Judit 11
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkGespräch von Holofernes und Judit
1 Holofernes sagte zu ihr: Nur Mut, Frau, fürchte dich nicht! Ich habe noch keinem Menschen etwas zuleid getan, der sich für den Dienst Nebukadnezzars, des Königs der ganzen Erde, entschieden hat. 2 Ich hätte auch jetzt gegen dein Volk, das im Bergland wohnt, nie meinen Speer erhoben, wenn es mir nicht seine Verachtung gezeigt hätte; das haben sie sich selbst zu verdanken. 3 Sag mir jetzt, warum du von ihnen entflohen und zu uns übergelaufen bist! Es war deine Rettung, dass du hergekommen bist. Sei unbesorgt, du wirst heute Nacht und auch weiterhin am Leben bleiben! 4 Niemand wird dir ein Leid antun. Im Gegenteil, man wird dich gut behandeln, wie es die Diener meines Herrn, des Königs Nebukadnezzar, gewohnt sind. 5 Judit sagte zu ihm: Nimm die Worte deiner Sklavin gnädig auf und erlaube deiner Magd, vor dir zu reden. Ich erzähle meinem Herrn in dieser Nacht keine Lüge. 6 Wenn du dem Rat deiner Magd folgst, dann wird Gott dein Unternehmen zu einem guten Ende führen und mein Herr wird sein Ziel nicht verfehlen. 7 Denn so wahr Nebukadnezzar lebt, der König der ganzen Erde, und so wahr die Macht dessen gilt, der dich aussandte, um alle Welt zur Ordnung zu rufen: Du machst ihm nicht nur die Menschen untertan; auch die wilden Tiere, das Vieh und die Vögel werden dank deiner Tatkraft unter der Herrschaft Nebukadnezzars und seines ganzen Hauses leben. (Jer 27,6; Dan 2,37) 8 Wir haben nämlich von deiner Weisheit und von den großartigen Fähigkeiten deines Geistes gehört; aller Welt ist bekannt, dass du allein im ganzen Reich tüchtig bist, erfolgreich durch dein Wissen und bewundernswert in der Kriegführung. (Sir 1,6) 9 Was die Rede betrifft, die Achior in deinem Kriegsrat gehalten hat, so sind uns seine Ausführungen zu Ohren gekommen; denn die Männer von Betulia haben ihn am Leben gelassen und er hat ihnen alles berichtet, was er bei dir gesprochen hat. (Jdt 5,5) 10 Darum sage ich dir, mein Herr und Gebieter, verachte seine Rede nicht, sondern nimm sie dir zu Herzen! Sie entspricht nämlich der Wahrheit: Unser Volk kann tatsächlich nur dann bestraft werden und das Schwert hat nur dann Gewalt über sie, wenn sie sich gegen ihren Gott versündigt haben. 11 Jetzt aber ist es so, dass mein Herr nicht unverrichteter Dinge wieder abziehen muss. Der Tod wird über sie kommen; denn eine Sünde hat von ihnen Besitz ergriffen und sie werden ihren Gott zum Zorn reizen, sobald sie das Unerlaubte wirklich tun. 12 Als ihnen nämlich die Lebensmittel ausgingen und der Wasservorrat immer knapper wurde, beschlossen sie, sich über ihr Vieh herzumachen, und sie sind gewillt, all das zu verzehren, was Gott ihnen in seinem Gesetz als Nahrung verboten hat. (3Mo 3,17; 3Mo 11,1; 3Mo 17,14) 13 Auch die Ersterträge des Getreides und den Zehnten von Wein und Öl, die sie als Weihegaben für die diensttuenden Priester unseres Gottes in Jerusalem aufbewahrt haben, beschlossen sie, restlos zu verzehren; dabei darf keiner aus dem Volk die Weihegaben auch nur mit den Händen anrühren. (3Mo 22,10; 5Mo 14,22; 5Mo 18,4) 14 Sie haben Boten nach Jerusalem geschickt, weil die dortige Bevölkerung ebenso gehandelt hat; nun sollen die Boten ihnen den Schulderlass des Ältestenrates besorgen. 15 Doch Folgendes wird geschehen: Sobald ihnen der Schulderlass mitgeteilt ist und sie zur Tat schreiten, werden sie dir noch am gleichen Tag zu ihrem Verderben ausgeliefert. 