2.Könige 20

Lutherbibel 2017

1 Zu dieser Zeit wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben. (2Chr 32,24; Jes 38,1)2 Er aber wandte sein Antlitz zur Wand und betete zum HERRN und sprach:3 Ach, HERR, gedenke doch, dass ich vor dir in Treue und mit rechtschaffenem Herzen gewandelt bin und getan habe, was dir wohlgefällt. Und Hiskia weinte sehr.4 Als aber Jesaja noch nicht zum mittleren Hof hinausgegangen war, kam des HERRN Wort zu ihm:5 Kehre um und sage Hiskia, dem Fürsten meines Volks: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen – am dritten Tage wirst du hinauf in das Haus des HERRN gehen –,6 und ich will fünfzehn Jahre zu deinem Leben hinzutun und dich und diese Stadt erretten vor dem König von Assyrien und diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechtes David willen. (2Kön 19,34)7 Und Jesaja sprach: Bringt her ein Pflaster von Feigen! Und als sie das brachten, legten sie es auf das Geschwür, und er wurde gesund.8 Hiskia aber sprach zu Jesaja: Was ist das Zeichen, dass mich der HERR gesund machen wird und ich in des HERRN Haus hinaufgehen werde am dritten Tage?9 Jesaja sprach: Dies Zeichen wirst du vom HERRN haben, dass der HERR tun wird, was er zugesagt hat: Soll der Schatten zehn Stufen vorwärtsgehen oder zehn Stufen zurückgehen?10 Hiskia sprach: Es ist leicht, dass der Schatten zehn Stufen vorwärtsgehe. Das will ich nicht, sondern dass er zehn Stufen zurückgehe.11 Da rief der Prophet Jesaja den HERRN an, und der Herr ließ den Schatten die zehn Stufen zurückgehen, die er auf den Stufen des Ahas vorwärtsgegangen war.12 Zu dieser Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, Brief und Geschenke an Hiskia; denn er hatte gehört, dass Hiskia krank gewesen war. (2Chr 32,31; Jes 39,1)13 Hiskia aber freute sich über die Boten und zeigte ihnen das ganze Schatzhaus, Silber, Gold, Spezerei und das beste Öl und das Zeughaus und alles, was an Schätzen vorhanden war. Es war nichts in seinem Hause und in seiner ganzen Herrschaft, was ihnen Hiskia nicht zeigte.14 Da kam der Prophet Jesaja zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Leute gesagt? Und woher sind sie zu dir gekommen? Hiskia sprach: Sie sind aus fernen Landen zu mir gekommen, aus Babel.15 Er sprach: Was haben sie gesehen in deinem Hause? Hiskia sprach: Sie haben alles gesehen, was in meinem Hause ist, und es gibt von meinen Schätzen nichts, was ich ihnen nicht gezeigt hätte.16 Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre des HERRN Wort:17 Siehe, es kommt die Zeit, dass alles nach Babel weggeführt werden wird, was in deinem Hause ist und was deine Väter gesammelt haben bis auf diesen Tag, und es wird nichts übrig gelassen werden, spricht der HERR. (2Kön 24,13)18 Dazu werden von den Söhnen, die von dir kommen, die du zeugen wirst, einige genommen werden, dass sie Kämmerer seien im Palast des Königs von Babel. (Dan 1,3)19 Hiskia aber sprach zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du geredet hast; denn er dachte: Es wird doch Friede und Sicherheit sein zu meinen Zeiten.20 Was mehr von Hiskia zu sagen ist und alle seine tapferen Taten und wie er den Teich und die Wasserleitung gebaut hat, durch die er Wasser in die Stadt geleitet hat, siehe, das steht geschrieben in der Chronik der Könige von Juda.21 Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern. Und sein Sohn Manasse wurde König an seiner statt.

