2.Mose 12

Lutherbibel 2017

1 Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland: (4Mo 9,1; 5Mo 16,1)2 Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm an sollt ihr die Monate des Jahres zählen. (2Mo 13,4)3 Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus.4 Wenn aber in einem Hause für ein Lamm zu wenige sind, so nehme er’s mit seinem Nachbarn, der seinem Hause am nächsten wohnt, bis es so viele sind, dass sie das Lamm aufessen können.5 Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt. Von den Schafen und Ziegen sollt ihr’s nehmen (3Mo 22,20)6 und sollt es verwahren bis zum vierzehnten Tag des Monats. Da soll es die ganze Versammlung der Gemeinde Israel schlachten gegen Abend.7 Und sie sollen von seinem Blut nehmen und beide Pfosten an der Tür und den Türsturz damit bestreichen an den Häusern, in denen sie’s essen,8 und sollen das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot dazu und sollen es mit bitteren Kräutern essen.9 Ihr sollt es weder roh essen noch mit Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten mit Kopf, Schenkeln und inneren Teilen. (5Mo 16,7)10 Und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; wenn aber etwas übrig bleibt bis zum Morgen, sollt ihr’s mit Feuer verbrennen.11 So sollt ihr’s aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es in Eile essen; es ist des HERRN Passa. (5Mo 16,3; Jes 52,12)12 Denn ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland unter Mensch und Vieh und will Strafgericht halten über alle Götter der Ägypter. Ich bin der HERR. (4Mo 33,4)13 Dann aber soll das Blut euer Zeichen sein an den Häusern, in denen ihr seid: Wo ich das Blut sehe, will ich an euch vorübergehen, und die Plage soll euch nicht widerfahren, die das Verderben bringt, wenn ich Ägyptenland schlage. (2Mo 30,12; Hebr 11,28)14 Ihr sollt diesen Tag als Gedenktag haben und sollt ihn feiern als ein Fest für den HERRN, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.15 Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Schon am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern tun. Wer gesäuertes Brot isst, vom ersten Tag an bis zum siebenten, der soll ausgerottet werden aus Israel. (2Mo 13,7; 2Mo 23,15)16 Am ersten Tag soll heilige Versammlung sein und am siebenten soll auch heilige Versammlung sein. Keine Arbeit sollt ihr dann tun; nur was jeder zur Speise braucht, das allein dürft ihr euch zubereiten.17 Haltet das Gebot der ungesäuerten Brote. Denn eben an diesem Tage habe ich eure Scharen aus Ägyptenland geführt; darum sollt ihr diesen Tag halten, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.18 Am vierzehnten Tage des ersten Monats am Abend sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum Abend des einundzwanzigsten Tages des Monats,19 sodass man sieben Tage lang keinen Sauerteig finde in euren Häusern. Denn wer gesäuertes Brot isst, der soll ausgerottet werden aus der Gemeinde Israel, sei es ein Fremdling oder ein Einheimischer im Lande.20 Keinerlei gesäuertes Brot sollt ihr essen, sondern nur ungesäuertes Brot, wo immer ihr wohnt.21 Und Mose rief alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Lest Schafe aus und nehmt sie für euch nach euren Geschlechtern und schlachtet das Passa.22 Und nehmt ein Büschel Ysop und taucht es in das Blut in dem Becken und bestreicht damit den Türsturz und die beiden Pfosten. Und keiner von euch gehe zu seiner Haustür heraus bis zum Morgen. (2Mo 13,1)23 Denn der HERR wird umhergehen und die Ägypter schlagen. Wenn er aber das Blut sehen wird am Türsturz und an den beiden Pfosten, wird er an der Tür vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, um euch zu schlagen.24 Darum so halte diese Ordnung für dich und