1Hiob antwortete und sprach:2Wie lange plagt ihr meine Seele und peinigt mich mit Worten?3Ihr habt mich nun zehnmal verhöhnt und schämt euch nicht, mir so zuzusetzen.4Habe ich wirklich geirrt, so trage ich meinen Irrtum selbst.5Wollt ihr euch wirklich über mich erheben und wollt mir meine Schande beweisen?6So merkt doch endlich, dass Gott mir unrecht getan hat und mich mit seinem Jagdnetz umgeben hat.7Siehe, ich schreie »Gewalt!« und werde doch nicht gehört; ich rufe, aber kein Recht ist da. (Hi 30,20; Jer 20,8; Hab 1,2)8Er hat meinen Weg vermauert, dass ich nicht hinüberkann, und hat Finsternis auf meine Steige gelegt. (Hi 3,23; Kla 3,7; Kla 3,9)9Er hat mir mein Ehrenkleid ausgezogen und die Krone von meinem Haupt genommen.10Er hat mich zerbrochen um und um, dass ich dahinfuhr, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum.11Sein Zorn ist über mich entbrannt, und er achtet mich seinen Feinden gleich. (Hi 13,24; Hi 33,10)12Vereint kommen seine Kriegsscharen und haben ihren Weg gegen mich gebaut und sich um meine Hütte her gelagert.13Er hat meine Brüder von mir entfernt, und meine Verwandten sind mir fremd geworden. (Ps 31,12)14Meine Nächsten haben sich zurückgezogen, und meine Freunde haben mich vergessen. (Ps 38,12)15Meinen Hausgenossen und meinen Mägden gelte ich als Fremder; ich bin ein Unbekannter in ihren Augen.16Ich rief meinen Knecht und er antwortete mir nicht; ich musste ihn anflehen mit eigenem Munde.17Mein Atem ist zuwider meiner Frau, und die Söhne meiner Mutter ekelt’s vor mir.18Selbst die Kinder geben nichts auf mich; stelle ich mich gegen sie, so geben sie mir böse Worte.19Alle meine Getreuen verabscheuen mich, und die ich lieb hatte, haben sich gegen mich gewandt.20Mein Gebein hängt nur noch an Haut und Fleisch, und nur das nackte Leben brachte ich davon.21Erbarmt euch über mich, erbarmt euch, ihr meine Freunde; denn die Hand Gottes hat mich getroffen!22Warum verfolgt ihr mich wie Gott und könnt nicht satt werden von meinem Fleisch?23Ach dass meine Reden aufgeschrieben würden! Ach dass sie aufgezeichnet würden als Inschrift,24mit einem eisernen Griffel und mit Blei für immer in einen Felsen gehauen!25Aber ich weiß, dass mein Erlöser[1] lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub sich erheben. (Hi 26,6; Jes 41,14; Hos 13,14)26Nachdem meine Haut so zerschlagen ist, werde ich ohne mein Fleisch Gott sehen. (Ps 17,15; Ps 73,24)27Ich selbst werde ihn sehen, meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder. Danach sehnt sich mein Herz in meiner Brust.28Wenn ihr sprecht: Wie wollen wir ihn verfolgen und eine Sache gegen ihn finden!,29so fürchtet euch selbst vor dem Schwert; denn das sind Missetaten, die das Schwert straft, damit ihr wisst, dass es ein Gericht gibt.
1Da antwortete Ijob und sprach:2Wie lange noch wollt ihr meine Seele quälen / und mich mit Worten niedertreten?3Zum zehnten Mal schon schmäht ihr mich / und schämt euch nicht, mich zu beleidigen.4Ging ich wirklich unwissend fehl, / mein Fehltritt weilt doch allein bei mir. (3Mo 4,2; 3Mo 5,2; 3Mo 5,17; 4Mo 15,27)5Wollt ihr wirklich groß tun gegen mich / und mir meine Schmach beweisen?
