Ester 5

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und am dritten Tage kleidete sich Ester königlich und trat in den inneren Hof am Palast des Königs gegenüber dem Palast des Königs. Und der König saß auf seinem königlichen Thron im königlichen Saale gegenüber dem Tor des Palastes.[1]2 Und als der König die Königin Ester im Hofe stehen sah, fand sie Gnade vor seinen Augen. Und der König streckte das goldene Zepter in seiner Hand Ester entgegen. Da trat Ester herzu und rührte die Spitze des Zepters an. (Est 4,11)3 Da sprach der König zu ihr: Was hast du, Ester, Königin? Und was begehrst du? Auch die Hälfte des Königreichs soll dir gegeben werden. (Mk 6,23)4 Ester sprach: Gefällt es dem König, so komme der König mit Haman heute zu dem Mahl, das ich bereitet habe.5 Der König sprach: Eilt und holt Haman, damit geschehe, was Ester gesagt hat! Da nun der König und Haman zu dem Mahl kamen, das Ester bereitet hatte,6 sprach der König zu Ester, als man Wein trank: Was bittest du, Ester? Es soll dir gegeben werden. Und was begehrst du? Wäre es auch die Hälfte des Königreichs, es soll geschehen.7 Da antwortete Ester: Meine Bitte und mein Begehren ist:8 Hab ich Gnade gefunden vor dem König und gefällt es dem König, meine Bitte zu gewähren und zu tun nach meinem Begehren, so komme der König mit Haman zu dem Mahl, das ich für sie bereiten will. Morgen will ich dann tun, was der König gesagt hat. (Est 6,14)9 Da ging Haman an dem Tage hinaus fröhlich und guten Mutes. Aber als er Mordechai im Tor des Königs sah, wie er nicht aufstand und sich nicht vor ihm fürchtete, wurde er voll Zorn über Mordechai.10 Aber er hielt an sich. Und als er heimkam, sandte er hin und ließ seine Freunde holen und seine Frau Seresch11 und zählte ihnen auf die Herrlichkeit seines Reichtums und die Menge seiner Söhne und alles, wie ihn der König so groß gemacht habe und dass er über die Fürsten und Großen des Königs erhoben sei.12 Auch sprach Haman: Und die Königin Ester hat niemand kommen lassen mit dem König zum Mahl, das sie bereitet hat, als nur mich, und auch morgen bin ich zu ihr geladen mit dem König.13 Aber das alles ist mir nicht genug, solange ich den Juden Mordechai sitzen sehe im Tor des Königs.14 Da sprachen zu ihm seine Frau Seresch und alle seine Freunde: Man mache einen Galgen, fünfzig Ellen hoch, und morgen früh sage dem König, dass man Mordechai daran aufhänge. Dann geh du mit dem König fröhlich zum Mahl. Das gefiel Haman gut, und er ließ einen Galgen aufrichten.