deine Nachkommen ewiglich.25 Und wenn ihr in das Land kommt, das euch der HERR geben wird, wie er gesagt hat, so haltet fest an diesem Brauch.26 Und wenn eure Kinder zu euch sagen werden: Was habt ihr da für einen Brauch?,27 sollt ihr sagen: Es ist das Passaopfer des HERRN, der an den Israeliten vorüberging in Ägypten, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser errettete. Da neigte sich das Volk und betete an.28 Und die Israeliten gingen hin und taten, wie der HERR es Mose und Aaron geboten hatte.29 Und zur Mitternacht schlug der HERR alle Erstgeburt in Ägyptenland vom ersten Sohn des Pharao an, der auf seinem Thron saß, bis zum ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis und alle Erstgeburt des Viehs. (2Mo 4,23)30 Da stand der Pharao auf in derselben Nacht und alle seine Großen und alle Ägypter, und es ward ein großes Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus, in dem nicht ein Toter war. (2Mo 11,6)31 Und er ließ Mose und Aaron rufen in der Nacht und sprach: Macht euch auf und zieht weg aus meinem Volk, ihr und die Israeliten. Geht hin und dient dem HERRN, wie ihr gesagt habt.32 Nehmt auch mit euch eure Schafe und Rinder, wie ihr gesagt habt. Geht hin und bittet auch um Segen für mich. (2Mo 10,26; Esr 6,10)33 Und die Ägypter drängten das Volk und trieben es eilends aus dem Lande; denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes. (2Mo 6,1)34 Und das Volk trug den rohen Teig, ehe er durchsäuert war, ihre Backschüsseln in ihre Mäntel gewickelt, auf ihren Schultern.35 Und die Israeliten hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und hatten sich von den Ägyptern silberne und goldene Gefäße und Kleider geben lassen. (2Mo 11,2)36 Dazu hatte der HERR dem Volk Gunst verschafft bei den Ägyptern, dass sie ihnen willfährig waren, und so nahmen sie es den Ägyptern weg. (2Mo 3,21)37 Also zogen die Israeliten aus von Ramses nach Sukkot, sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Frauen und Kinder.38 Und es zog auch mit ihnen viel fremdes Volk, dazu Schafe und Rinder, sehr viel Vieh.39 Und sie backten aus dem rohen Teig, den sie aus Ägypten mitbrachten, ungesäuerte Brote; denn er war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten weggetrieben wurden und sich nicht länger aufhalten konnten und keine Wegzehrung zubereitet hatten.40 Die Zeit aber, die die Israeliten in Ägypten gewohnt haben, ist vierhundertdreißig Jahre. (1Mo 15,13)41 Als diese um waren, an ebendiesem Tage zog das ganze Heer des HERRN aus Ägyptenland.42 Eine Nacht des Wachens war dies für den HERRN, um sie aus Ägyptenland zu führen; darum sollen die Israeliten diese Nacht dem HERRN zu Ehren wachen, sie und ihre Nachkommen. (Jes 30,29)43 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Ordnung für das Passa: Kein Fremder soll davon essen.44 Ist er ein gekaufter Sklave, so beschneide man ihn; dann darf er davon essen. (1Mo 17,12)45 Ist er aber ein Beisasse oder Tagelöhner, so darf er nicht davon essen.46 In einem einzigen Hause soll man es verzehren; ihr sollt nichts von seinem Fleisch hinaus vor das Haus tragen und sollt keinen Knochen an ihm zerbrechen. (Joh 19,36)47 Die ganze Gemeinde Israel soll das tun.48 Wenn ein Fremdling bei dir wohnt und dem HERRN das Passa halten will, der beschneide alles, was männlich ist; alsdann trete er herzu, dass er es halte, und er sei wie ein Einheimischer des Landes. Aber ein Unbeschnittener darf nicht davon essen.49 Ein und dasselbe Gesetz gelte für den Einheimischen und den Fremdling, der unter euch wohnt. (3Mo 19,34; 3Mo 24,22)50 Und alle Israeliten taten, wie der HERR es Mose und Aaron geboten hatte.51 An ebendiesem Tage führte der HERR die Israeliten aus Ägyptenland, Schar um Schar.

