Jeremia 36

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah dies Wort zu Jeremia vom HERRN: (Jer 25,1)2 Nimm eine Schriftrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu dir geredet habe über Israel, über Juda und über alle Völker von der Zeit an, da ich zu dir geredet habe, nämlich von der Zeit Josias an bis auf diesen Tag. (Jer 25,3)3 Vielleicht wird das Haus Juda, wenn sie hören von all dem Unheil, das ich ihnen zu tun gedenke, sich bekehren, ein jeder von seinem bösen Wege, damit ich ihnen ihre Schuld und Sünde vergeben kann. (Jer 26,3)4 Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas. Und Baruch schrieb auf eine Schriftrolle alle Worte des HERRN, die er zu Jeremia geredet hatte, wie Jeremia sie ihm sagte. (Jer 32,12; Jer 45,1)5 Und Jeremia gebot Baruch und sprach: Mir ist’s verwehrt, ich kann nicht in des HERRN Haus gehen.6 Du aber geh hin und lies die Schriftrolle, auf die du des HERRN Worte, wie ich sie dir gesagt habe, geschrieben hast, dem Volk vor im Hause des HERRN am Fasttage, und du sollst sie auch lesen vor den Ohren aller Judäer, die aus ihren Städten hereinkommen.7 Vielleicht werden sie sich mit Beten vor dem HERRN demütigen und sich bekehren, ein jeder von seinem bösen Wege; denn der Zorn und Grimm ist groß, den der HERR diesem Volk angedroht hat.8 Und Baruch, der Sohn Nerijas, tat alles, wie ihm der Prophet Jeremia befohlen hatte, dass er die Worte des HERRN aus der Schriftrolle vorläse im Hause des HERRN.9 Es begab sich aber im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monat, dass man ein Fasten ausrief vor dem HERRN für alles Volk zu Jerusalem und für alles Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem kam.10 Und Baruch las aus der Schriftrolle die Worte Jeremias vor im Hause des HERRN, in der Kammer Gemarjas, des Sohnes Schafans, des Schreibers, im oberen Vorhof bei dem neuen Tor am Hause des HERRN, vor dem ganzen Volk. (2Kön 22,3)11 Als nun Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, alle Worte des HERRN gehört hatte aus der Schriftrolle,12 ging er hinab in des Königs Haus in die Kanzlei. Und siehe, dort saßen alle Oberen: Elischama, der Schreiber, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, und Zidkija, der Sohn Hananjas, samt allen andern Oberen. (Jer 26,22)13 Und Michaja berichtete ihnen alle Worte, die er gehört hatte, als Baruch dem Volk aus der Schriftrolle vorlas.14 Da sandten alle Oberen Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm die Schriftrolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, mit dir und komm! Und Baruch, der Sohn Nerijas, nahm die Schriftrolle mit sich und kam zu ihnen.15 Und sie sprachen zu ihm: Setze dich und lies vor, dass wir’s hören! Und Baruch las ihnen vor.16 Und als sie alle die Worte hörten, entsetzten sie sich untereinander und sprachen zu Baruch: Wir müssen alle diese Worte dem König anzeigen.17 Und sie fragten Baruch: Sage uns, wie hast du alle seine Worte niedergeschrieben?18 Baruch sprach zu ihnen: Jeremia hat mir alle diese Worte vorgesagt, und ich schrieb sie mit Tinte auf die Schriftrolle.19 Da sprachen die Oberen zu Baruch: Geh hin und verbirg dich mit Jeremia, dass niemand wisse, wo ihr seid!20 Sie aber gingen hinein zum König in den Vorhof und ließen die Schriftrolle verwahren in der Kammer Elischamas, des Schreibers, und teilten dem König alle diese Worte mit.21 Da sandte der König den Jehudi, die Schriftrolle zu holen. Der nahm sie aus der Kammer Elischamas, des Schreibers. Und Jehudi las dem König vor und allen Oberen, die bei dem König standen.22 Der König aber saß im Winterhause vor dem Kohlenbecken; denn es war im neunten Monat.23 Sooft nun Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt er sie ab mit einem Schreibmesser und warf sie ins Feuer, das im Kohlenbecken war, bis die ganze Schriftrolle im Feuer verbrannt war.24 Und niemand entsetzte sich und zerriss seine Kleider, weder der König noch seine Großen, die doch alle diese Worte gehört hatten. (2Kön 22,11)25 Und obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja den König baten, er möge die Schriftrolle nicht verbrennen, hörte er nicht auf sie.26 Dazu gebot der