1Und der König von Ägypten brachte so viel Kriegsvolk wie Sand am Meer zusammen und viele Schiffe; und er wollte das Reich Alexanders durch Hinterlist an sich bringen, um es mit seinem Königreich zu vereinigen. (1Mak 1,16)2Darum zog er nach Syrien, als käme er als Freund. Da öffneten ihm die Bewohner der Städte die Tore und zogen ihm entgegen. Denn es gab ein Gebot des Königs Alexander, ihn ehrenvoll zu empfangen, weil er sein Schwiegervater war. (1Mak 10,57)3Wenn Ptolemäus aber in die Städte kam, ließ er überall eine Schar Kriegsleute als Besatzung zurück.4Und als er nach Aschdod kam, zeigten sie ihm den Tempel Dagons, der niedergebrannt war, dazu Aschdod und die Orte ringsum, die verwüstet waren, und die Leichname, die überall umherlagen, und die, die im Krieg verbrannt waren, denn man hatte sie in Haufen an seinen Weg gelegt. (1Mak 10,84)5Und sie sagten dem König, dass Jonatan dies alles getan hatte, um ihn verhasst zu machen. Aber der König schwieg dazu.6Auch Jonatan zog dem König mit großer Pracht entgegen nach Joppe; da begrüßten sie einander und blieben dort über Nacht.7Und Jonatan geleitete den König bis an den Fluss, genannt Eleutherus. Dann zog er wieder heim nach Jerusalem.8Und König Ptolemäus brachte die Städte an der Küste unter seine Herrschaft bis Seleukia am Meer und plante, Alexander zu vertreiben.9Und er schickte Boten zu König Demetrius: Wohlan, wir wollen ein Bündnis schließen. Ich will dir meine Tochter geben, die jetzt Alexander zur Frau hat, und du sollst König im Reich deines Vaters werden. (1Mak 10,67)10Ich bereue jetzt, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe, denn er hat versucht, mich zu töten.11Ptolemäus verleumdete ihn aber, weil er nach Alexanders Königreich trachtete.12Er nahm ihm die Tochter weg und gab sie Demetrius. So wandte er sich von Alexander ab, und ihre Feindschaft wurde sichtbar.13Und als Ptolemäus nach Antiochia kam, setzte er sich die Krone der Asia auf; so trug er beide Kronen: die von Ägypten und die der Asia.14Aber König Alexander war damals in Kilikien; denn die Leute jener Gegend waren von ihm abgefallen.15Als Alexander nun davon hörte, zog er aus, um mit ihm zu kämpfen. Aber Ptolemäus war stark gerüstet, zog ihm entgegen und verjagte ihn.16Und Alexander floh nach Arabien, um dort Schutz zu suchen. Doch König Ptolemäus war überall sehr mächtig geworden;17darum ließ Sabdiël, der Araber, dem Alexander den Kopf abhauen und schickte ihn an Ptolemäus.18Und Ptolemäus starb am dritten Tag danach. Da wurden auch seine Kriegsleute, die er in den befestigten Städten zurückgelassen hatte, dort vom Volk umgebracht.19Und im 167. Jahr[1] wurde Demetrius König.
Steuerfreiheit für Judäa
20Zu dieser Zeit brachte Jonatan das Volk in Judäa zusammen, um die Burg in Jerusalem zu erobern, und er ließ viele Geschütze davor aufstellen. (1Mak 10,32)21Da zogen einige Abtrünnige, die ihr Volk hassten, zum König und meldeten ihm, dass Jonatan die Burg belagerte. (1Mak 1,11)22Als der das hörte, geriet er in Zorn. Er zog sogleich nach Ptolemais und schrieb an Jonatan, dass er die Burg nicht länger belagern, sondern eilends ihm entgegen kommen sollte, um ihm in Ptolemais zu begegnen.23Doch als Jonatan diese Botschaft bekam, ließ er nicht ab von der Belagerung. Er wählte einige von den Ältesten Israels und den Priestern aus, machte sich auf und wagte sein Leben.24Er nahm Silber, Gold und Gewänder mit und viele andere Geschenke und zog nach Ptolemais zum König und fand Gnade bei ihm.25Als ihn dann etliche der Abtrünnigen seines Volks anklagten,26hielt der König zu ihm, wie schon seine Vorgänger zu ihm gehalten hatten, und erwies ihm große Ehre vor allen seinen Freunden[2]. (1Mak 10,6; 1Mak 10,88)27Und er bestätigte ihn im Amt des Hohenpriesters und in allen andern Ehren, die er bisher gehabt hatte, und machte ihn zu einem seiner ersten Freunde[3]. (1Mak 10,20)28Jonatan bat auch den König, dass er ganz Judäa und den drei Bezirken und Samaria die Steuer erlassen möge, und versprach ihm dafür dreihundert Talente Silber.29Das bewilligte der König und stellte Jonatan einen Brief über all dies aus:30König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonatan und dem jüdischen Volk seinen Gruß.31Wir senden euch eine Abschrift des Briefs, den wir an unsern Verwandten[4] Lasthenes euretwegen geschrieben haben, damit auch ihr es wisst.32König Demetrius entbietet Lasthenes, seinem Vater[5], seinen Gruß.33Wir haben beschlossen, unsern Freunden und treuen Bundesgenossen, dem Volk der Juden, Gunst zu gewähren wegen ihrer Freundschaft gegen uns.34Darum bestätigen wir ihnen, dass ganz Judäa und die drei Bezirke Ephraim, Lydda und Ramatajim zu ihrem Land gehören sollen; sie und ihr Gebiet sollen von Samaria an Judäa übergehen. Wir erlassen auch allen, die in Jerusalem opfern, alles, was sie dem König früher an jährlichen Abgaben von Getreide und Obst haben geben müssen, (1Mak 10,29)35und ebenso erlassen wir von jetzt an alles andere, was uns zusteht von dem Zehnten und den Abgaben, von der Salzgewinnung, auch die Beiträge zum Ehrenkranz. Von all diesem sollen sie in Zukunft befreit sein.36Diese Freiheit soll ihnen für alle Zeit bewahrt bleiben.37Lasst nun eine Abschrift dieses Briefs anfertigen; die soll man Jonatan geben, damit man sie auf dem heiligen Berg auf einem öffentlichen Platz ausstellt. (1Mak 14,26)
Tryphon unterstützt Antiochus VI.
38Als nun König Demetrius sah, dass im ganzen Königreich Ruhe herrschte und sich ihm niemand mehr widersetzte, entließ er sein ganzes Kriegsvolk, jeden in seine Stadt. Das fremde Kriegsvolk aber, das er auf den Inseln der Heiden angeworben hatte, behielt er bei sich; das zog ihm den Hass des ganzen einheimischen Kriegsvolks zu. (1Mo 10,2; 1Mak 6,29)39Als aber Tryphon, der früher zu Alexanders Leuten gehört hatte, sah, dass das ganze Kriegsvolk Hass gegen Demetrius empfand, zog er zu dem Araber Jamliku, der Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog.40Den drängte er, ihm den Knaben zu übergeben, damit er ihn auf den Thron seines Vaters setzen könne. Und er berichtete ihm, was Demetrius angeordnet hatte und dass sein Kriegsvolk ihn hasst. Und er blieb eine Zeit lang dort.