2.Mose 12

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Der HERR sagte zu Mose und Aaron, als sie noch in Ägypten waren: (2Mo 12,43; 3Mo 23,5; 4Mo 9,1; 4Mo 28,16; 5Mo 16,1; Jos 5,10; 2Kön 23,21; 2Chr 30,1; 2Chr 35,1; Esr 6,9; Mt 26,17)2 »Dieser Monat soll für euch der Beginn des Jahres sein.[1]3 Sagt der ganzen Gemeinde Israel, dass jeder Familienvater am 10. Tag des Monats für seine Familie ein Lamm auswählt.4 Ist die Familie zu klein, um ein ganzes Tier zu verzehren, so soll sie sich mit der Nachbarfamilie zusammentun. Sie sollen sich vorher überlegen, wie viel jeder essen kann, damit nichts übrig bleibt.5 Das Tier muss einjährig und männlich sein und darf keine Fehler haben. Ihr könnt ein Schaf- oder ein Ziegenböckchen nehmen.6 Das Tier wird bis zum 14. Tag des Monats von der übrigen Herde gesondert gehalten. Gegen Abend schlachten dann alle Familien in der ganzen Gemeinde ihr Lamm.7 Von dem Blut nehmen sie etwas und streichen es an die beiden Türpfosten und den oberen Türbalken der Häuser, in denen sie das Mahl halten.8 Sie braten das Lamm am Feuer und essen es in derselben Nacht, zusammen mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern.9 Ihr dürft nichts von dem Lamm roh oder gekocht essen. Es muss am Feuer gebraten sein, und zwar ganz, mit Kopf, Beinen und Innereien.10 Ihr dürft auch nichts davon bis zum andern Morgen übrig lassen. Die Reste müsst ihr verbrennen.11 Beim Essen sollt ihr reisefertig gekleidet[2] sein, die Sandalen an den Füßen und den Wanderstab in der Hand. In Hast und Eile sollt ihr essen. Dies ist das Passafest für mich, den HERRN.12 In dieser Nacht werde ich durch Ägypten gehen und alle Erstgeborenen töten, bei Mensch und Vieh. An allen Göttern Ägyptens werde ich mein Gericht vollstrecken, ich, der HERR.13 Eure Türen aber sollen durch das Blut bezeichnet sein. Überall, wo ich dieses Blut sehe, werde ich vorübergehen, und so werdet ihr verschont bleiben, wenn ich strafend durch ganz Ägypten gehe. (Hebr 11,28)14 Dieser Tag soll für euch ein Gedenktag sein, der in allen kommenden Generationen als Festtag für mich gefeiert wird. Das ist eine Anweisung für alle Zeiten.15 Vom Passa-Abend an sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen. Vor Beginn des Festes müsst ihr den Sauerteig aus euren Häusern entfernen. Wer während dieser sieben Tage Brot isst, das mit Sauerteig zubereitet wurde, hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk Israel ausgestoßen werden. (2Mo 23,15; 2Mo 34,18; 3Mo 23,6; 4Mo 28,17; 5Mo 16,3; Jos 5,11; Mt 26,17)16 Der erste und der siebte Tag sind heilige Tage, an denen jede Arbeit ruhen muss. Nur das Essen darf zubereitet werden.17 Jahr für Jahr sollt ihr das Fest der Ungesäuerten Brote feiern, weil ich euch am ersten Tag dieses Festes in geordneten Scharen aus Ägypten herausgeführt habe. Alle kommenden Generationen sollen diesen Festtag begehen.18 Vom Abend des 14. Tages bis zum Abend des 21. Tages im 1. Monat dürft ihr nur ungesäuertes Brot essen.19 Sieben Tage lang darf kein Sauerteig in euren Häusern sein. Wer in dieser Zeit gesäuertes Brot isst, hat sein Leben verwirkt und muss aus der Gemeinde Israel ausgestoßen werden, der Israelit genauso wie der Fremde, der bei euch lebt.20 Ihr dürft in dieser Zeit nichts essen, das mit Sauerteig zubereitet ist. Das gilt für alle eure Wohnsitze.