König Jerachmeel, dem Königssohn, und Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, sie sollten Baruch, den Schreiber, und Jeremia, den Propheten, ergreifen. Aber der HERR hatte sie verborgen.27 Nachdem der König die Schriftrolle verbrannt hatte, auf die Baruch die Worte geschrieben hatte, wie Jeremia sie ihm sagte, geschah des HERRN Wort zu Jeremia:28 Nimm dir eine neue Schriftrolle und schreibe darauf alle vorigen Worte, die auf der ersten Schriftrolle standen, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat.29 Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der HERR: Du hast diese Schriftrolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben, dass der König von Babel kommen und dies Land verderben werde, sodass weder Menschen noch Vieh mehr darin sein werden? (Jer 7,20; Jer 9,9; Jer 25,8)30 Darum, so spricht der HERR über Jojakim, den König von Juda: Es soll keiner von den Seinen auf dem Thron Davids sitzen, und sein Leichnam soll hingeworfen liegen, am Tag in der Hitze und nachts im Frost. (Jer 22,19; Jer 22,30)31 Und ich will ihn und seine Nachkommen und seine Großen heimsuchen um ihrer Schuld willen, und ich will über sie und über die Bürger Jerusalems und über die in Juda kommen lassen all das Unheil, von dem ich zu ihnen geredet habe, und sie gehorchten doch nicht.32 Da nahm Jeremia eine andere Schriftrolle und gab sie Baruch, dem Sohn Nerijas, dem Schreiber. Der schrieb darauf, so wie ihm Jeremia vorsagte, alle Worte, die auf der Schriftrolle standen, die Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte; und es wurden zu ihnen noch viele ähnliche Worte hinzugetan.

Jeremia 36

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und es geschah im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, da geschah dieses Wort von dem HERRN zu Jeremia: (Jer 25,1; Jer 45,1)2 Nimm dir eine Schriftrolle und schreib darauf all die Worte, die ich zu dir geredet habe über Israel und über Juda und über alle Nationen, von dem Tag an, da ich zu dir geredet habe, von den Tagen Josias an bis auf diesen Tag! (Jes 30,8; Jer 25,15; Jer 30,2; Jer 36,18; Jer 45,1; Offb 1,11)3 Vielleicht wird das Haus Juda auf all das Unheil hören, das ich ihnen zu tun gedenke, dass sie umkehren, jeder von seinem bösen Weg, und ich ihre Schuld und ihre Sünde vergebe. – (Jer 18,8; Apg 3,19; Offb 2,5)4 Da rief Jeremia Baruch herbei, den Sohn des Nerija. Und Baruch schrieb aus dem Mund Jeremias all die Worte des HERRN, die er zu ihm geredet hatte, auf eine Schriftrolle. (Jes 30,8; Jer 30,2; Jer 32,12; Jer 36,18; Jer 45,1; Röm 16,22; Offb 1,11)5 Und Jeremia befahl dem Baruch: Ich bin verhindert, ich kann nicht in das Haus des HERRN gehen.6 So geh du hin und lies am Tag des Fastens aus der Rolle vor, was du aus meinem Mund geschrieben hast, die Worte des HERRN, vor den Ohren des Volkes im Haus des HERRN am Tag des Fastens. Auch sollst du sie vor den Ohren aller Judäer[1] lesen, die aus ihren Städten kommen. (Jer 7,2)7 Vielleicht fällt ihr Flehen vor dem HERRN nieder, und sie kehren um, jeder von seinem bösen Weg; denn groß ist der Zorn und der Grimm, den der HERR diesem Volk angesagt hat. (2Kön 22,13; Joe 2,12)8 Und Baruch, der Sohn des Nerija, tat nach allem, was der Prophet Jeremia ihm befohlen hatte, indem er aus dem Buch die Worte des HERRN im Haus des HERRN vorlas.9 Und es geschah im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, im neunten Monat, da rief man zu einem Fasten vor dem HERRN das ganze Volk in Jerusalem auf und das ganze Volk, das aus den Städten Judas nach Jerusalem kam. (2Chr 20,3; Jes 58,1; Joe 1,14)10 Da las Baruch aus dem Buch die Worte Jeremias vor im Haus des HERRN, in der Zelle Gemarjas, des Sohnes Schafans, des Schreibers, im oberen Vorhof, im Eingang des neuen Tores am Haus des HERRN vor den Ohren des ganzen Volkes. (2Kön 22,3; Jer 26,24)11 Und Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, hörte alle Worte des HERRN aus dem Buch, (2Kön 22,3; Jer 26,24)12 und er ging zum Haus des Königs hinab in die Zelle des Schreibers. Und siehe, dort saßen alle Obersten[2]: Elischama, der Schreiber, und Delaja, der Sohn Schemajas, und Elnatan, der Sohn Achbors, und