Hesekiel 3

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, iss, was du vor dir hast! Iss diese Schriftrolle und geh hin und rede zum Hause Israel! (Jer 1,9; Jer 15,16; Offb 10,9)2 Da tat ich meinen Mund auf und er gab mir die Rolle zu essen3 und sprach zu mir: Du Menschenkind, gib deinem Bauch zu essen und fülle dein Inneres mit dieser Schriftrolle, die ich dir gebe. Da aß ich sie, und sie war in meinem Munde so süß wie Honig. (Ps 19,11; Ps 119,103)4 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, geh hin zum Hause Israel und verkündige ihnen meine Worte.5 Denn ich sende dich ja nicht zu einem Volk, das unbekannte Worte und eine fremde Sprache hat, sondern zum Hause Israel,6 nicht zu vielen Völkern, die unbekannte Worte und eine fremde Sprache haben, deren Worte du nicht verstehen könntest. Und wenn ich dich zu solchen sendete, würden sie dich gern hören.7 Aber das Haus Israel will dich nicht hören, denn sie wollen mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz.8 Siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht und deine Stirn so hart wie ihre Stirn. (Jes 50,7; Jer 1,18)9 Ja, ich habe deine Stirn so hart wie einen Diamanten gemacht, der härter ist als ein Kieselstein. Darum fürchte dich nicht, entsetze dich auch nicht vor ihnen; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.10 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, alle meine Worte, die ich dir sage, die fasse mit dem Herzen und nimm sie zu Ohren!11 Und geh hin zu den Weggeführten deines Volks und verkündige ihnen und sprich zu ihnen: »So spricht Gott der HERR!«, sie hören oder lassen es. (Hes 2,5)12 Und ein Wind hob mich empor, und ich hörte hinter mir ein Getöse wie von einem großen Erdbeben. Gelobt sei die Herrlichkeit des HERRN an ihrem Ort! (Hes 1,28; Hes 33,1)13 Und es war ein Rauschen von den Flügeln der Wesen, die aneinanderschlugen, und auch ein Rasseln der Räder neben ihnen, ein Getöse wie von einem großen Erdbeben.14 Da hob mich der Wind empor und führte mich weg. Und ich fuhr dahin in bitterem Grimm meines Geistes, und die Hand des HERRN lag schwer auf mir.15 Und ich kam zu den Weggeführten, die am Fluss Kebar wohnten, nach Tel-Abib und setzte mich zu denen, die dort wohnten, und blieb dort unter ihnen sieben Tage ganz verstört.16 Und als die sieben Tage um waren, geschah des HERRN Wort zu mir:17 Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie vor mir warnen. (Jes 52,8; Hes 33,7; Hebr 13,17)18 Wenn ich dem Gottlosen sage: Du musst des Todes sterben!, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Wege zu warnen, damit er am Leben bleibe, – so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. (Hes 14,10)19 Wenn du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.20 Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht tut, so werde ich ihn zu Fall bringen und er muss sterben. Denn weil du ihn nicht gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen sterben, und seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird nicht angesehen werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. (Hes 18,24)21 Wenn du aber den Gerechten warnst, dass er nicht sündigen soll, und er sündigt auch nicht, so wird er am Leben bleiben; denn er hat sich warnen lassen, und du hast dein Leben errettet.22 Und dort kam des HERRN Hand über mich, und er sprach zu mir: Mach dich auf und geh hinaus in die Ebene; da will ich mit dir reden. (Hes 1,3)23 Und ich machte mich auf und ging hinaus in die Ebene; und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN, wie ich sie am Fluss Kebar gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Angesicht. (Hes 1,28)24 Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße. Und er redete mit mir und sprach zu mir: Geh hin und schließ dich ein in deinem Hause! (Hes 2,2)25 Und du, Menschenkind, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich damit binden, dass du nicht unter die Leute gehen kannst.26 Und ich will dir die Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, dass du stumm wirst und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. (Hes 24,27; Hes 33,22)27 Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich dir den Mund auftun, dass du zu ihnen sagen sollst: »So spricht Gott der HERR!« Wer es hört, der höre es; wer es lässt, der lasse es; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs. (Hes 2,5; Hes 2,7)

Hesekiel 3

Das Buch

von SCM Verlag

Das Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.