Ester 5

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Am dritten Tag legte Ester ihre königlichen Gewänder an und trat in den inneren Palasthof, der vor dem Haus des Königs lag. Der König saß im Königshaus auf seinem Königsthron, dem Eingang gegenüber. Am dritten Tag, als sie ihr Gebet beendet hatte, legte sie ihr Bußgewand ab und zog ihre Prunkgewänder an.[1] In strahlender Schönheit betete sie zu dem allsehenden Gott und Retter. Dann nahm sie zwei Dienerinnen mit; auf die eine stützte sie sich nach der Art der vornehmen Frauen, die andere ging hinter ihr und trug ihr die Schleppe. Sie selbst strahlte in blühender Schönheit, ihr Gesicht war bezaubernd und heiter, ihr Herz aber war beklommen vor Furcht. Sie durchschritt alle Türen und blieb vor dem König stehen. Er saß auf seinem königlichen Thron, angetan mit seinen Prunkgewändern voll Gold und Edelsteinen. Der Anblick war Furcht erregend. Als er aufblickte und die Königin in wildem Zorn mit feuerrotem Gesicht ansah, wurde sie bleich, fiel in Ohnmacht und sank auf die Schulter der Dienerin, die vorausging. Da erweichte Gott das Herz des Königs. Besorgt sprang er vom Thron auf und nahm sie in seine Arme, bis sie wieder zu sich kam. Dann redete er ihr mit freundlichen Worten zu und sagte: Was hast du, Ester? Ich bin dein Bruder, sei unbesorgt! Du sollst nicht sterben; denn unser Befehl gilt nur für die anderen. Komm her! (Est 4,11)2 Als der König die Königin Ester im Hof stehen sah, fand sie Gnade vor seinen Augen. Der König streckte Ester das goldene Zepter entgegen, das er in der Hand hielt. Ester trat näher und berührte die Spitze des Zepters. Dann nahm er das goldene Zepter, legte es ihr auf den Nacken, küsste sie und sagte: Nun rede mit mir! Da sagte sie zu ihm: Ich sah dich, Herr, wie einen Engel Gottes und mein Herz erschrak aus Furcht vor deinem majestätischen Anblick; denn du bist herrlich, Herr, und dein Gesicht ist voll Wohlwollen. Während sie mit ihm redete, fiel sie wieder in Ohnmacht. Der König war sehr bestürzt und sein ganzes Gefolge suchte ihr Mut zu machen.3 Der König sagte zu ihr: Was willst du, Königin Ester? Was hast du für einen Wunsch? Auch wenn es die Hälfte meines Reiches wäre, du sollst es erhalten. (Est 5,6; Est 7,2; Est 9,12; Mk 6,23)4 Ester antwortete: Wenn es dem König gefällt, möge er heute mit Haman zu dem Festmahl kommen, das ich für ihn vorbereitet habe.5 Der König sagte: Holt in aller Eile Haman her, damit wir Esters Wunsch erfüllen können! Und der König kam mit Haman zu dem Festmahl, das Ester vorbereitet hatte.6 Als sie beim Wein saßen, sagte der König zu Ester: Was hast du für eine Bitte? Sie wird dir erfüllt. Was hast du für einen Wunsch? Selbst wenn es die Hälfte des Reiches wäre, man wird es dir geben.7 Ester antwortete: Das ist meine Bitte und mein Wunsch:8 Wenn ich beim König Gnade gefunden habe und es ihm gefällt, mir zu geben, worum ich bitte, und meinen Wunsch zu erfüllen, dann möge der König mit Haman zu dem Festmahl kommen, das ich für sie veranstalte. Morgen will ich dann die Frage des Königs beantworten.9 Haman ging an diesem Tag fröhlich und gut gelaunt nach Hause. Als Haman aber am Tor des Königspalastes Mordechai sah, der sich nicht erhob und keinerlei Ehrfurcht vor ihm zeigte, geriet Haman in Zorn über Mordechai.10 Doch er ließ sich nichts anmerken. Er ging nach Hause und rief seine Freunde und seine Frau Seresch zu sich.11 Und er erzählte ihnen von seinem gewaltigen Reichtum und von seinen vielen Söhnen, von all der Macht, die ihm der König verliehen habe, und wie er ihn hoch über alle anderen Fürsten und königlichen Diener gestellt habe.12 Haman sagte: Auch Königin Ester hat an dem Festmahl, das sie veranstaltete, nur den König und mich teilnehmen lassen. Und auch morgen bin ich von ihr zusammen mit dem König eingeladen.13 Aber mein Glück ist noch nicht vollkommen, solange ich den Juden Mordechai am Tor des Palastes sitzen sehe.14 Da sagten seine Frau Seresch und alle seine Freunde zu ihm: Man könnte doch einen Galgen errichten, fünfzig Ellen hoch. Du aber sag morgen früh dem König, man solle Mordechai daran aufhängen. Dann kannst du mit dem König frohen Herzens zu dem Mahl gehen. Der Vorschlag gefiel Haman sehr und er ließ den Galgen aufstellen.