Gottes unbegreifliches Verhalten
6Erkennt doch, dass Gott mich niederdrückt, / da er sein Netz rings um mich warf.7Seht! Schreie ich: Gewalt!, wird mir keine Antwort, / rufe ich um Hilfe, gibt es kein Recht. (Hab 1,2)8Meinen Pfad hat er versperrt; ich kann nicht weiter, / Finsternis legt er auf meine Wege.9Meiner Ehre hat er mich entkleidet, / die Krone mir vom Haupt genommen.10Er brach mich ringsum nieder, ich muss dahin; / er riss mein Hoffen aus wie einen Baum.11Seinen Zorn ließ er gegen mich entbrennen, / gleich seinen Gegnern gelte ich ihm.12Vereint rückten seine Scharen an, / bahnten gegen mich ihren Weg, / lagerten sich rings um mein Zelt.
Entfremdung der Verwandten und Freunde
13Meine Brüder hat er von mir entfernt, / meine Bekannten sind mir entfremdet. (Ps 31,12; Ps 38,12; Ps 69,9; Ps 88,19; Sir 6,10)14Meine Verwandten, Bekannten blieben aus, / die Gäste meines Hauses haben mich vergessen.15Als Fremder gelte ich meinen Mägden, / von anderem Stamm bin ich in ihren Augen.16Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er nicht; / mit eigenem Mund muss ich ihn anflehen.17Mein Atem ist meiner Frau zuwider; / die Söhne meiner Mutter ekelt es vor mir.18Selbst Unmündige verachten mich, / stehe ich auf, verhöhnen sie mich.19Alle meine Gefährten verabscheuen mich, / die ich liebe, lehnen sich gegen mich auf. (Ps 41,10; Sir 6,8)20An Haut und Fleisch klebt mein Gebein, / nur die Haut an meinen Zähnen blieb. (Hi 19,26)21Erbarmt, erbarmt euch meiner, ihr, meine Freunde! / Denn Gottes Hand hat mich getroffen.22Warum verfolgt ihr mich wie Gott, / warum werdet ihr an meinem Fleisch nicht satt?
Ijobs Hoffnung und Vertrauen
23Würden meine Worte doch geschrieben, / würden sie doch in ein Buch eingeritzt, (Jes 8,16; Jes 30,8)24mit eisernem Griffel und mit Blei, / für immer gehauen in den Fels.25Doch ich, ich weiß: Mein Erlöser lebt, / als Letzter erhebt er sich über dem Staub.[1] (3Mo 25,25; Hi 16,19; Jes 43,1; Jes 44,6)26Ohne meine Haut, die so zerfetzte, / und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen. (Hi 19,20)27Ihn selber werde ich dann für mich schauen; / meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd. / Meine Nieren verzehren sich in meinem Innern. (2Mo 33,20; Hi 42,5)28Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihn verfolgen / und den Grund der Sache an ihm finden!,29dann bangt für euch selber vor dem Schwert; / denn brennender Zorn verdient das Schwert, / damit ihr wisst: Es gibt ein Gericht. (5Mo 19,11; Ps 58,12)
Hiobs Antwort: Klage über die Härte der Freunde, über das zu Unrecht zugefügte Leid – Gewissheit über den Erlöser
