2.Korinther 10

Lutherbibel 2017

1 Ich selbst aber, Paulus, ermahne euch bei der Sanftmut und Güte Christi, der ich in eurer Gegenwart unterwürfig sein soll, aber kühn gegen euch, wenn ich fern bin.2 Ich bitte aber, dass ich, wenn ich bei euch bin, nicht kühn sein muss in der Festigkeit, mit der ich gegen einige vorzugehen gedenke, die unsern Wandel für fleischlich halten. (1Kor 4,21; 2Kor 13,1)3 Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise.4 Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Absichten zerstören wir (Eph 6,13)5 und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus. (Spr 21,22)6 So sind wir bereit, zu strafen allen Ungehorsam, sobald euer Gehorsam vollkommen geworden ist.7 Seht, was vor Augen liegt! Verlässt sich jemand darauf, dass er Christus angehört, der bedenke wiederum auch dies bei sich, dass, wie er Christus angehört, so auch wir!8 Auch wenn ich mich noch mehr rühmte der Vollmacht, die uns der Herr gegeben hat, euch zu erbauen und nicht zu zerstören, so würde ich nicht zuschanden werden. (2Kor 13,10)9 Das sage ich aber, damit es nicht scheint, als wollte ich euch mit den Briefen schrecken.10 Denn seine Briefe, sagen sie, wiegen schwer und sind stark; aber wenn er selbst anwesend ist, ist er schwach und seine Rede kläglich. (2Kor 11,6)11 Wer so redet, der bedenke: Wie wir abwesend durch das Wort unserer Briefe wirken, so auch anwesend mit der Tat. (2Kor 13,2; 2Kor 13,10)12 Denn wir wagen nicht, uns unter die zu rechnen oder mit denen zu vergleichen, die sich selbst empfehlen; aber weil sie sich nur an sich selbst messen und mit sich selbst vergleichen, verstehen sie nichts. (2Kor 3,1; 2Kor 5,12)13 Wir aber wollen uns nicht über alles Maß hinaus rühmen, sondern nur nach dem Maß, das uns Gott zugemessen hat, nämlich dass wir auch bis zu euch gelangen sollten. (Röm 12,3; Röm 15,20)14 Denn es ist nicht so, dass wir uns zu viel anmaßen, als wären wir nicht bis zu euch gelangt; denn wir sind ja mit dem Evangelium Christi auch bis zu euch gekommen15 und rühmen uns nicht über alles Maß hinaus mit dem, was andere gearbeitet haben. Wir haben aber die Hoffnung, dass wir, wenn euer Glaube in euch wächst, nach unserem Maß überschwänglich zu Ehren kommen16 und das Evangelium auch denen predigen, die jenseits von euch wohnen, und rühmen uns nicht mit dem, was andere nach ihrem Maß vollbracht haben.17 »Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn« (1Kor 1,31)18 Denn nicht der ist bewährt, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt.

2.Korinther 10

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Ich, Paulus, muss jetzt von mir selbst reden.[1] Ich bin angeblich kleinlaut, wenn ich bei euch bin, aber aus der Ferne spiele ich den starken Mann. Ich bitte euch bei der Güte und Freundlichkeit, die Christus uns erwiesen hat:2 Zwingt mich nicht, meine Stärke zu zeigen, wenn ich komme! Ich habe keine Angst vor denen, die mir menschliche Schwächen und mangelnde geistliche Vollmacht vorwerfen.[2] (2Kor 13,10)3 Ich bin zwar nur ein Mensch, aber ich kämpfe nicht nach Menschenart.4 Meine Waffen in diesem Kampf sind nicht die eines schwachen Menschen, sondern die mächtigen Waffen Gottes. Mit ihnen zerstöre ich feindliche Festungen: Ich bringe falsche Gedankengebäude zum Einsturz (Röm 13,12; 2Kor 6,7; Eph 6,13; 1Thess 5,8)5 und reiße den Hochmut nieder, der sich der wahren Gotteserkenntnis entgegenstellt. Jeden Gedanken, der sich gegen Gott auflehnt, nehme ich gefangen und unterstelle ihn dem Befehl von Christus. (Jes 2,12)6 Ich stehe bereit, alle Widersetzlichen zu bestrafen, sobald ihr als Gemeinde zum vollen Gehorsam gefunden habt. (2Kor 2,9)7 Seht doch den Tatsachen ins Auge! Wenn jemand bei euch den Anspruch erhebt, zu Christus zu gehören, darf er nicht übersehen: Ich gehöre zu Christus genauso wie er.8 Ich könnte sogar noch mehr für mich in Anspruch nehmen und die Vollmacht ausspielen, die der Herr mir gegeben hat. Damit würde ich mich bestimmt nicht übernehmen. Aber ich erhielt meinen Auftrag, um euch als Gemeinde aufzubauen, und nicht, um euch zugrunde zu richten. (2Kor 13,10)9 Es soll nicht so aussehen, als ob ich euch mit meinen Briefen einschüchtern wollte.10 Sie sagen ja schon: »Die Briefe, die er schreibt, sind gewichtig und kraftvoll; aber wenn er persönlich bei uns ist, macht er eine erbärmliche Figur, und was er sagt, hat keine Kraft.«11 Wer so denkt, dem sage ich: Genau so, wie meine Briefe auf euch wirken, werde ich handeln, wenn ich zu euch komme. (2Kor 13,1)12 Ich wage allerdings nicht, mich mit denen in eine Reihe zu stellen, die sich selbst anpreisen. Ich kann mich selbstverständlich nicht mit ihnen messen. Sie sind so unverständig, dass sie ihre eigenen Maßstäbe aufrichten und sich an sich selbst messen. (2Kor 3,1)13 Ich dagegen rühme mich nicht ohne Maß. Gott hat mich mit der Guten Nachricht bis zu euch gelangen lassen. Das ist der Maßstab, nach dem ich mich beurteile. (Röm 12,3; Gal 2,7)14 Ich brauche meine Leistung nicht zu übertreiben, denn ich bin ja tatsächlich mit der Guten Nachricht von Christus auch bis zu euch gekommen!15 Ich verliere also nicht das Maß und prahle nicht mit der Arbeit, die andere getan haben. Ich hoffe vielmehr, dass euer Glaube wächst und ich dann noch weit mehr Ruhm ernten werde – und zwar nach dem Maßstab, der für mich gilt. (Röm 15,20)16 Statt nach einem fremden Maßstab mit einer Arbeit zu prahlen, die andere schon vor mir getan haben, werde ich dann die Gute Nachricht noch weit über Korinth hinaus verkünden.17 In den Heiligen Schriften heißt es: »Wer sich mit etwas rühmen will, soll sich mit dem rühmen, was der Herr getan hat.« (Jer 9,22; 1Kor 1,31)18 Als bewährt gilt, wer vom Herrn gelobt wird, und nicht, wer sich selbst anpreist. (1Kor 4,4)

