Hiob 33

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Höre doch, Hiob, meine Rede und merke auf alle meine Worte!2 Siehe, ich tue meinen Mund auf, und meine Zunge redet in meinem Munde.3 Mein Herz spricht aufrichtige Worte, und meine Lippen reden lautere Erkenntnis.4 Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen hat mir das Leben gegeben.5 Kannst du, so antworte mir; rüste dich gegen mich und stelle dich.6 Siehe, vor Gott bin ich wie du, und aus Lehm bin auch ich gemacht. (Hi 10,9)7 Siehe, du brauchst vor mir nicht zu erschrecken, und mein Drängen soll nicht auf dir lasten.8 Du hast geredet vor meinen Ohren, den Ton deiner Reden höre ich noch:9 »Ich bin rein, ohne Missetat, unschuldig und habe keine Sünde. (Hi 16,17; Hi 27,6; Hi 31,1)10 Siehe, Gott erfindet Vorwürfe wider mich, er betrachtet mich als seinen Feind; (Hi 13,24; Hi 19,11)11 er hat meine Füße in den Block gelegt und hat acht auf alle meine Wege.« (Hi 13,27)12 Siehe, darin hast du nicht recht, muss ich dir antworten; denn Gott ist mehr als ein Mensch.13 Warum willst du mit ihm hadern, weil er auf Menschenworte nicht Antwort gibt?14 Denn auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite; nur beachtet man’s nicht.15 Im Traum, im Nachtgesicht, wenn der Schlaf auf die Menschen fällt, wenn sie schlafen auf dem Bett, (Hi 4,12)16 da öffnet er das Ohr der Menschen und schreckt sie auf und warnt sie, (Hi 36,10)17 damit er den Menschen von seinem Vorhaben abwende und von ihm die Hoffart tilge18 und bewahre seine Seele vor dem Verderben und sein Leben vor des Todes Geschoss.19 Auch warnt er ihn durch Schmerzen auf seinem Bett und durch heftigen Kampf in seinen Gliedern,20 dieses Leben verleidet ihm das Brot, seiner Kehle die Lieblingsspeise.21 Sein Fleisch schwindet dahin, dass man’s nicht ansehen kann, und seine Knochen stehen heraus, dass man lieber wegsieht;22 so nähert er sich der Grube und sein Leben den Toten.23 Kommt dann zu ihm ein Engel, ein Mittler, einer aus tausend, kundzutun dem Menschen, was für ihn recht ist,24 so wird er ihm gnädig sein und sagen: »Erlöse ihn, dass er nicht hinunterfahre zu den Toten; denn ich habe ein Lösegeld gefunden. (Ps 49,8)25 Sein Fleisch blühe wieder wie in der Jugend, und er soll wieder jung werden.« (Ps 103,5)26 Er wird Gott bitten und der wird ihm Gnade erweisen und wird ihn sein Antlitz sehen lassen mit Freuden und wird dem Menschen seine Gerechtigkeit zurückgeben.27 Er wird vor den Leuten lobsingen und sagen: »Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt, aber es ist mir nicht vergolten worden.28 Gott hat mich erlöst, dass ich nicht hinfahre zu den Toten, sondern mein Leben das Licht sieht.«29 Siehe, das alles tut Gott zwei- oder dreimal mit einem jeden,30 dass er sein Leben zurückhole von den Toten und erleuchte ihn mit dem Licht der Lebendigen. (Ps 56,14; Ps 103,4; Ps 116,9)31 Merk auf, Hiob, und höre mir zu und schweige, damit ich reden kann!32 Hast du aber etwas zu sagen, so antworte mir. Sage an, ich will dir gern recht geben!33 Hast du aber nichts, so höre mir zu und schweige; ich will dich Weisheit lehren.

Hiob 33

Das Buch

von SCM Verlag

Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.