1Und Hiob antwortete und sagte: (Hi 3,2)2Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten zerschlagen?3Schon zehnmal habt ihr mich beschimpft. Ihr schämt euch nicht, ihr setzt mir hart zu.4Und habe ich auch wirklich geirrt, so bleibt ⟨doch⟩ mein Irrtum bei mir. (Spr 9,12; Gal 6,5)5Wenn ihr wirklich gegen mich großtun und mir meine Schande vorhalten wollt,[1]6so erkennt denn, dass Gott mich irregeführt und sein Fangseil um mich gezogen hat. (Kla 1,13)7Siehe, ich schreie: Unrecht! – und werde nicht erhört. Ich rufe um Hilfe, und da ist kein Recht. (Hi 30,20; Hi 34,5; Ps 22,3; Kla 3,8; Hab 1,2)8Er hat meinen Weg verschüttet, und ich kann nicht hinüber; und auf meine Pfade legt er Finsternis. (Hi 3,23; Jes 59,9; Kla 3,5; Hos 2,8)9Meine Ehre hat er mir ausgezogen und weggenommen die Krone meines Hauptes. (Ps 89,40; Kla 5,16)10Er hat mich abgebrochen ringsum, sodass ich vergehe, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum. (Hi 14,19; Ps 102,11)11Und seinen Zorn ließ er gegen mich entbrennen und achtete mich seinen Feinden gleich. (Hi 13,24; Kla 2,5)12Vereint kamen seine Scharen und bahnten ihren Weg gegen mich[2] und lagerten sich rings um mein Zelt. (Hi 6,4; Hi 15,24; Hi 30,12)13Meine Brüder hat er von mir entfernt, und meine Bekannten sind mir ganz entfremdet. (Hi 6,15; Ps 69,9)14Meine Verwandten[3] bleiben aus, und meine Vertrauten haben mich vergessen. (Hi 42,11; Ps 31,12)15Die Schutzbefohlenen meines Hauses und meine Mägde halten mich für einen Fremden; ein Ausländer bin ich in ihren Augen geworden.16Meinen Knecht rufe ich, und er antwortet nicht; mit meinem Mund muss ich ihn anflehen.17Mein Atem ist meiner Frau widerlich, und stinkend bin ich den Kindern meiner Mutter[4].18Selbst Buben verachten mich. Will ich aufstehen, so wenden sie sich von mir ab[5]. (2Kön 2,23; Hi 30,1)19Alle meine Vertrauten[6] verabscheuen mich, und die, die ich liebte, haben sich gegen mich gewendet. (Hi 6,21; Ps 41,10)20Mein Gebein klebt an meiner Haut und an meinem Fleisch, und an der Haut meiner Zähne bin ich kahl geworden[7]. (Hi 7,5; Hi 33,21; Ps 22,15; Ps 102,6; Kla 4,8)21Erbarmt euch über mich, erbarmt euch über mich, ihr meine Freunde! Denn die Hand Gottes hat mich getroffen. (Rut 1,13; Hi 6,14; Kla 3,3)22Warum jagt ihr mir nach wie Gott und könnt von meinem Fleisch nicht satt werden? (Ps 69,27)23Dass doch meine Worte aufgeschrieben würden! Dass sie in ein Buch ⟨kämen⟩ und aufgezeichnet würden,24mit eisernem Griffel und Blei in den Felsen gehauen würden auf ewig! (Jer 17,1)25Doch ich weiß: Mein Erlöser[8] lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub[9] stehen[10]. (Jes 41,14; Jes 54,5; Jes 59,20; Jer 50,34; Eph 1,7; Offb 1,17)26Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen.27Ja, ich werde ihn für mich schauen; dann sehen ihn meine Augen, aber nicht als Fremden. Meine Nieren verschmachten in meinem Innern. (Hi 33,26; Ps 17,15; Ps 119,81; Jes 33,17)28Wenn ihr sagt: Wie wollen wir ihm nachjagen! – und dass die Wurzel der Sache[11] in mir zu finden sei,29so fürchtet euch selbst vor dem Schwert! Denn das Schwert ist der Grimm, ⟨der über⟩ die Sünden ⟨kommt⟩, damit ihr erkennt: Es gibt einen Richter. (Ps 58,12)