Hesekiel 3

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Er sagte zu mir: »Du Mensch, nimm diese Buchrolle und iss sie auf! Dann geh und sprich zu den Leuten von Israel!« (Ps 119,103; Jer 15,16; Offb 10,9)2 Ich öffnete den Mund und er gab mir die Rolle zu essen.3 Er sagte: »Du Mensch, verspeise diese Buchrolle, die ich dir gebe! Fülle deinen Magen damit!« Da aß ich die Rolle; in meinem Mund war sie süß wie Honig.4 Weiter sagte er zu mir: »Du Mensch, geh nun zu den Leuten von Israel und verkünde ihnen die Worte, die ich dir sage.5 Ich sende dich nicht zu einem fremden Volk mit einer unverständlichen Sprache, sondern zu deinem eigenen, dem Volk Israel.6 Wenn ich dich zu fremden Völkern schicken würde, deren Sprache du nicht verstehst – sie würden auf dich hören.7 Aber die Leute von Israel werden nicht auf dich hören, denn sie wollen nicht auf mich hören! Sie alle haben eine eiserne Stirn und ein steinernes Herz. (Hes 2,3)8 Aber ich mache dich ebenso hart wie sie! Ich mache deine Stirn so eisern wie die ihre, (Jes 50,7; Jer 1,18; Jer 15,20)9 noch härter als Feuerstein, so hart wie Diamant. Sie sind ein widerspenstiges Volk, aber erschrick nicht vor ihnen, lass dir von ihnen keine Angst einjagen!«10 Weiter sagte er zu mir: »Du Mensch, hör gut zu und merke dir alle Worte, die ich dir sage.11 Dann geh zu den Verbannten aus deinem Volk und sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott.‹ Kümmere dich nicht darum, ob sie darauf hören oder sich abwenden.«12 Dann nahm der Geist des HERRN mich weg. Hinter mir hörte ich den donnernden Ruf: »Gepriesen sei die Herrlichkeit des HERRN in ihrer himmlischen Wohnung!«13 Der Ruf war begleitet von einem mächtigen Getöse: dem Rauschen der ausgespannten Flügel der vier Gestalten und dem Dröhnen der rollenden Räder.14 Der Geist führte mich weg und ich ging meinen Weg verstört und sehr erregt; die Hand des HERRN lag schwer auf mir.15 So kam ich zurück zu den Verbannten, die in Tel Abib am Fluss Kebar lebten. Sieben Tage lang saß ich dort starr und regungslos.16 Als die sieben Tage vergangen waren, erging das Wort des HERRN an mich, er sagte: (Hes 33,1)17 »Du Mensch, ich bestelle dich zum Wächter, der die Leute von Israel vor