Jonatan erntet Undank
41Inzwischen schrieb Jonatan an König Demetrius, dass er die Bewohner der Burg in Jerusalem und die Leute in den Festungen vertreiben sollte, da sie Israel viel Schaden zufügten.42Da schrieb Demetrius an Jonatan: Nicht allein das, was du begehrst, will ich dir und deinem Volk gewähren, sondern auch dich und dein Volk hoch ehren, sobald ich kann.43Doch nun kannst du mir helfen, wenn du mir Männer schickst, die mich unterstützen; denn mein ganzes Kriegsvolk ist abgefallen. (1Mak 10,36)44Darum schickte ihm Jonatan dreitausend tüchtige Kriegsleute nach Antiochia; die kamen zum König, und der König war über ihre Ankunft sehr erfreut.45Nun machte das Volk inmitten der Stadt einen Aufruhr, an die hundertzwanzigtausend Mann, die wollten den König totschlagen.46Aber der König floh in den Palast. Da besetzte das Volk die Straßen und begann den Kampf.47Da rief der König die Juden zu Hilfe. Die sammelten sich um ihn, verteilten sich über die Stadt und erschlugen an diesem Tag an die hunderttausend Mann48und zündeten die Stadt an und machten an jenem Tag reiche Beute. So retteten sie den König.49Als nun die Leute in der Stadt sahen, dass die Juden sich der Stadt bemächtigt hatten, ganz wie sie wollten, verzagten sie, schrien zum König und baten:50Reiche uns die Hand zum Frieden, damit die Juden aufhören, gegen uns und die Stadt zu kämpfen.51Da legten sie die Waffen nieder und schlossen Frieden; die Juden aber wurden hoch geehrt vom König und berühmt in seinem ganzen Reich und zogen wieder heim nach Jerusalem und brachten reiche Beute mit.52Als nun König Demetrius wieder sicher auf seinem Königsthron saß und die ganze Erde ruhig vor ihm geworden war,53hielt er nichts von dem, was er versprochen hatte, und wandte sich ganz von Jonatan ab und war ihm undankbar für seine Wohltaten und unterdrückte ihn sehr. (1Mak 10,46)
Jonatan kämpft gegen Demetrius II.
54Nicht lange danach kam Tryphon mit dem jungen Antiochus zurück. Dieser wurde nun König und setzte sich die Krone auf.55Und zu ihm kam alles Kriegsvolk, das Demetrius entlassen hatte. Sie griffen ihn an; er aber floh und wurde vertrieben.56Und Tryphon bemächtigte sich der Elefanten und eroberte Antiochia. (1Mak 6,33)57Da schrieb der junge Antiochus an Jonatan: Ich bestätige dich im Amt des Hohenpriesters und setze dich über die vier Bezirke[6] und als Freund[7] des Königs ein.58Er sandte ihm goldenes Tafelgeschirr und Dienerschaft und erlaubte ihm, aus goldenen Gefäßen zu trinken und ein Purpurgewand und eine goldene Spange zu tragen. (1Mak 10,62; 1Mak 10,89)59Und seinen Bruder Simon machte er zum Befehlshaber über das Land von der tyrischen Leiter[8] bis an die Grenze Ägyptens.60Als nun Jonatan auszog und durch die Städte in der Provinz jenseits des Euphrat kam, sammelte sich bei ihm alles Kriegsvolk aus Syrien, um ihm beizustehen. Und als er nach Aschkelon kam, gingen ihm die Leute entgegen und empfingen ihn mit Ehren. (1Mak 10,86)61Dann aber zog er nach Gaza; aber die Leute von Gaza wollten ihn nicht einlassen; darum belagerte er die Stadt und brannte die Ortschaften ringsum nieder und plünderte sie.62Da baten die Leute von Gaza Jonatan um Frieden. Und er schloss Frieden mit ihnen und nahm die Söhne ihrer Vornehmen als Geiseln und schickte sie nach Jerusalem; er aber zog weiter durch die Provinz bis Damaskus.63Als Jonatan aber hörte, dass die Hauptleute des Demetrius mit einem großen Heer nach Kedesch in Galiläa gekommen waren, um ihn an seinem Vorhaben zu hindern,64da zog er gegen sie. Er hatte aber seinen Bruder Simon im Land zurückgelassen.65Und Simon zog vor Bet-Zur und belagerte es lange Zeit und schloss es ein. (1Mak 10,14)66Darum baten sie um Frieden; und er schloss Frieden mit ihnen; dennoch vertrieb er die Bewohner, nahm die Stadt ein und legte Kriegsvolk als Besatzung hinein.67Aber Jonatan und sein Heer schlugen ihr Lager am See Genezareth auf und brachen morgens früh auf und kamen in die Ebene bei Hazor.68Und siehe, ein Heer von Fremden zog ihm in der Ebene entgegen, und sie hatten einen Hinterhalt im Gebirge gelegt; sie selbst aber rückten von vorn an.69Als nun die Schar aus dem Hinterhalt hervorbrach und sie im Kampf aufeinandertrafen,70floh das ganze Heer Jonatans und niemand blieb zurück als die Hauptleute Mattatias, der Sohn Abschaloms, und Judas, der Sohn Halfis.71Da zerriss Jonatan seine Kleider und streute Erde auf sein Haupt und betete (1Mak 2,14; 2Mak 10,25)72und griff die Feinde wiederum an und schlug sie in die Flucht, dass sie davonliefen.73Als nun Jonatans Leute, die geflohen waren, das sahen, kehrten sie zu ihm zurück und jagten den Feinden nach bis Kedesch in ihr Lager; dort schlugen auch sie ihr Lager auf.74An diesem Tag sind an die dreitausend Fremde umgekommen. Und Jonatan kehrte wieder nach Jerusalem zurück.