1Ijob antwortete:2»Wie lange redet ihr noch auf mich ein? Wie lange wollt ihr mich mit Worten quälen?3Ihr habt mich nun schon viel zu oft beschimpft und schämt euch nicht, mich zu beleidigen.4Wenn ich unwissend einen Fehler machte, dann bin doch ich allein davon betroffen.5Ihr aber spielt euch auf als meine Richter, nehmt meine Leiden als Beweis der Schuld. (Hi 16,8; Hi 19,28; Ps 41,7)6Seht ihr nicht ein, dass Gott mir unrecht tut? Mit einem Netz hat er mich eingefangen.7Ich schrei um Hilfe, aber niemand hört. Ich will mein Recht, doch keiner steht mir bei. (Hi 30,20; Hab 1,2)8Den Weg sperrt Gott mir ab, ich kann nicht weiter; er lässt mich mitleidslos im Dunkeln tappen. (Hi 3,23; Kla 3,7)9Gott hat mir meinen Wohlstand fortgenommen und meine Ehre in den Schmutz getreten.10Ringsum reißt er mich ein wie eine Mauer, wie einen Baum entwurzelt er mein Hoffen, schickt mich hinunter in die Totenwelt. (Hi 14,7)11Sein ganzer Zorn ist gegen mich entbrannt, er setzt mir zu, als wäre ich sein Feind. (Hi 13,24)12Geschlossen rückt sein Heer zum Angriff vor, rings um mein Zelt errichtet es sein Lager.13Gott hält selbst meine Brüder von mir fern, Bekannte tun, als wär ich ihnen fremd. (Ps 38,12)14Die Freunde und Verwandten bleiben aus, sie alle haben mich ganz schlicht vergessen.15Die Gäste meines Hauses[1] und die Mägde behandeln mich wie einen völlig Fremden, als käme ich aus einem fernen Volk.16Mein Knecht gibt keine Antwort, wenn ich rufe; um jeden Dienst muss ich ihn lange bitten.17Mein Atem ist für meine Frau Gestank und meine Brüder ekeln sich vor mir.18Selbst Kinder haben keine Achtung mehr; quäl ich mich hoch, so machen sie sich lustig.19Die engsten Freunde zeigen nichts als Abscheu. Ich liebte sie, doch sie befehden mich.20Nur Haut und Knochen sind an mir zu sehen und mein Gesicht gleicht einem Totenkopf.[2] (Hi 16,8)21Ihr seid doch meine Freunde! Habt Erbarmen! Was mich zu Boden schlug, war Gottes Hand!22Warum verfolgt ihr mich so hart wie er? Habt ihr mich denn noch nicht genug gequält?[3]23Ich wünschte, jemand schriebe alles auf, dass meine Worte festgehalten würden,24mit einem Meißel in den Fels gehauen, mit Blei geschwärzt, damit sie ewig bleiben!
aber er wird mir recht geben
25Doch nein, ich weiß, dass Gott, mein Anwalt,[4] lebt! Er spricht das letzte Wort hier auf der Erde. (Ps 56,10; Ps 140,13; Jes 50,8)26-27Jetzt, wo die Haut in Fetzen an mir hängt und ich kein Fleisch mehr auf den Knochen habe, jetzt möchte ich ihn sehn mit meinen Augen, ihn selber will ich sehen, keinen Fremden![5] Mein Herz vergeht in mir vor lauter Sehnsucht! (Hi 42,5; Ps 42,2; Mt 5,8)28Ihr überlegt, wie ihr mich quälen könnt und in mir selbst den Grund des Übels findet.29Doch seht euch vor, dass euch das Schwert nicht trifft; denn solche Schuld verdient die Todesstrafe. Vergesst es nicht, dass Gott der Richter ist.«