drohender Gefahr zu warnen hat. Wenn du eine Botschaft von mir vernimmst, musst du sie ihnen weitersagen, damit sie wissen, was auf sie zukommt. (2Kön 9,17; Hebr 13,17)18 Wenn ich dir ankündige, dass ein bestimmter Mensch wegen seiner schlimmen Taten sterben muss, dann bist du dafür verantwortlich, dass er es erfährt und die Gelegenheit bekommt, sich zu bessern und sein Leben zu retten. Warnst du ihn nicht, so wird er zwar sterben, wie er es verdient; aber dich ziehe ich dafür zur Rechenschaft wie für einen Mord. (1Mo 9,5)19 Warnst du ihn und er hört nicht darauf, so wird er ebenfalls sterben, du aber hast dein eigenes Leben gerettet.20 Auch wenn ein Mensch, der bisher stets das Rechte getan hat, von mir auf die Probe gestellt wird, den rechten Weg verlässt und Unrecht zu tun beginnt, muss er sterben. Alles Gute, was er vorher getan hat, zählt dann nicht mehr. Hast du ihn nicht gewarnt, so werde ich dich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen wie für einen Mord. (Hes 18,24)21 Hast du ihn aber gewarnt und er hat es sich zu Herzen genommen, so lasse ich ihn leben und auch du hast dein Leben gerettet.«22 Ich spürte, wie der HERR seine Hand auf mich legte. Er befahl mir: »Steh auf und geh hinaus in die Ebene! Dort will ich dir etwas sagen.« (Hes 1,1; Hes 3,14; Hes 8,1; Hes 33,22; Hes 37,1; Hes 40,1)23 Ich stand auf und ging. Als ich in die Ebene kam, sah ich dort die Herrlichkeit des HERRN. Sie sah genauso aus, wie sie sich mir das erste Mal am Fluss Kebar gezeigt hatte. Ich stürzte zu Boden, (Hes 1,1)24 aber dann kam Geist in mich[1] und stellte mich auf die Füße. Dann sprach der HERR zu mir und sagte: »Du Mensch, geh in dein Haus und schließ dich ein! (Hes 2,2)25 Dort wirst du wie mit Stricken gefesselt, sodass du nicht mehr aus dem Haus gehen kannst.26 Ich lasse dir die Zunge am Gaumen kleben und mache dich stumm. Du sollst die Leute von Israel nicht mehr zurechtweisen können, dieses widerspenstige Volk. (Hes 2,3; Hes 7,3)27 Sobald ich aber mit dir rede, werde ich deine Zunge lösen, damit du zu ihnen sagen kannst: ›So spricht der HERR.‹ Wer es hören will, soll es hören; wer es nicht hören will, muss die Folgen tragen. Sie sind ein widerspenstiges Volk!«

