1.Mose 19

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Die zwei Engel kamen nach Sodom am Abend; Lot aber saß zu Sodom unter dem Tor. Und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und neigte sich bis zur Erde (1Mo 18,22)2 und sprach: Siehe, liebe Herren, kehrt doch ein im Hause eures Knechts, bleibt über Nacht und lasst eure Füße waschen. Frühmorgens mögt ihr aufbrechen und eure Straße ziehen. Aber sie sprachen: Nein, wir wollen über Nacht im Freien bleiben.3 Da nötigte er sie sehr und sie kehrten zu ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl und backte ungesäuerte Brote, und sie aßen.4 Aber ehe sie sich legten, kamen die Männer der Stadt Sodom und umgaben das Haus, Jung und Alt, das ganze Volk aus allen Enden,5 und riefen Lot und sprachen zu ihm: Wo sind die Männer, die zu dir gekommen sind diese Nacht? Gib sie heraus, dass wir ihnen beiwohnen. (3Mo 18,22; Ri 19,22; Röm 1,27)6 Lot ging heraus zu ihnen vor die Tür und schloss die Tür hinter sich zu7 und sprach: Ach, liebe Brüder, tut nicht so übel!8 Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will ich euch herausgeben, und dann tut mit ihnen, was euch gefällt; aber diesen Männern tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Dachs gekommen.9 Sie aber sprachen: Weg mit dir! Und sprachen auch: Du bist der einzige Fremdling hier und willst regieren? Wohlan, wir wollen dich noch übler plagen als jene. Und sie drangen hart ein auf den Mann Lot. Doch als sie hinzuliefen und die Tür aufbrechen wollten, (2Petr 2,7)10 griffen die Männer hinaus und zogen Lot herein zu sich ins Haus und schlossen die Tür zu.11 Und sie schlugen die Leute vor der Tür des Hauses, Klein und Groß, mit Blindheit, sodass sie sich vergebens mühten, die Tür zu finden. (2Kön 6,18)12 Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du noch jemanden hier? Einen Schwiegersohn? Deine Söhne und Töchter? Wer noch zu dir gehört in der Stadt, den führe weg von dieser Stätte.13 Denn wir werden diese Stätte verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu verderben. (1Mo 18,20)14 Da ging Lot hinaus und redete mit den Männern, die seine Töchter heiraten sollten: Macht euch auf und geht aus diesem Ort, denn der HERR wird diese Stadt verderben. Die aber meinten, er scherze. (4Mo 16,21)15 Als nun die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sprachen: Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt.16 Als er aber zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt wieder los.17 Und als sie ihn hinausgebracht hatten, sprach der eine: Rette dein Leben und sieh nicht hinter dich, bleib auch nicht stehen in dieser ganzen Gegend. Auf das Gebirge rette dich, damit du nicht umkommst! (Mt 24,16)18 Aber Lot sprach zu ihnen: Ach nein, Herr!19 Siehe, dein Knecht hat Gnade gefunden vor deinen Augen, und du hast deine Barmherzigkeit groß gemacht, die du an mir getan hast, als du mich am Leben erhieltest. Ich kann mich nicht auf das Gebirge retten; es könnte mich sonst das Unheil ereilen, sodass ich stürbe.20 Siehe, da ist eine Stadt nahe, in die ich fliehen kann, und sie ist klein. Dahin will ich mich retten, dass ich am Leben bleibe. Ist sie nicht klein?[1]21 Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe auch darin dich angesehen, dass ich die Stadt nicht zerstöre, von der du geredet hast.22 Eile und rette dich dahin; denn ich kann nichts tun, bis du hineinkommst. Daher ist diese Stadt Zoar genannt.23 Und die Sonne war aufgegangen auf Erden, als Lot nach Zoar kam.24 Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen vom Himmel herab auf Sodom und Gomorra (5Mo 29,22; Ps 11,6; Jes 1,9; Jes 13,19; Am 4,11; Lk 17,29; 2Petr 2,6; Offb 14,10)25 und vernichtete die Städte und die ganze Gegend und alle Einwohner der Städte und was auf dem Lande gewachsen war.26 Und Lots Frau sah hinter sich und ward zur Salzsäule. (Lk 17,32)27 Abraham aber machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte,28 und wandte sein Angesicht gegen Sodom und Gomorra und alles Land dieser Gegend und schaute, und siehe, da ging ein Rauch auf vom Lande wie der Rauch von einem Ofen.29 Und es geschah, als Gott die Städte in der Gegend vernichtete, gedachte er an Abraham und geleitete Lot aus den Städten, die er zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte.30 Und Lot zog weg von Zoar und blieb auf dem Gebirge mit seinen beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; und so blieb er in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern.31 Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt und kein Mann ist mehr im Lande, der zu uns eingehen könnte nach aller Welt Weise.32 So komm, lass uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei ihm schlafen, dass wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater. (3Mo 18,7)33 Da gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und er ward’s nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.34 Am Morgen sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dass du hineingehst und dich zu ihm legst, damit wir uns Nachkommen schaffen von unserm Vater.35 Da gaben sie ihrem Vater auch diese Nacht Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auch auf und legte sich zu ihm; und er ward’s nicht gewahr, als sie sich legte noch als sie aufstand.36 So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater.37 Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag. (5Mo 2,9)38 Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi. Von dem kommen her die Ammoniter bis auf den heutigen Tag. (5Mo 2,19; 5Mo 23,4)

1.Mose 19

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom, als Lot ⟨gerade⟩ im Tor von Sodom saß. Und als Lot sie sah, stand er auf, ⟨ging⟩ ihnen entgegen und verneigte sich mit dem Gesicht zur Erde; (1Mo 13,12; 1Mo 18,22; Rut 4,1; Hi 29,7)2 und er sprach: Ach, siehe, meine Herren! Kehrt doch ein in das Haus eures Knechtes, und übernachtet, und wascht eure Füße; morgen früh mögt ihr ⟨dann⟩ eures Weges ziehen! Aber sie sagten: Nein, sondern wir wollen auf dem Platz[1] übernachten. (Ri 19,20; 2Sam 11,8; Hi 31,32)3 Als er jedoch sehr in sie drang, kehrten sie bei ihm ein und kamen in sein Haus. Und er machte ihnen ein Mahl, backte ungesäuertes Brot, und sie aßen. (1Mo 18,6)4 Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, vom Knaben bis zum Greis, das ganze Volk von allen Enden[2] ⟨der Stadt⟩.5 Und sie riefen nach Lot und sagten zu ihm: Wo sind die Männer, die diese Nacht zu dir gekommen sind? Führe sie zu uns heraus, dass wir sie erkennen! (3Mo 18,22; 3Mo 20,13; Ri 19,22; Röm 1,24; Jud 1,7)6 Da trat Lot zu ihnen hinaus an den Eingang und schloss die Tür hinter sich zu;7 und er sagte: Tut doch nichts Böses, meine Brüder!8 Seht doch, ich habe zwei Töchter, die keinen Mann erkannt haben; die will ich zu euch herausbringen. Tut ihnen, wie es gut ist in euren Augen! Nur diesen Männern tut nichts, da sie nun einmal unter den Schatten meines Daches[3] gekommen sind! (Ri 19,23)9 Aber sie sagten: Zurück da! Und sie sagten: Da ist einer allein gekommen, sich als Fremder ⟨hier⟩ aufzuhalten, und will sich ⟨schon⟩ als Richter aufspielen[4]! Nun, wir wollen dir Schlimmeres antun als jenen. Und sie drangen hart ein auf den Mann, auf Lot, und machten sich daran, die Tür aufzubrechen. (2Mo 2,14; Spr 9,7)10 Da streckten die Männer ihre Hand aus und brachten Lot zu sich herein ins Haus; und die Tür verschlossen sie.11 Die Männer aber, die am Eingang des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, vom kleinsten bis zum größten, sodass sie sich vergeblich mühten[5], den Eingang zu finden. (2Kön 6,18)12 Und die Männer sagten zu Lot: Hast du hier noch jemanden? Einen Schwiegersohn und deine Söhne und deine Töchter oder einen, der sonst ⟨noch⟩ in der Stadt zu dir gehört? Führe ⟨sie⟩ hinaus[6] aus diesem Ort! (4Mo 16,26)13 Denn wir werden diesen Ort vernichten, weil das Geschrei über sie[7] groß geworden ist vor dem HERRN; und der HERR hat uns gesandt, die Stadt[8] zu vernichten. (1Mo 18,20; 4Mo 16,21)14 Da ging Lot hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sagte: Macht euch auf, geht aus diesem Ort! Denn der HERR wird die Stadt vernichten. Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt.15 Und sobald die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sagten: Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind[9], damit du nicht weggerafft wirst durch die Schuld[10] der Stadt! (Offb 18,4)16 Als er aber zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, weil der HERR ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt.17 Und es geschah, als sie sie ins Freie hinausgeführt hatten, da sprach er: Rette dich⟨, es geht⟩ um dein Leben! Sieh nicht hinter dich, und bleib nicht stehen in der ganzen Ebene[11] ⟨des Jordan⟩; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft wirst! (Jer 48,6; Mt 24,16; Lk 17,31)18 Da sagte Lot zu ihnen: Ach, nein, Herr!19 Siehe doch, dein Knecht hat Gunst gefunden in deinen Augen, und du hast deine Gnade, die du an mir erwiesen