von Deutsche Bibelgesellschaft1Siehe, das hat alles mein Auge gesehen und mein Ohr gehört, und ich hab’s verstanden.2Was ihr wisst, das weiß ich auch, und ich bin nicht geringer als ihr.3Doch ich wollte gern zu dem Allmächtigen reden und wollte rechten mit Gott.4Aber ihr seid Lügentüncher und seid alle unnütze Ärzte.5Wollte Gott, dass ihr geschwiegen hättet, so wäret ihr weise geblieben. (Spr 17,28)6Hört doch, wie ich mich verantworte, und merkt auf die Streitsache, von der ich rede!7Wollt ihr Gott verteidigen mit Unrecht und Trug für ihn reden?8Wollt ihr für ihn Partei ergreifen? Wollt ihr Gottes Sache vertreten?9Wird’s euch auch wohlgehen, wenn er euch verhören wird? Meint ihr, dass ihr ihn täuschen werdet, wie man einen Menschen täuscht?10Er wird euch hart zurechtweisen, wenn ihr heimlich Partei ergreift.11Werdet ihr euch nicht entsetzen, wenn er sich erhebt, und wird sein Schrecken nicht über euch fallen?12Was ihr zu bedenken gebt, sind Sprüche aus Asche; eure Bollwerke werden zu Lehmhaufen.13Schweigt still und lasst mich reden; es komme über mich, was da will.14Was soll ich mein Fleisch mit meinen Zähnen festhalten und mein Leben aufs Spiel setzen?15Siehe, auch wenn er mich umbringt, warte ich auf ihn; fürwahr, ich will meine Wege vor ihm verantworten.16Auch das muss mir zum Heil sein; denn es kommt kein Ruchloser vor ihn.17Hört meine Rede und was ich darlege, mit euren Ohren!18Siehe, ich bin zum Rechtsstreit gerüstet; ich weiß, dass ich recht behalten werde.19Wer ist, der mit mir rechten könnte? Denn dann wollte ich schweigen und zugrunde gehen.20Nur zweierlei tu mir nicht, so will ich mich vor dir nicht verbergen:21Lass deine Hand fern von mir sein, und dein Schrecken erschrecke mich nicht; (Hi 9,34)22dann rufe, ich will dir antworten, oder ich will reden, dann antworte du mir!23Wie groß ist meine Schuld und Sünde? Lass mich wissen meine Übertretung und Sünde.24Warum verbirgst du dein Antlitz und hältst mich für deinen Feind? (Hi 19,11)25Willst du ein verwehendes Blatt schrecken und einen dürren Halm verfolgen,26dass du so Bitteres über mich verhängst und über mich bringst die Sünden meiner Jugend? (Ps 25,7)27Du hast meinen Fuß in den Block gelegt und hast acht auf alle meine Pfade und zeichnest meine Fußstapfen nach,28der ich doch wie Moder vergehe und wie ein Kleid, das die Motten fressen.
Hiobs Warnung der Freunde vor der Gerechtigkeit Gottes – Vorsichtige Aufforderung an Gott zum Rechtsstreit
1Siehe, das alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr gehört und sich gemerkt.2Soviel ihr erkannt habt, habe ich auch erkannt, ich stehe nicht hinter euch zurück. (Hi 12,3; Hi 15,9)3Doch ich will zum Allmächtigen reden, und vor Gott will ich mich verteidigen. (Hi 13,15; Hi 23,3)4Ihr dagegen seid Lügendichter[1], Kurpfuscher, ihr alle! (Hi 6,15; Hi 16,2)5Hieltet ihr euch doch still! Das würde euch zur Weisheit gereichen.6Hört doch meine Entgegnung und achtet auf die Streitreden meiner Lippen!7Wollt ihr für Gott Verkehrtes vorbringen und für ihn Falsches vortragen? (2Kön 10,18)8Wollt ihr seine Partei ergreifen[2], oder wollt ihr für Gott den Rechtsstreit führen?9Wird es gut für euch sein, wenn er euch erforscht? Oder wollt ihr ihn täuschen, wie man einen Menschen täuscht? (Apg 5,4)10Hart zurechtweisen wird er euch, wenn ihr insgeheim die Person anseht[3]. (2Chr 19,7)11Wird seine Hoheit euch nicht aufschrecken und sein Schrecken nicht auf euch fallen?12Was ihr vorbringt[4], sind Sprüche von Asche, eure Bollwerke[5] erweisen sich als Bollwerke aus Lehm. (Hi 21,34)13Schweigt still vor mir, und ich will reden, was auch über mich ergehen möge! (Hi 7,11)14Warum sollte ich mein Fleisch zwischen meine Zähne nehmen und mein Leben in meine Hand legen?