Gemarja, der Sohn Schafans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle ⟨anderen⟩ Obersten[3]. (2Kön 22,3; Jer 26,10; Jer 26,22; Jer 26,24)13 Und Michaja berichtete ihnen all die Worte, die er gehört hatte, als Baruch vor den Ohren des Volkes aus dem Buch vorlas.14 Da sandten alle Obersten[4] Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen ⟨ihm⟩ sagen: Die Rolle, aus der du vor den Ohren des Volkes vorgelesen hast, nimm sie in deine Hand und komm! Da nahm Baruch, der Sohn Nerijas, die Rolle in seine Hand und kam zu ihnen.15 Und sie sagten zu ihm: Setz dich doch und lies sie vor unseren Ohren vor! Da las Baruch vor ihren Ohren vor.16 Und es geschah, als sie all die Worte gehört hatten, sahen sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: Wir müssen dem König all diese Worte berichten. (2Kön 22,11; Jer 23,9; Jer 36,24)17 Und sie fragten Baruch: Teile uns doch mit, wie du all diese Worte aus seinem Mund aufgeschrieben hast!18 Da sprach Baruch zu ihnen: Aus seinem Mund sagte er mir all diese Worte vor, und ich schrieb sie mit Tinte in das Buch. (Jer 36,4)19 Und die Obersten[5] sagten zu Baruch: Geh, verbirg dich, du und Jeremia, dass niemand erkennt, wo ihr seid! (Spr 28,12; Jer 26,24)20 Und sie gingen zum König in den Hof[6]. Die Rolle aber hatten sie in der Zelle des Schreibers Elischama niedergelegt. Und sie berichteten all die Worte vor den Ohren des Königs.21 Da sandte der König den Jehudi, die Rolle zu holen. Und er holte sie aus der Zelle des Schreibers Elischama. Und Jehudi las sie vor den Ohren des Königs und vor den Ohren aller Obersten[7], die um den König standen. (2Kön 22,10)22 Der König aber saß im Winterhaus – ⟨es war⟩ im neunten Monat –, und das Feuer im Kohlenbecken war[8] vor ihm angezündet. (Esr 10,9; Am 3,15)23 Und es geschah, sooft Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, zerschnitt sie der König[9] mit dem Schreibermesser und warf sie in das Feuer, das auf dem Kohlenbecken war, bis die ganze Rolle im Feuer auf dem Kohlenbecken vernichtet war. (Ps 50,17)24 Aber der König und alle seine Knechte, die all diese Worte hörten, erschraken nicht und zerrissen ihre Kleider nicht. (2Mo 7,23; 1Kön 21,27; 2Kön 22,11; Ps 36,2; Jer 36,16)25 Und obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja in den König drangen, dass er die Rolle nicht verbrennen solle, hörte er nicht auf sie.26 Und der König befahl Jerachmeel, dem Königssohn[10], und Seraja, dem Sohn des Asriël, und Schelemja, dem Sohn des Abdeel, den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia festzunehmen. Aber der HERR hatte sie verborgen. (1Kön 22,26; 2Kön 11,2; 2Chr 18,26; Ps 105,15; Jer 26,24; Jer 38,6)27 Und das Wort des HERRN geschah zu Jeremia, nachdem der König die Rolle und die Worte, die Baruch aus dem Mund Jeremias aufgeschrieben, verbrannt hatte:28 Nimm dir noch einmal eine Rolle, eine andere, und schreibe darauf all die vorigen Worte, die auf der vorigen Rolle waren, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat.29 Und über Jojakim, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht der HERR: Du hast diese Rolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben: Der König von Babel wird ganz bestimmt kommen und dieses Land zerstören und aus ihm Menschen und Vieh verschwinden lassen? (Jer 21,7; Jer 32,3)30 Darum, so spricht der HERR über Jojakim, den König von Juda: Er wird niemanden ⟨als Nachkommen⟩ haben, der auf dem Thron Davids sitzt. Und seine Leiche wird hingeworfen bleiben der Hitze bei Tag und der Kälte bei Nacht. (Pred 6,3; Jer 22,18; Jer 22,30)31 Und ich will an ihm und an seinen Nachkommen und an seinen Knechten ihre Schuld heimsuchen und will über sie und über die Bewohner von Jerusalem und über die Männer von Juda all das Unglück bringen, das ich über sie geredet habe; aber sie haben nicht gehört. – (Ps 94,23; Jer 19,15; Hes 7,8)32 Da nahm Jeremia eine andere Rolle und gab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohn des Nerija. Und er schrieb darauf aus dem Mund Jeremias alle Worte des Buches, das Jojakim, der König von Juda, im Feuer verbrannt hatte. Und es wurden noch viele Worte wie diese hinzugefügt.