«21 Mose rief die Ältesten Israels zusammen und befahl ihnen: »Jeder Familienvater soll sich ein Schaf- oder Ziegenböckchen aussuchen und es für das Passamahl schlachten.22 Er soll das Blut in einer Schüssel auffangen, ein Büschel Ysop hineintauchen und die beiden Türpfosten und den oberen Türbalken mit dem Blut bestreichen. Danach darf niemand mehr das Haus verlassen bis zum Morgen.23 Wenn der HERR in der Nacht vorbeikommt, um den Schlag gegen Ägypten zu führen, wird er das Blut an den Türpfosten und Türbalken sehen und vorübergehen. Er wird nicht zulassen, dass der Todesengel eure Häuser betritt. (Hebr 11,28)24 Diese Anweisungen sollt ihr auch künftig befolgen; sie gelten für eure Nachkommen zu allen Zeiten.25 Auch wenn ihr in das Land kommt, das der HERR euch zugesagt hat, sollt ihr an diesem Brauch festhalten.26 Und wenn euch eure Kinder fragen, was das bedeutet, (5Mo 6,20)27 dann antwortet ihnen: ›Wir schlachten am Passafest ein Tier für den HERRN, weil er in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüberging[3] und uns verschonte, als er den Schlag gegen die Ägypter führte.‹« Die Leute von Israel warfen sich anbetend vor dem HERRN nieder.28 Dann gingen sie und taten alles genau so, wie der HERR es Mose und Aaron befohlen hatte.29 Um Mitternacht tötete der HERR alle Erstgeborenen in Ägypten, angefangen vom erstgeborenen Sohn des Pharaos, der sein Nachfolger auf dem Thron werden sollte, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, auch jede Erstgeburt beim Vieh. (2Mo 4,23; 2Mo 11,5; 2Mo 12,12; Ps 78,51; Ps 105,36; Ps 135,8; Weis 18,5)30 In jener Nacht wurden der Pharao, seine Minister und alle Ägypter aus dem Schlaf aufgeschreckt. Lautes Wehgeschrei erhob sich, denn es gab kein Haus bei den Ägyptern, in dem nicht ein Toter war.31 Noch in derselben Nacht ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und drängte sie: »Schnell, verlasst das Land! Geht fort von meinem Volk, ihr und die anderen Israeliten! Bringt dem HERRN eure Opfer, wie ihr es verlangt habt.32 Nehmt eure Schafe, Ziegen und Rinder mit, aber geht! Bittet euren Gott, dass er auch mich segnet!«33 Die Ägypter drängten das Volk, schleunigst das Land zu verlassen. »Sonst kommen wir noch alle um!«, sagten sie.34 Die Israeliten nahmen ihren Brotteig ungesäuert in den Backtrögen mit; die Männer trugen die Tröge in ihr Obergewand gewickelt auf ihren Schultern.35 Nach der Anweisung Moses hatten die Leute von den Ägyptern Schmuckstücke aus Silber und Gold und festliche Kleider erbeten. (2Mo 3,21)36 Der HERR hatte dafür gesorgt, dass die Ägypter ihnen wohlgesinnt waren und ihnen alles gaben, was sie verlangten. Auf diese Weise beraubten sie die Ägypter.37 Die Israeliten brachen von Ramses auf und zogen nach Sukkot. Es waren etwa sechshunderttausend, die Frauen, Kinder und Alten nicht mitgezählt.38 Auch eine erhebliche Zahl von Fremden schloss sich ihnen an. Große Herden von Schafen, Ziegen und Rindern führten sie mit.39 Aus dem Teig, den sie ungesäuert aus Ägypten mitgenommen hatten, backten sie Fladenbrote. Sie hatten aus Ägypten aufbrechen müssen, noch ehe der Sauerteig dem Brotteig zugesetzt war, und hatten auch