1.Makkabäer 11
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches Bibelwerk1Damals zog der König von Ägypten Truppen zusammen, so zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, dazu viele Schiffe; denn er wollte mit List die Herrschaft über das Reich Alexanders gewinnen, um es seinem Reich anzugliedern.2Er rückte in Syrien ein, aber so, als käme er in friedlicher Absicht. Die Einwohner der Städte öffneten ihm die Tore und gingen ihm entgegen. König Alexander hatte es so angeordnet, weil Ptolemäus sein Schwiegervater war.3Jedes Mal, wenn Ptolemäus eine Stadt betreten hatte, ließ er eine Abteilung seiner Truppen als Besatzung dort.4Als er sich Aschdod näherte, zeigte man ihm den niedergebrannten Tempel Dagons und die durch das Feuer verwüstete Stadt und Umgebung von Aschdod. Dazu häufte man an seinem Weg die Leichen der Erschlagenen und Verbrannten aus dem Krieg mit Jonatan auf. (1Mak 10,84)5Man erzählte dem König, was Jonatan getan hatte, um ihn in ein schlechtes Licht zu setzen, aber der König schwieg dazu.6Jonatan kam dem König in Jafo mit einem glänzenden Gefolge entgegen. Sie begrüßten einander und blieben die Nacht über dort.7Anschließend begleitete Jonatan den König bis zum Fluss Eleutherus; dann kehrte er nach Jerusalem zurück.8König Ptolemäus aber brachte alle Küstenstädte bis nach Seleukia am Meer in seine Gewalt; denn er führte gegen Alexander Böses im Schild.9Dem König Demetrius ließ er durch Gesandte mitteilen: Wir wollen einen Bund miteinander schließen. Ich will dir meine Tochter geben, die Alexander jetzt zur Frau hat. Du sollst im Reich deines Vaters als König herrschen.10Ich bereue, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe; denn er hat versucht, mich zu ermorden.11Ptolemäus aber machte Alexander deswegen so schlecht, weil er nach dessen Reich trachtete.12Er nahm ihm seine Tochter weg und gab sie Demetrius zur Frau. So brach er mit Alexander und es wurde überall bekannt, dass sie zu Feinden geworden waren.13Ptolemäus zog in Antiochia ein und setzte sich das Diadem von Asien auf; zwei Diademe trug er nun: das von Ägypten und das von Asien.14König Alexander war zu dieser Zeit gerade in Kilikien, weil die Bevölkerung jenes Gebietes von ihm abzufallen drohte.15Sobald er von den Vorfällen hörte, zog er zum Kampf gegen Ptolemäus aus. Dieser rückte ihm mit einem starken Heer entgegen und schlug ihn in die Flucht.16Alexander floh nach Arabien, weil er glaubte, dort einen Zufluchtsort zu finden; nun stand König Ptolemäus auf der Höhe seiner Macht.17Der Araber Sabdiël ließ Alexander den Kopf abschlagen und an Ptolemäus schicken.18Doch drei Tage später starb auch König Ptolemäus. Seine Besatzungstruppen wurden von den Einwohnern der befestigten Städte niedergemacht.19So kam im Jahr 167 Demetrius an die Herrschaft.20Zur selben Zeit rief Jonatan die Männer von Judäa zusammen, um die Burg von Jerusalem zu belagern. Sie stellten viele Belagerungsmaschinen gegen sie auf.21Da gingen einige Übertreter des Gesetzes, Feinde ihres eigenen Volkes, zum König und berichteten ihm, Jonatan belagere die Burg.22Als er das hörte, ergriff ihn der Zorn. Kaum hatte er die Nachricht erhalten, da begab er sich sofort nach Ptolemaïs. Er erteilte Jonatan schriftlich den Befehl, die Belagerung abzubrechen und sofort zu einer Unterredung zu ihm nach Ptolemaïs zu kommen.23Als Jonatan die Nachricht erhielt, befahl er, die Belagerung fortzusetzen; dann wählte er sich einige Begleiter aus den Ältesten Israels und den Priestern aus und wagte die Reise.24Mit Silber, Gold, Gewändern und mit vielen anderen Geschenken fuhr er zum König nach Ptolemaïs. Es gelang ihm, den König umzustimmen.25Einige Gesetzlose aus dem Volk brachten zwar Beschuldigungen gegen ihn vor,26aber der König verhielt sich ihm gegenüber wie seine Vorgänger und erwies ihm Ehre in Gegenwart all seiner Freunde.27Er bestätigte ihn im Hohepriesteramt und in allen anderen Würden, die man ihm bis dahin übertragen hatte, und verlieh ihm den Titel Freund ersten Ranges.28Jonatan bat den König, Judäa, die drei Bezirke und Samarien steuerfrei zu machen, und versprach ihm dafür dreihundert Talente.29Der König war einverstanden und stellte Jonatan über alle diese Punkte folgende Urkunde aus:30König Demetrius grüßt seinen Bruder Jonatan und das Volk der Juden.31Wir haben euretwegen unserem Verwandten Lasthenes einen Brief geschrieben, dessen Abschrift wir auch euch, damit ihr Kenntnis davon erhaltet, zukommen lassen:32König Demetrius grüßt Vater Lasthenes.33Das mit uns befreundete Volk der Juden ist seinen Verpflichtungen uns gegenüber nachgekommen. Darum haben wir beschlossen, ihnen ihre Freundschaft zu vergelten.34Wir bestätigen ihnen den Besitz von Judäa und den drei Bezirken Efraim, Lod und Ramatajim. Diese sind mit allem, was zu ihnen gehört, von Samarien abgetrennt und zu Judäa geschlagen worden. Für alle, die in Jerusalem opfern, gelte das als Ersatz für die königlichen Steuern, die der König bei ihnen bisher jährlich von den Erträgen der Felder und Bäume erhoben hat. (1Mak 10,38)35Wir überlassen ihnen auch alle unsere anderen Einkünfte, den Zehnten und die Steuern, die uns von jetzt an zustehen, ferner die Abgaben aus den Salzteichen und die Kränze, auf die wir Anspruch haben.36Nichts davon soll je rückgängig gemacht werden.37Lasst euch nun eine Abschrift machen; sie soll Jonatan übergeben und auf dem heiligen Berg an einem Ort, der allen zugänglich ist, aufgestellt werden.38Als König Demetrius feststellte, dass unter seiner Herrschaft im Land Ruhe herrschte und dass niemand sich ihm