16 Daher bin ich, deine Sklavin, von ihnen weggelaufen, nachdem ich das alles durchschaut hatte. Ja, Gott hat mich gesandt, damit ich mit dir die Dinge vollbringe, über die alle Welt, wenn sie davon erfährt, in Staunen gerät. 17 Deine Sklavin ist eine gottesfürchtige Frau und dient Tag und Nacht dem Gott des Himmels. Jetzt will ich bei dir bleiben, mein Herr; doch in der Nacht wird deine Sklavin in die Schlucht hinausgehen. Ich will zu Gott beten und er wird mir sagen, wann sie ihre Sünden begangen haben. 18 Dann will ich kommen und es dir mitteilen. Du aber wirst mit deinen Truppen ausziehen und keiner von ihnen wird dir Widerstand leisten. 19 Ich werde dich quer durch Judäa bis nach Jerusalem führen und dort mitten in der Stadt deinen Feldherrnstuhl aufrichten. Du wirst sie wegführen wie Schafe, die keinen Hirten haben, und kein Hund wird gegen dich bellen. Das wurde mir kraft meiner Sehergabe offenbart und ich bin hergesandt worden, um es dir kundzutun. (2Mo 11,7; 4Mo 27,17; 1Kön 22,17; Hes 34,1) 20 Ihre Worte gefielen Holofernes und seinem ganzen Gefolge. Sie staunten über die Weisheit und sagten: 21 Es gibt von einem Ende der Erde bis zum andern keine zweite Frau, die so bezaubernd aussieht und so verständig reden kann. 22 Holofernes sagte zu ihr: Dein Gott hat wohl daran getan, dass er dich aus deinem Volk hersandte; so wird uns der Sieg zuteil, aber jene, die meinen Herrn verachtet haben, wird das Verderben treffen. 23 Wahrhaftig, du bist wunderschön und verstehst ausgezeichnet zu reden. Wenn du tust, was du versprochen hast, dann soll dein Gott auch mein Gott sein; du sollst im Palast des Königs Nebukadnezzar wohnen und in aller Welt berühmt sein. (Rut 1,16)Judit 11
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Judit 11
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftJudits Unterredung mit Holofernes
1 »Komm!«, sagte Holofernes zu Judit, »du brauchst keine Angst zu haben. Ich habe noch keinem Menschen etwas zuleide getan, der sich entschlossen hat, Nebukadnezzar, dem König der ganzen Welt, zu dienen. 2 Auch gegen dein Volk da oben in den Bergen hätte ich keinen Krieg begonnen, wenn es mich nicht so beleidigend herausgefordert hätte. Deine Landsleute haben sich diese Sache selbst eingebrockt. 3 Aber jetzt sag mir, warum bist du ihnen davongelaufen und zu uns gekommen? Das war deine Rettung! Ich sage noch einmal: Du brauchst keine Angst zu haben. Dein Leben ist in Sicherheit – heute Nacht und überhaupt. 4 Niemand wird dir etwas antun. Jeder wird dich gut behandeln, wie es sich für die Gefolgsleute meines Herrn und Königs Nebukadnezzar gehört.« 5 Darauf sagte Judit zu Holofernes: »Herr, erlaube mir, in deiner Gegenwart zu sprechen; höre auf das, was ich, deine ergebene Dienerin, dir mitzuteilen habe! Es ist die reine Wahrheit. 6 Wenn du meinem Rat folgst, wird Gott mit dir eine einmalig große Tat vollbringen und mein Herr wird sein Vorhaben zum Ziel führen.[1] 7 So gewiss Nebukadnezzar der Herr der ganzen Welt ist und die Macht hat, dich auszusenden und alle Welt zur Ordnung zu rufen, so gewiss ist es die reine Wahrheit, was ich sage: Nicht nur die Menschen hast du der Herrschaft des großen Königs unterstellt, nein, durch deine Kraft werden jetzt sogar die wilden Tiere, das Vieh und die Vögel Nebukadnezzar und seinem Königshaus unterworfen sein! (Jer 27,5; Dan 2,37) 8 Wir haben von deiner Weisheit und den großartigen Fähigkeiten deines Geistes gehört. Alle Welt weiß, dass du der tüchtigste Mann im ganzen Reich bist, unschlagbar an Intelligenz und Wissen, überragend in der Kunst der Kriegführung. 