1Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, (1Kor 9,24)2und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes. (Phil 2,8; Phil 2,10; Hebr 5,8; Hebr 10,12)3Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst. (Lk 2,34)4Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde5und habt den Trost vergessen, der zu euch redet wie zu Kindern: »Mein Sohn, achte nicht gering die Zucht des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst.6Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.« (Offb 3,19)7Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst. Wie mit Kindern geht Gott mit euch um. Denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?8Seid ihr aber ohne Züchtigung, die doch alle erfahren haben, so seid ihr Ausgestoßene und nicht Kinder.9Wenn unsre leiblichen Väter uns gezüchtigt haben und wir sie doch geachtet haben, sollten wir uns dann nicht viel mehr unterordnen dem Vater der Geister[1], damit wir leben?10Denn jene haben uns gezüchtigt wenige Tage nach ihrem Gutdünken, dieser aber tut es zu unserm Besten, auf dass wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen.11Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Schmerz zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit. (2Kor 4,17)12Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie (Jes 35,3)13und tut sichere Schritte mit euren Füßen, dass nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. (Spr 4,26)14Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, (Röm 12,18; 2Tim 2,22)15und seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie verunreinigt werden; (5Mo 29,17)16dass nicht jemand sei ein Hurer oder Gottloser wie Esau, der um der einen Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte. (1Mo 25,29)17Ihr wisst ja, dass er hernach, als er den Segen ererben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obwohl er sie mit Tränen suchte. (1Mo 27,30)18Denn ihr seid nicht zu etwas gekommen, das man anrühren konnte und das mit Feuer brannte, nicht zu Dunkelheit und Finsternis und Ungewitter (2Mo 19,12; 2Mo 19,16; 5Mo 4,11)19und nicht zum Schall der Posaune und zum Klang der Worte. Die das hörten, baten, dass ihnen kein Wort mehr gesagt würde; (2Mo 20,16; 2Mo 20,19)20denn sie konnten’s nicht ertragen, was da gesagt wurde: »Und auch wenn ein Tier den Berg anrührt, soll es gesteinigt werden.« (2Mo 19,13)21Und so schrecklich war die Erscheinung, dass Mose sprach: »Ich bin erschrocken und zittere.« (5Mo 9,19)22Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln und zur Festversammlung (Gal 4,26; Offb 5,11; Offb 21,2)23und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten (Lk 10,20)24und zu dem Mittler des neuen Bundes, Jesus, und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als Abels Blut[2]. (1Mo 4,10; Hebr 9,15)25Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet. Denn wenn jene nicht entronnen sind, die den abwiesen, der auf Erden den Willen Gottes verkündete, wie viel weniger werden wir entrinnen, wenn wir den abweisen, der vom Himmel her redet. (Hebr 2,2; Hebr 10,28)26Seine Stimme hat zu jener Zeit die Erde erschüttert, jetzt aber verheißt er und spricht: »Noch einmal will ich erschüttern nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel.«27Dieses »Noch einmal« aber zeigt an, dass das, was erschüttert wird, weil es geschaffen ist, verwandelt werden soll, auf dass bleibe, was nicht erschüttert wird.28Darum, weil wir ein Reich empfangen, das nicht erschüttert wird, lasst uns dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt;29denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer. (5Mo 4,24; Hebr 10,31)
1Weil das so ist, dass wir umgeben sind von einer solch großen Menge von Menschen, die durch ihr Leben die Wahrheit der Worte Gottes bestätigt haben, lasst uns jede unnötige Belastung von uns abwerfen und auch die Schuldverstrickung, die uns so leicht umgarnt. Lasst uns mit Ausdauer den Wettlauf durchhalten, der vor uns liegt.2Lasst uns den Blick erheben zu Jesus. Er hat den Grundstein für unser Vertrauen gelegt und steht auch schon als Sieger an der Ziellinie. Er hat mit Blick auf die unübertreffliche Freude, die vor ihm liegt, den Kreuzestod auf sich genommen. Er hat die damit verbundene Schande nicht beachtet und sich so am Ende auf den Ehrenplatz zur rechten Seite des Thrones Gottes gesetzt.3Stellt euch ihn noch einmal vor Augen, der solch einen starken Widerstand von sündigen Menschen auf sich genommen hat, damit ihr nicht müde werdet und eure Seelen nicht matt werden!
