Hiob 3

Lutherbibel 2017

1 Danach tat Hiob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag.2 Und Hiob sprach:3 Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin, und die Nacht, da man sprach: Ein Knabe kam zur Welt! (Jer 20,14)4 Jener Tag sei Finsternis, und Gott droben frage nicht nach ihm! Kein Glanz soll über ihm scheinen!5 Finsternis und Dunkel sollen ihn überwältigen und düstere Wolken über ihm bleiben, und Verfinsterung am Tage mache ihn schrecklich!6 Jene Nacht – das Dunkel nehme sie hinweg, sie soll sich nicht unter den Tagen des Jahres freuen noch in die Zahl der Monde kommen!7 Siehe, jene Nacht sei unfruchtbar und kein Jauchzen darin!8 Es sollen sie verfluchen, die einen Tag verfluchen können, und die da kundig sind, den Leviatan[1] zu wecken!9 Ihre Sterne sollen finster sein in ihrer Dämmerung. Die Nacht hoffe aufs Licht, doch es komme nicht, und sie sehe nicht die Wimpern der Morgenröte,10 weil sie nicht verschlossen hat die Tür des Leibes meiner Mutter und nicht verborgen das Unglück vor meinen Augen!11 Warum bin ich nicht gestorben im Mutterschoß? Warum bin ich nicht umgekommen, als ich aus dem Mutterleib kam?12 Warum hat man mich auf den Schoß genommen?[2] Warum bin ich an den Brüsten gesäugt?13 Dann läge ich da und wäre still, dann schliefe ich und hätte Ruhe14 mit den Königen und Ratsherren auf Erden, die sich Grüfte erbauten, (2Sam 18,18)15 oder mit den Fürsten, die Gold hatten und deren Häuser voll Silber waren;16 wie eine Fehlgeburt, die man verscharrt hat, hätte ich nie gelebt, wie Kinder, die das Licht nie gesehen haben.17 Dort haben die Frevler aufgehört mit Toben; dort ruhen, die viel Mühe gehabt haben.18 Da haben die Gefangenen allesamt Frieden und hören nicht die Stimme des Treibers.19 Da sind Klein und Groß gleich und der Knecht ist frei von seinem Herrn.20 Warum gibt Gott das Licht dem Mühseligen und das Leben den betrübten Herzen –21 die auf den Tod warten, und er kommt nicht, und nach ihm suchen mehr als nach Schätzen, (Offb 9,6)22 die sich sehr freuten und fröhlich wären, wenn sie ein Grab bekämen –,23 dem Mann, dessen Weg verborgen ist, dem Gott den Pfad ringsum verdeckt hat? (Hi 19,8)24 Denn wenn ich essen soll, muss ich seufzen, und mein Schreien fährt heraus wie Wasser.25 Denn was ich gefürchtet habe, ist über mich gekommen, und wovor mir graute, hat mich getroffen.26 Ich hatte keinen Frieden, keine Rast, keine Ruhe, da kam schon wieder ein Ungemach!

Hiob 3

Einheitsübersetzung 2016

1 Danach tat Ijob seinen Mund auf und verfluchte seinen Tag. (Jer 20,14)2 Ijob ergriff das Wort und sprach:3 Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin, / die Nacht, die sprach: Ein Knabe ist empfangen.4 Jener Tag werde Finsternis, / nie frage Gott von oben nach ihm, / nicht leuchte über ihm des Tages Licht.5 Einfordern sollen ihn Finsternis und Todesschatten, / Gewölk über ihn sich lagern, / Verfinsterung am Tag mache ihn schrecklich.[1]6 Jene Nacht, das Dunkel raffe sie hinweg, / sie reihe sich nicht in die Tage des Jahres, / sie gehe nicht ein in die Zahl der Monde.[2]7 Ja, diese Nacht sei unfruchtbar, / kein Jubel komme auf in ihr.8 Verwünschen sollen sie die Verflucher der Tage, / die es verstehen, den Levíatan zu wecken.9 Verfinstert seien ihrer Dämmerung Sterne; / sie harre auf Licht, jedoch umsonst; / die Lider der Morgenröte schaue sie nicht.10 Denn sie hat die Pforten / an meiner Mutter Leib nicht verschlossen, / nicht das Leid verborgen vor meinen Augen.11 Warum starb ich nicht vom Mutterschoß weg, / kam ich aus dem Mutterleib und verschied nicht gleich? (Hi 10,18; Ps 22,2; Ps 42,10)12 Weshalb nur kamen Knie mir entgegen, / wozu Brüste, dass ich daran trank?13 Still läge ich jetzt und könnte rasten, / entschlafen wäre ich und hätte Ruhe,14 bei Königen, bei Ratsherren im Land, / die Grabkammern für sich erbauten, (Jes 14,9; Hes 32,18)15 oder bei Fürsten, reich an Gold, / die ihre Häuser mit Silber gefüllt.16 Wie die verscharrte Fehlgeburt wäre ich nicht mehr, / Kindern gleich, die das Licht nie geschaut. (Ps 58,9; Pred 6,3)17 Dort hören Frevler auf zu toben, / dort ruhen aus, deren Kraft erschöpft ist.18 Auch Gefangene sind frei von Sorgen, / hören nicht mehr die Stimme des Treibers.19 Klein und Groß ist dort beisammen, / der Sklave ist frei von seinem Herrn.20 Warum schenkt er dem Elenden Licht / und Leben denen, die verbittert sind?21 Sie warten auf den Tod, doch er kommt nicht, / sie suchen ihn mehr als verborgene Schätze. (Sir 41,1)22 Sie würden sich freuen und jubeln, / sie würden frohlocken, fänden sie ein Grab.23 Wozu Licht für den Mann auf verborgenem Weg, / den Gott von allen Seiten einschließt? (Kla 3,2)24 Bevor ich noch esse, kommt mir das Seufzen, / wie Wasser strömen meine Klagen hin. (Ps 42,4)25 Was mich erschreckte, das hat mich getroffen, / wovor mir bangte, das kam über mich. (Spr 10,24)26 Noch hatte ich nicht Frieden, nicht Rast, nicht Ruhe, / da kam neues Ungemach heran.

Hiob 3

Neue Genfer Übersetzung

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