Hiob 33

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Du aber, Ijob, hör mir bitte zu und achte auf die Worte, die ich sage.2 Ich möchte meine Rede jetzt beginnen.3 Mit ruhigem Gewissen spreche ich, die reine Wahrheit kommt von meinen Lippen.4 Von Gottes Geist bin ich geschaffen worden; sein Atem[1] war’s, der mich ins Leben rief. (Hi 27,3)5 Du darfst mir widersprechen, wenn du kannst. Bring alle deine Gegengründe vor!6 In Gottes Augen sind wir beide gleich, auch mich hat er aus Lehm geformt wie dich.7 Du brauchst dich also nicht vor mir zu fürchten, ich setze dich bestimmt nicht unter Druck. (Hi 19,22)8 Nun denn, ich selber hab dich sagen hören – den Klang der Worte hab ich noch im Ohr:9 ›Ich weiß von keiner Schuld und keinem Unrecht, unschuldig bin ich, frei von jedem Tadel. (Hi 11,4; Hi 31,1)10 Doch Gott erfindet immer neue Gründe, damit er mich als Feind behandeln kann. (Hi 13,24)11 Er lässt nicht zu, dass ich mich frei bewege,[2] argwöhnisch überwacht er jeden Schritt.‹ (Hi 7,19; Hi 13,27)12 Ich muss dir sagen, Ijob, du hast unrecht. Mit Menschenmaß lässt Gott sich niemals messen!13 Was hast du ihm denn letztlich vorzuwerfen? Dass er zu allen deinen Fragen schweigt?14 Gott redet doch! Er tut es immer wieder, mal sanft, mal hart – man achtet nur nicht drauf!15 Zur Nachtzeit, wenn die Menschen ruhig schlafen, in tiefem Schlummer auf den Betten liegen, dann redet Gott durch Träume und Visionen. (1Kön 3,5; Hi 4,13; Dan 2,1; Dan 2,28)16 Er öffnet ihre Ohren, dass sie hören; mit Nachdruck warnt er sie vor ihrem Tun, (Hi 36,10)17 damit er sie von ihrer Bosheit abbringt und ihnen jeden Grund nimmt, stolz zu sein.18 So rettet er ihr Leben vor dem Grab und hindert sie, in seinen Speer zu laufen.19 Gott mahnt die Menschen auch durchs Krankenlager, wenn jemand Schmerz in allen Gliedern fühlt. (Hi 36,15)20 Du magst kein Essen sehn vor lauter Ekel, sogar beim Leibgericht packt dich der Brechreiz.21 Zusehends nimmst du ab, dein Fleisch verschwindet, sodass man alle Knochen zählen kann. (Hi 16,8)22 Dem Rand des Grabes kommst du immer näher, schon will der Tod nach deinem Leben greifen.23 Vielleicht kommt dann ein Engel dir zu Hilfe, nur einer von den tausend Gottesboten, die kundtun, was für Menschen richtig ist.24 Vielleicht erbarmt der Engel sich und sagt: ›Lass ihn noch nicht ins Grab hinunterfahren! Ich hab das Lösegeld für ihn bekommen!‹25 Dann wird dein Körper wieder frisch und stark, genauso wie in deiner Jugendzeit. (Ps 103,5)26 Dann betest du zu Gott und wirst gehört; voll Freude trittst du hin vor deinen Herrn, der dich nun wieder angenommen hat.27 Vor aller Welt bekennst du dann voll Dank: ›Gesündigt hatte ich, das Recht verdreht, doch Gott hat mir die Schuld nicht heimgezahlt. (Ps 103,10)28 Vom Rand des Grabes hat er mich gerettet und mir erlaubt, dass ich am Leben bleibe.‹29 Gott tut dies alles immer, immer wieder; so handelt er im Leben jedes Menschen,30 um ihn vom sicheren Grab zurückzubringen und ihm die Lebensfreude zu erhalten. (Ps 30,4)31 Du, Ijob, achte gut auf meine Worte! Bleib still und lass mich weiter zu dir reden!32 Doch wenn du etwas einzuwenden hast, dann sprich; ich gäbe dir so gerne recht.33 Wenn nicht, dann schweig und hör mir weiter zu, dass ich dir zeigen kann, was Weisheit ist.«