keine Verpflegung für unterwegs vorbereitet. (5Mo 16,3)40 Vierhundertunddreißig Jahre lang hatten die Israeliten in Ägypten gelebt. (1Mo 15,13)41 Nach Ablauf dieser Zeit, an dem genannten Tag, zog das Volk des HERRN in geordneten Scharen aus Ägypten aus.42 Während der Nacht, in der sie der HERR aus Ägypten herausführte, wachte er über sie. Seitdem ist diese Nacht für alle in Israel eine Nacht, in der sie zur Ehre des HERRN wach bleiben.43 Der HERR sagte zu Mose und Aaron: »Beim Passamahl müsst ihr folgende Vorschriften beachten: Kein Ausländer darf daran teilnehmen.44 Ein ausländischer Sklave, den ein Israelit gekauft hat, darf mitessen, wenn er vorher beschnitten worden ist. (1Mo 17,12)45 Aber die Fremdarbeiter und die Lohnarbeiter dürfen nicht teilnehmen.46 Das Lamm muss in demselben Haus gegessen werden, in dem es zubereitet worden ist; kein Stück davon darf aus dem Haus gebracht werden. Dem Tier darf kein Knochen gebrochen werden. (Joh 19,36)47 Die ganze Gemeinde Israel soll dieses Mahl feiern.48 Wenn ein Fremder für immer bei euch lebt und das Passafest für den HERRN mitfeiern will, müssen alle männlichen Angehörigen seiner Familie beschnitten werden. Dann rechnet er zu den Einheimischen und darf das Passa feiern; aber ein Unbeschnittener darf auf keinen Fall teilnehmen.49 Für den Fremden, der sich beschneiden lässt, gilt dasselbe Gesetz wie für die Israeliten.« (3Mo 24,22)50 Die Leute von Israel befolgten alles, was der HERR ihnen durch Mose befohlen hatte.51 An jenem Tag führte der HERR das Volk Israel in geordneten Scharen aus Ägypten heraus.

2.Mose 12

Hoffnung für alle

1 Noch in Ägypten sagte der HERR zu Mose und Aaron:2 »Dieser Monat soll für euch von nun an der erste Monat des Jahres sein.3 Richtet den Israeliten aus: Am 10. Tag dieses Monats soll jeder für seine Familie ein Lamm auswählen.4 Wenn eine Familie zu klein ist, um ein ganzes Lamm zu essen, soll sie sich mit ihren nächsten Nachbarn zusammentun. Teilt es euch so ein, dass genug Fleisch für alle da ist, aber auch nichts davon übrig bleibt.5 Sucht einjährige, männliche Tiere ohne Fehler aus; es können Schafe oder Ziegen sein.6 Bis zum 14. Tag des 1. Monats müsst ihr sie gesondert halten. Dann sollen alle, die zur Gemeinschaft der Israeliten gehören, die ausgewählten Lämmer in der Abenddämmerung schlachten.7 Sie sollen etwas vom Blut der Tiere in einer Schale auffangen und es an die Pfosten und den oberen Türbalken der Häuser streichen, in denen sie das Lamm essen.8 Noch in derselben Nacht müssen sie das Fleisch über dem Feuer braten. Dazu sollen sie bittere Kräuter essen und Brot, das ohne Sauerteig gebacken ist.9 Ihr dürft das Fleisch nicht roh oder gekocht verzehren; es muss über dem Feuer gebraten sein, und zwar das ganze Tier mit Kopf, Unterschenkeln und Innereien.10 Lasst nichts bis zum nächsten Morgen übrig, sondern verbrennt das restliche Fleisch!11 Beeilt euch beim Essen! Ihr sollt für die Reise angezogen sein, Schuhe tragen und eure Wanderstöcke in der Hand halten. So feiert ihr das Passahfest – ein Fest für mich, den HERRN.12 In dieser Nacht werde ich durch Ägypten gehen und in jeder Familie den ältesten Sohn töten und auch jedes erstgeborene männliche Tier. Ich werde mein Urteil an allen Göttern Ägyptens vollstrecken, denn ich bin der HERR!13 Das Blut an den Türpfosten eurer Häuser aber wird ein Zeichen sein, das euch schützt. Wenn ich das Blut sehe, will ich euch verschonen. Ich werde die Ägypter strafen, doch an euch wird das Unheil vorübergehen.