9 Lass mich aber zunächst auf etwas anderes zu sprechen kommen. Die Männer von Betulia haben Achior befreit und in die Stadt geholt. Er hat ihnen alles erzählt, was er in deinem Kriegsrat vorgetragen hat. 10 Ich rate dir, Herr, schlag seine Worte nicht in den Wind! Du solltest sie sehr ernst nehmen! Was er gesagt hat, ist wahr! Unser Volk kann tatsächlich nur dann gestraft und mit Waffengewalt besiegt werden, wenn es gegen seinen Gott gesündigt hat. 11 Aber genau dahin ist es jetzt gekommen! Du, mein Herr, musst nicht erfolglos abziehen, vielmehr wird der Tod sie alle holen; denn sie sind auf dem besten Weg, etwas zu tun, was den Zorn ihres Gottes herausfordern wird. 12 Ihre Nahrungsmittel und der ganze Trinkwasservorrat sind bereits aufgebraucht. Deshalb haben sie beschlossen, ihr Vieh zu schlachten und von den getöteten Tieren auch das zu verzehren, was ihnen das Gesetz Gottes nachdrücklich verbietet. 13 Auch die Abgaben, die sie für die Priester am Tempel in Jerusalem zurückgelegt haben, die ersten Früchte der Getreideernte und den Zehnten von Wein und Öl, wollen sie jetzt verzehren. Solche Gaben an die Priester gelten bei uns als so heilig, dass wir sie nicht einmal mit unseren Händen berühren. (2Mo 23,19; 3Mo 6,9) 14 Weil aber die Einwohner Jerusalems sich früher einmal über dieses Gebot hinweggesetzt haben, hat man Boten dorthin geschickt. Sie sollen den Ältestenrat bitten, auch ihnen eine Ausnahme zu gestatten. 15 Aber an dem Tag, an dem diese Erlaubnis eintrifft und die Leute von Betulia von ihr Gebrauch machen, liefert Gott dir die Stadt aus, damit du sie vernichtest. 16 Ich sehe klar voraus, dass es so kommen wird; und das war für mich der Grund, mein Volk zu verlassen. Ja, Gott selbst hat mich zu dir geschickt! Ich soll mit dir Taten vollbringen, über die alle Welt gewaltig staunen wird, wenn sie davon hört! 17 Deine Dienerin ist eine gottesfürchtige Frau und betet zum Gott des Himmels bei Tag und bei Nacht. Ich werde jetzt bei dir bleiben, mein Herr; doch nachts werde ich ins Tal hinausgehen, um zu beten. Denn sobald die Leute von Betulia diese Sünde begangen haben, wird Gott es mich im Gebet wissen lassen. 18 Dann komme ich und sage es dir. Du rückst dann mit deinem ganzen Heer aus und greifst an, und keiner von ihnen kann dir Widerstand leisten! 19 Ich führe dich durch Judäa bis vor Jerusalem und stelle mitten in der Stadt deinen Thron auf! Du wirst die Leute von Jerusalem scheuchen wie eine Schafherde, die keinen Hirten mehr hat, und kein Hund wird es wagen, dich anzuknurren! Das hat Gott mir klar und deutlich verkündet und er hat mich geschickt, damit ich es dir sage.« 20 Judits Worte gefielen Holofernes und seinem Gefolge. Sie staunten über Judits Klugheit und sagten zueinander: 21 »Eine Frau von solcher Schönheit und mit solchem Verstand gibt es nicht ein zweites Mal auf der Welt.« 22 Holofernes sagte zu ihr: »Es war eine gute Entscheidung deines Gottes, dass er dich von deinem Volk weggeschickt hat, um uns den Sieg zu bringen und den Verächtern Nebukadnezzars den Untergang. 23 Und nun hör zu! Du bist sehr schön und verstehst ausgezeichnet zu reden. Wenn du auch wirklich tust, was du versprochen hast, dann soll dein Gott mein Gott werden; du wirst im Palast des Königs Nebukadnezzar wohnen und in aller Welt berühmt sein!« (Dan 6,26)Judit 11
Hoffnung für alle
von BiblicaDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Judit 11
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.