Jesus Sirach 4

Lutherbibel 2017

1 Mein Kind, lass den Armen nicht Not leiden, und verschließe nicht deine Augen vor den Bedürftigen. (Tob 4,7; Sir 7,32; Sir 29,8)2 Verachte den Hungrigen nicht, und betrübe den Menschen nicht in seiner Armut. (Jes 58,7)3 Einem betrübten Herzen füge nicht noch mehr Leid zu, und versage deine Gabe dem Bedürftigen nicht. (Spr 3,27)4 Die Bitte des Elenden schlage nicht ab, und wende dein Angesicht nicht von dem Armen. (Mt 5,42)5 Wende deine Augen nicht von dem Bittenden, und gib ihm keinen Anlass, dir zu fluchen.6 Denn der ihn gemacht hat, erhört sein Gebet, wenn er mit bitterem Herzen dich verflucht. (2Mo 22,21)7 Mach dir Freunde in der Gemeinde, und vor einem Großen beuge dein Haupt.8 Höre den Armen an, und antworte ihm freundlich und sanft.9 Rette den, dem Gewalt geschieht, vor dem, der ihm Unrecht tut; und sei unerschrocken, wenn du urteilen sollst.10 Sei zu den Waisen wie ein Vater, und tritt für ihre Mutter ein, als wärst du ihr Mann; so wirst du sein wie ein Sohn des Allerhöchsten, und er wird dich mehr lieben, als deine Mutter dich liebt. (Ps 68,6; Jes 1,17)11 Die Weisheit erhöht ihre Kinder und nimmt die auf, die sie suchen.12 Wer sie liebt, der liebt das Leben; und wer sie eifrig sucht, wird große Freude haben. (Spr 3,16)13 Wer fest an ihr hält, der wird Ehre erlangen; und wo er einkehrt, da segnet der Herr.14 Wer der Weisheit dient, der dient dem Heiligen; und wer sie liebt, den liebt auch der Herr.15 Wer ihr gehorcht, der wird Völker regieren; und wer sich zu ihr hält, der wird sicher wohnen. (1Kön 3,9)16 Wenn er ihr vertraut, wird er sie erlangen; und auch seine Nachkommen werden sie besitzen.17 Denn anfangs geht sie unerkannt mit ihm; sie macht ihm Angst und Bange und quält ihn mit ihrer Erziehung, bis sie ihm vertrauen kann; sie prüft ihn mit ihren Forderungen.18 Endlich wird sie geradewegs auf ihn zukommen, ihn erfreuen und ihm ihre Geheimnisse offenbaren.19 Wenn er aber abirrt, wird sie ihn verlassen und ihn dahingeben in sein Verderben.20 Mein Kind, tu nichts zur Unzeit und hüte dich vor Unrecht, so schämst du dich nicht deiner selbst.21 Denn es gibt eine Scham, die führt in Sünde, und es gibt eine Scham, die bringt Gnade und Ehre. (Sir 41,16)22 Wende dich nicht gegen dich selbst, so stürzt du dich nicht ins Verderben.23 Halte dein Wort nicht zurück zur rechten Zeit [und verbirg deine Weisheit nicht unter äußerer Schönheit],24 denn im Wort wird die Weisheit erkannt und Erziehung in dem, was die Zunge spricht.25 Widersprich nicht der Wahrheit und sei beschämt, wenn du nicht erzogen bist.26 Schäme dich nicht zu bekennen, wenn du gesündigt hast, und stelle dich nicht gegen den Strom. (Spr 28,13)27 Mach dich nicht zum Diener eines Narren noch setze das Gesicht eines Mächtigen auf.28 Verteidige die Wahrheit bis in den Tod, so wird Gott der Herr für dich streiten. (2Mak 13,14)29 Sei nicht übermütig in deiner Rede noch träge und nachlässig in deinen Taten.30 Sei nicht wie ein Löwe in deinem Hause und kein Wüterich gegen deine Hausgenossen.31 Deine Hand sei nicht offen, wenn’s ums Nehmen geht, und nicht geschlossen, wenn’s ans Geben geht. (Apg 20,35)