2.Könige 20

Elberfelder Bibel

1 In jenen Tagen wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sagte zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus! Denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben. (5Mo 31,14; 2Sam 17,23; 2Kön 1,16)2 Da wandte er sein Gesicht zur Wand und betete zu dem HERRN. Und er sprach: (Ps 50,15; Jak 5,13)3 Ach, HERR! Denke doch daran, dass ich vor deinem Angesicht in Treue[1] und mit ungeteiltem Herzen gelebt[2] und dass ich getan habe, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr[3]. (1Kön 3,6; 1Kön 8,23; 2Kön 18,3; 2Chr 31,20; Neh 13,14; Hi 4,6; Hi 16,20; Ps 6,7; Ps 39,13; Am 5,4; Apg 24,16)4 Und es geschah – Jesaja war ⟨noch⟩ nicht aus der inneren Stadt[4] hinausgegangen –, da geschah das Wort des HERRN zu ihm:5 Kehre um und sage zu Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich heilen; am dritten Tag wirst du ins Haus des HERRN hinaufgehen. (2Mo 3,7; 5Mo 32,39; 1Kön 9,3; 2Kön 19,20; 2Kön 22,19; 2Chr 34,3; Ps 6,10; Ps 34,18; Ps 56,9; Ps 107,20; Ps 119,26; Mk 1,41)6 Und ich will zu deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzufügen. Und aus der Hand des Königs von Assur will ich dich und diese Stadt retten; und ich will diese Stadt beschirmen um meinetwillen und um meines Knechtes David willen. (2Kön 19,34)7 Und Jesaja sagte: Bringt einen Feigenkuchen! Und sie brachten ihn und legten ihn auf das Geschwür. Da genas er.8 Und Hiskia sagte zu Jesaja: Was ist das Zeichen, dass der HERR mich heilen wird und dass ich am dritten Tag in das Haus des HERRN hinaufgehen werde? (1Mo 15,8)9 Jesaja sagte: Dies wird dir das Zeichen vom HERRN sein, dass der HERR das Wort, das[5] er geredet hat, tun wird: Soll der Schatten ⟨an der Sonnenuhr⟩ zehn Stufen vorwärtsgehen, oder soll er zehn Stufen zurückgehen? (Jos 10,12; 1Sam 14,10; 2Kön 19,29)10 Da sagte Hiskia: Es ist dem Schatten ein Leichtes, sich ⟨an der Sonnenuhr⟩ um zehn Stufen zu neigen; nein, sondern der Schatten soll zehn Stufen rückwärtsgehen. (Jos 10,12)11 Da rief der Prophet Jesaja zu dem HERRN. Und er ließ den Schatten um ⟨so viele⟩ Stufen ⟨der Sonnenuhr⟩ zurückgehen, wie die Sonne[6] an den Stufen ⟨der Sonnenuhr⟩ des Ahas hinabgegangen war, zehn Stufen zurück. (2Chr 32,25; Jes 39,1)12 In jener Zeit sandte Merodach-Baladan[7], der Sohn Baladans, der König von Babel, Brief und Geschenk an Hiskia; denn er hatte gehört, dass Hiskia krank gewesen war.13 Und Hiskia freute sich über sie[8] und zeigte ihnen[9] sein ganzes Schatzhaus: das Silber und Gold, die Balsamöle und das edle Öl und sein ganzes Vorratshaus und alles, was sich in seinen Schatzkammern vorfand. Es gab nichts in seinem Haus und in seiner ganzen Herrschaft, das Hiskia ihnen nicht gezeigt hätte. (Ps 62,11; Jer 9,22; 1Kor 4,7)14 Da kam der Prophet Jesaja zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was haben diese Männer gesagt, und woher sind sie zu dir gekommen? Da sagte Hiskia: Aus einem fernen Land sind sie gekommen, aus Babel. (4Mo 22,9)15 Er sprach: Was haben sie in deinem Haus gesehen? Und Hiskia sagte: Sie haben alles gesehen, was in meinem Haus ist. Es gibt nichts in meinen Schatzkammern, das ich ihnen nicht gezeigt hätte. (Ps 62,11; Jer 9,22; 1Kor 4,7)16 Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort des HERRN! (1Sam 9,27)17 Siehe, Tage kommen, da wird alles, was in deinem Haus ist und was deine Väter bis zum heutigen Tag angehäuft haben, nach Babel weggebracht werden. Nichts wird übrig bleiben, spricht der HERR. (2Kön 24,13; 2Chr 36,18; Jer 20,5)18 Und von deinen Söhnen, die von dir abstammen, die du zeugen wirst, wird man ⟨einige⟩ nehmen; und sie werden im Palast des Königs von Babel Hofbeamte[10] sein. (2Kön 24,12; 2Chr 33,11; Dan 1,3)19 Da sagte Hiskia zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du geredet hast. Aber er sagte ⟨sich⟩: Wenn doch nur Friede und Sicherheit in meinen Tagen bleiben! (1Kön 2,38; 1Kön 11,12; 2Kön 22,20)20 Und die übrige Geschichte[11] Hiskias und all seine Machttaten und wie er den Teich und die Wasserleitung gemacht und das Wasser in die Stadt geleitet hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte[12] der Könige von Juda? (1Kön 14,29; 2Kön 8,23; 2Chr 32,3; Neh 2,14; Jes 22,11)21 Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern. Und sein Sohn Manasse wurde an seiner Stelle König. (2Kön 21,1; 1Chr 3,13; 2Chr 33,1; Mt 1,10)