Jeremia 36

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Im 4. Regierungsjahr[1] des Königs Jojakim Ben-Joschija von Juda kam das Wort Jahwes zu Jeremia:2 „Nimm dir eine Schriftrolle und schreib alles hinein, was ich dir über Israel, Juda und all die anderen Völker gesagt habe, und zwar von dem Tag an, als ich zur Zeit Joschijas das erste Mal zu dir geredet habe, bis heute.3 Vielleicht werden die Judäer umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf, und ich kann ihnen ihre Schuld und Sünde vergeben.“4 Da rief Jeremia Baruch Ben-Nerija herbei und diktierte ihm alles, was Jahwe ihm gesagt hatte. Baruch schrieb es in eine Schriftrolle.5 Dann gab Jeremia ihm folgenden Auftrag: „Mir wurde es untersagt, das Haus Jahwes zu betreten.6 Darum geh du am nächsten Fasttag[2] hin und lies aus der Schriftrolle die Worte Jahwes vor, die ich dir diktiert habe. Auch die Judäer, die aus ihren Städten kommen, sollen es hören.7 Vielleicht werden sie den Herrn anflehen und von ihren bösen Wegen umkehren, denn Jahwe ist voller Zorn über sie und hat diesem Volk furchtbare Strafen angedroht.“8 Baruch Ben-Nerija tat alles, was der Prophet Jeremia ihm befohlen hatte, und las die Worte Jahwes im Tempel vor.9 Es war im Dezember[3] des fünften Regierungsjahres von König Jojakim. Das ganze Volk von Jerusalem und aus den Städten Judas war zu einem Fasten vor Jahwe in Jerusalem zusammengerufen worden.10 Baruch las im Haus Jahwes die Worte Jeremias vor. Das geschah öffentlich im Aufenthaltsraum des Staatsschreibers Gemarja Ben-Schafan im oberen Vorhof des Tempels am Eingang des neuen Tores.11 Als Michaja, der Sohn Gemarjas und Enkel Schafans, die Worte Jahwes aus der Schriftrolle hörte,12 lief er zum Königspalast hinunter. Im Amtszimmer des Staatsschreibers saßen gerade alle Oberen zusammen: der Staatsschreiber Elischama, Delaja Ben-Schemaja, Elnatan Ben-Achbor, Gemarja Ben-Schafan, Zidkija Ben-Hananja und weitere hohe Beamte.13 Michaja berichtete ihnen, was Baruch dem Volk aus der Schriftrolle vorgelesen hatte.14 Da schickten die Oberen Jehudi Ben-Netanja, den Enkel von Schelemja Ben-Kuschi, zu Baruch mit dem Befehl: „Nimm die Rolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, und komm mit!“ Baruch gehorchte und kam mit der Schriftrolle zu den Oberen.15 Die sagten zu ihm: „Setz dich doch und lies uns die ganze Rolle vor.“16 Als sie alles gehört hatten, sahen sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: „Das müssen wir dem König unbedingt berichten!“17 Sie fragten ihn noch: „Wie bist du dazu gekommen, dies alles von Jeremia aufzuschreiben?“18 Baruch erwiderte: „Er hat mir jedes Wort diktiert, und ich schrieb alles mit Tinte in die Rolle!“19 „Ihr müsst euch verstecken, du und Jeremia“, sagten die Oberen. „Niemand darf wissen, wo ihr seid!“20 Dann gingen sie in den Innenhof zum König und berichteten ihm alles. Die Rolle hatten sie aber im Amtszimmer des Staatsschreibers Elischama gelassen.21 Der König schickte Jehudi, um sie zu holen. Der tat es und las die Schriftrolle dem König und den Würdenträgern vor, die um ihn herumstanden.22 Weil es Dezember war, hielt sich der König im Winterhaus auf. Vor ihm stand ein Kohlenbecken, in dem ein Feuer brannte.23 Immer wenn Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König sie mit einem scharfen Messer ab und warf sie ins Feuer, bis die ganze Schriftrolle verbrannt war.24 Weder der König noch seine Würdenträger erschraken über das, was sie hörten. Keiner riss sein Obergewand ein.