Der Kampf gegen die Sünde
4In eurem Kampf gegen die Sünde habt ihr euch noch nicht bis aufs Blut eingesetzt.5Dabei habt ihr schon die Ermutigung vergessen, die Gott euch gegeben hat, weil ihr seine Töchter und Söhne seid: »Mein Kind, achte die Erziehung Gottes des Herrn nicht gering und werde nicht müde, wenn er dich korrigiert!6Denn Gott erzieht denjenigen, den er lieb hat, und er diszipliniert jeden, den er als seinen Sohn oder seine Tochter bei sich aufnimmt.«7Nehmt das, was ihr erduldet, als Teil eurer Erziehung an. Denn Gott behandelt euch als echte Söhne und Töchter. Was wäre das denn für ein Kind, dem sein Vater keine Erziehung zukommen ließe?8Wenn ihr aber gar keine Erziehung erfahren würdet, die doch alle beim Heranwachsen erlebt haben, dann wärt ihr ja uneheliche Kinder und keine erbberechtigten Söhne und Töchter!9Es ist doch so: Unsere leiblichen Eltern waren gleichzeitig unsere Erzieher, und wir hatten Respekt vor ihnen. Sollten wir uns deshalb nicht umso mehr ihm, dem Vater der Geister, unterordnen und dadurch das wahre Leben finden?10Unsere Eltern haben uns ja nur eine kurze Zeit erzogen, so wie es ihnen richtig erschien. Doch Gott erzieht uns so, wie es wirklich von Nutzen ist, sodass wir an seinem durch und durch lauteren Wesen Anteil gewinnen.11Keine Erziehungsmaßnahme erscheint uns in dem jeweiligen Augenblick ein Grund zur Freude zu sein, sondern zur Trauer, aber am Ende bringt sie eine Frucht hervor, die Frieden schafft für die, die durch sie darin trainiert worden sind, nämlich nicht mehr und nicht weniger als ein Leben, das von wahrer Gerechtigkeit geprägt ist.
Der Weg zum Ziel
12Darum gelten für euch diese Ermutigungen: »Richtet die schlaff gewordenen Hände und die unbeweglich gewordenen Knie wieder auf!«13und: »Baut gerade Bahnen für eure Füße!«, damit die, die lahm sind, nicht vom Weg abkommen, sondern stattdessen wieder gesund werden!14Bemüht euch intensiv um Frieden mit allen, und auch darum, dass euer Leben ganz Gott geweiht ist. Ohne das wird kein Mensch Gott zu Gesicht bekommen.15Achtet darauf, dass keiner das Angebot der Gnade Gottes außer Acht lässt, damit keine Wurzel der Bitterkeit im Herzen von irgendjemandem aufwächst und schließlich eine Last für euch wird und durch sie viele Menschen vergiftet werden!16Achtet auch darauf, dass keiner in sexueller Hinsicht sündigt oder gottlos handelt wie Esau, der für eine einzige Mahlzeit sein Vorrecht als Erstgeborener verkaufte!17Ihr wisst ja, dass er auch hinterher, als er dann doch den väterlichen Segen ererben wollte, für unwürdig angesehen wurde, denn er fand keine Möglichkeit zur echten Lebensumkehr, obwohl er sich unter Tränen darum bemühte.
Gottes Festversammlung
18Anders als damals auf dem Sinai seid ihr nicht zu einem Berg gekommen, den man anfassen konnte und der im Feuer brannte, oder zu den damals sichtbaren Erscheinungen wie Dunkelheit, Finsternis und Sturm.19So war das ja, als sie den Schall der Posaune und den Klang der Worte Gottes hörten, sodass die, die das hörten, darum baten, dass dieses Wort nicht mehr an sie gerichtet werden sollte.20Denn sie konnten diese Aussage nicht ertragen. Es galt sogar die Anordnung: »Wenn ein Tier mit diesem Berg in Berührung kommt, muss es gesteinigt werden!«21Und auch dies: Diese Erscheinung war so furchterregend, dass Mose sagte: »Ich fürchte mich so sehr, dass ich am ganzen Körper zittere!«22Stattdessen seid ihr zum Berg Zion gekommen, zur Stadt des lebendigen Gottes, zu dem Jerusalem, das in der Himmelswirklichkeit liegt, zu der unzählbaren Schar der Himmelsengel, zu einer feierlichen Festversammlung,23zur Gottesgemeinde, der Familie der erstgeborenen Kinder, deren Namen alle persönlich im Himmel verzeichnet sind, ja, zu Gott, dem Richter aller Menschen, und zu denen, die als Menschen gerecht gelebt haben und deren Geister jetzt in der Vollendung sind.24Ihr seid gekommen zu Jesus, der selbst die neue Beziehung zu Gott vermittelt hat, ja, zu seinem vergossenen Blut. Dieses Blut ist anders als das Blut von Abel, der ermordet wurde. Es schreit nicht nach Vergeltung, sondern ruft die Versöhnung