Judit 13
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkJudits Rettungstat
1 Als es dann Nacht geworden war, brachen seine Diener eilig auf. Bagoas schloss von außen das Zelt und trennte so die Diener von seinem Herrn. Sie suchten ihr Nachtlager auf, denn sie waren alle von dem ausgedehnten Mahl ermüdet. 2 Judit allein blieb in dem Zelt zurück, wo Holofernes, vom Wein übermannt, vornüber auf sein Lager gesunken war. 3 Judit hatte ihrer Dienerin befohlen, draußen vor ihrem Schlafgemach stehen zu bleiben und wie alle Tage zu warten, bis sie herauskäme; sie werde nämlich zum Gebet hinausgehen. Im gleichen Sinne hatte sie auch mit Bagoas gesprochen. 4 Inzwischen hatte sich die ganze Gesellschaft entfernt und es befand sich kein Mensch mehr im Schlafgemach des Holofernes. Judit trat an das Lager des Holofernes und betete still: Herr, du Gott aller Macht, sieh in dieser Stunde gnädig auf das, was meine Hände zur Verherrlichung Jerusalems tun werden! 5 Jetzt ist der Augenblick gekommen, dass du dich deines Erbbesitzes annimmst und dass ich mein Vorhaben ausführe, zum Verderben der Feinde, die sich gegen uns erhoben haben. 6 Dann ging sie zum Bettpfosten am Kopf des Holofernes und nahm von dort sein Schwert herab. 7 Sie ging ganz nahe zu seinem Lager hin, ergriff sein Haar und sagte: Mach mich stark, Herr, du Gott Israels, am heutigen Tag! 8 Und sie schlug zweimal mit ihrer ganzen Kraft auf seinen Nacken und hieb ihm den Kopf ab. (Ri 4,20) 9 Dann wälzte sie seinen Rumpf von dem Lager und nahm das Mückennetz von den Tragstangen herunter. Kurz danach ging sie hinaus und übergab den Kopf des Holofernes ihrer Dienerin, 10 die ihn in ihren Verpflegungssack steckte. Sie machten sich dann beide wie gewöhnlich auf den Weg, als wollten sie zum Beten gehen. Sie gingen jedoch, nachdem sie das Lager durchquert hatten, um die Schlucht herum, stiegen den Berg nach Betulia hinauf und gelangten vor das Stadttor.Judits Rückkehr nach Betulia und Jubel des Volkes
11 Schon von Weitem rief Judit den Wächtern am Tor zu: Öffnet, öffnet schnell das Tor! Gott ist mit uns, ja, unser Gott ist mit uns. Er offenbart in Israel seine segensreiche Macht, an unseren Feinden aber seine strafende Gewalt. Das hat er auch heute bewiesen. (2Chr 32,1) 12 Als die Männer in der Stadt ihre Stimme hörten, eilten sie zum Stadttor hinunter und riefen die Ältesten der Stadt zusammen. 13 Alle liefen herbei, vom Kleinsten bis zum Größten, denn sie konnten es nicht fassen, dass Judit zurückgekommen war. Sie öffneten das Tor und ließen die beiden Frauen herein. Dann zündeten sie ein Feuer an, um den Platz zu beleuchten, und umringten sie. 14 Judit aber rief ihnen laut zu: Lobt Gott, ja, lobt ihn! Lobt Gott! Er hat dem Haus Israel sein Erbarmen nicht entzogen, sondern er hat in dieser Nacht unsere Feinde durch meine Hand vernichtend getroffen. 15 Dann zog sie den Kopf aus dem Sack und zeigte ihn den Männern mit den Worten: Seht, das ist der Kopf des Holofernes, des Oberbefehlshabers der assyrischen Truppen, und hier ist das Mückennetz, unter dem er in seinem Rausch lag. Der Herr hat ihn durch die Hand einer Frau erschlagen. 16 So wahr der Herr lebt, der mich auf dem Weg beschützt hat, den ich gegangen bin: Zwar hat ihn mein Anblick verführt und in das Verderben gestürzt, aber er hat mich durch keine Sünde befleckt oder geschändet. 17 Das Volk war zutiefst ergriffen; sie verneigten sich, warfen sich vor Gott nieder und riefen einmütig: Gepriesen seist du, unser Gott, der du am heutigen Tag die Feinde deines Volkes vernichtet hast!Usijas Lob für Judit
18 Usija aber sagte: Meine Tochter, du bist von Gott, dem Allerhöchsten, mehr gesegnet als alle anderen Frauen auf der Erde. Gepriesen sei der Herr, unser Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Durch seine Hilfe ist es dir gelungen, dem Anführer unserer Feinde den Kopf abzuschlagen. (1Mo 14,18; Ri 5,24) 19 Die Erinnerung an dein Vertrauen soll in Ewigkeit nicht aus den Herzen der Menschen entschwinden, die sich an die Macht Gottes erinnern. 20 Gott möge dir ewigen Ruhm schenken und dich reich mit seinem Segen belohnen. Denn in der Not unseres Volkes hast du dein Leben nicht geschont; nein, du hast entschlossen unseren Untergang von uns abgewehrt, du bist vor unserem Gott auf geradem Weg gegangen. Und alles Volk rief: Amen, amen.Judit 13
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Judit 13
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftJudit schlägt dem betrunkenen Holofernes den Kopf ab