1Da fragte Hiob:2»Wie lange wollt ihr mich noch quälen und mich mit euren Worten verletzen?3Wie oft habt ihr mich schon beleidigt! Schämt ihr euch nicht, mir so grausam zuzusetzen?4Denn wäre ich wirklich vom richtigen Weg abgeirrt, müsste ich allein die Folgen tragen!5Wollt ihr euch etwa über mich erheben und mir eine Schuld nachweisen?6Merkt ihr denn nicht, dass Gott mir unrecht tut und mich in seinem Netz gefangen hat?7Ich schreie: ›Hilfe!‹, aber niemand hört mich. Ich rufe aus Leibeskräften – aber keiner verschafft mir Recht.8Gott hat mir den Weg versperrt, ich komme nicht mehr weiter. Meinen Pfad hat er in tiefe Dunkelheit gehüllt.9Ich war angesehen und geachtet, aber er hat meine Krone weggerissen.10Zerschmettert hat er mich, bald muss ich gehen; meine Hoffnung riss er aus wie einen Baum.11Ja, Gottes Zorn ist gegen mich entbrannt, er behandelt mich als seinen Feind.12Vereint sind seine Truppen gegen mich herangerückt, sie haben einen Weg zu mir gebahnt und sich rings um mein Zelt aufgestellt.13Meine Familie hat Gott mir entfremdet; die Freunde wollen nichts mehr von mir wissen.14Meine Nachbarn haben sich zurückgezogen, alte Bekannte kennen mich nicht mehr.15Alle, die in meinem Hause Zuflucht fanden, betrachten mich als einen Fremden. Meine eigenen Mägde kennen mich nicht mehr!16Als ich einen Knecht rufen wollte, gab er keine Antwort. Anflehen musste ich ihn!17Meine Frau erträgt meinen stinkenden Atem nicht mehr; meine eigenen Geschwister ekeln sich vor mir!18Sogar Kinder lachen und spotten über mich; sobald sie mich sehen, fangen sie an zu tuscheln!19Meine engsten Freunde verabscheuen mich jetzt; sie, die mir am nächsten standen, lehnen mich ab!20Und ich? Ich bin nur noch Haut und Knochen, bin mit knapper Not dem Tod entkommen.21Barmherzigkeit! Habt Mitleid, meine Freunde! Gottes Hand hat mich geschlagen!22Warum verfolgt ihr mich, wie Gott es tut? Habt ihr mich nicht schon genug gequält?[1]23-24Ach, würden doch meine Worte in einer Inschrift festgehalten, in Stein gemeißelt und mit Blei noch ausgegossen, lesbar für alle Zeiten!25Doch eines weiß ich: Mein Erlöser lebt; auf dieser todgeweihten Erde spricht er das letzte Wort[2]!26Auch wenn meine Haut in Fetzen an mir hängt und mein Leib zerfressen ist, werde ich doch Gott sehen![3]27Ja, ihn werde ich anschauen; mit eigenen Augen werde ich ihn sehen, aber nicht als Fremden. Danach sehne ich mich von ganzem Herzen!28Aber wenn ihr sagt: ›Wir wollen Hiob belauern und etwas finden, das seine Schuld beweist!‹,29dann fürchtet euch vor dem Schwert, vor dem Richterschwert Gottes, der eure Schuld im Zorn bestrafen wird! Dann werdet ihr erkennen, dass es einen Richter gibt!«
Hiobs Antwort auf Bildad. Klage über Gottes Züchtigungen
1Und Hiob antwortete und sprach: (Hi 6,1; Hi 12,1; Hi 16,1)2Wie lange wollt ihr meine Seele plagen und mich mit Worten niederdrücken? (Hi 15,3; Hi 38,2; Jak 3,6; 2Petr 2,7; Offb 6,9)3Zehnmal schon habt ihr mich geschmäht; schämt ihr euch nicht, mich zu misshandeln? (1Mo 31,7; Neh 4,12)4Habe ich mich aber wahrhaftig verfehlt, so trifft doch meine Verfehlung mich selbst! (Spr 9,12; 2Kor 5,10; Gal 6,5)5Wenn ihr in Wahrheit gegen mich großtun und mir meine Schmach vorwerfen wollt, (Neh 1,3; Jes 4,1; Lk 1,25)6so erkennt doch, dass Gott mein Recht gebeugt und sein Netz über mich geworfen hat. (Kla 1,13)7Siehe, wenn ich schreie »Gewalttat!