widersetzte, schickte er alle seine Soldaten nach Hause, außer den Söldnertruppen, die er bei den Völkern auf den Inseln angeworben hatte. Das nahmen ihm die Soldaten, die schon unter seinen Vorgängern gedient hatten, sehr übel.39Tryphon, der früher zur Umgebung Alexanders gehört hatte, merkte, wie unzufrieden alle Soldaten über Demetrius waren. Er reiste daher zu dem Araber Jamliku, der Antiochus, den kleinen Sohn Alexanders, aufzog,40und drängte ihn, ihm den Jungen mitzugeben, damit er seinem Vater als König nachfolgen könne. Er unterrichtete ihn auch über das Vorgehen des Demetrius und wie dieser sich die Feindschaft seiner Truppen zugezogen hatte. Tryphon blieb längere Zeit dort.41Jonatan hatte inzwischen König Demetrius gebeten, die Besatzungstruppen aus der Burg von Jerusalem und aus den anderen Festungen abzuziehen; sie verhielten sich nämlich feindselig gegen Israel.42Demetrius ließ Jonatan sagen: Nicht nur das will ich für dich und dein Volk tun; ich werde dich und dein Volk hoch zu Ehren bringen, sobald ich Gelegenheit dazu habe.43Im Augenblick wäre es aber gut, wenn du mir Männer schicktest, die mir im Kampf helfen können. Alle meine Truppen sind nämlich von mir abgefallen.44Jonatan sandte ihm dreitausend kampferfahrene Männer nach Antiochia. Als sie beim König eintrafen, freute er sich sehr über ihre Ankunft.45Da rotteten sich etwa hundertzwanzigtausend Einwohner mitten in der Stadt zusammen, um den König umzubringen.46Der König flüchtete sich in den Palast, aber die Einwohner besetzten die Durchgangsstraßen der Stadt und begannen den Kampf.47Da rief der König die Juden zu Hilfe. Sie fanden sich sofort vollzählig bei ihm ein, schwärmten in die Stadt aus und erschlugen an jenem Tag fast hunderttausend Menschen.48Sie steckten auch die Stadt in Brand und machten große Beute. So retteten sie den König.49Als nun die Einwohner bemerkten, dass die Stadt der Willkür der Juden ausgeliefert war, verloren sie jeden Mut; sie schrien zum König und flehten:50Schließ Frieden mit uns! Wenn nur die Juden aufhören, gegen uns und die Stadt zu kämpfen!51Sie warfen die Waffen weg und schlossen Frieden. Die Juden aber wurden vom König und von allen seinen Untertanen geehrt. Man sprach von ihnen in seinem ganzen Reich und sie kehrten mit reicher Beute nach Jerusalem zurück.52König Demetrius hatte die Macht wieder fest in seiner Hand und das Land war ruhig unter seiner Herrschaft.53Da hielt er nichts von dem, was er versprochen hatte. Er brach mit Jonatan und vergalt ihm die erwiesene Freundschaft nicht, sondern setzte ihm hart zu.54Danach kehrte Tryphon mit dem kleinen Antiochus zurück. Der Knabe trat die Königsherrschaft an und setzte sich das Diadem auf.[1]55Alle Truppen, die Demetrius davongejagt hatte, schlossen sich ihm an. Sie kämpften gegen Demetrius und schlugen ihn in die Flucht und er erlitt eine Niederlage.56Tryphon erbeutete die Elefanten und nahm Antiochia ein.57Danach schrieb Antiochus der Jüngere an Jonatan: Ich bestätige dich im Hohepriesteramt und unterstelle dir die vier Bezirke. Du darfst auch den Titel Freund des Königs führen.58Und er ließ Jonatan goldenes Tafelgerät überbringen und gewährte ihm das Vorrecht, aus goldenen Bechern zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.59Jonatans Bruder Simeon machte er zum Befehlshaber über alle Truppen, die zwischen der Tyrischen Steige und der ägyptischen Grenze ihren Standort hatten.60Darauf brach Jonatan auf, zog durch das Gebiet jenseits des Stroms und wandte sich dann gegen die Städte. Alle Truppen in Syrien schlossen sich ihm als Verbündete an. Als er vor Aschkelon erschien, bereiteten ihm die Bürger vor der Stadt einen glänzenden Empfang.61Von dort zog er nach Gaza. Doch die Einwohner von Gaza schlossen die Tore. Jonatan belagerte die Stadt, brannte die Häuser in der Umgebung nieder und plünderte sie aus.62Daraufhin baten die Einwohner Gazas Jonatan um Frieden. Er schloss mit ihnen einen Vertrag, nahm die Söhne der führenden Familien als Geiseln und ließ sie nach Jerusalem bringen. Dann zog er durch das Land bis nach Damaskus.63Dabei erfuhr Jonatan, dass die Feldherren des Demetrius mit einem großen Heer nach Kedesch in Galiläa gezogen seien, um ihn seines Amtes zu entheben.64Daher rückte er gegen sie vor. Seinen Bruder Simeon aber hatte er im Land zurückgelassen.65Simeon schlug sein Lager vor Bet-Zur auf, belagerte die Stadt lange Zeit und schloss sie ein.66Schließlich baten sie ihn um Frieden. Er ging darauf ein, vertrieb sie aber von dort, besetzte die Stadt und legte Truppen hinein.67Jonatan bezog mit seinem Heer ein Lager am See Gennesaret. Morgens brachen sie früh auf und zogen in die Ebene von Hazor.68Dort stießen sie auf fremde Truppen. Diese hatten einen Teil ihrer Männer in den Bergen als Hinterhalt gegen Jonatan zurückgelassen und griffen ihn nun von vorn an.69Dann brachen die Truppen, die im Hinterhalt lagen, aus ihren Stellungen hervor und griffen in den Kampf ein.70Da liefen alle Soldaten Jonatans davon. Keiner blieb zurück, außer den Truppenführern Mattatias, dem Sohn Abschaloms, und Judas, dem Sohn Halfis.71Jonatan aber zerriss sein Gewand, streute sich Staub auf das Haupt und betete.72Dann nahm er den Kampf gegen die Feinde auf, brachte ihnen eine Niederlage bei und sie flohen.73Als seine Leute, die davongelaufen waren, das sahen, kehrten sie zu ihm zurück und machten sich mit ihm an die Verfolgung, bis sie das Lager der Feinde bei Kedesch erreichten. Dort lagerten sie.74An jenem Tag fielen von den fremden Truppen etwa dreitausend Mann. Darauf kehrte Jonatan nach Jerusalem zurück.