[4]25 Dabei hatten Elnatan, Delaja und Gemarja den König dringend gebeten, die Rolle nicht zu verbrennen. Aber er hörte nicht auf sie,26 sondern befahl seinem Sohn Jerachmeël sowie Seraja Ben-Asriël und Schelemja Ben-Abdeël, den Propheten Jeremia und seinen Schreiber Baruch festzunehmen. Doch Jahwe hielt sie verborgen.27 Nachdem der König die Schriftrolle verbrannt hatte, auf der die Worte standen, die Baruch nach dem Diktat Jeremias niedergeschrieben hatte, kam das Wort Jahwes zu Jeremia:28 „Nimm dir eine neue Rolle und schreib alles hinein, was in der ersten stand, die König Jojakim verbrannt hat.29 Über König Jojakim von Juda aber sollst du sagen: 'So spricht Jahwe: Du hast die Schriftrolle verbrannt und dich darüber empört, dass Jeremia geschrieben hat, der König von Babylon würde dieses Land ganz bestimmt verwüsten und Menschen und Vieh daraus vertreiben.30 Darum spricht Jahwe über König Jojakim von Juda: Er wird keinen Nachkommen haben, der ihm auf dem Thron Davids folgt, und seine Leiche wird einfach irgendwo hingeworfen werden und der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht ausgesetzt sein.31 Ich werde ihn, seine Nachkommen und seine Diener wegen ihrer Schuld zur Rechenschaft ziehen. Ich werde all das Unglück über die Bewohner Jerusalems und die Leute von Juda bringen, das ich ihnen angedroht habe, ohne dass sie darauf reagiert hätten.'“32 Da gab Jeremia seinem Schreiber Baruch eine neue Schriftrolle. Dieser schrieb nach dem Diktat Jeremias noch einmal alles auf, was schon in der ersten Rolle stand, die König Jojakim ins Feuer geworfen hatte. Und es wurden noch viele ähnliche Worte hinzugefügt.

Jeremia 36

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Im vierten Jahr der Herrschaft Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda[1], gab der HERR Jeremia folgende Botschaft: (Jer 25,1; Jer 45,1)2 »Nimm eine Schriftrolle und schreib alle Worte auf, die ich zu dir über Israel, Juda und die anderen Völker geredet habe. Beginn mit der ersten Botschaft aus der Zeit Josias und schreib alles auf, was ich dir bis zum heutigen Tag gesagt habe. (Jer 1,2; Jer 25,9; Sach 5,1)3 Vielleicht nehmen die Männer Judas dann das Unheil ernst, das ich ihnen angedroht habe, und kehren von ihren bösen Wegen um, damit ich ihnen ihre Schuld und ihre bösen Taten vergeben kann.« (Jes 55,7; Jer 18,8; Jer 26,3; Mk 4,12; Apg 3,19)4 Daraufhin ließ Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas, holen, und dieser schrieb nach Jeremias Diktat alle Weissagungen, die der HERR ihm gegeben hatte, in einer Schriftrolle auf. (Jer 32,12; Hes 2,9)5 Dann beauftragte Jeremia Baruch und sagte zu ihm: »Ich lebe hier als Gefangener und kann deshalb nicht in den Tempel des HERRN gehen. (Jer 32,2)6 So geh nun du an einem Fastentag in den Tempel des HERRN und lies dem Volk die Botschaften des HERRN, die du nach meinem Diktat auf diese Rolle geschrieben hast, laut und deutlich vor. Lies sie auch allen Judäern vor, die aus ihren Städten in den Tempel kommen. (Sach 8,19)7 Vielleicht flehen sie dann zum HERRN um Gnade und kehren von ihren falschen Wegen um. Denn der Zorn und die Erbitterung des HERRN sind groß, mit denen er diesem Volk gedroht hat.