Ester 5

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und es geschah am dritten Tag, da kleidete sich Ester königlich und trat in den inneren Hof des Königshauses, dem Haus des Königs gegenüber. Und der König saß auf seinem königlichen Thron im königlichen Haus, dem Eingang des Hauses gegenüber. (Est 4,16)2 Und es geschah, als der König die Königin Ester im Hof stehen sah, erlangte sie Gunst in seinen Augen, und der König reichte Ester das goldene Zepter entgegen, das in seiner Hand war. Da näherte sich Ester und berührte die Spitze des Zepters. (Est 4,11)3 Und der König sagte zu ihr: Was ist dir, Königin Ester? Und was ist dein Begehren? Bis zur Hälfte des Königreiches, ja, sie soll dir gegeben werden! (Neh 2,4; Est 7,2; Est 9,12; Mk 6,22)4 Da sagte Ester: Wenn es dem König recht ist, so möge der König mit Haman heute zu dem Mahl kommen, das ich ihm bereitet habe.5 Da sagte der König: Eilt, ⟨holt⟩ Haman, damit wir tun, was Ester gesagt hat! Und der König und Haman kamen zu dem Mahl, das Ester bereitet hatte.6 Und der König sprach zu Ester beim Weingelage: Was ist deine Bitte? Sie soll dir gewährt werden! Und was ist dein Begehren? Bis zur Hälfte des Königreiches, ja, es soll erfüllt werden! (Neh 2,4; Est 7,2; Est 9,12; Mk 6,22)7 Da antwortete Ester und sagte: Meine Bitte und mein Begehren ⟨ist dies⟩:8 Wenn ich in den Augen des Königs Gunst gefunden habe und wenn es dem König recht ist, ⟨mir⟩ meine Bitte zu gewähren und mein Begehren zu erfüllen, so möge der König mit Haman zu dem Mahl kommen, das ich ihnen bereiten will. Morgen will ich dann nach dem Wort des Königs tun. (Est 6,14; Est 7,1)9 Und Haman ging an diesem Tag fröhlich und guten Mutes fort. Als aber Haman Mordechai im Tor des Königs sah und dass er nicht aufstand und ihm keine Ehrfurcht erwies[1], da wurde Haman von Zorn über Mordechai erfüllt. (Est 3,5)10 Aber Haman bezwang sich und kam in sein Haus. Dann sandte er hin und ließ seine Freunde und seine Frau Seresch kommen.11 Und Haman zählte ihnen die Herrlichkeit seines Reichtums und die Menge seiner Söhne auf und alles, womit der König ihn groß gemacht habe und womit er ihn ⟨im Rang⟩ über die Fürsten und Knechte des Königs erhoben habe. (Est 3,1; Est 9,7; Ps 49,7; Ps 52,9)12 Und Haman sagte: Zudem hat die Königin Ester neben dem König niemanden zu dem Mahl kommen lassen, das sie bereitet hatte, als nur mich, und auch für morgen bin ich zusammen mit dem König zu ihr eingeladen. (Spr 27,1; Pred 8,7)13 Alles das aber genügt mir nicht, solange ich den Juden Mordechai im Tor des Königs sitzen sehe. (1Kön 21,4; Ps 37,12)14 Da sagten seine Frau Seresch und all seine Freunde zu ihm: Man soll einen Holzpfahl herrichten, fünfzig Ellen hoch! Und am Morgen sage dem König, dass man Mordechai daran aufhängen soll! Dann geh mit dem König fröhlich zum Mahl! Das Wort gefiel Haman gut[2], und er ließ den Holzpfahl herrichten. (Est 6,4; Est 7,9; Ps 37,14)