2.Könige 20

Hoffnung für alle

1 In dieser Zeit wurde Hiskia todkrank. Der Prophet Jesaja, der Sohn von Amoz, besuchte ihn und sagte: »So spricht der HERR: Regle noch die letzten Dinge, denn du bist unheilbar krank und wirst bald sterben.« (2Chr 32,24; Jes 38,1; Jes 38,21)2 Als Hiskia das hörte, drehte er sich zur Wand und betete:3 »Ach, HERR, denk doch daran, dass ich dir mein Leben lang treu geblieben bin und mit ganzer Hingabe getan habe, was dir gefällt.« Er fing laut an zu weinen.4-5 Jesaja war inzwischen wieder gegangen. Doch er war noch nicht einmal bis zum Tor des inneren Vorhofs gekommen, als der HERR ihn noch einmal mit einer Botschaft zu Hiskia zurücksandte. Jesaja ging erneut zum König und sagte: »Du König meines Volkes, hör, was der HERR, der Gott deines Vorfahren David, dir sagen lässt: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich will dich gesund machen. Übermorgen kannst du wieder in den Tempel des HERRN gehen.6 Ich verlängere dein Leben um fünfzehn Jahre. Auch will ich dich und diese Stadt vor dem assyrischen König bewahren. Um meiner eigenen Ehre willen und weil ich es meinem Diener David versprochen habe, beschütze ich Jerusalem.«7 Dann befahl Jesaja: »Man soll einen Umschlag aus gepressten Feigen machen und ihn auf das Geschwür des Königs legen!« Da wurde Hiskia gesund.8 Vorher hatte Hiskia Jesaja gefragt: »Woran kann ich erkennen, dass der HERR mich wieder gesund macht und dass ich übermorgen zum Tempel gehen kann?«9 Jesaja hatte geantwortet: »Der HERR gibt dir ein Zeichen, an dem du erkennen wirst, dass er sein Versprechen hält: Soll der Schatten an der Treppe zehn Stufen vorwärtsgehen, oder soll er zehn zurückwandern?«10 Hiskia antwortete: »Es ist nichts Besonderes, wenn der Schatten zehn Stufen vorangeht. Nein, er soll zehn Stufen zurückwandern!«11 Da betete der Prophet Jesaja zum HERRN. Und Gott ließ den Schatten an der Treppe, die seinerzeit König Ahas gebaut hatte,[1] zehn Stufen zurückgehen.12 Kurze Zeit später kam eine Gesandtschaft des babylonischen Königs Merodach-Baladan zu Hiskia. Merodach-Baladan war ein Sohn von Baladan. Er hatte gehört, dass Hiskia schwer krank gewesen war, und ließ ihm deshalb einen Brief und Geschenke überbringen. (2Chr 32,31; Jes 39,1)13 Hiskia freute sich darüber und zeigte den Gesandten sein ganzes Schatzhaus. In alle Kammern ließ er sie schauen. Sie sahen das Silber und das Gold, die kostbaren Öle und Gewürze. Sogar das Waffenlager und die Vorratshäuser zeigte er ihnen. Im ganzen Palast und im ganzen Reich gab es nichts Bedeutendes, was diese Männer nicht zu sehen bekamen.14 Da ging der Prophet Jesaja zu König Hiskia. »Woher kamen diese Männer, und was wollten sie von dir?«, fragte er, und Hiskia antwortete: »Aus einem fernen Land sind sie gekommen, aus Babylonien.«15 »Was haben sie im Palast gesehen?«, wollte Jesaja wissen. Hiskia erwiderte: »Sie haben alles gesehen, was ich besitze. In jede einzelne Schatzkammer ließ ich sie schauen.«16 Da sagte Jesaja: »Hör, was der HERR dazu sagt:17 Eines Tages wird der ganze Reichtum in deinem Palast – alle Schätze, die du und deine Vorfahren angehäuft haben – nach Babylon fortgebracht werden. Nichts wird übrig bleiben.18 Auch einige von deinen eigenen Söhnen, die dir noch geboren werden, wird man verschleppen. Sie müssen als Eunuchen im Palast des babylonischen Königs dienen.«19 Hiskia sagte nur: »Der HERR weiß, was er tut; ich beuge mich seinem Urteil. Wenn nur zu meinen Lebzeiten noch Frieden und Ruhe herrschen!«20 Hiskias weiteres Leben und seine militärischen Erfolge sind in der Chronik der Könige von Juda beschrieben. Man kann dort nachlesen, wie er den Teich anlegen und die Wasserleitung bauen ließ, um die Stadt mit Wasser zu versorgen. (2Chr 32,32)21 Als Hiskia starb, wurde sein Sohn Manasse zum Nachfolger erklärt.