«, so erhalte ich keine Antwort, und rufe ich um Hilfe, so finde ich kein Recht. (Hi 13,22; Hi 34,5; Hi 37,23; Kla 3,8; Kla 3,44; Hab 1,2)8Er hat mir den Weg versperrt, sodass ich nicht weiterkomme, und über meine Pfade hat er Finsternis gebreitet. (Hi 3,23; Hi 13,27; Ps 88,9; Jes 5,30; Jes 59,9; Kla 3,7)9Er hat mich meiner Ehre entkleidet und mir die Krone meines Hauptes weggenommen. (Kla 5,16)10Er hat mich gänzlich niedergerissen, sodass ich vergehe, und hat meine Hoffnung entwurzelt wie einen Baum. (Hi 14,19; Hi 17,15; Ps 102,11)11Sein Zorn ist gegen mich entbrannt, und er sieht mich an wie einen seiner Feinde. (Hi 13,24; Hi 16,9; Hi 33,10; Kla 2,5)12Seine Scharen rücken geschlossen an und bahnen sich einen Weg gegen mich und lagern sich um mein Zelt her. (Hi 16,11; Hi 16,13; Hi 30,12; Jes 51,23)13Meine Brüder hat er von mir verscheucht, und die mich kennen, sind mir ganz entfremdet. (Mt 26,56; 2Tim 4,16)14Meine Verwandten bleiben aus, und meine Vertrauten verlassen mich. (Hi 6,14; Ps 31,12; Ps 38,12; Ps 69,9; Ps 88,19)15Meine Hausgenossen und meine Mägde halten mich für einen Fremden; sie sehen mich als einen Unbekannten an. (Hi 19,16; Hi 31,31)16Rufe ich meinen Knecht, so antwortet er mir nicht; ich muss ihn anflehen mit meinem Mund.17Mein Atem ist meiner Frau zuwider und mein Gestank den Söhnen meiner Mutter. (Hi 2,9)18Sogar Buben verachten mich; stehe ich auf, so reden sie gegen mich. (2Kön 2,23; Hi 30,1)19Alle meine Vertrauten verabscheuen mich, und die ich liebte, haben sich gegen mich gewandt. (Ps 41,10; Ps 55,13)20An meiner Haut und meinem Fleisch klebt mein Gebein, und ich habe kaum noch Haut, um meine Zähne zu behalten. (Hi 2,4; Hi 7,5; Hi 17,7; Ps 102,6; Kla 4,8)21Erbarmt euch, erbarmt euch doch über mich, ihr, meine Freunde, denn die Hand Gottes hat mich getroffen! (Rut 1,21; Hi 6,14; Hi 19,6; Hi 30,21)22Warum verfolgt ihr mich ebenso wie Gott und werdet nicht satt, mich zu zerfleischen? (Ps 69,27; Jes 51,23; Mi 3,3)
Hiobs Glaube: »Ich weiß, dass mein Erlöser lebt«
23O dass doch meine Worte aufgeschrieben, o dass sie doch in ein Buch eingetragen würden, (Jes 30,8; Hab 2,2)24dass sie mit eisernem Griffel und Blei für immer in den Felsen gehauen würden: (5Mo 27,3; 5Mo 27,8; Jer 17,1)25Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben. (Hi 16,19; Jes 54,5; Jes 59,20; Jer 50,34; Eph 1,7; Offb 1,17)26Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen; (Ps 17,15; Jes 33,17; 1Kor 13,12; 1Joh 3,2)27ja, ich selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne [ihm] fremd zu sein. Danach sehnt sich mein Herz in mir! (Ps 119,81; Phil 1,20; 1Petr 1,6)28Wenn ihr sprecht: »Wie wollen wir ihn zur Strecke bringen?«, und [meint,] die Wurzel der Sache sei in mir zu finden, (Hi 6,10; Hi 13,3; Hi 13,18; Hi 19,22)29so fürchtet euch selbst vor dem Schwert! Denn das Schwert wird die Sünden rächen, damit ihr wisst, dass es ein Gericht gibt! (Ps 58,12; Ps 94,2; Ps 94,15; Ps 96,11)