1Und es begab sich, als Jesus diese Rede vollendet hatte, machte er sich auf aus Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordans; (Mk 10,1)2und eine große Menge folgte ihm, und er heilte sie dort.3Da traten Pharisäer zu ihm und versuchten ihn und sprachen: Ist’s erlaubt, dass sich ein Mann aus irgendeinem Grund von seiner Frau scheidet?4Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang schuf als Mann und Frau (1Mo 1,27)5und sprach: »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«? (1Mo 2,24)6So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch[1]. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! (1Kor 7,10)7Sie sprachen zu ihm: Warum hat dann Mose geboten, ihr einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden? (Mt 5,31)8Er sprach zu ihnen: Mose hat euch erlaubt, euch zu scheiden von euren Frauen, eures Herzens Härte wegen; von Anfang an aber ist’s nicht so gewesen.9Ich aber sage euch: Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Unzucht, und heiratet eine andere, der bricht die Ehe. (Mt 5,32)10Da sprachen seine Jünger zu ihm: Steht die Sache eines Mannes mit seiner Frau so, dann ist’s nicht gut zu heiraten.11Er sprach aber zu ihnen: Dies Wort fassen nicht alle, sondern die, denen es gegeben ist. (1Kor 7,7)12Denn es gibt Verschnittene[2], die von Geburt an so sind; und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten worden sind; und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben um des Himmelreiches willen. Wer es fassen kann, der fasse es!
Die Segnung der Kinder
13Da wurden Kinder zu ihm gebracht, dass er die Hände auf sie legte und betete. Die Jünger aber fuhren sie an. (Mk 10,13; Lk 18,15)14Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich. (Mt 18,2)15Und er legte die Hände auf sie und zog von dort weiter.
Der reiche Jüngling
16Und siehe, einer trat zu ihm und sprach: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe? (Mk 10,17; Lk 18,18)17Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich nach dem, was gut ist? Gut ist nur der Eine. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.18Da sprach er zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben;19ehre Vater und Mutter«; und: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (2Mo 20,12; 3Mo 19,18)20Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch?21Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach! (Mt 5,48; Mt 6,20; Lk 12,33)22Da der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter. (Ps 62,11)23Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen.24Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.25Da das die Jünger hörten, entsetzten sie sich sehr und sprachen: Ja, wer kann dann selig werden?26Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist’s unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich. (1Mo 18,14; Hi 42,2)
Der Lohn der Nachfolge
27Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt; was wird uns dafür zuteil? (Mt 4,20; Mk 10,28; Lk 18,28)28Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels. (Lk 22,30; 1Kor 6,2; Offb 3,21)29Und wer Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlässt um meines Namens willen, der wird’s hundertfach empfangen und das ewige Leben ererben.30Aber viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein. (Mt 20,16; Lk 13,30)
