1Jeder Freund sagt zwar: Ich bin auch dein Freund –; aber manche sind nur dem Namen nach Freunde.2Bleibt nicht Gram bis zum Tod, wenn ein Gefährte und Freund einem zum Feind wird?3Ach trauriger Gedanke: Woher kommt es, dass du in Hinterlist verstrickt bist und damit die Welt überziehst?4Wenn’s dem Freund gut geht, freut sich sein Gefährte mit ihm; wenn’s ihm aber schlecht geht, wird er sich gegen ihn stellen. (Sir 6,8)5Der Gefährte steht dem Freund bei, wenn es um den Bauch geht; aber wenn es Kampf gibt, versteckt er sich hinter dem Schild.6Vergiss den Freund nicht in deinem Herzen, und erinnere dich seiner, wenn du reich wirst.7Jeder Ratgeber bietet seinen Rat an, aber manche raten zu ihrem eignen Nutzen. (Sir 6,6)8Darum hüte dich vor dem Ratgeber: Überlege zuvor, was ihm nützlich sein kann, denn er denkt vielleicht daran, zu seinem Vorteil zu raten; lass ihn nicht über dich bestimmen,9damit er nicht sagt: Du bist auf dem rechten Weg –, selbst aber beiseitesteht und achtgibt, wie es dir ergeht.10Berate dich nicht mit dem, der dich missgünstig betrachtet, und vor denen, die dich beneiden, verbirg deinen Plan.11Berate dich nicht mit einer Frau über ihre Nebenbuhlerin oder mit einem Ängstlichen über den Krieg oder mit einem Kaufmann über die Ware oder mit einem Käufer über den Preis. Berate dich auch nicht mit einem Missgünstigen über Dankbarkeit oder mit einem Unbarmherzigen über Barmherzigkeit, mit einem Faulen über die Arbeit oder mit einem Tagelöhner über das Ende der Arbeit oder mit einem trägen Hausknecht über zu viel Arbeit. Solche Leute frag nicht um Rat,12sondern halte dich stets an einen Gottesfürchtigen, von dem du weißt, dass er die Gebote hält, der wie du gesinnt ist und Mitleid mit dir hat, wenn du strauchelst. (Sir 9,14)13Und bleibe bei dem, was dir dein Herz rät; denn du wirst keinen treueren Ratgeber finden.14Denn mit seinem Herzen kann ein Mann mehr erkennen als sieben Wächter, die oben auf der Warte sitzen.15Doch bei alledem rufe den Allerhöchsten an, dass er in Wahrheit deinen Weg ebne.16Ehe du etwas anfängst, überleg dir’s zuvor; und ehe du etwas tust, geh mit dir zurate.17Veränderung beginnt im Herzen,18und vier Dinge erwachsen daraus: Gutes und Böses, Leben und Tod; und darüber regiert allezeit die Zunge. (Spr 18,21; Jak 3,5)19Mancher ist zwar fähig, vielen andern zu raten, aber sich selbst kann er nicht helfen.20Mancher möchte klug raten und wird doch gehasst; der wird alles verlieren.21Denn er hat vom Herrn keine Gnade empfangen, weil keine Weisheit in ihm ist.22Mancher ist weise nur für sich selbst und schafft mit seinem Rat für sich selbst Nutzen.23Aber ein weiser Mann lehrt sein Volk und schafft mit seinem Rat bleibenden Nutzen.24Ein weiser Mann wird sehr gelobt, und alle, die ihn sehen, preisen ihn.25Jeder hat eine bestimmte Zeit zu leben; aber Israels Tage sind nicht zu zählen. (5Mo 11,21; Hi 14,5)26Der Weise hat in seinem Volk großes Ansehen, und sein Name bleibt ewig.
Warnung vor Unmäßigkeit
27Mein Kind, prüfe, was für dich gesund ist, und meide, was schlecht ist.28Denn nicht alles ist jedem nützlich, auch mag nicht jeder alles.29Überfriss dich nicht beim Gastmahl und sei nicht gierig beim Essen.30Denn zu viel Essen macht krank, und Unersättlichkeit führt zu Erbrechen. (Röm 13,13; Sir 31,20)31An übermäßigem Essen sind viele gestorben; wer aber mäßig isst, lebt länger.
Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Jesus Sirach 37
Menge Bibel
1Jeder Freund sagt: »Auch ich bin ein Freund!« aber mancher Freund ist nur dem Namen nach ein Freund.2Ist’s nicht ein Kummer, der dem Tode nahe bringt, wenn ein Genosse und Freund sich in einen Feind verwandelt?3Böse Gesinnung, von wo bist du hereingebrochen (h), die Erde mit Falschheit zu bedecken?4Ein Genosse freut sich, solange das Glück seines Freundes dauert, aber zur Zeit der Trübsal ist er gegen ihn.5Ein guter Freund kämpft mit dem Feinde und ergreift den Schild gegen den Widersacher (g).6Vergiß den Freund nicht im Kampfe (g) und sei seiner nicht uneingedenk, wenn du Vermögen besitzt (?).7Jeder Ratgeber hält seinen Rat hoch, aber mancher rät zu seinem eigenen Nutzen».8Vor einem Ratgeber nimm dich in acht und suche zunächst zu erfahren, in welcher äußeren Lage er sich befindet; denn er wird bei seinem Rate an sich selbst denken. Hüte dich, damit er dein Geschick nicht dem Zufall preisgibt9und zu dir sagt: »Du bist auf dem rechten Wege«, dabei aber sich dir gegenüber hinstellt, um zu sehen, was dir zustoßen werde.10Berate dich nicht mit einem, der mißgünstig nach dir blickt, und verbirg deine Pläne vor deinen Neidern.11Berate dich nicht mit einer Frau über ihre Nebenbuhlerin (eig. Nebenfrau), noch mit einem Feigling über den Krieg (h), nicht mit einem Kaufmann über den Umsatz, noch mit einem Verkäufer über die Ware, nicht mit einem Mißgünstigen über Dankbarkeit (oder Wohltun?), noch mit einem Hartherzigen über Mildtätigkeit, nicht mit einem Faulen über seine Arbeit, noch mit einem ständigen Tagelöhner über den Feierabend (h), nicht mit einem faulen Knecht über viele Arbeit: auf diese Leute verlaß dich nicht bei irgend einem Ratschlag.12Vielmehr pflege beständig Verkehr mit einem frommen Mann, von dem du weißt, daß er die Gebote hält, der gleichen Sinnes ist wie du und um dich trauert, wenn du ins Unglück gerätst.13Aber auch auf den Rat des Gewissens gib acht, denn einen treueren Berater als dieses hast du nicht;14denn das Gewissen des Menschen pflegt [manchmal] besser Bescheid zu geben als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe zur Ausschau sitzen.15Bei alledem aber bete zum Höchsten, daß er nach seiner Treue deinen Weg ebnen (oder deine Schritte lenken) wolle.16Das Wort (oder Überlegung?) bilde den Anfang jedes Werkes, und Beratung gehe jedem Handeln voraus.17Als Spur[1] veränderten Sinnes treten vier Stücke zu Tage:18Gutes und Böses, Leben und Tod, und ihre beständige Gebieterin ist die Zunge.19Mancher kluge Mann ist ein Lehrer für viele andere und weiß doch sich selbst nicht zu nützen (h).20Mancher, der sich in seinen Worten als weise hinstellt, ist verhaßt, ein solcher leidet schließlich Mangel an allem Lebensunterhalt;21denn es ist ihm vom Herrn keine Liebenswürdigkeit verliehen, weil ihm die (wahre) Weisheit völlig abgeht.22Mancher ist nur für sich selbst weise, und die Früchte seiner Einsicht zeigen sich an seinem Leibe (g).23Ein weiser Mann belehrt sein Volk, und die Früchte seiner Einsicht sind zuverlässig (oder ewig (g)).24Ein weiser Mann trägt reichen Segen davon, und es preisen ihn glücklich alle, die ihn sehen.25Das Leben eines Mannes besteht in einer Zahl von Tagen, aber die Tage Israels sind unzählbar.26Der Weise erwirbt sich bei seinem Volke Vertrauen (h), und sein Name lebt in Ewigkeit fort.27Mein Sohn, hinsichtlich deiner Lebensweise prüfe deine Natur und sieh zu, was ihr schädlich ist, und gib es ihr nicht;28denn nicht alles ist allen zuträglich, und nicht jeder Natur sagt alles zu.29Sei nicht unmäßig bei irgend einem Genuß und stürze dich nicht gierig auf leckere Speisen;30denn in vielem Essen nistet Krankheit, und die Unmäßigkeit führt bis zum Erbrechen.31Infolge von Unmäßigkeit sind viele zu Tode gekommen; wer sich aber in acht nimmt, verlängert sein Leben.
Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Jesus Sirach 37
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches Bibelwerk1Jeder Freund wird sagen: Auch ich bin ein Freund. / Aber mancher Freund ist nur dem Namen nach ein Freund. (Sir 6,5; Sir 12,8)2Kommt nicht der Schmerz dem Tod nahe, / wenn ein Gefährte und Freund sich zum Feind wandelt?3Welch schlimmer Gedanke! Wie hast du dich darin verstrickt, / das trockene Land mit Verschlagenheit zu bedecken?4Ein Gefährte erfreut sich des Freundes in fröhlicher Stimmung, / aber zur Zeit der Bedrängnis wird er gegen ihn sein.5Ein Gefährte müht sich mit dem Freund um einen vollen Bauch, / doch im Krieg wird er für sich den Schild ergreifen.6Vergiss nicht den Freund in deiner Seele! / Vergiss ihn nicht in deinem Reichtum!7Jeder Berater hebt einen Rat hervor, / aber mancher erteilt nur für sich selbst Rat.8Hüte dich vor dem Ratgeber! / Erkenne zuerst, was sein Vorteil ist
- denn er wird für sich selbst beraten -, / damit er nicht über dich das Los wirft (Est 3,7; Ps 22,18; Joe 4,3; Ob 1,11; Jon 1,7; Mt 27,35)9und zu dir sagt: Gut ist dein Weg! / Dann wird er sich vor dich hinstellen, um zu sehen, was dir geschieht.10Berate dich nicht mit einem, der dich missgünstig ansieht! / Verbirg vor denen, die auf dich eifersüchtig sind, deinen Plan!11Berate dich nicht mit einer Frau über ihre Rivalin, / mit einem Feigling über den Krieg,
mit einem Kaufmann über ein Tauschgeschäft, / mit einem Käufer über ein Geschäft,
mit einem Neider über Dankbarkeit, / mit einem Erbarmungslosen über Herzensgüte,
mit einem Faulen über irgendeine Arbeit, / mit einem Arbeiter auf Zeit über die Fertigstellung,
mit einem trägen Sklaven über die Menge an Arbeit! / Achte nicht auf diese, wenn du Rat suchst!12Doch harre aus bei einem frommen Mann, / von dem du weißt, dass er die Gebote hält
und in seiner Seele deiner Seele entspricht / und mit dir leidet, wenn du strauchelst!13Doch achte auf einen Rat des Herzens, / denn niemand ist dir treuer als dieses!14Denn die Seele eines Mannes regt sich gewöhnlich eher / als sieben Späher auf einem Wachturm.15Wegen alldem bitte den Höchsten, / dass er in Wahrhaftigkeit deinen Weg lenkt!16Der Anfang jeden Werkes ist das Wort / und vor jedem Tun steht der Rat. (Sir 32,19)17Eine Spur der Veränderung zeigt das Herz; /18vier Teile sprossen daraus hervor:
Gutes und Böses, Leben und Tod, / doch Gewalt über sie hat dauernd die Zunge. (Spr 18,21)19Es gibt einen klugen Mann, der für viele ein Erzieher ist, / aber für die eigene Seele ist er ungeeignet.20Es gibt einen Verhassten, der durch seine Worte weise erscheint, / dieser wird jeder Nahrung entbehren.21Denn vom Herrn wurde ihm keine Gunst gewährt, / da ihm jede Weisheit fehlt.22Es gibt einen Weisen für seine eigene Seele, / die Früchte seiner Einsicht sind im Mund verlässlich. (Sir 15,1)23Ein weiser Mann wird sein eigenes Volk erziehen, / die Früchte seiner Einsicht sind verlässlich.24Ein weiser Mann wird erfüllt von Segen / und alle, die ihn sehen, preisen ihn selig.25Das Leben eines Mannes besteht in einer Anzahl von Tagen, / aber die Tage Israels sind unzählbar.26Der Weise in seinem Volk wird Wertschätzung erben / und sein Name wird leben in Ewigkeit. (Sir 39,9; Sir 44,13)
Krankheit und Arzt
27Kind, prüfe dich während deines Lebens! / Sieh, was schlecht ist für dich und meide es!28Denn nicht alles ist für alle zuträglich / und nicht jeder ist mit allem zufrieden. (1Kor 6,12; 1Kor 10,23)29Giere nicht nach jedem Genuss / und schwelge nicht in Speisen! (Sir 31,13)30Denn im Übermaß der Speisen steckt Krankheit / und die Unersättlichkeit bringt Brechdurchfall.31Viele sind wegen Unersättlichkeit gestorben, / wer aber Acht gibt, wird sein Leben verlängern.