Hesekiel 3

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Gott sprach zu mir: »Du Mensch, nimm die Schriftrolle, die du vor dir siehst, und iss sie auf! Dann geh zum Volk Israel und rede zu ihnen!«2 Ich öffnete meinen Mund, und er gab mir die Rolle zu essen.3 Dabei sagte er: »Iss dieses Buch und füll deinen Bauch damit!« Ich gehorchte, und es schmeckte süß wie Honig.4 Dann sprach er zu mir: »Du Mensch, geh zum Volk Israel und sag ihnen, was ich dir in den Mund lege.5 Ich sende dich nicht zu einem Volk mit fremder Sprache, die du nicht verstehst, sondern zum Volk Israel, deinen eigenen Landsleuten.6 Wenn ich dich zu anderen Völkern mit fremder Sprache schicken würde, und seien es noch so viele – sie würden trotzdem auf dich hören.7 Das Volk Israel aber wird deine Worte in den Wind schlagen, denn sie weigern sich, meine Weisungen anzunehmen. Das ganze Volk ist starrköpfig und hartherzig.8 Darum will ich dich genauso unbeirrbar machen wie sie, und ich gebe dir die Kraft, ihnen die Stirn zu bieten.9 Ja, ich mache dich unnachgiebig, härter noch als einen Kieselstein, hart wie einen Diamanten. Hab keine Angst vor diesem widerspenstigen Volk!«10 Und weiter sprach er zu mir: »Du Mensch, achte auf alles, was ich dir sage, und nimm es dir zu Herzen!11 Geh zu den Leuten aus deinem Volk, die nach Babylonien verschleppt worden sind, und richte ihnen aus, was ich, Gott, der HERR, ihnen sagen möchte – ganz gleich ob sie es annehmen oder nicht.«12 Dann hob der Geist Gottes mich empor, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme, die rief: »Preist die Herrlichkeit des HERRN in seiner himmlischen Wohnung!«[1]13 Die Flügel der vier Gestalten rauschten und schlugen in der Luft aneinander, gleichzeitig rasselten die Räder neben ihnen; es dröhnte wie bei einem gewaltigen Erdbeben.14 Der Geist Gottes, der mich emporgehoben hatte, trug mich nun fort. Ich war innerlich aufgewühlt und verstört, denn was der HERR mir gezeigt hatte[2], lastete schwer auf mir.15 So kam ich zu den Verschleppten, die in Tel-Abib nahe beim Fluss Kebar wohnten. Sieben Tage lang saß ich dort in ihrer Mitte – wie betäubt von dem, was ich gesehen hatte.16 Nach diesen sieben Tagen empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir:17 »Du Mensch, ich habe dich zum Wächter für das Volk Israel bestimmt. Du sollst mir gut zuhören, wenn ich dir eine Botschaft gebe, und die Israeliten in meinem Auftrag warnen!18 Wenn ich einem gottlosen Menschen den Tod androhe, dann sollst du ihn ermahnen und zur Umkehr bewegen, um sein Leben zu retten. Tust du dies nicht, so wird er sterben, wie er es für seine Sünde verdient hat. Dich aber werde ich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen.19 Wenn er sich jedoch trotz deiner Warnung nicht von seinen falschen Wegen abbringen lässt, dann ist er selbst schuld an seinem Tod. Du aber hast dein Leben gerettet.20 Auch wenn sich ein rechtschaffener Mensch von mir abwendet und Unrecht tut, und du warnst ihn nicht, werde ich ihn zu Fall bringen. Ja, wegen seiner Sünde wird er umkommen, und das Gute, das er zuvor getan hat, wird vergessen sein. Dich aber werde ich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen.21 Warnst du ihn jedoch davor zu sündigen, und er nimmt es sich zu Herzen, dann lasse ich ihn am Leben. Und auch du hast dein Leben gerettet.«22 Wieder wurde ich vom HERRN ergriffen. Er befahl mir: »Steh auf und geh hinaus ins Tal, denn dort will ich mit dir reden!«23 Ich stand auf und ging ins Tal hinaus. Dort erblickte ich den HERRN in seiner Herrlichkeit, so wie ich ihn schon am Fluss Kebar gesehen hatte. Ich fiel nieder und berührte mit meinem Gesicht den Boden.24 Da erfüllte mich der Geist Gottes und richtete mich wieder auf. Gott sprach zu mir: »Geh in dein Haus und schließ dich ein!25 Dort wirst du, Mensch, wie mit Stricken gefesselt, damit du nicht mehr unter die Leute gehen kannst.26 Ich lasse dir die Zunge am Gaumen kleben und mache dich stumm. Denn du sollst die Israeliten nicht mehr ermahnen können, dieses widerspenstige Volk.27 Sobald ich aber wieder mit dir rede, löse ich deine Zunge; dann sollst du ihnen ausrichten: ›So spricht Gott, der HERR …‹ Wer es hören will, der soll hören; wer es nicht annehmen will, der lasse es bleiben! Denn sie sind nun einmal ein widerspenstiges Volk.«