1Als Jesus alles gesagt hatte, was er seinen Schülern beibringen wollte, verließ er das Gebiet von Galiläa und wanderte zu dem Teil von Judäa, der auf der anderen Seite des Flusses Jordan liegt.2Es folgten ihm große Menschenmengen und er heilte sie dort.3Dann kamen wieder einige Pharisäer zu ihm. Sie wollten ihn auf die Probe stellen und sagten: »Ist es einem Mann erlaubt, sich von seiner Frau scheiden zu lassen und sie fortzuschicken, ganz gleich mit welcher Begründung?«4Jesus antwortete: »Wisst ihr denn nicht, dass Gott, der die Menschen am Anfang schuf, sie als Mann und als Frau erschaffen hat?5Und dass das Buch Gottes dann sagt: ›Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, denn er wird sich mit seiner Frau vereinigen. Auf diese Weise werden die beiden zu einer neuen Einheit, zu einem einzigen Körper.‹?6So sind sie also nicht mehr zwei getrennte Personen, sondern sind zu einem Leib verschmolzen. Das ist etwas, das von Gott kommt, und deshalb sollen Menschen die Ehe nicht auseinanderreißen.«7Da sagten sie: »Aber hat Mose in seinem Gesetz nicht etwas anderes gesagt? Er hat doch befohlen, dass der Mann der Frau eine Scheidungsurkunde geben soll, wenn er sich von ihr trennt!«8Doch Jesus antwortete: »Mose hat euch aufgrund der Verhärtung eurer Herzen erlaubt, euch von euren Frauen scheiden zu lassen. Aber am Anfang, bei der Erschaffung der Menschen, war das nicht so!9Und ich, Jesus, sage euch: Wenn einer seine Frau verstößt und eine andere heiratet, dann hat er damit die Ehe gebrochen. Die einzige Ausnahme zu dieser Regel ist, wenn sie bereits die Ehe gebrochen hat.«10Da sagten seine Schüler zu ihm: »Wenn das so ist mit der Ehe, dann ist es wohl besser, überhaupt gar nicht erst zu heiraten!«11Da sagte Jesus zu ihnen: »Das, was ich jetzt sage, können nicht alle verstehen, sondern nur die, denen Gott das Verständnis dafür schenkt. Es gibt verschiedene Gruppen von Menschen, die nicht heiraten können.12Manche sind schon von ihrer Geburt an unfähig zur Ehe. Bei anderen ist es so, dass jemand sie zur Ehe unfähig gemacht hat. Und noch andere haben sich selbst die Ehe verwehrt, weil sie sich ganz der neuen Wirklichkeit Gottes widmen wollen. Das, was ich hier sage, sollen die begreifen, die es begreifen können!«13Danach brachten einige Leute Kinder zu Jesus. Er sollte seine Hände auf sie legen und für sie beten. Doch seine Schüler wollten das verhindern und scheuchten sie fort.14Aber Jesus sagte: »Lasst das! Die Kinder sollen ruhig zu mir kommen! Versperrt ihnen nicht den Weg zu mir! Denn gerade für sie ist Gottes neue Wirklichkeit in diese Welt hineingekommen.«15Dann legte er seine Hände auf die Kinder. Anschließend ging er von dort weg.
Wahrer Reichtum
16Da trat ein Mann auf ihn zu und sagte: »Lehrer, was muss ich tun? Welche gute Tat kann mir das ewige Leben sichern?«17Jesus antwortete: »Warum fragst du mich nach dem, was gut ist? Nur ein Einziger ist durch und durch gut! Wenn du aber in das wahre Leben hineinkommen willst, dann befolge die Gebote, die Gott gegeben hat!«18Der Mann fragte nach: »Welche denn?« Da sagte Jesus: »Diese: Du sollst nicht töten. Du sollst keinen Ehebruch begehen. Du sollst andere nicht bestehlen. Du sollst keine unwahren Aussagen machen.19Du sollst deinem Vater und deiner Mutter mit Respekt begegnen und mit deinem Mitmenschen genauso liebevoll umgehen, wie du es auch für dich selbst wünschst!«20Da sagte der junge Mann: »Das alles habe ich Punkt für Punkt eingehalten. Was soll ich darüber hinaus noch tun?«21Da sagte Jesus zu ihm: »Wenn du willst, dass dein Leben zur Vollendung kommt, dann geh los, verkauf deinen Besitz und gib den Erlös den Bedürftigen. Dann wirst du einen Schatz in Gottes Wirklichkeit besitzen. Danach komm wieder und folge mir nach!«22Als der junge Mann diese Worte hörte, ging er betrübt weg, denn er hatte sehr große Besitztümer.23Jesus sagte darauf zu seinen Schülern: »Ich will euch etwas Wichtiges sagen: Nur mit großer Mühe wird ein reicher Mensch den Eingang in die neue Wirklichkeit Gottes finden!24Und ich wiederhole es: Es ist leichter für ein Kamel, sich durch ein Nadelöhr zu zwängen, als dass ein Reicher in die Wirklichkeit Gottes hineinkommt.«25Als das seine Schüler hörten, wurden sie von einem großen Schrecken erfasst und fragten: »Wer kann denn dann überhaupt das Heil finden?«26Jesus schaute sie direkt an und sagte: »Für die Menschen ist das völlig unmöglich. Aber bei Gott ist es anders: Für ihn ist alles möglich!«