« (1Kön 8,33; 2Kön 22,13; Jer 26,3)8 Baruch, der Sohn Nerijas, tat genau das, was der Prophet Jeremia ihm befohlen hatte, und las dem Volk im Tempel alle Worte des HERRN vor.9 Das geschah am Tag des ausgerufenen heiligen Fastens im neunten Monat des fünften Jahres der Herrschaft König Jojakims[2], des Sohnes Josias. An diesem Tag hatte man die ganze Bevölkerung Jerusalems und die aller anderen Städte Judas, die nach Jerusalem gekommen waren, zum Fasten aufgerufen, um den HERRN gnädig zu stimmen.10 Baruch las Jeremias Worte im Tempel, im Zimmer von Gemarja, dem Sohn Schafans, des Schreibers, allen versammelten Männern laut vor. Dieser Raum lag im oberen Vorhof des Tempels, direkt beim neuen Tor. (Jer 26,10)11 Als Michaja, der Sohn Gemarjas und Enkel Schafans, alle Botschaften des HERRN gehört hatte, die Baruch aus der Schriftrolle vorgelesen hatte,12 ging er zum königlichen Palast hinunter, in das Zimmer des Staatsschreibers. Dort saßen alle führenden Minister beieinander: Elischama, der Staatsschreiber, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle anderen wichtigen Männer. (Jer 26,22)13 Michaja berichtete ihnen alles, was Baruch dem Volk vorgelesen hatte. (2Kön 22,9)14 Da schickten die Beamten Jehudi, den Sohn Netanjas, Enkel des Schelemja und Urenkel des Kuschi, er sollte Baruch bitten, zu ihnen zu kommen und alle Botschaften, die er im Tempel öffentlich verlesen habe, auch ihnen vorzulesen. Baruch nahm seine Schriftrolle und ging zu ihnen.15 Die Minister baten ihn: »Setz dich zu uns und lies auch uns die Rolle vor.« Und Baruch las ihnen alles vor.16 Als sie alle Botschaften gehört hatten, sahen sie sich entsetzt an und sagten zu Baruch: »Das müssen wir unbedingt dem König melden!« (Am 7,10; Apg 24,25)17 Dann fragten sie ihn: »Sag uns doch: Wie kamst du dazu, diese Worte Jeremias aufzuschreiben?«18 Baruch erklärte ihnen: »Jeremia selbst hat sie mir Wort für Wort diktiert, und ich habe alles mit Tinte auf dieses Papier geschrieben.« (Jer 36,4)19 Daraufhin warnten die Minister Baruch: »Versteckt euch, du und Jeremia. Es ist am sichersten, wenn niemand weiß, wo ihr euch aufhaltet.« (1Kön 17,3; 1Kön 18,4; Jer 26,20)20 Dann ließen sie die Rolle im Zimmer des Schreibers Elischama zurück und gingen in den königlichen Palast, um dem König Bericht zu erstatten.21 Der König schickte Jehudi, dass er die Rolle hole. Jehudi brachte sie aus dem Raum des Schreibers Elischama und las sie dem König in Anwesenheit aller seiner Minister vor. (2Kön 22,9; 2Chr 34,18; Hes 2,4)22 Der König hielt sich zu der Zeit in seinem Winterpalast auf – es war der neunte Monat[3] – und wärmte sich vor einem Kohlebecken, in dem ein Feuer brannte. (Am 3,15)23 Jedes Mal, wenn Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König diese mit einem Schreibermesser von der Schriftrolle ab und warf den Abschnitt in die Flammen, bis schließlich die gesamte Rolle vernichtet war.24 Weder der König noch seine Minister erschraken, als Jehudi diese Worte verlas. Sie zerrissen auch nicht ihre Kleider vor Trauer oder Scham. (2Kön 19,1; Ps 36,2; Apg 5,34)25 Elnatan, Delaja und Gemarja baten zwar den König eindringlich, die Rolle unter keinen Umständen zu vernichten; der König tat ihre Einwände jedoch einfach ab.26 Stattdessen schickte der König seinen Sohn Jerachmeel mit Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, um den Schreiber Baruch und Jeremia zu verhaften. Doch der HERR hielt sie versteckt. (1Kön 19,1; Jer 15,20)27 Nachdem der König die Rolle verbrannt hatte, die Baruch gemäß den Worten Jeremias geschrieben hatte, gab der HERR Jeremia eine weitere Botschaft. Er sprach:28 »Nimm