Hiob 33

Hoffnung für alle

von Biblica
1 »Hiob, hör mir jetzt zu, gib acht auf das, was ich dir sage!2 Meine Rede will ich nun beginnen. Die Worte liegen mir schon auf der Zunge.3 Ich spreche mit aufrichtigem Herzen, klar und wahr, und sage nur das, was ich weiß.4 Gottes Geist hat mich geschaffen, der Atem des Allmächtigen hat mir das Leben geschenkt.5 Antworte mir nur, wenn du kannst, bereite dich vor und tritt mir entgegen!6 Schau: Vor Gott, da sind wir beide gleich, auch ich bin nur von Lehm genommen so wie du.7 Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, ich setze dich nicht unter Druck!8 Ich hörte zu, wie du geredet hast – und ich habe die Worte noch im Ohr:9 ›Rein bin ich, ohne jede Sünde; unschuldig bin ich, kein Vergehen lastet auf mir!10 Doch Gott erfindet immer neue Vorwürfe gegen mich, er betrachtet mich als seinen Feind!11 Er legt meine Füße in Ketten, überwacht mich auf Schritt und Tritt.‹12 Doch ich muss dir sagen, Hiob, dass du im Unrecht bist, denn Gott ist größer als ein Mensch!13 Warum beschwerst du dich bei ihm, dass er auf Menschenworte keine Antwort gibt?14 Gott spricht immer wieder, auf die eine oder andere Weise, nur wir Menschen hören nicht darauf!15 Gott redet durch Träume, durch Visionen in der Nacht, wenn tiefer Schlaf auf die Menschen fällt. Sie liegen da und schlummern,16 doch dann lässt er sie aufhorchen und erschreckt sie mit seiner Warnung.17 Gott will sie abbringen von bösem Tun, und ihren Hochmut will er ihnen austreiben.18 Er will sie vor dem Tod bewahren, davor, dass sie in ihr eigenes Verderben rennen.19 Gott weist einen Menschen auch durch Schmerzen zurecht, wenn er daliegt in seinen Qualen20 und sich vor jeder Speise ekelt, selbst vor seinem Lieblingsgericht.21 Seine Gestalt verfällt zusehends, man kann alle seine Knochen zählen.22 Er steht schon mit einem Fuß im Grab, bald holen ihn die Todesboten.23 Doch wenn ein Engel sich für ihn einsetzt, einer von den Tausenden, die den Menschen sagen, was richtig für sie ist,24 wenn dieser Engel Mitleid mit ihm hat und zu Gott sagt: ›Verschone ihn! Lass ihn nicht sterben! Hier ist das Lösegeld!‹,25 dann blüht er wieder auf, wird gesund und frisch, er wird stark wie damals in seiner Jugend.26 Dann betet er zu Gott, und sein Gebet wird gnädig angenommen. Mit lautem Jubel tritt er vor ihn hin und dankt dafür, dass Gott ihn wieder von seiner Schuld freispricht.27 Offen bekennt er den Menschen: ›Ich hatte gesündigt und das Recht missachtet, doch Gott hat mir’s nicht angerechnet!28 Er hat mich vor dem sicheren Tod bewahrt, nun darf ich weiterleben und sehe das Licht.‹29 Das alles tut Gott mehr als nur einmal im Leben eines Menschen,30 um ihn vor dem Tod zu bewahren und ihm das Licht des Lebens zu erhalten.31 Hör mir zu, Hiob, sei still und lass mich reden!32 Wenn du jetzt noch etwas zu sagen hast, dann antworte mir! Rede nur, denn ich würde dir gerne recht geben.33 Wenn du aber nichts mehr zu sagen weißt, dann schweig und hör mir zu, ich will dir zeigen, was Weisheit ist.«