hast, groß gemacht, meine Seele am Leben zu erhalten. Aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es könnte das Unheil mich ereilen[12], dass ich sterbe. (1Mo 6,8)20 Siehe doch, diese Stadt da ist nahe, dahin zu fliehen, sie ist ja ⟨nur⟩ klein[13]; ich könnte mich doch dahin retten – ist sie nicht klein[14]? –, damit meine Seele am Leben bleibt.21 Da sprach er zu ihm: Siehe, auch darin habe ich Rücksicht auf dich genommen[15], dass ich die Stadt nicht umkehre, von der du geredet hast. (2Mo 33,17)22 Schnell, rette dich dorthin! Denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist. Daher nennt man die Stadt Zoar[16]. (5Mo 34,3; Jes 15,5)23 Die Sonne ging über der Erde auf, als Lot nach Zoar kam.24 Da ließ der HERR auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von dem HERRN aus dem Himmel (5Mo 29,22; Hi 18,15; Ps 11,6; Jes 1,9; Jes 13,19; Kla 4,6; Am 4,11; Lk 17,29; 2Petr 2,6; Offb 14,10)25 und kehrte diese Städte um und die ganze Ebene[17] ⟨des Jordan⟩ und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens. (1Mo 13,10; Jer 20,16; Jer 23,14; Zef 2,9; Mt 10,15)26 Aber seine Frau sah sich hinter ihm um; da wurde sie zu einer Salzsäule. (Lk 17,31)27 Und Abraham machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte. (1Mo 18,22)28 Und er blickte hinab auf die Fläche von Sodom und Gomorra und auf die ganze Fläche des Landes ⟨in⟩ der Ebene[18] ⟨des Jordan⟩, und er sah: Und siehe, Rauch stieg vom Land auf, wie der Rauch eines Schmelzofens. (2Mo 19,18; Mal 3,2; Offb 9,2)29 Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene[19] ⟨des Jordan⟩ vernichtete, da dachte Gott an Abraham und geleitete Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in denen Lot gewohnt hatte. (1Mo 8,1; 2Petr 2,7)30 Lot aber zog von Zoar hinauf und wohnte im Gebirge, ⟨er⟩ und seine beiden Töchter mit ihm; denn er fürchtete sich in Zoar zu wohnen. Und er wohnte in einer Höhle, er und seine beiden Töchter.31 Und die Erstgeborene sprach zu der Jüngeren: Unser Vater ist alt, und es gibt keinen Mann im Land, der zu uns eingehen könnte nach der Weise aller Welt.32 Komm, lass uns unserem Vater Wein zu trinken geben und bei ihm liegen, damit wir von unserem Vater Nachkommenschaft am Leben erhalten[20]! (3Mo 18,7)33 Und sie gaben ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken, und die Erstgeborene ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; er aber merkte[21] weder ⟨etwas⟩ von ihrem Niederlegen noch von ihrem Aufstehen.34 Und es geschah am Morgen, da sprach die Erstgeborene zu der Jüngeren: Siehe, ich habe mich gestern Abend zu meinem Vater gelegt. Lass uns ihm auch diese Nacht Wein zu trinken geben, dann geh hinein, liege bei ihm, damit wir von unserem Vater Nachkommenschaft am Leben erhalten[22]!35 Da gaben sie auch in dieser Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Jüngere stand auf und lag bei ihm; und er merkte[23] weder ⟨etwas⟩ von ihrem Niederlegen noch von ihrem Aufstehen.36 Und die beiden Töchter Lots wurden von ihrem Vater schwanger.37 Und die Erstgeborene gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Moab[24]; der ist der Vater der Moabiter[25] bis auf diesen Tag. (5Mo 2,9)38 Und die Jüngere, auch sie gebar einen Sohn, und sie gab ihm den Namen Ben-Ammi[26]. Der ist der Vater der Söhne Ammon bis auf diesen Tag. (5Mo 2,19; 1Sam 14,47; Ps 83,9; Zef 2,8)

1.Mose 19

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Am Abend trafen die beiden Gottesboten in Sodom ein. Lot saß gerade im Tor[1] der Stadt. Als er sie kommen sah, ging er ihnen entgegen und verneigte sich tief.2 „Meine Herren“, sagte er, „ich bin euer Diener. Mein Haus steht euch offen. Ihr könnt eure Füße waschen und bei mir übernachten. Und morgen früh könnt ihr weiterziehen.“ – „Nein, auf keinen Fall!“, erwiderten sie. „Wir wollen hier auf dem Platz übernachten.“3 Er redete ihnen aber so lange zu, bis sie in sein Haus mitkamen. Dann machte er ihnen etwas zu essen und backte ungesäuertes Fladenbrot für sie. Nach der Mahlzeit4 wollten sie sich gerade niederlegen, da kamen die Männer von Sodom herbei und umstellten das Haus. Es waren alle Männer der Stadt, alte und junge.5 Sie schrien nach Lot und riefen: „Wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Los, gib sie heraus! Wir wollen es ihnen besorgen!“[2]6 Da trat Lot vor die Tür und schloss sie hinter sich zu.7 „Ach, meine Brüder!“, rief er. „Tut doch nicht so etwas Böses!8 Seht, ich habe zwei Töchter, die noch kein Mann berührt hat; die will ich zu euch herausbringen. Macht mit ihnen, was ihr wollt, aber tut diesen Männern nichts. Sie sind meine Gäste und stehen unter meinem Schutz.