Erben des ewigen Lebens
27Da sagte Petrus zu ihm: »Schau, wir haben doch alles hinter uns gelassen und sind zu deinen Nachfolgern geworden! Was bekommen wir denn dafür?«28Jesus antwortete ihnen: »Ich sage es ganz deutlich: Ihr, die ihr euch mir angeschlossen habt, werdet dann, wenn die Welt neu geboren wird, dann, wenn der Weltenrichter auf dem Thron in seiner ganzen Herrlichkeit Gericht halten wird, auf zwölf Thronen sitzen und über die zwölf Stämme des Volkes Israel Gericht halten.29Und auch alle anderen, jeder, der seine Heimat oder seine Brüder und Schwestern oder seine Eltern oder Kinder oder Äcker zurücklässt, weil er sich ganz zu mir stellt, der wird das alles hundertfach zurückbekommen und außerdem das Leben erben, das nie enden wird.30Aber viele, die an erster Stelle stehen, werden zuletzt kommen, und viele Letzte werden Erste sein.
1Als Jesus diese Rede beendet hatte, ging er aus Galiläa fort und kam in das judäische Gebiet auf der anderen Seite des Jordans. (Mk 10,1)2Sehr viele Menschen folgten ihm dorthin und er heilte sie.
Über Ehescheidung und Ehelosigkeit
3Da kamen einige Pharisäer zu ihm und versuchten, ihm eine Falle zu stellen. Sie fragten ihn: »Ist es erlaubt, dass ein Mann seine Frau aus jedem beliebigen Grund wegschickt?« (Mk 10,2)4Jesus antwortete: »Habt ihr nicht gelesen, was in den Heiligen Schriften steht? Dort heißt es, dass Gott am Anfang den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. (1Mo 1,27)5Und er hat gesagt: ›Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele.‹ (1Mo 2,24; Eph 5,31)6Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Und was Gott zusammengefügt hat, sollen Menschen nicht scheiden.«7Die Pharisäer fragten: »Wie kann Mose dann vorschreiben: Der Mann soll der Frau eine Scheidungsurkunde ausstellen und sie wegschicken?« (Mt 5,31)8Jesus antwortete: »Mose hat euch die Ehescheidung nur zugestanden, weil ihr euer Herz gegen Gott verhärtet habt – und damit eure Hartherzigkeit ans Licht kommt.[1] Aber das war ursprünglich nicht so.9Darum sage ich euch: Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, begeht Ehebruch – ausgenommen den Fall, dass sie ihrerseits die Ehe gebrochen hat.«[2] (Mt 5,32)10Da sagten seine Jünger zu ihm: »Wenn es zwischen Mann und Frau so steht, sollte man lieber gar nicht heiraten.«11Aber Jesus antwortete: »Was ich jetzt sage, können nicht alle verstehen, sondern nur die, denen Gott das Verständnis gegeben hat.12Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand nicht heiratet. Manche Menschen sind von Geburt an eheunfähig, manche – wie die Eunuchen – sind es durch einen späteren Eingriff geworden. Noch andere verzichten von sich aus auf die Ehe, weil sie ganz davon in Anspruch genommen sind, dass Gott jetzt seine Herrschaft aufrichtet. Das sage ich für die, die es verstehen können.«
Jesus und die Kinder
13Damals wollten einige Leute ihre Kinder zu Jesus bringen, damit er ihnen die Hände auflege und für sie bete; aber die Jünger fuhren sie an und wollten sie wegschicken. (Mk 10,13; Lk 18,15)14Da sagte Jesus: »Lasst doch die Kinder! Hindert sie nicht, zu mir zu kommen; denn für Menschen wie sie steht Gottes neue Welt[3] offen.« (Mt 18,3)15Dann legte er den Kindern segnend die Hände auf und zog von dort weiter.