Hiob 33

Menge Bibel

1 »Nun aber höre, Hiob, meine Reden und leihe dein Ohr allen meinen Worten!2 Wisse wohl: wenn ich meinen Mund jetzt auftue und meine Zunge sich vernehmlich hören läßt,3 so sind meine Worte aufrichtig wie mein Herz, und was meine Lippen wissen, sprechen sie unverfälscht aus.4 Der Geist Gottes, der mich geschaffen hat, und der Hauch[1] des Allmächtigen belebt mich.5 Wenn du’s vermagst, so widerlege mich: rüste dich mit Beweisgründen gegen mich, tritt an zum Kampf!6 Siehe, ich stehe zu Gott ebenso wie du: aus Ton[2] bin auch ich gebildet.7 Nein, Angst vor mir braucht dich nicht einzuschüchtern, und meine Wucht soll dich nicht niederdrücken!«8 »Nun aber hast du vor meinen Ohren ausgesprochen, und deutlich habe ich deine Worte gehört:9 ›Unschuldig bin ich, ohne Missetat, rein bin ich, und kein Vergehen haftet mir an!10 Fürwahr, er (Gott) erfindet Feindseligkeiten gegen mich[3], sieht in mir einen Feind;11 er legt meine Füße in den Block, überwacht alle meine Pfade.‹12 Sieh, darin hast du unrecht, entgegne ich dir; denn Gott ist größer als ein Mensch.«13 »Warum hast du den Vorwurf gegen ihn erhoben, daß er dir auf alle deine Worte keine Antwort gebe?14 Vielmehr redet Gott einmal und zweimal[4], man achtet nur nicht darauf.15 Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt, im Schlummerzustand auf dem Lager:16 da öffnet er den Menschen das Ohr und schreckt sie durch Verwarnung,17 um den Menschen von seinem (bösen) Tun abzubringen und den Mann vor Überhebung zu behüten,18 um seine Seele vor der Grube[5] zu bewahren und sein Leben vor dem Geschoß des Todes.19 Auch wird er durch Schmerzen auf seinem Lager in Zucht genommen[6] und durch andauernden Leidenskampf in seinen Gliedern,20 so daß für seinen Lebenstrieb alle Nahrung zum Ekel wird und für seine Eßlust sogar die Lieblingsspeise;21 sein Fleisch schwindet dahin, daß es nicht mehr zu sehen ist, und seine vordem verborgenen Knochen treten zu Tage,22 so daß seine Seele der Grube[7] nahe kommt und sein Leben den Todesmächten.«23 »Wenn dann ein Engel für ihn da ist, ein Fürsprecher[8], ein einziger aus den tausend, um für den Menschen Zeugnis von seiner Gerechtigkeit abzulegen,24 und dieser sich seiner erbarmt und (zu Gott) spricht: ›Laß ihn frei, daß er nicht in die Grube[9] hinabfährt! Ich habe eine Sühne[10] gefunden‹,25 so strotzt sein Leib wieder von Jugendkraft, so daß er in die Tage seines Jünglingsalters zurückversetzt wird.26 Er betet zu Gott, und dieser nimmt ihn gnädig an, läßt ihn sein Angesicht unter Jauchzen schauen und gibt dem Menschen seine Gerechtigkeit zurück.27 Er singt vor dem Volke und bekennt: ›Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt, aber es ist mir nicht vergolten worden!28 Erlöst hat (Gott) meine Seele, daß sie nicht in die Grube[11] gefahren ist, und mein Leben erfreut sich am Anblick des Lichts!‹«29 »Sieh, dies alles tut Gott zweimal, ja dreimal an dem Menschen,30 um seine Seele von der Grube[12] fernzuhalten und damit er vom Licht des Lebens[13] umleuchtet werde.31 Merke auf, Hiob, höre mir zu, schweige und laß mich reden!32 Hast du etwas einzuwenden, so widerlege mich; sprich, denn ich möchte dich gern rechtfertigen[14].33 Hast du aber nichts, so höre mir zu; schweige, damit ich dich Weisheit lehre!«