[1]14 Das sollt ihr niemals vergessen! Darum feiert jedes Jahr an diesem Tag ein Fest für mich, den HERRN! Dies gilt jetzt und für alle kommenden Generationen.«15 »Vom Abend des Passahfestes an sollt ihr sieben Tage lang nur Brot essen, das ohne Sauerteig gebacken wurde! Entfernt schon vorher alle Sauerteigreste aus euren Häusern! Wer in diesen sieben Tagen doch etwas isst, das Sauerteig enthält, hat sein Leben verwirkt. Er muss aus dem Volk Israel ausgeschlossen werden.16 Versammelt euch am ersten und am siebten Tag zu einem heiligen Fest! An diesen beiden Tagen sollt ihr nicht arbeiten; ihr dürft nur eure Mahlzeiten zubereiten.17 So müsst ihr das Fest der ungesäuerten Brote feiern, denn genau an dem Tag, an dem die Festwoche beginnt, habe ich eure Stammesverbände aus Ägypten herausgeführt. Darum sollt ihr diesen Tag Jahr für Jahr feiern, jetzt und in allen kommenden Generationen.18 Esst im 1. Monat vom Abend des 14. bis zum Abend des 21. Tages nur ungesäuertes Brot!19 Sieben Tage lang dürft ihr keinen Sauerteig in euren Häusern haben. Wer etwas Sauerteighaltiges isst, hat sein Leben verwirkt. Er darf nicht länger zur Gemeinschaft eures Volkes gehören, ganz gleich ob er ein Israelit oder ein Fremder ist.20 Esst also kein Brot und auch nichts anderes, das mit Sauerteig gebacken wurde, sondern nur ungesäuerte Lebensmittel, wo immer ihr wohnt!«21 Dann rief Mose die Sippenoberhäupter der Israeliten und befahl: »Geht los, sucht euch je nach der Größe eurer Familien eines oder mehrere Lämmer aus und schlachtet sie als Passahopfer!22 Fangt das Blut in einer Schale auf, taucht ein Büschel Ysop hinein und streicht das Blut an den oberen Balken und an die beiden Pfosten eurer Haustüren. Bis zum nächsten Morgen darf niemand von euch sein Haus verlassen!23 Wenn der HERR durchs Land geht, um die Ägypter zu töten, und das Blut an den Pfosten und Balken sieht, wird er an diesen Türen vorübergehen; er wird dem Todesengel nicht erlauben, in eure Häuser einzudringen und euch zu töten.24 Haltet euch für immer an den Brauch dieses Festes; er gilt für euch und alle eure Nachkommen!25 Wenn ihr in das Land kommt, das euch der HERR versprochen hat, sollt ihr auch dort diesen Brauch bewahren.26 Eure Kinder werden euch einst fragen, was dieses Fest bedeutet;27 dann erklärt ihnen: ›Dies ist das Passahopfer, das wir dem HERRN darbringen. Denn als er damals die Ägypter tötete, ging er an unseren Häusern vorüber und verschonte uns.‹« Da warfen sich die Israeliten nieder und beteten Gott an.28 Dann gingen sie nach Hause und bereiteten alles vor, wie der HERR es ihnen durch Mose und Aaron befohlen hatte.29 Um Mitternacht tötete der HERR alle erstgeborenen Söhne der Ägypter, angefangen beim ältesten Sohn des Pharaos auf dem Königsthron bis hin zum ältesten Sohn eines Häftlings im Gefängnis; auch jedes erstgeborene männliche Tier ließ er sterben.30 Der Pharao wachte auf, seine Hofbeamten fuhren aus dem Schlaf, ja, ganz Ägypten schreckte hoch in dieser Nacht. Überall im Land hörte man lautes Klagen und Weinen. Es gab kein Haus ohne einen Toten!31 Noch in derselben Nacht ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: »Zieht so schnell wie möglich los und verlasst unser Land, ihr und die anderen Israeliten! Geht und opfert dem HERRN, wie ihr es verlangt habt!32 Nehmt eure Ziegen- und Schafherden mit, auch eure Rinder, ganz wie ihr wollt! Nur zieht los und bittet euren Gott auch um Segen für mich!