1 Zu vorgerückter Stunde beeilte sich die Dienerschaft des Feldherrn, das Zelt zu verlassen. Bagoas schloss es von außen, damit die Diener ihren Herrn nicht stören konnten. Alle gingen schlafen, müde von dem ausgedehnten Gelage. 2 Judit allein blieb im Zelt bei Holofernes zurück. Er selbst lag völlig betrunken auf seinem Bett. 3 Judit hatte ihrer Dienerin die Anweisung gegeben, vor dem Zelt zu warten, bis sie herauskäme; denn sie wolle wie an jedem Morgen vor das Lager hinausgehen, um zu beten. Dasselbe hatte sie auch Bagoas gesagt. 4 Alle hatten sich also entfernt. Im Zelt waren nur Judit und Holofernes zurückgeblieben. Judit stand an Holofernes’ Bett und betete still: »Herr, du Gott, dem alle Macht gehört! Blicke jetzt gnädig auf mich und gib deinen Segen zu dem, was meine Hände zur Rettung und Verherrlichung Jerusalems tun werden! 5 Die Stunde ist da, dass du deinem Volk hilfst und ich meinen Plan ausführe. Die Feinde sollen vernichtet werden, die sich gegen uns erhoben haben!« 6 Dann ging sie zum Kopfende des Bettes, auf dem Holofernes lag, und nahm sein Schwert, das dort am Bettpfosten hing. 7 Sie trat an ihn heran, fasste seinen Kopf bei den Haaren und sagte: »Herr, du Gott Israels, mach mich stark an diesem Tag!« 8 Dann hieb sie zweimal zu, so fest sie konnte, und schlug Holofernes den Kopf ab. (Ri 4,21) 9 Sie wälzte seinen Körper vom Bett auf die Erde und riss das Mückennetz von den Stangen. Schnell verließ sie das Zelt und gab draußen den abgeschlagenen Kopf ihrer Dienerin.Judits Rückkehr nach Betulia
10 Die steckte ihn in ihren Proviantsack. Darauf machten sich die beiden Frauen auf den Weg, als ob sie wieder zum Gebet gehen wollten. Sie durchquerten das assyrische Lager, mieden dann aber den Talgrund, den Judit sonst immer aufgesucht hatte, stiegen den Berg von Betulia hinauf und erreichten das Stadttor. 11 Schon von Weitem rief Judit den Wachen auf den Türmen zu: »Schnell! Macht das Tor auf! Gott ist bei uns, unser Gott steht uns bei! Er zeigt immer noch seine Macht, mit der er sein Volk Israel rettet und die Feinde vernichtet. Das hat er heute bewiesen!« (Ps 46,8; Jes 8,10) 12 Als die Wachen Judits Stimme hörten, stiegen sie schnell zum Tor hinunter und riefen die Ältesten der Stadt herbei. 13 Auch das ganze Volk, vom Vornehmsten bis zum Geringsten, kam angelaufen. Sie konnten es nicht fassen, dass Judit wiedergekommen war. Das Tor wurde geöffnet und Judit mit ihrer Dienerin eingelassen. Sie machten ein Feuer, das den Platz beleuchtete, und alle bildeten einen Kreis um sie. 14 Judit rief mit der ganzen Kraft ihrer Stimme den Versammelten zu: »Preist Gott, preist ihn! Preist unseren Gott, denn er hat dem Volk Israel sein Erbarmen nicht entzogen. In dieser Nacht hat er durch meine Hand unsere Feinde vernichtet!« 15 Sie zog den abgeschlagenen Kopf aus dem Sack, hielt ihn hoch und rief: »Seht, hier ist der Kopf von Holofernes, dem Oberbefehlshaber des assyrischen Heeres! Und das ist das Mückennetz von dem Bett, auf dem er sinnlos betrunken lag! Durch die Hand einer Frau hat der Herr ihn getötet! (Ri 4,9; Ri 9,53; Jdt 16,5) 16 So gewiss der Herr lebt, der bei mir war und mich auf dem ganzen Weg beschützt hat: Mein Anblick hat genügt, um Holofernes zu verführen und ihm den Untergang zu bringen; meinen Leib durfte er nicht berühren und schänden!« 17 Das Volk stand völlig fassungslos da. Dann aber warfen sich alle vor Gott nieder und wie aus einem Mund kam der Ruf: »Wir preisen dich, unseren Gott, denn heute hast du die Feinde deines Volkes vernichtet!« 18 Usija wandte sich an Judit und sagte: »Der höchste Gott hat dich gesegnet wie sonst keine Frau auf Erden! Preis sei dem Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat, dass er es dir gelingen ließ, dem Anführer unserer Feinde den Kopf abzuschlagen! 19 Du hast die Hoffnung für dein Volk nicht aufgegeben. Alle, die an Gott festhalten und seiner Kraft vertrauen, werden das nie vergessen! 20 Du hast dein Leben gewagt, um unserem erniedrigten Volk zu helfen. Du bist den geraden Weg gegangen, den rechten Weg vor unserem Gott, und hast uns dadurch vor dem Untergang gerettet. Gott möge dich dafür für alle Zeiten berühmt machen und dich mit allem Guten überschütten!« Und das ganze Volk rief: »Amen, so soll es sein!«Judit 13
Hoffnung für alle
von BiblicaDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Judit 13
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.