Ester 5

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Dann am dritten Tag legte Ester die königlichen Gewänder an und ging in den inneren Hof des Palastes, der direkt vor dem Thronsaal liegt. Der König saß gerade auf seinem Thron, der offenen Saaltür gegenüber.2 Da sah er auf einmal Königin Ester im Hof stehen. Aber sie fand seine Gunst und er streckte ihr das goldene Zepter entgegen, das er in der Hand hielt. Ester trat heran und berührte die Spitze des Zepters. (Est 4,11)3 Der König fragte sie: »Was führt dich her, Königin Ester? Was ist dein Wunsch? Ich gewähre dir alles, bis zur Hälfte meines Königreiches!« (Est 5,6; Est 7,2; Est 9,12; Mk 6,23)4 Ester antwortete: »Mein König, wenn es dir recht ist, dann komm doch heute mit Haman zu dem Mahl, das ich für dich vorbereitet habe.«5 »Schnell, holt Haman herbei«, rief der König, »damit wir Esters Einladung folgen!« So kam der König mit Haman zu Esters Mahl.6 Beim Wein fragte er sie: »Was ist nun dein Wunsch? Ich erfülle ihn dir! Fordere, was du willst, bis zur Hälfte meines Königreiches!«7 Ester antwortete: »Ich habe eine große Bitte:8 Wenn ich deine Gunst, mein König, gefunden habe und wenn du so gnädig bist, mir meinen Wunsch zu erfüllen, dann komm doch auch morgen mit Haman zu dem Mahl, das ich für dich vorbereiten werde. Dann will ich dir meinen Wunsch sagen.«9 Haman war in bester Laune, als er von dem Mahl bei der Königin nach Hause ging. Doch im Tor kam er an Mordechai vorbei, der nicht vor ihm aufstand und ihm nicht die geringste Ehrerbietung erwies. Haman wurde von Wut gepackt,10 aber er ging weiter. Zu Hause rief er seine Freunde und seine Frau Seresch.11 Er prahlte vor ihnen mit seinem Reichtum und der großen Zahl seiner Söhne und strich voll Stolz heraus, wie der König ihn ausgezeichnet und über alle anderen Fürsten und Minister gestellt habe.12 »Und die Königin Ester«, fuhr er fort, »hat zu dem Mahl, das sie veranstaltet hat, außer dem König nur noch mich eingeladen und auch morgen soll ich zusammen mit dem König bei ihr essen.13 Aber das alles ist mir vergällt, solange ich den Juden Mordechai im Tor des Palastbezirks sitzen sehe!«14 Da rieten ihm seine Frau und seine Freunde: »Lass einen Galgen errichten, zwanzig Meter hoch, und lass dir vom König die Erlaubnis geben, Mordechai daran aufzuhängen. Danach kannst du unbeschwert mit dem König zum festlichen Mahl gehen.« Haman fand den Vorschlag ausgezeichnet und gab sofort Befehl, den Galgen aufzurichten.

Ester 5

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Am dritten Fastentag zog Esther königliche Kleider an und ging in den inneren Hof des Palasts, der vor dem Thronsaal lag. Der König saß auf seinem Thron gegenüber dem Eingang.2 Als er Esther im Hof stehen sah, freute er sich und streckte ihr das goldene Zepter entgegen. Da kam Esther auf ihn zu und berührte die Spitze des Zepters.3 Der König fragte sie: »Was hast du auf dem Herzen, Königin Esther? Ich will dir jeden Wunsch erfüllen, auch wenn du die Hälfte meines Königreichs forderst!«4 Esther antwortete: »Wenn du es für gut hältst, mein König, dann sei heute zusammen mit Haman mein Gast bei dem Mahl, das ich für dich zubereiten ließ.«5 Xerxes befahl seinen Dienern: »Holt sofort Haman herbei! Wir wollen Esthers Einladung annehmen.« So kamen der König und Haman zu Esthers Festmahl.6 Während sie Wein tranken, fragte der König Esther: »Nun, was hast du auf dem Herzen? Ich will dir jeden Wunsch erfüllen, auch wenn du die Hälfte meines Königreichs forderst.«7 Esther antwortete: »Ja, ich habe eine große Bitte an dich:8 Wenn du mir eine Gunst erweisen willst, mein König, dann komm morgen noch einmal mit Haman zu einem festlichen Mahl, das ich für dich und für ihn geben möchte. Dann werde ich bestimmt sagen, was mein Wunsch ist.«9 Haman war fröhlich und gut gelaunt, als er vom Mahl bei der Königin aufbrach. Er ging zurück durch den Palast und stieß dabei auf Mordechai, der nicht einmal vor ihm aufstand oder ihm sonst seine Achtung zeigte. Haman wurde wütend,10 doch er beherrschte sich. Als er zu Hause war, ließ er seine Freunde und seine Frau Seresch zu sich kommen.11 Dann prahlte er mit seinem großen Reichtum und mit seinen vielen Söhnen. Er erzählte, dass der König ihn zu einem mächtigen Mann gemacht hatte, dem alle anderen Beamten und führenden Männer untergeordnet waren.12 »Und heute«, fuhr er fort, »hat Königin Esther außer dem König nur noch mich zum Festmahl eingeladen! Auch morgen hat sie mich zusammen mit dem König zum Essen gebeten!13 Aber das alles bedeutet mir überhaupt nichts, wenn der Jude Mordechai nicht bald aus dem Palast verschwindet.«14 Da schlugen ihm seine Frau und seine Freunde vor: »Lass einen Galgen aufrichten, der 25 Meter hoch ist! Und morgen früh bitte den König, dass er Mordechai daran aufhängen lässt! Dann kannst du gut gelaunt mit dem König das Festessen genießen.« Der Vorschlag gefiel Haman, und er ließ einen Galgen aufrichten.