«33 Die Ägypter drängten die Israeliten zur Eile, damit sie schleunigst das Land verließen. »Wenn ihr noch länger hierbleibt«, sagten sie, »kommen wir alle um!«34 Die Israeliten nahmen ihre Backschüsseln mit dem ungesäuerten Teig, schlugen sie in ihre Gewänder ein und trugen sie auf den Schultern.35 Auf Moses Befehl hatten sie sich von den Ägyptern silberne und goldene Schmuckstücke und Gefäße sowie schöne Gewänder geben lassen.36 Der HERR hatte dem Volk Israel ein so großes Ansehen bei den Ägyptern verschafft, dass sie auf ihre Bitten eingegangen waren. So nahmen die Israeliten von den Ägyptern reiche Beute mit.37 Sie brachen auf und zogen zu Fuß von Ramses nach Sukkot; es waren etwa 600.000 Männer mit ihren Frauen und Kindern.38 Auch viele Nichtisraeliten verließen mit ihnen das Land. Die Israeliten nahmen ihre großen Ziegen-, Schaf- und Rinderherden mit.39 Unterwegs backten sie aus dem ungesäuerten Teig, den sie mitgenommen hatten, Fladenbrote. Weil man sie so plötzlich aus Ägypten vertrieben hatte, war keine Zeit geblieben, den Teig durchsäuern zu lassen und sich mit Proviant zu versorgen.40 Insgesamt hatten die Israeliten 430 Jahre in Ägypten gelebt.41 Auf den Tag genau nach 430 Jahren zogen alle Stammesverbände, die zum Volk Gottes gehörten, aus Ägypten fort.42 In dieser Nacht hielt der HERR selbst Wache, um sein Volk sicher aus Ägypten herauszuführen. Darum sollen alle kommenden Generationen der Israeliten in der Passahnacht dem HERRN zu Ehren wachen.43 Der HERR sagte zu Mose und Aaron: »Für das Passahfest gebe ich euch folgende Anordnungen: Grundsätzlich gilt, dass Ausländer nicht am Passahmahl teilnehmen dürfen.44 Wenn ihr aber einen ausländischen Sklaven gekauft und ihn beschnitten habt, dann darf er von dem Lamm essen.45 Fremde, die nur vorübergehend bei euch leben und sich nicht eurem Volk anschließen, dürfen jedoch nicht an der Mahlzeit teilnehmen. Dasselbe gilt für ausländische Lohnarbeiter.46 Ihr müsst das Passahlamm in demselben Haus essen, in dem ihr es zubereitet habt. Bringt nichts von seinem Fleisch nach draußen und zerbrecht ihm keinen einzigen Knochen!47 Die ganze Gemeinschaft der Israeliten soll das Passahfest feiern.48 Wenn jemand, der aus dem Ausland stammt und bei euch lebt, mir zu Ehren mitfeiern will, soll er jeden Mann und jeden Jungen in seinem Haus beschneiden lassen. Dann gehört er auch zu eurem Volk und kann wie jeder andere Israelit am Fest teilnehmen. Ein Unbeschnittener aber darf auf keinen Fall vom Passahlamm essen.49 Für die Einheimischen und für die Fremden, die sich euch angeschlossen haben, soll ein und dasselbe Recht gelten.«50 Die Israeliten folgten den Weisungen, die Mose und Aaron vom HERRN empfangen hatten.51 An diesem Tag führte der HERR die Israeliten nach Stammesverbänden geordnet aus Ägypten fort.