“9 Doch sie schrien: „Weg mit dir! Da kommt dieser Fremde hierher und spielt sich schon als Richter auf! Pass mal auf, wir werden es mit dir noch schlimmer treiben als mit denen!“ Sie fielen über Lot her und versuchten, die Tür aufzubrechen.10 Da zogen die beiden Männer Lot zurück ins Haus und verschlossen die Tür.11 Und all die Männer draußen schlugen sie mit Blindheit, sodass diese es schließlich aufgaben, den Eingang zu suchen.12 Die Männer sagten zu Lot: „Hast du noch andere Verwandte hier – einen Schwiegersohn, Söhne, Töchter? Wer auch immer zu dir gehört, schaff sie aus der Stadt hinaus!13 Denn wir werden diesen Ort vernichten. Dazu hat Jahwe uns nämlich geschickt, denn er hat schwere Klagen über seine Bewohner gehört.“14 Da ging Lot zu seinen künftigen Schwiegersöhnen[3] und sagte: „Schnell, ihr müsst diese Stadt verlassen! Jahwe wird den Ort vernichten!“ Aber sie nahmen ihn nicht ernst, sie dachten nur, er mache Spaß.15 Im Morgengrauen drängten die Männer Lot zur Eile: „Schnell, nimm deine Frau und deine beiden Töchter hier, sonst wird die Schuld der Stadt auch euch umbringen!“16 Als er immer noch zögerte, packten die Männer Lot bei der Hand, dazu seine Frau und seine Töchter, und führten ihn aus dem Ort. Erst draußen ließen sie ihn wieder los, weil Jahwe ihn verschonen wollte.17 Als sie dann auf dem freien Feld waren, sagte er: „Lauf, so schnell du kannst! Es geht um dein Leben! Bleib nicht stehen und schaue dich nicht um! Rette dich aus dem ganzen Umkreis ‹des Jordan› auf die Berge hinauf, sonst bist du verloren!“18 Aber Lot sagte: „Ach nein, mein Herr!19 Du warst so gnädig zu deinem Diener, und du hast mir die Gunst erwiesen, dass ich am Leben bleiben kann. Aber ich kann nicht auf die Berge fliehen, sonst erreicht mich das Unheil doch noch und ich müsste sterben.20 Sieh doch, diese Stadt da ist ganz in der Nähe. Bis dahin könnten wir es schaffen, und sie ist ja nur so klein. Dürfen wir uns nicht dorthin retten, um am Leben zu bleiben? Es ist doch nur eine kleine Stadt.“21 „Gut“, sagte er, „auch das will ich dir gewähren. Ich vernichte diese Stadt nicht.22 Schnell, rette dich dorthin! Denn ich kann nichts tun, bevor du da bist.“ Deshalb nennt man die Stadt Zoar, Winzig.23 Die Sonne ging gerade auf, als Lot nach Zoar kam.24 Da ließ Jahwe Feuer und Schwefel auf Sodom und Gomorra regnen. Es kam von Jahwe aus dem Himmel25 und verwüstete die Städte und den ganzen Umkreis ‹des Jordan›. Alle Menschen dort kamen um, und alles, was auf den Feldern wuchs, wurde vernichtet.26 Lots Frau aber hatte sich hinter seinem Rücken umgeschaut und war zu einer Salzsäule erstarrt.27 Früh am nächsten Morgen ging Abraham wieder an die Stelle, wo er vor Jahwe gestanden hatte,28 und schaute auf den ganzen Umkreis von Sodom und Gomorra herab. Da sah er eine Rauchwolke vom Land aufsteigen wie von einem Schmelzofen.29 Aber Gott hatte an Abraham gedacht, als er die Städte im Umkreis ‹des Jordan› vernichtete. Er sorgte dafür, dass Lot, der mitten in diesen Städten gewohnt hatte, der Katastrophe entging.30 Aber Lot hatte Angst, in Zoar zu bleiben. Deshalb zog er mit seinen beiden Töchtern ins Gebirge und wohnte in einer Höhle.31 Eines Tages sagte die ältere Tochter zur jüngeren: „Unser Vater ist alt, und es gibt weit und breit keinen Mann, der mit uns schlafen könnte, wie es in aller Welt geschieht.32 Komm, wir geben unserem Vater Wein zu trinken und legen uns dann zu ihm, damit wir von ihm Kinder bekommen.“33 Noch am selben Abend machten sie ihren Vater betrunken. Dann legte sich die Ältere zu ihm. Doch ihr Vater merkte nichts davon, weder wie sie zu ihm kam noch wie sie von ihm aufstand.34 Am Morgen sagte sie zu ihrer Schwester: „Siehst du, ich habe heute Nacht mit unserem Vater geschlafen. Wir wollen ihn auch heute Abend mit Wein betrunken machen, und dann legst du dich zu ihm, damit wir von ihm Kinder bekommen.“35 Am Abend machten sie ihren Vater wieder betrunken. Dann legte sich die Jüngere zu ihm. Doch ihr Vater merkte wieder nichts davon, weder wie sie zu ihm kam noch wie sie von ihm aufstand.36 So wurden die beiden Töchter Lots von ihrem eigenen Vater schwanger.37 Die Ältere bekam einen Sohn und nannte ihn Moab, „Vom Vater“. Er gilt bis heute als der Stammvater der Moabiter.38 Als auch die Jüngere einen Sohn bekam, nannte sie ihn Ben-Ammi, „Sohn meiner Leute“. Er gilt bis heute als der Stammvater der Ammoniter.