2.Korinther 10

Hoffnung für alle

1 Ich, Paulus, möchte mit euch noch eine persönliche Angelegenheit klären, im Geist der Güte und Freundlichkeit, die Christus uns schenkt. Einige von euch sagen mir nach, ich sei feige und ängstlich, solange ich bei euch bin, aber mutig und zu allem entschlossen, wenn ich mich nur weit genug von euch entfernt habe.2 Zwingt mich bitte nicht dazu, tatsächlich hart durchgreifen zu müssen, wenn ich zu euch komme. Auf jeden Fall werde ich entschieden gegen alle vorgehen, die mir allzu menschliche Absichten unterstellen.3 Natürlich bin auch ich nur ein Mensch, aber ich kämpfe nicht mit menschlichen Mitteln.4 Ich setze nicht die Waffen dieser Welt ein, sondern die Waffen Gottes. Sie sind mächtig genug, jede Festung zu zerstören, jedes menschliche Gedankengebäude niederzureißen,5 einfach alles zu vernichten, was sich stolz gegen Gott und seine Wahrheit erhebt. Alles menschliche Denken nehmen wir gefangen und unterstellen es Christus, dem es gehorchen muss.6 In diesem Sinn werden wir auch jeden Ungehorsam strafen, aber zuerst müsst ihr als Gemeinde zum Gehorsam bereit sein.7 Seht doch den Tatsachen ins Auge! Ist jemand davon überzeugt, zu Christus zu gehören, dann soll er uns das nicht absprechen.8 Immerhin könnte ich noch für mich in Anspruch nehmen, dass Gott mir als Apostel besondere Vollmacht gegeben hat. Damit würde ich nicht einmal übertreiben und mich lächerlich machen. Doch mein Auftrag ist, euch zu helfen, nicht euch zu schaden.9 Ihr sollt nicht denken, ich wollte euch mit meinen Briefen einschüchtern.10 Das könnte man fast annehmen, schließlich sagen manche von euch: »In seinen Briefen gebraucht er große Worte, doch wenn er dann vor uns steht, ist er ängstlich und zaghaft. Und wen beeindruckt schon, was er sagt?«11 Wer das von mir behauptet, der soll wissen: Genauso wie ich in meinen Briefen mit euch rede, werde ich handeln, wenn ich bei euch bin.12 Wir würden es natürlich niemals wagen, uns mit denen zu vergleichen, die sich überall selbst empfehlen, oder uns gar auf eine Stufe mit ihnen zu stellen. Wie unverständig sie doch sind! Sie richten ihre eigenen Maßstäbe auf, um sich dann selbst daran zu messen.13 Wir dagegen überschätzen uns nicht so maßlos. Wir möchten ausschließlich mit Gottes Maß gemessen werden, und dazu gehört auch unsere Arbeit bei euch.14 Wir sind bis zu euch gekommen und haben euch die rettende Botschaft von Christus gebracht; deshalb sind wir auch nicht maßlos, wenn wir uns rühmen.15 Dabei schmücken wir uns keineswegs mit fremden Federn. Wenn ihr erst einmal im Glauben fest und stark geworden seid, hoffen wir sogar, unsere Missionsarbeit noch weiter ausdehnen zu können[1].16 Denn wir wollen auch den Menschen die rettende Botschaft bringen, die jenseits eurer Grenzen leben – aber nicht in Gebieten, in denen schon andere diese Botschaft verkündet haben. Sonst würden wir uns ja mit einer Arbeit brüsten, die nicht von uns getan wurde.17 Es heißt doch: »Wenn jemand auf etwas stolz sein will, soll er auf das stolz sein, was Gott für ihn getan hat!«[2] (Jer 9,22)18 Niemand ist schon deshalb ein bewährter Diener Gottes, weil er sich selbst empfiehlt. Entscheidend ist, dass Gott ihm ein gutes Zeugnis ausstellt.