Hesekiel 3

Menge Bibel

1 Dann sagte er zu mir: »Menschensohn, iß, was du da vor dir siehst! Iß diese Schriftrolle und gehe dann hin und rede zum Hause Israel!«2 Da öffnete ich meinen Mund, und er gab mir jene Rolle zu essen;3 dabei sagte er zu mir: »Menschensohn, verschlucke diese Schriftrolle, die ich dir gebe, und fülle deinen Leib[1] mit ihr!« Da aß ich sie, und sie schmeckte mir im Munde süß wie Honig.4 Darauf sagte er zu mir: »Menschensohn, auf! Begib dich zum Hause Israel und rede in meinem Namen zu ihnen!5 Denn nicht zu einem Volk mit dunkler Sprache und unverständlicher Rede wirst du gesandt, sondern zum Hause Israel;6 auch nicht zu zahlreichen Völkern mit fremder Sprache und unverständlicher Rede, deren Worte du nicht verstehst – freilich, wenn ich dich zu diesen sendete, würden sie auf dich hören –;7 aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen: sie wollen ja auch auf mich nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz.8 Doch wisse: ich will auch dein Angesicht hart machen gleich dem ihrigen und deine Stirn hart gleich der ihrigen:9 wie Diamant, härter als Kieselstein, will ich deine Stirn machen. Fürchte dich nicht vor ihnen und laß dich durch ihre Mienen nicht einschüchtern! Denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht.«10 Dann fuhr er fort: »Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, nimm dir zu Herzen und laß sie in deine Ohren eindringen!11 Und nun mache dich auf und begib dich zu den in der Verbannung[2] Lebenden, zu deinen Volksgenossen; rede zu ihnen und sage ihnen: ›So hat Gott der HERR gesprochen!‹ – mögen sie nun darauf hören, oder mögen sie es lassen!«12 Da hob die Gotteskraft mich empor, und ich vernahm hinter mir ein lautes, gewaltiges Getöse, als die Herrlichkeit des HERRN sich von ihrer Stelle erhob,13 nämlich das Rauschen der sich gegenseitig berührenden Flügel der vier lebenden Wesen und das Gerassel der Räder neben[3] ihnen, ein lautes gewaltiges Getöse.14 Als mich nun die Gotteskraft emporhob und mich entrückte, ging ich dahin, tief betrübt in der Erregung meines Geistes, während die Hand des HERRN übermächtig auf mir lastete.15 So kam ich denn zu den in der Verbannung[4] Lebenden nach Thel-Abib, wo sie am Flusse Kebar wohnten, und weilte dort sieben Tage lang unter ihnen, in dumpfes Schweigen versunken[5].16 Als aber die sieben Tage um waren, erging das Wort des HERRN an mich also:17 »Menschensohn, ich habe dich zum Wächter für das Haus Israel bestellt: wenn du ein Wort aus meinem Munde vernommen hast, sollst du sie in meinem Namen verwarnen!18 Wenn ich also zum Gottlosen sage: ›Du mußt des Todes sterben!‹ und du verwarnst ihn nicht und sagst kein Wort, um den Gottlosen vor seinem bösen Wandel zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten, so wird er als Gottloser um seiner Verschuldung willen sterben, aber für den Verlust seines Lebens werde ich dich verantwortlich machen.19 Hast du aber den Gottlosen gewarnt und hat er sich trotzdem von seiner Gottlosigkeit und seinem bösen Wandel nicht abgewandt, so wird er zwar um seiner Verschuldung willen sterben, du aber hast deine Seele[6] gerettet.20 Und wenn ein Gerechter sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Böses tut und ich ihm dann entgegentrete, so daß er stirbt: wenn du ihn dann nicht gewarnt hast, so wird er zwar infolge seiner Sünde sterben, und der gerechten Werke, die er vollbracht hat, wird nicht mehr gedacht werden; aber für den Verlust seines Lebens werde ich dich verantwortlich machen.21 Wenn du ihn aber, den Gerechten, gewarnt hast, daß er keine Sünde begehen möge, und er dann auch keine Sünde begeht, so wird er am Leben bleiben, weil er sich hat warnen lassen, und du hast deine Seele[7] gerettet.«22 Da kam dort die Hand des HERRN über mich, und er gebot mir: »Mache dich auf und gehe in die Tal-Ebene hinaus: dort will ich mit dir reden!«23 Da machte ich mich auf und ging in die Tal-Ebene hinaus; und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN gerade so, wie ich sie am Flusse Kebar geschaut hatte; da warf ich mich auf mein Angesicht nieder. (Hes 1,1)24 Aber die Gotteskraft kam in mich und ließ mich auf meine Füße treten; und er[8] redete mich an mit den Worten: »Gehe heim und schließe dich in deinem Hause ein!25 Und du, Menschensohn, wisse wohl: man wird dir Fesseln anlegen und dich mit ihnen binden, so daß du nicht unter sie[9] wirst hinausgehen können.26 Und ich werde dir die Zunge am Gaumen kleben lassen: stumm sollst du werden und kein Strafprediger mehr für sie sein; denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht.27 Wenn ich aber mit dir rede, werde ich dir den Mund auftun, und du sollst zu ihnen sagen: ›So hat Gott der HERR gesprochen!‹ Wer dann hören will, mag hören, und wer es lassen will, der mag es lassen! Denn sie sind ein widerspenstiges Geschlecht.«