1.Mose 19

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Am Abend kamen die beiden Engel nach Sodom. Lot saß gerade beim Stadttor. Als er sie kommen sah, stand er auf, ging ihnen entgegen, verbeugte sich tief[1]2 und sagte: »Meine Herren, ich bitte euch: Kommt in mein Haus und seid meine Gäste![2] Ihr könnt eure Füße waschen und über Nacht bleiben. Morgen früh könnt ihr dann eure Reise fortsetzen.« »Nein danke«, erwiderten die beiden, »wir wollen hier im Freien[3] übernachten.«3 Doch Lot drängte sie ´so lange`, bis sie mit ihm ins Haus kamen. Er bereitete ein gutes Essen für sie zu und backte Fladenbrot aus ungesäuertem Teig. Dann aßen sie gemeinsam.4 Die beiden Engel wollten sich gerade schlafen legen. Da kamen die Männer von Sodom und umstellten das Haus, alle miteinander, junge und alte, aus der ganzen Stadt.5 Sie schrien: »Lot, wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Gib sie raus, wir wollen es mit ihnen treiben[4]6 Lot trat zu ihnen vors Haus und zog die Tür hinter sich zu.7 »Meine Brüder!«, rief er, »begeht doch nicht so ein Verbrechen!8 Ich habe zwei Töchter, mit denen noch kein Mann geschlafen hat. Ich bringe sie zu euch hinaus, und ihr könnt mit ihnen machen, was ihr wollt! Nur diesen Männern tut nichts an, denn sie sind meine Gäste und stehen unter meinem Schutz[5]9 Sie aber brüllten: »Mach, dass Du fortkommst! Du tauchst als Fremder bei uns auf und willst dich als Richter aufspielen? Pass bloß auf! Dich richten wir noch viel schlimmer zu als die beiden anderen!« Sie stürzten sich auf Lot und versuchten, die Tür aufzubrechen.10 Da zogen die beiden Engel Lot ins Haus zurück und verschlossen die Tür.11 Sie schlugen alle Männer[6] draußen mit Blindheit, sodass diese es aufgaben, nach dem Eingang zu suchen.12 Die ´beiden` Engel fragten Lot: »Hast du noch irgendwelche Verwandte hier in der Stadt – einen Schwiegersohn, Söhne oder Töchter? Bring alle, die zu dir gehören, weg von hier!13 Wir werden diese Stadt vernichten, dazu hat der HERR uns geschickt. Denn es sind schwere Klagen über die Einwohner Sodoms vor ihn gekommen.«14 Lot ging zu seinen zukünftigen Schwiegersöhnen und warnte sie: »Verlasst so schnell wie möglich diese Stadt, denn der HERR wird sie vernichten!« Doch seine Schwiegersöhne nahmen ihn nicht ernst. Sie dachten, er mache einen Scherz.15 Im Morgengrauen drängten die Engel Lot zur Eile. Sie sagten: »Schnell, nimm deine Frau und deine beiden Töchter ´und flieh aus der Stadt`! Sonst werdet ihr in ´das Strafgericht für` ihre Sünden mit hineingerissen!«16 Als Lot noch zögerte, nahmen die Engel ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, führten sie hinaus und ließen sie erst außerhalb der Stadt wieder los. Denn der HERR wollte Lot und seine Familie verschonen.17 Als sie auf freiem Feld waren, sagte einer der beiden Engel[7]: »Lauft um euer Leben! Schaut nicht zurück und bleibt nirgendwo stehen! Flieht ins Gebirge! Sonst seid ihr verloren!«18 Aber Lot entgegnete: »Ach, Herr, erlaube mir eine Bitte:[8]19 Du warst bis jetzt so freundlich zu mir und hast mir[9] große Barmherzigkeit erwiesen, als du mein Leben gerettet hast! Wir schaffen es nicht mehr[10], ins Gebirge zu fliehen. Das Unheil würde unterwegs über uns hereinbrechen, und wir müssten sterben.20 Siehst du die Stadt da hinten? Sie ist nah genug und ist nur klein. Wir könnten uns dort in Sicherheit bringen. ´Du könntest sie doch verschonen`, weil sie so klein ist. Dann würden wir am Leben bleiben!«21 »Gut«, antwortete der Engel[11], »auch diesen Wunsch will ich dir erfüllen[12] und die Stadt, von der du sprichst, nicht vernichten.22 Schnell, rette dich dorthin! Denn ich kann nichts tun, bevor du dort angekommen bist!« Weil Lot die Stadt als klein bezeichnet hatte[13], bekam sie den Namen Zoar (»kleiner Ort«)[14].23 Die Sonne ging gerade auf, als Lot in Zoar ankam.24 Da ließ der HERR Feuer und Schwefel vom Himmel[15] über Sodom und Gomorra herabregnen.25 Er zerstörte die beiden Städte und die gesamte ´untere` Jordanebene. Alle Bewohner kamen um, und alles, was dort wuchs, wurde vernichtet.26 Lots Frau schaute während der Flucht zurück[16] und wurde zu einer Salzsäule.27 Am ´selben` Morgen stand Abraham früh auf ´und eilte` zu der Stelle, wo er mit dem HERRN gesprochen hatte.28 Als er auf Sodom, Gomorra und die Jordanebene hinunterschaute, sah er von überall her dichte Rauchwolken aufsteigen wie von einem Schmelzofen.29 Trotz allem hatte Gott an Abraham ´und seine Bitte` gedacht: Zwar hatte er die Städte in der Jordanebene vernichtet, aber Lot, der mitten in diesem Gebiet lebte, hatte er in Sicherheit bringen lassen, bevor die Katastrophe hereinbrach.30 Lot hatte Angst, länger in Zoar zu bleiben. Darum zog er hinauf ins Bergland und wohnte dort mit seinen beiden Töchtern in einer Höhle.31 Eines Tages sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Unser Vater ist schon alt, und es gibt hier in der Gegend weit und breit keinen Mann, der uns heiraten könnte, so wie es überall üblich ist.32 Komm, wir geben unserem Vater Wein, bis er betrunken ist. Dann schlafen wir mit ihm, damit wir von ihm Kinder bekommen!«33 Noch am selben Abend machten sie ihren Vater betrunken. Die Ältere ging zu ihm hinein und schlief mit ihm. Er bemerkte weder, dass sie sich zu ihm legte, noch dass sie wieder aufstand.34 Am nächsten Morgen sagte sie zu ihrer Schwester: »Ich habe heute Nacht mit unserem Vater geschlafen. Heute Abend machen wir ihn wieder betrunken, dann gehst du zu ihm und schläfst mit ihm. So bekommen wir ´alle beide` Kinder von ihm.«35 Auch an diesem Abend gaben sie ihrem Vater so viel Wein zu trinken, dass er betrunken wurde. Diesmal ging die Jüngere zu ihm und schlief mit ihm. Wieder bekam er weder mit, dass sie sich zu ihm legte, noch dass sie wieder aufstand.36 So wurden beide Töchter Lots von ihrem Vater schwanger.37 Die Ältere bekam einen Sohn, den sie Moab (»vom Vater«) nannte. Er wurde der Stammvater der Moabiter.38 Auch die Jüngere bekam einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi (»Sohn meines Verwandten«). Er wurde der Stammvater der Ammoniter.