Der Ägypterkönig täuscht Alexander und bringt Syrien in seine Gewalt
1König Ptolemäus[1] von Ägypten sammelte viele Truppen – die Menge seiner Soldaten war unzählbar wie die Sandkörner am Meeresstrand – und stellte eine starke Flotte auf. Er wollte Alexander mit List stürzen und dessen Herrschaftsgebiet seinem eigenen angliedern. (1Mak 10,57)2Er rückte in Syrien ein und versicherte, in friedlicher Absicht zu kommen. Die Städte öffneten sich ihm und ihre Einwohner gingen ihm in Festzügen entgegen. Alexander selbst hatte befohlen, Ptolemäus als seinen Schwiegervater festlich zu empfangen.3In jeder Stadt, die ihn aufnahm, hinterließ er einen Teil seiner Truppen als Besatzung.4Als er nach Aschdod kam, zeigten ihm die Bewohner den niedergebrannten Tempel Dagons und die Verwüstungen in der Stadt und in den umliegenden Ortschaften. Am Wegrand hatten sie haufenweise die Leichen der Soldaten aufgeschichtet, die im Kampf mit Jonatan gefallen oder ein Opfer der Flammen geworden waren. (1Mak 10,84)5Sie erzählten Ptolemäus, was Jonatan getan hatte, und hofften, den König damit gegen ihn einzunehmen. Doch der König ging nicht darauf ein.6Jonatan kam ihm mit glänzendem Gefolge nach Joppe entgegen. Sie begrüßten einander und blieben die Nacht über dort.7Jonatan begleitete den König noch bis zum Fluss Eleutherus und kehrte dann nach Jerusalem zurück.8Ptolemäus brachte alle Städte an der Mittelmeerküste bis hinauf nach Seleukia in seine Gewalt. Er war entschlossen, Alexander zu stürzen.9Von Seleukia aus schickte Ptolemäus an König Demetrius[2] folgende Botschaft: »Lass uns ein Bündnis miteinander schließen: Ich werde dir meine Tochter Kleopatra, die Gemahlin Alexanders, zur Frau geben und du sollst die Herrschaft über das Reich deines Vaters bekommen. (1Mak 10,67)10Ich bereue es, dass ich Alexander meine Tochter zur Frau gegeben habe; denn er hat versucht, mich zu ermorden.«11Den Vorwurf gegen Alexander erhob Ptolemäus nur, weil er selbst die Herrschaft über Syrien ergreifen wollte.12Er nahm also Alexander seine Tochter Kleopatra weg und gab sie Demetrius zur Frau. Er brach alle Beziehungen zu Alexander ab und jedem wurde klar, dass die beiden zu Feinden geworden waren.13Dann zog er in die Hauptstadt Antiochia ein und setzte sich die Krone des Seleukidenreiches auf. So trug er jetzt also zwei Kronen, die von Ägypten und die von Vorderasien.
Das Ende Alexanders und des Ägypterkönigs
14König Alexander war zu der Zeit in Kilikien, weil dort ein Aufstand drohte.15Als er hörte, was geschehen war, rückte er mit seinen Truppen heran. Aber Ptolemäus trat ihm mit einem starken Heer entgegen und schlug Alexanders Truppen in die Flucht.16Alexander entkam nach Arabien und suchte dort Schutz; Ptolemäus aber stand auf dem Gipfel seiner Macht.17Der Araberfürst Sabdiël ließ Alexander enthaupten und den abgeschlagenen Kopf Ptolemäus überbringen.18Doch Ptolemäus selber starb zwei Tage darauf. Die Leute, die er in den befestigten Städten als Besatzung zurückgelassen hatte, wurden von den Einwohnern umgebracht19und so konnte Demetrius[3] den Thron besteigen. Das war im 167. Jahr der griechischen Herrschaft.[4]
Das Bündnis zwischen Jonatan und Demetrius II.
20Damals hatte Jonatan gerade die Männer Judäas zur Belagerung der Festung in Jerusalem aufgeboten und viele Belagerungsmaschinen in Stellung gebracht. (1Mak 6,18)21Einige Juden, die das Gesetz Gottes missachteten, Feinde ihres eigenen Volkes, gingen zu Demetrius und berichteten ihm davon.22Voller Zorn verlegte der König sofort sein Hauptquartier nach Ptolemaïs und gab Jonatan schriftlich den Befehl, die Belagerung abzubrechen und unverzüglich bei ihm in Ptolemaïs zu einer Unterredung zu erscheinen.23Jonatan befahl, die Belagerung fortzusetzen. Dann wagte er sich in die Höhle des Löwen und ging mit einigen ausgewählten Ratsältesten und Priestern nach Ptolemaïs.24Er nahm Silber und Gold, kostbare Gewänder und viele andere Geschenke mit und es gelang ihm, die Gunst des Königs zu gewinnen.25Verräter aus Israel, die mit Beschuldigungen gegen Jonatan auftraten, konnten daran nichts ändern.26Demetrius behandelte Jonatan, wie es schon Alexander und Ptolemäus vor ihm getan hatten: In Anwesenheit aller Freunde des Königs wurde Jonatan mit hohen Ehren ausgezeichnet, (1Mak 10,6; 1Mak 10,18; 1Mak 10,88)27im Amt des Obersten Priesters und in allen anderen Ämtern und Würden bestätigt und in den Kreis der Ersten der Freunde des Königs aufgenommen.28Jonatan bat sich von König Demetrius Steuerfreiheit aus für Judäa und die drei Bezirke Samariens,[5] die an Judäa angeschlossen worden waren, und versprach dafür eine einmalige Zahlung von 300 Zentnern Silber.29Der König ging darauf ein und ließ für Jonatan eine schriftliche Bestätigung dieser Vereinbarungen ausfertigen:30»König Demetrius grüßt seinen Bruder Jonatan und das jüdische Volk.31Zu eurer Kenntnis lasse ich euch hiermit eine Abschrift des Briefes zukommen, den ich in eurer Angelegenheit an Lasthenes, Mitglied der königlichen Familie, geschrieben habe:32›König Demetrius grüßt seinen väterlichen Freund Lasthenes.33Das jüdische Volk hat seine Freundschaft zu mir durch die Tat bewiesen und ist allen seinen Verpflichtungen nachgekommen. Dafür will ich mich ihm erkenntlich zeigen und habe deshalb Folgendes beschlossen:34Ich bestätige den Juden das Recht auf Judäa und auf die drei Bezirke Efraim, Lydda und Ramatajim; sie sind von Samarien abgetrennt und in vollem Umfang Judäa angeschlossen worden. Allen, die im Tempel von Jerusalem ihre Opfer darbringen, wird die Zahlung der Steuern erlassen, mit denen der König jährlich die Getreideernte und alle geernteten Baumfrüchte belegte.35Auch die anderen Leistungen, auf die ich Anspruch habe, der Zehnte, die sonstigen Steuern, die Salzsteuer und die goldenen Ehrenkronen für den König, sind den Juden erlassen.36Diese Anordnungen sind unwiderruflich; sie gelten für alle Zukunft.37Sorge dafür, dass eine Abschrift von ihnen in eine Bronzetafel eingraviert und Jonatan übergeben wird. Sie soll auf dem Tempelberg an einer Stelle, wo sie allen zugänglich ist, aufgestellt werden.‹«
