.3 Weder der Vater noch die Mutter von Melchisedek sind bekannt, auch keiner seiner Vorfahren. Man weiß nicht, wann er geboren, auch nicht, wann er gestorben ist; sein Leben war gewissermaßen ohne Anfang und ohne Ende. Er gleicht dem Sohn Gottes und bleibt Priester für alle Zeit.4 Wie bedeutend muss dieser König und Priester sein, dem Abraham, der Stammvater Israels, den zehnten Teil seiner Siegesbeute übergab!5 Zwar haben die jüdischen Priester als Nachkommen von Levi ein Anrecht darauf, von den Angehörigen ihres Volkes den zehnten Teil vom Ernteertrag zu bekommen; und das, obwohl sie ihre Brüder sind und wie diese von Abraham abstammen.6 Melchisedek aber gehörte gar nicht zu Abrahams Volk. Dennoch nahm er den zehnten Teil der Beute an und segnete Abraham, dem Gott seine Zusagen gegeben hatte.7 Nun steht ohne jede Frage der Segnende über dem, der den Segen empfängt.8 Die jüdischen Priester, die den zehnten Teil der Ernte erhalten, sind sterbliche Menschen. Mit Melchisedek aber nahm einer den zehnten Teil entgegen, von dem die Heilige Schrift bezeugt, dass er lebt.9 Indem Abraham Melchisedek ein Zehntel der Beute gab, hat dies sozusagen auch Levi getan, obwohl er als Priester doch selbst den zehnten Teil empfängt.10 Zwar war Levi damals noch gar nicht geboren, aber bei Abrahams Begegnung mit Melchisedek stand schon fest, dass Levi zu Abrahams Nachkommen zählen würde.11 Das Priestertum der Leviten – und das Gesetz kennt nur dieses Priestertum – konnte uns offensichtlich nicht ans Ziel bringen und mit Gott versöhnen. Sonst hätte Gott doch nicht einen ganz anderen Priester vom Rang Melchisedeks zu uns schicken müssen. Dann hätte auch ein Priester vom Rang Aarons genügt.12 Setzt Gott nun aber ein anderes Priestertum ein, dann muss auch das Gesetz geändert werden.13 Immerhin kommt ja Christus, von dem hier die Rede ist, aus einem Stamm unseres Volkes, von dem nie einer als Priester am Altar Gottes gedient hat.14 Denn wie jeder weiß, gehört unser Herr Jesus Christus zum Stamm Juda, obwohl Mose nie gesagt hat, dass aus diesem Stamm Priester kommen würden.15 Schickt Gott also einen anderen Priester, einen vom Rang Melchisedeks, zu uns, dann wird ganz klar, dass er damit eine besondere Absicht verfolgt.16 Denn Christus ist nicht aufgrund menschlicher Verordnungen und Gesetze Hoherpriester geworden, sondern weil in ihm unzerstörbares, ewiges Leben ist.17 So heißt es ja von Christus: »In alle Ewigkeit sollst du ein Priester sein, so wie es Melchisedek war.« (Ps 110,4)18 Die alte Ordnung ist damit ungültig geworden; sie war wirkungslos und brachte keinen Nutzen.19 Das Gesetz, so wie es uns von Mose übergeben wurde, konnte uns nicht ans Ziel bringen und mit Gott versöhnen. Doch jetzt haben wir die Gewissheit, dass wir wirklich zu Gott kommen dürfen.20 Gott hat das neue Priestertum durch einen Eid bekräftigt; die Leviten aber sind ohne Schwur Priester geworden.21 Nur zu Christus hat Gott gesagt: »Der Herr hat es geschworen, und diesen Schwur wird er niemals zurücknehmen: ›In alle Ewigkeit sollst du Priester sein!‹« (Ps 110,4)22 So wurde Jesus für uns zum Bürgen eines neuen, besseren Bundes mit Gott.23 Zur Zeit des alten Bundes musste es außerdem viele Priester geben, denn sie waren alle sterbliche Menschen.24 Christus aber lebt in alle Ewigkeit; sein Priesteramt wird nie von einem anderen eingenommen.25 Und weil Jesus Christus ewig lebt und für uns bei Gott eintritt, wird er auch alle endgültig retten, die durch ihn zu Gott kommen.26 Er allein ist der Hohepriester, den wir brauchen: Er ist heilig und ohne jede Schuld, rein und ohne Fehler, von Gott hoch erhoben auf den Ehrenplatz im Himmel.27 Christus muss nicht – wie die anderen Hohenpriester – an jedem Tag zuerst wegen der eigenen Sünden für sich selbst ein Opfer darbringen, ehe er für sein Volk opfert. Als Jesus Christus am Kreuz für unsere Schuld starb, hat er ein Opfer dargebracht, das ein für alle Mal gilt.28 Das Gesetz von Mose bestimmte Menschen mit all ihren Schwächen und Fehlern zu Hohenpriestern. Doch dieses Gesetz gilt nicht mehr, seit Gott seinen eigenen Sohn mit einem Schwur als unseren Hohenpriester eingesetzt hat. Und das wird er bleiben – für alle Zeiten in göttlicher Vollkommenheit.