noch einmal eine Rolle. Schreib auf sie genau die gleichen Worte wie die, die auf der Schriftrolle geschrieben waren, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat. (Jer 28,13; Sach 1,5)29 Über Jojakim, den König von Juda, sollst du aber folgende Drohung aussprechen: ›Das spricht der HERR: Du hast die Rolle verbrannt und Jeremia vorgeworfen: »Wie kannst du es wagen, solche Worte schreiben zu lassen, dass der König von Babel ganz gewiss kommen wird, um dieses Land zu zerstören und alle Menschen und das ganze Vieh fortzujagen?« (5Mo 29,19; Jes 30,10; Jes 45,9; Jer 25,8; Jer 26,9)30 Deshalb spricht der HERR über König Jojakim von Juda: Keiner seiner Nachkommen wird ihm auf dem Thron Davids nachfolgen. Sein Leichnam soll unbegraben hingeworfen werden und der Hitze des Tages genauso schutzlos ausgesetzt sein wie dem Frost in der Nacht. (2Kön 24,12; Jer 22,30)31 Ich will ihn, seine Nachkommen und alle seine Handlanger für ihre bösen Taten bestrafen. Über sie, die Bewohner Jerusalems und alle Männer von Juda soll das Unheil hereinbrechen, das ich ihnen angekündigt habe – ihr wolltet ja nicht hören!‹« (5Mo 28,15; Spr 29,1; Jer 19,15)32 Da nahm Jeremia eine neue Rolle und diktierte seinem Schreiber Baruch alle Botschaften noch einmal. Jener schrieb alles genau so auf, wie es in der Rolle gestanden hatte, die König Jojakim im Feuer verbrannt hatte, und wie Jeremia es ihm diktierte. Doch diesmal fügte Jeremia noch weitere, ähnliche Worte hinzu. (2Mo 34,1)

Jeremia 36

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Im 4. Regierungsjahr von König Jojakim, dem Sohn von Josia, sprach der HERR zu Jeremia:2 »Nimm eine Schriftrolle und schreib alle Botschaften auf, die ich dir für Israel, Juda und die anderen Völker gegeben habe, von der Regierungszeit Josias an bis zum heutigen Tag!3 Wenn die Bewohner Judas von dem Unheil hören, das ich über sie bringen will, werden sie vielleicht von ihren falschen Wegen umkehren und ihr Leben ändern. Dann will ich ihre Schuld und ihre Sünde vergeben.«4 Da rief Jeremia Baruch, den Sohn von Nerija, zu sich und diktierte ihm alles, was der HERR zu ihm gesprochen hatte. Baruch schrieb es auf eine Schriftrolle.5 Dann gab Jeremia ihm den Auftrag: »Ich darf den Tempel nicht mehr betreten.6 Darum geh du dorthin und lies die Worte des HERRN vor, so wie ich sie dir diktiert habe! Alle Einwohner Jerusalems und der anderen Städte Judas sollen sie hören, wenn sie sich am Fastentag im Tempel versammeln.7 Vielleicht flehen sie dann den HERRN um Gnade an und kehren von ihren falschen Wegen um, denn der HERR ist voller Zorn über sie und hat ihnen großes Unheil angedroht.«8 Baruch befolgte Jeremias Anweisungen und verkündete die Botschaft des HERRN im Tempel.9 Im 9. Monat des 5. Regierungsjahres von Jojakim, dem Sohn von Josia, hatte man nämlich das ganze Volk zum Fasten aufgerufen, um den HERRN um Gnade zu bitten. Viele Menschen aus Jerusalem und den anderen Städten Judas waren dazu in den Tempel gekommen.10 Baruch las Jeremias Worte vor den versammelten Israeliten vor, und alle hörten gespannt zu. Er saß in der Kammer von Gemarja, der ein Sohn des Hofsekretärs Schafan war; die Kammer lag am oberen Vorhof, dicht beim Neuen Tor des Tempels.11 Als Michaja, ein Sohn von Gemarja und Enkel von Schafan, die Worte des HERRN hörte,12 lief er zum Königspalast und ging in den Raum des Hofsekretärs. Dort saßen alle führenden Männer beieinander: der Hofsekretär Elischama, Delaja, der Sohn von Schemaja, Elnatan, der Sohn von Achbor, Gemarja, der Sohn von Schafan, Zedekia, der Sohn von Hananja, und die übrigen hohen Würdenträger.13 Michaja berichtete ihnen, was Baruch vor allen Leuten aus der Schriftrolle vorgelesen hatte.14 Da schickten die führenden Männer einen Mann namens Jehudi, den Sohn von Netanja, Enkel von Schelemja und Urenkel von Kuschi, zu Baruch und ließen ihm sagen: »Komm zu uns und bring die Schriftrolle mit!