Jonatan rettet Demetrius II. aus großer Gefahr
38Als König Demetrius sah, dass das Land unter seiner Herrschaft zur Ruhe gekommen war und sich kein Widerstand mehr gegen ihn regte, löste er mit Ausnahme der Söldnertruppe, die er auf den griechischen Inseln angeworben hatte, sein ganzes Heer auf und schickte die Soldaten nach Hause. Das nahmen ihm die Männer, die alle schon unter seinen Vorgängern gedient hatten, sehr übel.39Tryphon, ein alter Anhänger Alexanders, sah, wie sehr sie alle über Demetrius verärgert waren. Er ging zu Jamliku, dem Araberfürsten, unter dessen Obhut Antiochus,[6] der kleine Sohn Alexanders, heranwuchs.40Dort blieb er längere Zeit und bedrängte Jamliku unablässig, er solle ihm Antiochus mitgeben, damit dieser in der Nachfolge seines Vaters Alexander die Herrschaft übernehme. Tryphon berichtete Jamliku auch, welche Anordnungen Demetrius getroffen hatte und wie sehr die Soldaten ihn hassten.41Jonatan hatte inzwischen König Demetrius gebeten, die Besatzungstruppen aus der Festung in Jerusalem und aus den anderen Festungen in Judäa abzuziehen; sie kämpften nämlich immer noch gegen Israel.42Demetrius ließ Jonatan darauf ausrichten: »Gern erfülle ich deinen und deines Volkes Wunsch. Ich werde dich und dein Volk auch noch mit den höchsten Ehren auszeichnen, sobald es die Umstände mir erlauben.43Im Augenblick aber wäre es gut, wenn du mir Kriegsleute schicktest, auf die ich mich verlassen kann, denn alle meine Truppen sind von mir abgefallen.« (1Mak 10,36)44Jonatan schickte 3000 kampferprobte Soldaten nach Antiochia und der König war sehr froh über ihr Erscheinen.45Wenig später kam es zu einem Volksaufstand. Das Volk von Antiochia rottete sich im Zentrum der Stadt zusammen – etwa 120000 Menschen – und war entschlossen, den König zu beseitigen.46Demetrius flüchtete in seinen Palast, das Volk riegelte alle Zugänge ab und traf Vorbereitungen, den Palast zu stürmen.47Da rief der König die Juden zu Hilfe. Sie waren sofort zur Stelle, schwärmten in der Stadt aus und erschlugen an dem Tag etwa 100000 Aufständische.48Sie steckten die Stadt in Brand und machten reiche Beute. So retteten sie den König.49Als die Aufständischen merkten, dass die Juden die Stadt völlig in ihrer Hand hatten und mit ihr machen konnten, was sie wollten, war es mit ihrem Mut vorbei. Sie flehten den König an:50»Schließ Frieden mit uns! Wenn nur die Juden aufhören, gegen uns und die Stadt zu wüten!«51Sie warfen ihre Waffen weg und ergaben sich. Hoch geehrt vom König und hoch angesehen bei allen seinen Leuten im Reich, konnten die Juden beutebeladen nach Jerusalem heimziehen.
Jonatan im Dienst des Gegenkönigs Antiochus VI.
52Als Demetrius die Zügel wieder fest in der Hand hatte und Ruhe im Land herrschte,53wollte er nichts mehr von all dem wissen, was er den Juden versprochen hatte. Statt die Dienste zu belohnen, die Jonatan ihm erwiesen hatte, wandte er sich von ihm ab und verfügte harte Maßnahmen.54Dann aber kehrte Tryphon nach Syrien zurück und brachte den jungen Antiochus[7] mit. Antiochus setzte sich die Krone auf und trat die Herrschaft an.55Alle Soldaten, die Demetrius entlassen hatte, standen sofort auf seiner Seite und zogen gegen Demetrius zu Feld. Demetrius musste fliehen.56Tryphon erbeutete die Kriegselefanten und nahm Antiochia ein.57Der junge König schrieb Jonatan einen Brief, in dem er ihn als Obersten Priester bestätigte, seine Herrschaft über Judäa und die drei von Samarien abgetrennten Bezirke anerkannte und ihn in den Kreis seiner Freunde aufnahm.58Zugleich übersandte er ihm goldenes Tafelgeschirr und verlieh ihm das Recht, aus goldenem Becher zu trinken und das Purpurgewand und die goldene Spange zu tragen.59Simeon, den Bruder Jonatans, ernannte er zum Befehlshaber aller Streitkräfte im Bereich zwischen der Tyrischen Treppe[8] und der ägyptischen Grenze.60Jonatan brach von Jerusalem auf und durchzog das Gebiet westlich des Eufrats; er besuchte vor allem die großen Städte. Alle Truppen, die Demetrius entlassen hatte, schlossen sich ihm an. Als Jonatan nach Aschkelon kam, zogen ihm die Bürger der Stadt zur Begrüßung entgegen.61In Gaza jedoch verschloss man vor ihm die Tore. Jonatan belagerte die Stadt und plünderte und verbrannte die Ortschaften in ihrer Umgebung.62Darauf waren die Leute von Gaza bereit, sich zu unterwerfen. Jonatan schloss Frieden mit ihnen, nahm aber die Söhne der führenden Männer als Geiseln und ließ sie nach Jerusalem bringen. So durchzog er das ganze Land bis hinauf nach Damaskus.63Als Jonatan wieder nach Judäa zurückgekehrt war, wurde ihm gemeldet, dass die Heerführer des Königs Demetrius mit einer großen Streitmacht bei Kedesch in Galiläa erschienen seien, um seinen Unternehmungen ein Ende zu setzen.64Er zog ihnen entgegen und übergab das Kommando in Judäa seinem Bruder Simeon.65Simeon zog mit seinen Truppen vor Bet-Zur, kämpfte längere Zeit gegen die Stadt und hielt sie eingeschlossen.66Schließlich baten die Belagerten um Frieden. Simeon nahm das Angebot an; doch mussten alle die Stadt verlassen. Er nahm Bet-Zur in Besitz und legte Truppen hinein.67Jonatan bezog mit seinem Heer ein Lager am See Gennesaret. Von dort brach er frühmorgens auf und marschierte weiter in die Ebene von Hazor.68In der Ebene kam ihnen das feindliche Heer entgegen. Jonatan wusste nicht, dass die Feinde eine Abteilung vorausgeschickt und im Gebirge einen Hinterhalt gelegt hatten. Während das Hauptheer von vorn angriff,69fiel die Truppe aus dem Hinterhalt den Leuten Jonatans in die Flanke.70Das ganze jüdische Heer ergriff die Flucht; alle ließen Jonatan im Stich außer zwei Truppenführern: Mattatias, dem Sohn Abschaloms, und Judas, dem Sohn Halfis.71Jonatan zerriss seine Kleider, streute sich Erde auf den Kopf und betete.72Dann nahm er den Kampf mit den Feinden auf und zwang sie zur Flucht.73Als die Juden, die vor den Feinden davongelaufen waren, es sahen, kehrten sie um und nahmen mit Jonatan zusammen die Verfolgung auf. Sie trieben die Feinde zurück bis in ihr Lager bei Kedesch.74An diesem Tag waren etwa 3000 Syrer gefallen. Darauf kehrte Jonatan nach Jerusalem zurück.