1.Mose 19

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Am Abend erreichten die beiden Engel Sodom. Lot saß gerade beim Stadttor. Als er sie sah, stand er auf und ging ihnen entgegen. Er verneigte sich tief vor ihnen. (1Mo 18,2)2 »Meine Herren«, sagte er, »kommt in mein Haus, lasst euch die Füße waschen und seid meine Gäste für die Nacht. Morgen früh könnt ihr dann weiterreisen.« »Nein«, antworteten sie, »wir wollen auf dem Marktplatz übernachten.« (1Mo 18,4)3 Aber Lot drängte sie so lange, bis sie mit ihm in sein Haus kamen. Dort bereitete er für sie ein gutes Essen zu, backte frisches Brot und sie aßen. (1Mo 18,6)4 Noch ehe sie sich schlafen gelegt hatten, kamen alle Männer Sodoms – junge und alte – und umstellten das Haus. (1Mo 13,13; 1Mo 18,20)5 Sie schrien: »Lot, wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Schick sie zu uns heraus, wir wollen uns an ihnen befriedigen!« (3Mo 18,22; Ri 19,22)6 Lot ging zu ihnen vors Haus und schloss die Tür hinter sich zu.7 »Meine Brüder«, bat er, »begeht doch kein solches Verbrechen!8 Seht doch, ich habe zwei Töchter, die noch mit keinem Mann geschlafen haben. Die kann ich zu euch herausbringen. Tut mit ihnen, was ihr wollt. Nur lasst diese Männer in Ruhe, denn deshalb sind sie in mein Haus gekommen.«9 »Mach, dass du fortkommst!«, riefen sie. »Du hast dich als Fremder bei uns niedergelassen und jetzt spielst du dich als Richter über uns auf! Wir werden dich noch schlimmer zurichten als diese beiden Männer.« Sie stürzten sich auf Lot und wollten die Haustür aufbrechen. (2Mo 2,14)10 Da zogen die beiden Engel ihn ins Haus und verschlossen die Tür. (1Mo 19,1)11 Sie schlugen die Männer vor der Tür mit Blindheit, sodass sie die Tür nicht mehr finden konnten. (5Mo 28,28; 2Kön 6,18; Apg 13,11)12 »Hast du noch irgendwelche Verwandte in der Stadt – Schwiegersöhne, Söhne, Töchter oder sonst jemanden von der Familie?«, fragten die Engel Lot. »Dann bring sie aus der Stadt heraus.13 Denn wir werden die Stadt dem Erdboden gleichmachen. Schwere Klagen über diesen Ort sind vor den HERRN gekommen und er hat uns beauftragt, ihn zu vernichten.« (1Mo 18,20; 1Chr 21,15; Jud 1,7)14 Da lief Lot zu den Verlobten seiner Töchter und bat sie: »Schnell, verlasst die Stadt! Denn der HERR wird sie zerstören.« Die jungen Männer aber lachten ihn aus. (2Mo 9,21; Jer 5,12; Jer 43,1)15 Bei Tagesanbruch drängten die Engel Lot: »Nimm deine Frau und deine beiden Töchter. Geh los, damit du nicht umkommst, wenn das Gericht über die Stadt hereinbricht.«16 Als Lot immer noch zögerte, nahmen die Engel ihn, seine Frau und seine Töchter bei der Hand und führten sie aus der Stadt hinaus, denn der HERR wollte sie verschonen. Außerhalb der Stadt ließen die Engel sie wieder los.17 »Lauf um dein Leben!«, warnten die Engel ihn. »Bleib nirgends stehen und schau dich nicht um! Flieh in die Berge, damit du nicht umkommst.« (1Mo 13,10; 1Mo 19,26; Jer 48,6)18 »Ach, Herr, bitte nicht«, bat Lot.19 »Du warst so gnädig und hast mir das Leben gerettet! Aber ich schaffe es nicht mehr bis ins Gebirge, bevor das Unglück über die Stadt hereinbricht und mich in den Tod reißt.20 Jenes Dorf ist nahe genug, um dorthin zu fliehen. Es ist doch nur klein. Ich will mich dort in Sicherheit bringen. Ist es nicht klein genug, damit ich in ihm am Leben bleiben kann?«21 »Gut«, antwortete ihm einer der Engel, »ich will auch diese Bitte erfüllen und dieses Dorf nicht zerstören.22 Bring dich schnell dort in Sicherheit. Denn ich kann nichts tun, bevor du nicht dort bist.