Ester 5

Menge Bibel

1 Am dritten Tage nun legte Esther königliche Gewandung an und trat in den inneren Vorhof des königlichen Palastes, dem Palast des Königs gegenüber, während der König eben im königlichen Palast, dem Eingang zum Palast gegenüber, auf seinem Königsthrone saß.2 Als nun der König die Königin Esther im Vorhofe stehen sah, fand sie Gnade vor ihm, so daß er ihr das goldene Zepter entgegenstreckte, das er in der Hand hielt. Da trat Esther hinzu und berührte die Spitze des Zepters.3 Darauf sagte der König zu ihr: »Was ist mit dir, Königin Esther, und was ist dein Begehr? Wäre es auch die Hälfte des Königreichs – sie sollte dir gegeben werden!«4 Da antwortete Esther: »Wenn es dem König genehm ist, so wolle der König sich heute mit Haman zu dem Gastmahl einfinden, das ich für ihn bereitet habe!«5 Da befahl der König: »Ruft sofort Haman herbei, damit wir den Wunsch Esthers erfüllen!« Als dann der König sich mit Haman zu dem Mahl eingefunden hatte, das von Esther zugerichtet worden war,6 sagte der König zu Esther beim Weintrinken: »Was ist deine Bitte? Sie soll dir gewährt werden! Und was ist dein Wunsch? Wäre es auch die Hälfte des Königreichs – es soll geschehen!«7 Da antwortete Esther mit den Worten: »Meine Bitte und mein Wunsch ist:8 Wenn ich beim König Gnade gefunden habe und wenn es dem König genehm ist, mir meine Bitte zu gewähren und meinen Wunsch zu erfüllen, so wolle der König mit Haman (auch morgen) zu dem Gastmahl kommen, das ich für sie herrichten will: morgen werde ich dann der Aufforderung des Königs nachkommen.«9 Haman nun begab sich an diesem Tage in fröhlicher Stimmung und guten Mutes auf den Heimweg; als er aber Mardochai im Tor des Königs(palastes) erblickte und dieser sich weder erhob noch ihn überhaupt beachtete, geriet er in volle Wut über Mardochai;10 doch er bezwang sich. Als er aber nach Hause gekommen war, ließ er seine Freunde und seine Gattin Seres holen.11 Diesen erzählte er von seinem großartigen Reichtum und von seinen vielen Söhnen und besonders davon, wie der König ihn ausgezeichnet und ihn über die Fürsten und Beamten des Königs erhoben habe.12 Dann fuhr er fort: »Auch hat die Königin Esther zu dem Gastmahl, das sie ausgerichtet hatte, keinen mit dem König geladen als nur mich; und auch für morgen bin ich mit dem König von ihr eingeladen.13 Aber das alles befriedigt mich nicht, solange ich noch den Juden Mardochai im Tor des Königs(palastes) sitzen sehen muß!«14 Da sagten seine Frau Seres und alle seine Freunde zu ihm: »Man richte doch einen Pfahl von fünfzig Ellen Höhe auf; dann sprich morgen früh mit dem König, daß man Mardochai daran aufhängen möge; danach kannst du vergnügt mit dem König zum Gastmahl gehen.« Dieser Vorschlag gefiel dem Haman so, daß er den Pfahl aufrichten ließ.