Jesus Sirach 4

Einheitsübersetzung 2016

1 Kind, das Leben des Armen beraube nicht / und lass die Augen des Bedürftigen nicht warten! (Tob 4,7)2 Betrübe eine hungernde Seele nicht / und erzürne einen Mann in seiner Ausweglosigkeit nicht!3 Ein erzürntes Herz errege nicht / und verweigere nicht dem Notleidenden eine Gabe!4 Einen bedrängten Bittsteller weise nicht ab / und wende dein Gesicht nicht ab vor einem Armen!5 Von dem, der bittet, wende das Auge nicht ab / und gib einem Menschen nicht Anlass, dich zu verfluchen!6 Denn wenn er dich verflucht in der Bitternis seiner Seele, / dann wird sein Schöpfer auf seine Bitte hören.7 Mach dich beliebt in einer Versammlung / und vor einem Vornehmen beuge das Haupt!8 Neige dem Armen dein Ohr zu / und antworte ihm friedfertig mit Bescheidenheit!9 Entzieh den, dem Unrecht geschieht, der Hand des Ungerechten / und sei nicht kleinmütig bei deiner Entscheidung! (Spr 17,15; Spr 31,8)10 Sei den Waisen wie ein Vater / und wie ein Ehemann für ihre Mutter; dann wirst du sein wie ein Sohn des Höchsten / und er wird dich mehr lieben als deine Mutter. (Hi 29,12)11 Die Weisheit hat ihre Söhne erhöht / und nimmt sich derer an, die sie suchen.12 Wer sie liebt, liebt das Leben; / die sie am Morgen suchen, werden erfüllt mit Freude. (Spr 8,35)13 Wer sie ergreift, wird Ruhm erben, / und wo er eintritt, segnet der Herr.14 Die ihr dienen, dienen dem Heiligen, / und die sie lieben, liebt der Herr.[1] (Weis 7,28)15 Wer ihr gehorcht, wird Völker richten, / und wer auf sie achtet, wird in Sicherheit wohnen.16 Wenn er auf sie vertraut, wird er sie erben / und seine Nachkommen werden an ihr Anteil haben.17 Denn auf gewundenen Wegen wird sie zunächst mit ihm gehen, / Furcht und Bangen wird sie über ihn bringen und sie wird ihn erziehen und hart erproben, / bis sie seiner Seele vertraut; / sie wird ihn mit ihren Anordnungen auf die Probe stellen. (Sir 2,1)18 Dann wird sie wieder geradewegs zu ihm zurückkehren und ihn erfreuen / und sie wird ihm ihre Geheimnisse enthüllen.19 Wenn er abweicht, wird sie ihn verlassen / und ihn seinem Fall preisgeben.20 Achte auf die rechte Zeit und hüte dich vor dem Bösen / und bereite dir nicht selber Schande! (Pred 3,1)21 Denn es gibt eine Scham, die zur Sünde führt, / und es gibt eine Scham, die Ansehen und Beliebtheit bringt. (Sir 41,16)22 Wende dich nicht gegen dich selbst / und mache keine Wendung, die dich zu Fall bringt!23 Halt nicht zurück ein Wort zur Zeit, da es nötig ist, / und verbirg deine Weisheit nicht um des guten Eindrucks willen!24 Denn in der Rede wird man Weisheit erkennen / und Bildung im gesprochenen Wort.25 Widersprich nicht der Wahrheit / und über deinen Mangel an Bildung sei beschämt!26 Schäme dich nicht, deine Sünden zu bekennen, / und stelle dich nicht der Strömung eines Flusses entgegen! (Sir 5,7)27 Unterwirf dich nicht einem törichten Menschen / und ergreif nicht Partei für einen Mächtigen!28 Bis zum Tod streite für die Wahrheit / und Gott der Herr wird für dich kämpfen!29 Sei nicht zu kühn in deiner Sprache, / träge und schlaff in deinen Taten!30 Sei nicht wie ein Löwe in deinem Haus / und sei nicht argwöhnisch gegen deine Diener!31 Deine Hand sei nicht ausgestreckt zum Nehmen / und beim Geben nicht verschlossen!