Die Gefahr des Reichtums
16Da kam ein Mann zu Jesus und fragte ihn: »Lehrer, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu bekommen?« (Mk 10,17; Lk 18,18)17Jesus antwortete: »Warum fragst du mich, was gut ist? Es gibt nur Einen, der gut ist! Wenn du bei ihm leben willst, dann befolge seine Gebote.«18»Welche Gebote?«, fragte der Mann. Jesus antwortete: »Du sollst nicht morden, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, nichts Unwahres über deinen Mitmenschen sagen; (2Mo 20,12; 3Mo 19,18)19ehre deinen Vater und deine Mutter, und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!« (Mk 12,31)20»Ich habe alle diese Gebote befolgt«, erwiderte der junge Mann. »Was muss ich sonst noch tun?«21Jesus sagte zu ihm: »Wenn du in der Liebe zu deinen Mitmenschen vollkommen und ungeteilt sein willst,[4] dann geh, verkaufe alles, was du besitzt, und gib das Geld den Armen, so wirst du bei Gott einen unverlierbaren Besitz haben. Und dann komm und folge mir!« (Mt 8,21; Lk 12,33)22Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte großen Grundbesitz. (Ps 62,11)23Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Ich versichere euch: Ein Reicher wird nur schwer in die neue Welt Gottes[5] kommen.24Ich sage es noch einmal: Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt.«25Als die Jünger das hörten, waren sie entsetzt und fragten: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«26Jesus sah sie an und sagte: »Wenn es auf die Menschen ankommt, ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich.« (Hi 42,2)
Der Lohn für die, die alles aufgegeben haben
27Darauf sagte Petrus zu Jesus: »Du weißt, wir haben alles stehen und liegen lassen und sind dir gefolgt. Was haben wir davon?« (Mk 10,28; Lk 18,28)28Jesus antwortete: »Ich versichere euch: Wenn Gott die Welt erneuert und der Menschensohn auf seinem Herrscherthron Platz nimmt, dann werdet auch ihr, die ihr mir gefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und über die zwölf Stämme Israels Gericht halten. (Mt 25,31; 1Kor 6,2; Offb 3,1)29Wer auch immer um meinetwillen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Felder zurücklässt, wird das alles hundertfach wiederbekommen und dazu das ewige Leben. (Mt 10,37)30Aber viele, die jetzt vorn sind, werden dann am Schluss stehen, und viele, die jetzt die Letzten sind, werden schließlich die Ersten sein.« (Mt 20,16)
1Nachdem Jesus das alles gesagt hatte, verließ er Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa östlich des Jordan. (Mk 10,1; Lk 16,18)2Eine große Menschenmenge folgte ihm dorthin, und er heilte ihre Kranken.3Da kamen einige Pharisäer zu Jesus, weil sie ihm eine Falle stellen wollten. Sie fragten ihn: »Darf sich ein Mann von seiner Frau aus jedem beliebigen Grund scheiden lassen?«4Jesus antwortete: »Habt ihr denn nicht gelesen, was in der Heiligen Schrift steht? Da heißt es doch, dass Gott am Anfang die Menschen als Mann und Frau schuf5und sagte: ›Ein Mann verlässt seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.‹ (1Mo 2,24)6Sie sind also eins und nicht länger zwei voneinander getrennte Menschen. Und was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.«7»Doch weshalb«, fragten sie weiter, »hat Mose dann vorgeschrieben, dass der Mann seiner Frau eine Scheidungsurkunde geben soll, wenn er sie wegschicken will?«[1] (5Mo 24,1)8Jesus antwortete: »Mose erlaubte es, dass ihr euch von euren Frauen scheiden lasst, weil er euer hartes Herz kannte. Am Anfang ist es jedoch anders gewesen.9Ich sage euch: Wer sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch, es sei denn, seine Frau hat ihn betrogen[2].«10Da sagten die Jünger zu Jesus: »Wenn das mit der Ehe so ist, dann heiratet man besser gar nicht!«11Jesus antwortete: »Nicht jeder kann begreifen, was ich jetzt sage, sondern nur die, denen Gott das Verständnis dafür gibt.12Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig[3]; andere werden es durch menschlichen Eingriff. Und es gibt Menschen, die verzichten von sich aus auf die Ehe, um sich Gottes himmlischem Reich ganz zur Verfügung zu stellen. Wer das begreift, der richte sich danach!«
Jesus und die Kinder
13Eines Tages brachte man Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte und für sie betete. Aber die Jünger fuhren sie an und wollten sie wegschicken. (Mk 10,13; Lk 18,15)14Doch Jesus sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück, denn Menschen wie ihnen gehört Gottes himmlisches Reich.«15Er legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Danach zog er weiter.