« Baruch nahm sie und ging zu ihnen.15 »Setz dich und lies uns daraus vor«, baten sie ihn. Und so las Baruch ihnen alles vor.16 Als die Männer die Weissagungen hörten, schauten sie sich entsetzt an und sagten zu Baruch: »Wir müssen das unbedingt dem König melden!17 Wie bist du dazu gekommen, dies alles aufzuschreiben? Hat Jeremia dir das gesagt?«18 »Jeremia hat mir jedes Wort diktiert«, antwortete Baruch, »und ich habe alles mit Tinte auf dieser Schriftrolle niedergeschrieben.«19 »Ihr müsst euch verstecken, du und Jeremia«, rieten die Männer. »Niemand darf wissen, wo ihr seid!«20 Sie bewahrten die Rolle im Raum des Hofsekretärs Elischama auf, gingen in den inneren Hof des Palasts und erstatteten dem König Bericht.21 Jojakim ließ Jehudi die Schriftrolle aus dem Raum von Elischama holen. Dann las Jehudi sie dem König und den führenden Männern vor, die sich um ihn versammelt hatten.22 Weil es der 9. Monat des Jahres war, saß der König im Winterhaus, und vor ihm stand ein Kohlenbecken, in dem ein Feuer brannte.23 Sobald Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, schnitt der König sie mit einem Federmesser ab und warf sie ins Feuer, bis er die ganze Schriftrolle verbrannt hatte.24 Weder der König noch seine Würdenträger waren entsetzt über das, was sie gehört hatten; niemand zerriss in Trauer sein Gewand.25 Nur Elnatan, Delaja und Gemarja flehten den König an, die Schriftrolle nicht zu verbrennen, aber er hörte nicht auf sie.26 Er befahl dem Prinzen Jerachmeel sowie Seraja, dem Sohn von Asriël, und Schelemja, dem Sohn von Abdeel, sie sollten den Schreiber Baruch und den Propheten Jeremia gefangen nehmen. Aber der HERR sorgte dafür, dass man die beiden nicht fand.27 Nachdem der König die Schriftrolle verbrannt hatte, die Jeremia Baruch diktiert hatte, gab der HERR Jeremia den Auftrag:28 »Nimm eine andere Rolle und schreib noch einmal alle Botschaften nieder, die auf der ersten standen!29 Richte Jojakim aus: So spricht der HERR: Du hast die erste Rolle verbrannt und Jeremia gefragt: ›Warum kündigst du an, dass der König von Babylonien unser Land ganz bestimmt angreifen und zu einer Wüste machen wird, in der es keine Menschen und Tiere mehr gibt?‹30 Höre nun, König von Juda, was ich, der HERR, über dich sage: In Zukunft wird niemand aus deiner Familie mehr als Nachfolger von David über Juda regieren. Deine Leiche wird man draußen liegen lassen, tagsüber ist sie der Hitze und nachts der Kälte ausgesetzt.31 Ich bestrafe dich, deine Nachkommen und deine Würdenträger wegen eurer Schuld. Ja, über euch, über die Einwohner Jerusalems und alle Judäer lasse ich das Unheil hereinbrechen, das ich euch angedroht habe, denn ihr wolltet nicht auf mich hören!«32 Jeremia nahm eine andere Schriftrolle und gab sie dem Schreiber Baruch, dem Sohn von Nerija. Baruch schrieb nach Jeremias Anweisung alle Botschaften der alten Rolle nieder, die König Jojakim von Juda verbrannt hatte. Außerdem wurden noch viele ähnliche Weissagungen hinzugefügt.