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1.Makkabäer 11
Menge Bibel
1Der König von Ägypten aber brachte Truppenmassen zusammen so zahllos wie der Sand an der Meeresküste und viele Schiffe, in der Absicht, sich mit List des Reiches Alexanders zu bemächtigen und es zu seinem Reiche hinzuzufügen.2Er zog also in Syrien mit friedlichen Versicherungen ein, und die Einwohner der Städte öffneten ihm die Tore und kamen ihm mit Ehrenerweisungen entgegen, weil ein Befehl des Königs Alexander vorlag, man solle ihn ehrenvoll empfangen, weil er sein Schwiegervater war.3Wenn aber Ptolemäus in die Städte eingezogen war, legte er sofort seine Truppen als Besatzung in jede Stadt.4Als er nun in die Nähe von Asotus gekommen war, zeigte man ihm den verbrannten Dagontempel, sowie das in Trümmern liegende Asotus und die verwüsteten Orte der Umgegend, auch die umherliegenden Leichen und die Verbrannten, welche während des Kampfes durch Feuer umgekommen waren; denn man hatte sie in Haufen an seinem Wege aufgeschichtet.5Auch berichteten sie dem Könige, was Jonathan getan habe; sie wollten ihn nämlich anschwärzen; doch der König schwieg dazu.6Jonathan aber ging dem Könige nach Joppe entgegen mit Ehrenbezeigungen; sie begrüßten einander und blieben dort über Nacht.7Sodann begleitete Jonathan den König bis an den Fluß Eleutherus und kehrte dann nach Jerusalem zurück.8So bemächtige sich also der König Ptolemäus der Städte des Küstenlandes bis zu der Seestadt Seleucia und führte böse Pläne gegen Alexander im Schilde.9Er schickte nämlich Gesandte an den König Demetrius und ließ ihm sagen: »Komm, wir wollen einen Bund miteinander schließen! Ich will dir meine Tochter, die Gemahlin Alexanders, zur Frau geben, und du sollst Herr deines väterlichen Reiches werden;10denn es reut mich, daß ich ihm meine Tochter gegeben habe, weil er mir nach dem Leben getrachtet hat«.11So verleumdete er ihn, weil ihn nach seinem Reiche gelüstete.12Er nahm ihm auch wirklich seine Tochter und gab sie dem Demetrius; er brach mit Alexander, so daß ihre Feindschaft offen zu Tage trat.13Ptolemäus zog nun in Antiochien ein und setzte sich die Krone von Asien aufs Haupt; er trug also zwei Kronen auf dem Haupte, die von Ägypten und die von Asien.14Der König Alexander befand sich während dieser Zeit in Cilicien, weil die dortige Bevölkerung sich gegen ihn empört hatte.15Als er nun Kunde von dem Vorgefallenen erhielt, zog er zum Kampfe gegen Ptolemäus ins Feld; dieser aber ging ihm mit überlegener Heeresmacht entgegen und schlug ihn in die Flucht.16Alexander floh nun nach Arabien, um sich dort in Sicherheit zu bringen. Da aber der König Ptolemäus die Oberhand behalten hatte,17ließ der Araber Sabdiel dem Alexander den Kopf abschlagen und schickte ihn dem Ptolemais zu.18Aber auch der König Ptolemäus starb schon drei Tage nachher, und seine Besatzungen, die in den Festungen lagen, wurden von der Einwohnerschaft der Festungen niedergemacht;19Demetrius aber wurde dann König im Jahre 167[1].20Zu jener Zeit zog Jonathan seine Mannschaften aus Judäa zusammen, um sich der Burg in Jerusalem mit Gewalt zu bemächtigen, und stellte viele Belagerungsmaschinen gegen sie auf.21Da machten sich einige abtrünnige Männer, die ihr Volk haßten, auf den Weg zum Könige Demetrius und meldeten ihm, daß Jonathan die Burg belagere.22Als der König das vernahm, geriet er in Zorn; er brach sofort auf und begab sich nach Ptolemais, von wo er dem Jonathan schriftlich befahl, die Belagerung aufzugeben und sich unverzüglich zu ihm nach Ptolemäus zum Zweck einer Besprechung zu verfügen.23Als Jonathan diesen Befehl erhalten hatte, gebot er, die Belagerung fortzusetzen, erwählte dann aber einige von den vornehmsten Israeliten und von den Priestern zu Begleitern und trat die lebensgefährliche Reise an.24Er nahm Silber, Gold, Prachtgewänder und andere Geschenke in großer Zahl mit sich, reiste zum Könige nach Ptolemais und gewann dort seine Gunst.25Zwar traten einige Abtrünnige aus dem jüdischen Volke als Ankläger gegen ihn auf,26aber der König behandelte ihn geradeso, wie seine Vorgänger getan hatten, und erhob ihn zu hohen Ehren in Gegenwart aller seiner Vertrauten.27Er bestätigte ihm das Hohepriestertum und alle sonstigen Ehrenämter, die er bis dahin innegehabt hatte, und ließ ihn in die Zahl seiner ersten Vertrauten aufnehmen.28Jonathan bat nun den König, Judäa und die drei samaritischen Bezirke steuerfrei zu machen, und versprach ihm dafür die Zahlung von 300 Talenten.29Der König willigte ein und ließ dem Jonathan über alle diese Angelegenheiten eine Urkunde ausfertigen, die folgenden Wortlaut hatte:30»König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonathan und dem jüdischen Volke seinen Gruß.31Wir lassen euch anbei eine Abschrift des Briefes zugehen, den wir euretwegen an unsern Vetter Lasthenes geschrieben haben, damit ihr davon Kenntnis nehmt.32König Demetrius entbietet dem Vater Lasthenes seinen Gruß.33Wir haben beschlossen, unseren Freunden und getreuen Bundesgenossen, dem Volke der Juden, Gutes zu erweisen zum Dank für ihre gute Gesinnung gegen uns.34Wir überweisen ihnen also hiermit das Gebiet von Judäa und die drei Bezirke Apherema, Lydda und Ramathaim, die von Samarien abgetrennt und zu Judäa geschlagen sind, samt allem, was zu ihnen gehört. … Allen, die in Jerusalem opfern, (erlassen wir) den Betrag der königlichen Gefälle, die der König früher alljährlich von ihnen eingezogen hat, (und zwar) von den Erzeugnissen des Bodens und der Fruchtbäume.35Ebenso erlassen wir ihnen von jetzt ab unsere übrigen Gerechtsame, nämlich die Zehnten und Zölle, die uns zustehen, sowie die Salzlachen und die uns zustehenden Kronengelder: alles wollen wir ihnen erlassen,36und es soll nichts von alledem widerrufen werden von jetzt an für ewige Zeiten.37Tragt also Sorge dafür, eine Abschrift hiervon anfertigen zu lassen, die dem Jonathan zugestellt werden soll, damit sie auf dem heiligen Berge an einer geeigneten Stelle öffentlich ausgestellt werde«.38Als nun der König Demetrius sah, daß in seinem Lande volle Ruhe herrschte und daß niemand ihm mehr