[6]15Siehe, er wird mich töten, ich will auf ihn warten[7], nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht rechtfertigen. (Hi 13,3)16Schon das wird mir zur Rettung sein, denn kein Ruchloser darf vor sein Angesicht kommen. (Mt 7,23)17Hört, hört meine Rede, und meine Darlegung dringe in eure Ohren! (Hi 21,2)18Siehe doch, ich habe den Rechtsfall vorgebracht, ich habe erkannt, dass ich recht behalten werde.19Wer ist der, der mit mir den Rechtsstreit führen könnte? Denn dann wollte ich schweigen und verscheiden. (Jes 50,8)20Nur zweierlei tue nicht mit mir, dann werde ich mich nicht vor deinem Angesicht verbergen! (Hi 9,34)21Entferne deine Hand von mir, und dein Schrecken soll mich nicht ängstigen!22Dann rufe, und ich will antworten, oder ich will reden, und du erwidere mir! (Hi 14,15; Hi 31,35)23Wie viele Sünden und Vergehen habe ich? Lass mich mein Verbrechen und mein Vergehen wissen! (Hi 6,24; Hi 10,2)24Warum verbirgst du dein Angesicht und hältst mich für deinen Feind? (Hi 10,16; Hi 16,9; Hi 19,11; Hi 30,21; Hi 33,10; Ps 44,24)25Willst du ein verwehtes Blatt erschrecken und einem dürren Halm nachjagen?26Denn Bitteres verhängst[8] du über mich, und die Sünden meiner Jugend lässt du mich entgelten. (1Kön 17,18; Ps 25,7; Jer 31,19)27Und meine Füße legst du in den Block und beobachtest all meine Pfade, zeichnest dir die Sohlen[9] meiner Füße auf, (Hi 3,23; Hi 14,16)28da ich doch wie Moder zerfalle[10], wie ein Kleid, das die Motte zerfressen hat. (Hi 7,5; Ps 39,12; Jak 5,2)
Hiob 13
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz Vanheiden1Schaut, das alles hat mein Auge gesehen, / mein Ohr gehört, und mein Verstand nahm es auf.2Was ihr da wisst, das weiß ich auch, / ich falle nicht hinter euch zurück.“
Überheblich: Gott soll mein Richter sein, nicht ihr!
3„Doch zum Allmächtigen will ich reden, / will mich verteidigen vor ihm!4Ihr habt doch nur Pflaster aus Lügen, / Pfuschärzte seid ihr allesamt.5Wenn ihr doch endlich still sein wolltet, / dann hielt man euch noch für gescheit!6Hört euch meine Rechtfertigung an, / merkt auf den Streit meiner Worte!7Wollt ihr Falsches reden für Gott / und Lügen vorbringen für ihn?8Wollt ihr für ihn Partei ergreifen, / Gottes Anwälte gegen mich sein?9Wird es gut für euch sein, wenn er euch erforscht? / Lässt er sich von euch täuschen wie ein Mensch?10Tadeln, ja tadeln wird er euch, / wenn ihr heimlich Partei ergreift.11Erschreckt ihr nicht vor seiner Majestät, / wird die Angst vor ihm euch nicht packen?12Eure Sätze sind nur Sprüche aus Staub, / und eure Schilde bestehen aus Ton.13Seid still, ich will jetzt reden, / mag über mich kommen, was will.14Und wenn ich mich selbst zerfleische, / ich setze mein Leben aufs Spiel!15Und wenn er mich tötet, ich warte darauf / und verantworte mein Leben vor ihm.16Schon darin sehe ich mein Heil, / denn kein Schurke hat Zutritt bei ihm.17Hört mir nur ganz aufmerksam zu, / dass meine Erklärung auch in eure Ohren dringt.18Seht, ich bin für den Rechtsstreit gerüstet, / und ich weiß, ich bekomme Recht!19Wer könnte den Prozess gewinnen gegen mich? / Dann wollte ich schweigen und gäbe meinen Geist auf.“
Bitter: Gott, quäle mich doch nicht!
20„Nur zweierlei tu mir nicht an, / dann verberge ich mich nicht vor dir:21Nimm deine schwere Hand von mir weg, / und dein Schrecken befalle mich nicht!'22Dann kannst du rufen, und ich antworte dir, / oder ich rede, und du antwortest mir.23Wie groß ist meine Schuldenlast bei dir? / Was sind meine Vergehen und Sünden?24Warum verbirgst du dein Gesicht, / behandelst mich wie deinen Feind?25Willst du ein verwehtes Blatt verschrecken, / verfolgst du einen dürren Halm?26Denn Bitteres teilst du mir zu; / für meine Jugendsünden lässt du mich büßen.27Du steckst meine Füße in den Block,[1] / beobachtest all meine Wege / und grenzt mich ein auf Schritt und Tritt,28obwohl ich doch wie Moder zerfalle, / wie ein Gewand, das die Motte zerfraß.“