Ester 5

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und es geschah am dritten Tag, da legte Esther ihre königliche Kleidung an und trat in den inneren Hof am Haus des Königs, dem Haus des Königs gegenüber, während der König auf seinem königlichen Thron im königlichen Haus saß, gegenüber dem Eingang zum Haus. (Est 4,11; Est 4,16)2 Als nun der König die Königin Esther im Hof stehen sah, fand sie Gnade vor seinen Augen; und der König streckte das goldene Zepter, das in seiner Hand war, Esther entgegen. Da trat Esther herzu und rührte die Spitze des Zepters an. (1Mo 32,28; Neh 1,11; Neh 2,4; Neh 2,8; Est 4,11; Est 5,8; Est 7,3; Est 8,4; Spr 21,1)3 Da sprach der König zu ihr: Was hast du, Königin Esther, und was begehrst du? Es soll dir gewährt werden, und wäre es auch die Hälfte des Königreichs! (Est 5,6; Est 7,2; Mk 6,23; Lk 19,8)4 Esther sprach: Wenn es dem König gefällt, so komme der König heute mit Haman zu dem Mahl, das ich ihm zubereitet habe! (Est 5,8)5 Da sprach der König: Holt rasch Haman, damit wir den Wunsch Esthers erfüllen! Und der König und Haman kamen zu dem Mahl, das Esther zubereitet hatte. (Est 6,14)6 Und der König sprach zu Esther beim Weingelage: Was bittest du? Es soll dir gegeben werden! Und was begehrst du? Wäre es auch die Hälfte des Königreichs, es soll geschehen! (Est 5,3; Est 9,12; Mk 10,36; Mk 10,51; Röm 10,12; 1Joh 5,14)7 Da antwortete Esther und sprach: Meine Bitte und mein Begehren ist:8 Habe ich Gnade gefunden vor dem König, und gefällt es dem König, mir meine Bitte zu gewähren und meinen Wunsch zu erfüllen, so komme der König mit Haman zu dem Mahl, das ich für sie zubereiten will; dann will ich morgen tun, was der König gesagt hat! (1Kön 3,15; Est 2,15; Est 6,14)9 Und Haman ging an jenem Tag fröhlich und guten Mutes hinaus. Aber als Haman den Mordechai im Tor des Königs sah, wie er nicht aufstand, noch ihm Ehrfurcht erwies, da wurde er von Wut über Mordechai erfüllt. (Ri 9,19; Est 3,5; Hi 20,4; Dan 3,16)10 Doch Haman überwand sich; als er aber heimkam, sandte er hin und ließ seine Freunde und seine Frau Seres holen. (Est 6,13; Pred 7,9)11 Und Haman erzählte ihnen von der Herrlichkeit seines Reichtums und von der Menge seiner Söhne und wie ihn der König so groß gemacht und ihn über die Fürsten und Knechte des Königs erhoben habe. (Est 3,1; Est 9,7; Ps 49,7; Ps 52,9; Spr 21,4; Spr 21,24; Jer 9,23; 1Tim 6,17)12 Auch sprach Haman: Und die Königin Esther hat niemand mit dem König zu dem Mahl kommen lassen, das sie zubereitet hat, als mich; und ich bin auch morgen mit dem König zu ihr geladen! (Spr 27,1; Lk 21,34; 1Thess 5,3)13 Aber das alles befriedigt mich nicht, solange ich Mordechai, den Juden, im Tor des Königs sitzen sehe! (1Kön 21,4; Ps 112,10; Pred 1,2; Pred 1,14; Jes 57,20)14 Da sprachen seine Frau Seres und alle seine Freunde zu ihm: Man soll einen Holzstamm zubereiten, 50 Ellen hoch; dann sage du morgen dem König, dass man Mordechai daran hängen soll, so kannst du fröhlich mit dem König zum Mahl gehen! Das gefiel Haman gut, und er ließ den Holzstamm zubereiten. (Est 7,9; Ps 7,15; Ps 37,14; Ps 37,32; Mk 14,10; Apg 23,14; Röm 1,32)