Widerstand leistete, entließ er alle seine Truppen, einen jeden in seine Heimat, mit Ausnahme der fremden Truppen, die er von den Inseln der Heiden in Sold genommen hatte; infolgedessen wurden ihm alle (einheimischen) Truppen, die schon unter seinen Vätern gedient hatten, feindlich gesinnt.39Da war nun ein gewisser Tryphon, der früher zu der Partei Alexanders gehört hatte. Als der wahrnahm, daß alle Truppen gegen Demetrius murrten, begab er sich zu dem Araber Jamliku, der Antiochus, den kleinen Sohn Alexanders, zu erziehen hatte;40er machte diesem eindringliche Vorstellungen, daß er ihm den Knaben übergeben solle, damit dieser als König an die Stelle seines Vaters trete. Zugleich teilte er ihm alles mit, was Demetrius verübt hatte, und wie verhaßt er sich bei seinen Truppen gemacht habe; er verweilte dort längere Zeit.41Nun schickte Jonathan Gesandte an den König Demetrius, um ihn zu veranlassen, die Besatzung aus der Burg in Jerusalem und die Truppen aus den anderen festen Plätzen zurückzuziehen, weil sie beständig Feindseligkeiten gegen Israel verübten.42Darauf ließ Demetrius dem Jonathan folgende Botschaft zugehen: »Nicht nur dieses will ich dir und deinem Volke gewähren, sondern ich will dich und dein Volk auch sonst noch hoch ehren, wenn die Umstände es mir gestatten.43Jetzt aber wirst du mich zu Dank verpflichten, wenn du mir ein Hilfskorps sendest, weil alle meine eigenen Truppen von mir abgefallen sind«.44Da sandte Jonathan ihm (sofort) 3000 Mann Kerntruppen nach Antiochien, über deren Zuzug der König hocherfreut war.45Nun rotteten sich aber die Bewohner der Stadt mitten in der Stadt zusammen, wohl 120000 Menschen, und wollten den König ermorden.46Dieser flüchtete sich in den Palast; aber die Städter besetzten die Straßen der Stadt und fingen an zu stürmen.47Da rief der König die Juden zu Hilfe, und diese scharten sich allesamt um ihn und machten, nachdem die Empörer sich in der Stadt zerstreut hatten, an diesem Tage gegen 100000 von ihnen nieder.48Dann steckten sie die Stadt in Brand, wobei sie auch reiche Beute machten; den König aber hatten sie an jenem Tage gerettet.49Denn als die Bewohner der Stadt sahen, daß die Juden die unbeschränkte Herrschaft in der Stadt hatten, verloren sie den Mut und schrieen flehentlich zum Könige:50»Gewähre uns Frieden, damit die Juden aufhören, uns und die Stadt als Feinde zu behandeln!«51Sie warfen also die Waffen weg und schlossen Frieden; die Juden aber galten nun viel beim Könige und bei allen Bewohnern seines Reiches; mit Beute reich beladen, kehrten sie nach Jerusalem zurück.52Als der König Demetrius jetzt aber wieder fest auf seinem Throne saß und sein Land ruhig zu seinen Füßen lag,53da hielt er nichts von allen Versprechungen, die er gemacht hatte; er wurde vielmehr dem Jonathan feind, und statt ihm die Beweise freundschaftlicher Gesinnung, die er ihm gegeben hatte, zu vergelten, bedrückte er ihn hart.54Hierauf kehrte Tryphon mit Antiochus, der noch ein ganz junger Knabe war, zurück, und dieser wurde zum König ausgerufen und setzte sich die Krone aufs Haupt.55Da sammelten sich alle die Truppen, die Demetrius entlassen hatte, um ihn und eröffneten den Krieg gegen Demetrius, der dann auch geschlagen wurde und die Flucht ergreifen mußte.56Tryphon aber bekam die Elefanten in seine Gewalt und bemächtigte sich Antiochiens.57An Jonathan aber ließ der junge Antiochus schriftlich folgende Botschaft ergehen: »Ich bestätige dir das Hohepriestertum und mache dich zum Herrn über die vier Bezirke und nehme dich unter die Zahl der Vertrauten des Königs auf«.58Zugleich übersandte er ihm goldene Tafelgeräte und erlaubte ihm, aus goldenen Bechern zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.59Seinen Bruder Simon aber bestellte er zum obersten Heerführer für das Gebiet von der Tyrischen Leiter bis zur ägyptischen Grenze.60Da machte Jonathan sich auf und durchzog das Land und die Städte diesseits des Euphratstroms, wo alle syrischen Streitkräfte als Hilfstruppen zu ihm stießen. Als er dann vor Askalon ankam, zogen ihm die Bewohner der Stadt mit großen Ehrenbezeigungen entgegen.61Von dort marschierte er nach Gaza, dessen Bewohner ihm jedoch die Tore verschlossen. Da belagerte er die Stadt, verbrannte und plünderte die Ortschaften der Umgebung.62Nun baten die Bewohner von Gaza um Frieden, den Jonathan ihnen auch gewährte; er ließ sich die Söhne ihrer Vornehmsten als Geiseln geben und schickte sie nach Jerusalem; dann durchzog er das Land bis Damaskus.63Als aber Jonathan dort vernahm, daß die Heerführer des Demetrius mit großer Heeresmacht zu Kedes in Galiläa ständen, um seinem ganzen Unternehmen ein Ende zu machen,64zog er zum Kampfe gegen sie; seinen Bruder Simon aber hatte er im Lande (Judäa) zurückgelassen.65Dieser belagerte nun Bethsura mit seinen Truppen, bestürmte es längere Zeit und hielt es eingeschlossen.66Da baten die Belagerten ihn um ein friedliches Abkommen, das er ihnen auch bewilligte; er ließ sie von dort abziehen, nahm dann die Stadt in Besitz und legte eine Besatzung hinein.67Jonathan aber lagerte sich mit seinem Heere am See Gennesar und machte sich früh am Morgen auf nach der Ebene von Asor.68Da kam ihnen plötzlich ein Heer von Heiden in der Ebene entgegen, während sie zugleich einen Hinterhalt gegen ihn ins Gebirge gelegt hatten; sie selbst aber zogen ihm geradeswegs entgegen.69Als nun die Mannschaften des Hinterhalts plötzlich aus ihrem Versteck hervorbrachen und einen Angriff machten, ergriffen die Leute Jonathans allesamt die Flucht,70nicht ein einziger von ihnen hielt stand außer Mattathias, dem Sohne Absaloms, und Judas, dem Sohne Chalphi’s, zwei Hauptleuten.71Da zerriß Jonathan seine Kleider, streute Erde auf sein Haupt und betete;72sodann wandte er sich zum Kampfe gegen sie und schlug sie, so daß sie flohen.73Als das die Leute sahen, die von ihm geflohen waren, kehrten sie zu ihm zurück und verfolgten die Fliehenden gemeinsam mit ihm bis Kedes bis vor deren Lager, wo sie Halt machten.74Es waren aber an diesem Tage von den Heiden gegen 3000 Mann gefallen. Jonathan kehrte hierauf nach Jerusalem zurück.