« Darum wurde das Dorf Zoar[1] genannt. (1Mo 13,10)23 Die Sonne ging gerade auf, als Lot das Dorf erreichte.24 Da ließ der HERR Feuer und Schwefel vom Himmel auf Sodom und Gomorra regnen. (Lk 17,29; Jud 1,7)25 Er machte die Städte dem Erdboden gleich, zusammen mit der ganzen Ebene. Er tötete alle Bewohner und vernichtete alles, was dort wuchs. (5Mo 29,22; Jes 13,19; Kla 4,6; 2Petr 2,6)26 Lots Frau aber schaute auf der Flucht zurück und erstarrte zu einer Salzsäule. (1Mo 19,17; Lk 17,32)27 Früh an diesem Morgen eilte Abraham zu der Stelle, wo er mit dem HERRN gesprochen hatte. (1Mo 18,22)28 Er schaute auf Sodom und Gomorra und die ganze Umgebung hinunter und sah von dort Rauch und Qualm wie aus einem Ofen aufsteigen. (Offb 9,2)29 Doch Gott hatte Abrahams Bitte erhört: Er hatte zwar die Städte zerstört, in denen Lot gewohnt hatte, Lot selbst aber in Sicherheit gebracht. (5Mo 7,8; 5Mo 9,5; 2Petr 2,7)30 Lot hatte Angst in Zoar zu bleiben. Deshalb zog er sich mit seinen beiden Töchtern in eine Höhle oben in den Bergen zurück, wo er von da an lebte. (1Mo 13,10)31 Eines Tages sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Hier gibt es weit und breit keinen Mann, mit dem wir schlafen können, und unser Vater ist alt.32 Komm, wir machen ihn mit Wein betrunken und schlafen dann mit ihm. So werden wir durch unseren Vater zu Kindern kommen.«33 Noch am selben Abend machten sie ihn betrunken, und die ältere Tochter ging zu ihm und schlief mit ihrem Vater. Dieser aber merkte nicht, wie sie sich zu ihm legte und wieder aufstand. (1Mo 9,21)34 Am nächsten Morgen sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Letzte Nacht habe ich mit unserem Vater geschlafen. Wir wollen ihn heute Abend noch einmal mit Wein betrunken machen. Dann geh du zu ihm hinein und schlaf mit ihm. Auf diese Weise werden wir zu Kindern kommen.«35 Also machten sie ihn an diesem Abend wieder betrunken, und die jüngere Tochter ging zu ihm und schlief mit ihm. Lot merkte auch diesmal nicht, wie sie sich zu ihm legte und wieder aufstand.36 So wurden beide Töchter Lots von ihrem Vater schwanger.37 Als die ältere Tochter einen Sohn bekam, nannte sie ihn Moab[2]. Moab wurde der Stammvater der Moabiter. (1Mo 36,35; 2Mo 15,15; 5Mo 2,9; Rut 1,1)38 Die jüngere Tochter bekam einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi[3]. Dieser wurde der Stammvater der Ammoniter. (4Mo 21,24; 5Mo 2,19)

1.Mose 19

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Am Abend kamen die beiden Boten Gottes nach Sodom. Lot saß gerade beim Stadttor. Als er sie sah, ging er ihnen entgegen, verneigte sich tief und sagte:2 »Meine Herren, ich bin euch gerne zu Diensten! Kommt doch mit in mein Haus, um euch die Füße zu waschen und über Nacht meine Gäste zu sein! Morgen könnt ihr dann eure Reise fortsetzen.« »Nein danke, wir werden einfach hier draußen auf dem Platz übernachten«, antworteten die beiden.3 Aber Lot drängte sie, mitzukommen, bis sie schließlich einwilligten. Zu Hause brachte er ihnen ein gutes Essen und frisches Brot.4 Danach wollten sie sich schlafen legen, doch in der Zwischenzeit waren alle Männer Sodoms, junge und alte, herbeigelaufen und hatten Lots Haus umstellt.5 Sie brüllten: »Lot, wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Gib sie raus, wir wollen unseren Spaß mit ihnen haben!«6 Lot zwängte sich durch die Tür nach draußen und schloss sofort wieder hinter sich zu.7 »Freunde, ich bitte euch, begeht doch nicht so ein Verbrechen!«, rief er.8 »Hier, ich habe zwei Töchter, die noch kein Mann berührt hat. Die gebe ich euch heraus. Ihr könnt mit ihnen machen, was ihr wollt! Nur lasst die Männer in Ruhe, sie stehen unter meinem Schutz, denn sie sind meine Gäste!«9 »Hau ab!«, schrien sie. »Von einem dahergelaufenen Ausländer lassen wir uns doch keine Vorschriften machen! Pass bloß auf, mit dir werden wir es noch schlimmer treiben als mit den beiden anderen!« Sie überwältigten Lot und wollten gerade die Tür aufbrechen,10 da streckten die beiden Männer die Hand aus, zogen Lot ins Haus und verschlossen die Tür.11 Sie schlugen alle Leute, die draußen standen, mit Blindheit, so dass sie die Tür nicht mehr finden konnten.12 Zu Lot sagten sie: »Hast du irgendwelche Verwandte hier in der Stadt? Seien es Schwiegersöhne, Söhne, Töchter oder sonst jemand von deiner Familie – bring sie alle von hier fort!13 Der HERR hat uns nämlich geschickt, die Stadt zu vernichten; er hat von dem abscheulichen Verhalten der Einwohner Sodoms gehört. Deshalb werden wir diese Stadt zerstören.