Die Reichen und das Reich Gottes
16Ein junger Mann kam mit der Frage zu Jesus: »Lehrer, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu bekommen?« (Mk 10,17; Lk 18,18)17Jesus entgegnete: »Wieso fragst du mich nach dem Guten? Es gibt nur einen, der gut ist, und das ist Gott. Wenn du den Weg gehen willst, der zum Leben führt, dann befolge seine Gebote.«18»Welche denn?«, fragte der Mann, und Jesus antwortete: »Du sollst nicht töten! Du sollst nicht die Ehe brechen! Du sollst nicht stehlen! Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!19Ehre deinen Vater und deine Mutter, und liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.« (2Mo 20,12; 3Mo 19,18)20»An all das habe ich mich gehalten. Was fehlt mir noch?«, wollte der junge Mann wissen.21Jesus antwortete: »Wenn du vollkommen sein willst, dann geh, verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm und folge mir nach!«22Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg, denn er besaß ein großes Vermögen.23Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Ich versichere euch: Ein Reicher hat es sehr schwer, in Gottes himmlisches Reich zu kommen.24Ja, eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in Gottes Reich kommt.«25Darüber waren die Jünger entsetzt und fragten: »Wer kann dann überhaupt gerettet werden?«26Jesus sah sie an und sagte: »Für Menschen ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich!«27Jetzt fragte Petrus: »Aber wie ist es nun mit uns? Wir haben doch alles aufgegeben und sind mit dir gegangen. Was werden wir dafür bekommen?«28Jesus antwortete: »Ich versichere euch: Wenn Gott die Welt neu macht und der Menschensohn in all seiner Herrlichkeit auf dem Thron sitzen wird, dann werdet ihr ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten, weil ihr mir nachgefolgt seid.29Jeder, der sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz zurücklässt, um mir zu folgen, wird dies alles hundertfach zurückerhalten und das ewige Leben empfangen.30Viele, die jetzt einen großen Namen haben, werden dann unbedeutend sein. Und andere, die heute die Letzten sind, werden dort zu den Ersten gehören.«
Matthäus 19
Menge Bibel
1Als Jesus nun diese Reden beendet hatte, brach er aus Galiläa auf und kam in das Gebiet von Judäa auf der anderen Seite des Jordans;2eine große Volksmenge begleitete ihn, und er heilte sie dort.3Da traten Pharisäer an ihn heran, die ihn auf die Probe stellen wollten, und legten ihm die Frage vor: »Darf man seine Frau aus jedem beliebigen Grunde entlassen[1]?«4Er gab ihnen zur Antwort: »Habt ihr nicht gelesen (1.Mose 1,27), daß der Schöpfer die Menschen von Anfang an als Mann und Weib geschaffen5und gesagt hat (1.Mose 2,24): ›Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und die beiden werden ein Fleisch sein‹?6Also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was somit Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.«7Sie entgegneten ihm: »Warum hat denn Mose geboten (5.Mose 24,1), der Frau einen Scheidebrief auszustellen und sie dann zu entlassen?