1Jeder kann sagen: »Ich bin dein Freund.« Aber mancher ist es nur dem Namen nach. (Spr 20,6; Sir 6,5)2Der Schmerz, den du empfindest, wenn ein vertrauter Freund zum Feind wird, ist so schlimm wie der Tod.3Die Neigung zum Bösen in uns, wie konnte sie nur entstehen? Wie konnte sie die Erde mit Falschheit überschwemmen?4Da genießt einer alle Freuden am Tisch seines Freundes; aber sobald es dem Freund schlecht geht, wendet er sich gegen ihn.5Solange er etwas für seinen Bauch bekommt, ist er bereit, mit seinem Freund zu leiden. Doch wenn es zum Kampf kommt, verschwindet er hinter seinem Schild. (Spr 17,17; Sir 6,8; Sir 6,10)6Einen Freund darfst du nie vergessen, erst recht nicht, wenn du reich wirst.
Über gute und schlechte Ratgeber
7Jeder Ratgeber hält seinen Plan für den besten; aber mancher sucht mit seinem Rat nur den eigenen Vorteil. (Sir 6,6)8Sei vorsichtig, wenn dir einer gute Ratschläge geben will! Finde heraus, was er damit bezweckt; denn für sich selbst plant er zuerst. Dann zieht er für dich das schlechtere Los9und sagt: »Es sieht gut für dich aus.« In sicherem Abstand bleibt er stehen und wartet ab, was mit dir geschieht.10Hol dir keinen Rat bei jemand, der dir nichts gönnt! Und einem Menschen, der neidisch auf dich ist, sag nichts von deinen Plänen!11Berate dich nie mit einer Frau über ihre Rivalin,[1] mit einem Feigling über den Krieg, mit einem Händler über ein gutes Geschäft, mit einem Käufer über das Verkaufen, mit einem Geizhals über Dankbarkeit, mit einem Unbarmherzigen über Güte, mit einem Faulenzer über eine Arbeit, mit einem Gelegenheitsarbeiter über ein Werk vieler Jahre, mit einem trägen Diener über eine schwierige Aufgabe. Erwarte von keinem dieser Leute einen brauchbaren Rat!12Halte dich vielmehr an jemand, der Gott ernst nimmt und von dem du weißt, dass er die Gebote befolgt. Halte dich an einen, der so denkt und fühlt wie du und dem es genauso wehtut wie dir, wenn dir etwas misslingt.13Und verlass dich auf dein eigenes Gewissen, es ist dein zuverlässigster Ratgeber!14Dein eigenes Empfinden sagt dir für gewöhnlich mehr als sieben Wächter, die auf einer Anhöhe Ausschau halten.15Vor allem aber bitte Gott, den Höchsten, dich immer auf den richtigen Weg zu bringen.
Über Weisheit und nutzloses Wissen
16Der Anfang jeder Tat ist das Gespräch; vor jedem Unternehmen kommt die Unterredung.17-18Die Entscheidung, die ein Mensch trifft, kann in vier verschiedene Richtungen führen: zum Guten oder zum Bösen, zum Leben oder zum Tod. Und deine Zunge kann andere Menschen in jede dieser Richtungen lenken. (Spr 18,21)19Mancher ist so klug, dass er andere belehren kann, aber nicht klug genug, um sich selber zu helfen.20Mancher kann geschickt mit Worten umgehen; aber er muss hungern, weil ihn niemand leiden kann. (Sir 20,5)21Der Herr hat ihm keine Liebenswürdigkeit geschenkt, weil von wirklicher Weisheit nichts bei ihm zu finden ist.22Mancher ist nur für sich selbst weise und von seinem Wissen hat er allein den Nutzen.23Ein wirklich weiser Mann belehrt sein Volk und seine Belehrung hat beständigen Nutzen.24Ein solcher Mann wird von allen gerühmt; alle, die ihn kennen, preisen ihn glücklich.25Ein Mensch lebt nur eine bestimmte Zahl von Jahren; aber die Lebensjahre Israels kann man nicht zählen.26Ein Weiser gewinnt das Vertrauen seines Volkes und sein Name wird für alle Zeiten fortleben.
Warnung vor übermäßigem Essen
27Mein Sohn,[2] während deines ganzen Lebens prüfe dich selbst! Wenn du merkst, dass dir etwas nicht bekommt, dann verweigere es dir!28Nicht jeder kann alles vertragen und nicht alles ist für alle gleich gut.29Sei maßvoll bei jeder Art von Genuss, stürze dich nicht gierig auf das Essen! (Sir 31,20)30Zu viel Essen macht krank und Maßlosigkeit führt nur zu Bauchschmerzen.31Gefräßigkeit hat schon viele umgebracht; wer sie vermeidet, lebt länger.