«14 Sofort eilte Lot zu den Verlobten seiner Töchter und rief ihnen zu: »Schnell, verschwindet aus dieser Stadt, denn der HERR wird sie vernichten!« Aber sie dachten, er mache Witze.15 Bei Tagesanbruch drängten die Männer Lot zur Eile: »Schnell, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, bevor ihr in den Untergang der Stadt mit hineingerissen werdet!«16 Weil er noch zögerte, fassten sie ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, führten sie hinaus und ließen sie erst außerhalb der Stadt wieder los, denn der HERR wollte sie verschonen.17 »Lauft um euer Leben!«, sagte einer der beiden Boten. »Schaut nicht zurück, bleibt nirgendwo stehen, sondern flieht ins Gebirge! Sonst werdet ihr umkommen!«18 »Ach, bitte nicht, Herr«, flehte Lot,19 »du warst so gnädig und hast mir das Leben gerettet! Aber bis ins Gebirge schaffe ich es nicht mehr, bevor das Unglück auch mich packt und vernichtet.20 Die kleine Stadt dort ist nah genug, die kann ich noch gut erreichen. Bitte lass mich dorthin laufen, dann bin ich gerettet. Verschone sie – siehst du nicht, wie klein sie ist?«21 »Gut«, bekam er zur Antwort, »auch diesen Wunsch will ich dir erfüllen. Ich zerstöre die Stadt nicht.22 Flieh schnell dorthin, denn ich kann nichts tun, bevor du dort in Sicherheit bist!« Von da an wurde die Stadt Zoar genannt, was »klein« bedeutet.23 Die Sonne ging auf, als Lot in Zoar ankam.24 Da ließ der HERR Feuer und Schwefel vom Himmel auf Sodom und Gomorra herabregnen.25 Er vernichtete sie völlig, zusammen mit den anderen Städten der Jordan-Ebene. Er löschte alles Leben in dieser Gegend aus – Menschen, Tiere und Pflanzen.26 Lots Frau drehte sich auf der Flucht um und schaute zurück. Sofort erstarrte sie zu einer Salzsäule.27 Am selben Morgen stand Abraham früh auf und eilte zu der Stelle, wo er vor dem HERRN für die Bewohner der Stadt eingetreten war.28 Als er auf die Jordan-Ebene hinunterschaute, bot sich ihm ein trauriger Anblick: Dort, wo Sodom und Gomorra einmal gestanden hatten, stiegen dichte Rauchwolken auf, wie aus einem großen Ofen.29 Gott hatte an Abrahams Bitte gedacht: Er zerstörte zwar die Städte, in denen Lot gewohnt hatte, Lot selbst aber brachte er vorher in Sicherheit.30 Lot hatte Angst, länger in Zoar zu bleiben. Er ging mit seinen beiden Töchtern ins Gebirge hinauf; dort fanden sie eine Höhle, in der sie von nun an lebten.31-32 Eines Tages sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Überall auf der Welt wird geheiratet – nur hier gibt es weit und breit keinen Mann für uns. Und unser Vater ist auch schon alt geworden. Wenn unsere Familie nicht aussterben soll, dann müssen wir etwas unternehmen. Deshalb habe ich mir einen Plan ausgedacht: Wir machen ihn mit Wein betrunken und legen uns zu ihm.«33 Noch am selben Abend machten sie ihren Vater betrunken, und die ältere Tochter legte sich zu ihm. Lot schlief mit seiner Tochter. In seiner Trunkenheit merkte er nichts, und am nächsten Morgen konnte er sich nicht mehr erinnern.34 Die ältere Schwester ging zur jüngeren und sagte: »Hör zu, ich habe diese Nacht mit unserem Vater geschlafen. Das Beste ist, wir machen ihn heute wieder betrunken und du schläfst auch mit ihm, damit es sicher ist, dass unsere Familie erhalten bleibt.«35 Am Abend gaben sie ihrem Vater erneut viel Wein zu trinken, und die Jüngere ging zu ihm. Lot bemerkte wieder nichts.36 So wurden beide Töchter von ihrem eigenen Vater schwanger.37 Die Ältere bekam einen Sohn und nannte ihn Moab (»von meinem Vater«). Er wurde der Stammvater der Moabiter.38 Auch die Jüngere bekam einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi (»Sohn meines Verwandten«). Er wurde der Stammvater der Ammoniter.