«8Er antwortete ihnen: »Mose hat euch (nur) mit Rücksicht auf eure Herzenshärte gestattet, eure Frauen zu entlassen[2]; aber von Anfang an ist es nicht so gewesen.9Ich sage euch aber: Wer sich von seiner Frau scheidet – außer wegen Unzucht – und eine andere heiratet, der begeht Ehebruch [und wer eine Entlassene[3] heiratet, begeht auch Ehebruch].«10Da sagten die Jünger zu ihm: »Wenn es mit dem Rechtsverhältnis des Mannes gegenüber seiner Frau so steht, dann ist es nicht geraten, sich zu verheiraten.«11Er aber antwortete ihnen: »Nicht alle fassen dieses Wort, sondern nur die, denen es[4] gegeben ist.12Es gibt nämlich zur Ehe Untüchtige, die vom Mutterleibe her so geboren worden sind; und es gibt zur Ehe Untüchtige, die von Menschenhand zur Ehe untüchtig gemacht worden sind; und es gibt zur Ehe Untüchtige, die sich selbst um des Himmelreichs willen untüchtig gemacht haben. Wer es zu fassen vermag, der fasse es!«13Hierauf brachte man kleine Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegen und (für sie) beten möchte; die Jünger aber verwiesen es in barscher Weise (denen, die sie brachten).14Doch Jesus sagte: »Laßt die Kinder (in Frieden) und hindert sie nicht, zu mir zu kommen! Denn für ihresgleichen ist das Himmelreich bestimmt.« (Mk 10,14)15Dann legte er ihnen die Hände auf und wanderte von dort weiter.16Da trat einer an ihn heran und fragte ihn: »Meister, was muß ich Gutes tun, um ewiges Leben zu erlangen?«17Er antwortete ihm: »Was fragst du mich über das Gute? (Nur) einer ist der Gute. Willst du aber ins Leben eingehen, so halte die Gebote.«18»Welche?« entgegnete er. Jesus antwortete: »Diese: ›Du sollst nicht töten, nicht ehebrechen, nicht stehlen, nicht falsches Zeugnis ablegen,19ehre deinen Vater und deine Mutter‹ und ›du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‹«20Der Jüngling erwiderte ihm: »Dies alles habe ich beobachtet: was fehlt mir noch?«21Jesus antwortete ihm: »Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe dein Hab und Gut und gib (den Erlös) den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!«22Als der Jüngling das Wort gehört hatte, ging er betrübt weg; denn er besaß ein großes Vermögen.23Jesus aber sagte zu seinen Jüngern: »Wahrlich ich sage euch: Für einen Reichen wird es schwer sein, ins Himmelreich einzugehen.24Nochmals sage ich euch: Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr hindurchgeht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes eingeht.«25Als die Jünger das hörten, wurden sie ganz bestürzt und sagten: »Ja, wer kann dann gerettet werden?«26Jesus aber blickte sie an und sagte zu ihnen: »Bei den Menschen ist dies unmöglich, aber bei Gott ist alles möglich.« (1.Mose 18,14)27Hierauf nahm Petrus das Wort und sagte zu ihm: »Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt: welcher Lohn wird uns also dafür zuteil werden?«28Jesus antwortete ihnen: »Wahrlich ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt[5], wenn der Menschensohn auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzt, gleichfalls auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten[6].29Und jeder, der um meines Namens willen Brüder oder Schwestern, Vater oder Mutter, Weib oder Kinder, Äcker oder Häuser verlassen hat, wird vielmal Wertvolleres empfangen und ewiges Leben erben.30Viele Erste aber werden Letzte sein und viele Letzte die Ersten.« (Lk 13,30)