aus.25Schaut also genau hin und weist nicht den ab, der hier spricht. Denn schon damals konnten die Menschen, die Mose ablehnten, der ja die Gebote Gottes brachte, dem Gericht nicht entfliehen. Und deshalb werden erst recht wir heute nicht vor dem Gericht fliehen können, wenn wir uns von ihm, von Jesus, abwenden! Denn er ist es doch, der mit seiner Botschaft unmittelbar vom Himmel her zu uns gekommen ist.26Seine Stimme war es, die damals die Erde zum Beben brachte. Und jetzt spricht er wieder und gibt diese Zusage: »Noch einmal werde ich alles zum Beben bringen, nicht nur die Erde, sondern auch die Himmelswelt!«27Dass er hier so deutlich »noch einmal« sagt, weist auf die bevorstehende Verwandlung der Dinge hin, die erschüttert werden sollen, weil sie ja Teil der erschaffenen Schöpfung sind. Das wird dazu führen, dass das, was nicht ins Wanken gebracht werden kann, fest steht.28Weil wir aber nun an Gottes unerschütterlicher Herrschaft Anteil haben, lasst uns voller Dankbarkeit leben! So können wir Gott unsere Verehrung ausdrücken. Dann ist unser Leben ein Gottesdienst, der ihm gefällt, voller Respekt und Ehrfurcht.29Ja, es ist wirklich so: »Unser Gott ist ein Feuer, das alles verzehrt.«
Das Vertrauen auch im Leiden nicht aufgeben: Das Beispiel von Jesus
1Alle diese Zeugen, die uns wie eine Wolke umgeben, spornen uns an. Darum lasst uns durchhalten in dem Wettlauf, zu dem wir angetreten sind, und alles ablegen, was uns dabei hindert, vor allem die Sünde, die uns so leicht umgarnt! (1Kor 4,16; 1Kor 9,24)2Wir wollen den Blick auf Jesus richten, der uns auf dem Weg vertrauenden Glaubens vorangegangen ist und uns auch ans Ziel bringt. Er hat das Kreuz auf sich genommen und die Schande des Todes für nichts gehalten, weil eine so große Freude auf ihn wartete. Jetzt hat er den Platz an der rechten Seite Gottes eingenommen. (Hebr 2,10; Hebr 8,1; Hebr 13,13)3Denkt daran, welche Anfeindung er von den sündigen Menschen erdulden musste! Das wird euch helfen, mutig zu bleiben und nicht aufzugeben.
Das Vertrauen auch im Leiden nicht aufgeben: Gott erzieht uns
4In eurem Kampf gegen die Sünde ist es bis jetzt noch nicht auf Leben und Tod gegangen.5Und da habt ihr schon die ermutigenden Worte vergessen, die Gott an euch, seine Kinder, gerichtet hat: »Nimm es an, mein Sohn, wenn der Herr dich hart anfasst! Verlier nicht den Mut, wenn er dich schlägt! (Spr 3,11)6Denn wen der Herr liebt, den erzieht er mit Strenge; und wen er als seinen Sohn annimmt, dem gibt er auch Schläge.« (Offb 3,19)7Ertragt also die Schläge! Gott behandelt euch als seine Kinder! Gibt es einen Sohn, der von seinem Vater nicht mit Strenge erzogen wird? (5Mo 8,5)8Alle seine Kinder hat Gott so erzogen. Wenn es euch anders erginge, dann wärt ihr ja sozusagen unehelich geboren und nicht seine rechtmäßigen Kinder.9Unsere leiblichen Väter erzogen uns mit Strafen, und wir hatten Respekt vor ihnen. Erst recht sollen wir uns unserem himmlischen Vater[1] unterordnen, damit wir das ewige Leben gewinnen.10Unsere leiblichen Väter straften uns eine Zeit lang, wie es ihnen gerade gut schien. Aber Gott handelt an uns zu unserem Besten, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil bekommen. (Mt 5,48; Röm 5,2; Jak 3,17)11In dem Augenblick, in dem wir gestraft werden, bereitet uns das nicht Freude, sondern Schmerz. Aber später bringt es denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht Frieden und die Annahme bei Gott.
Aufruf zu ernsthaftem Neubeginn
12Macht also die erschlafften Hände wieder stark, die zitternden Knie wieder fest! (Jes 35,3)13Geht auf rechten Wegen, damit die lahm gewordenen Füße nicht auch noch verrenkt, sondern wieder heil werden! (Spr 4,26)14Bemüht euch um Frieden mit allen in der Gemeinde[2] und darum, dass ihr heilig seid und euer ganzes Leben Gott gehört. Wer das versäumt, wird den Herrn nicht zu sehen bekommen. (Ps 34,15; Mt 5,9; 1Kor 7,15; Hebr 12,11)15Gebt aufeinander acht, dass niemand die Gnade Gottes verscherzt und keiner unter euch wie eine giftige Wurzel austreibt und viele vergiftet. (5Mo 29,17; Gal 1,6)16Keiner von euch soll ein ausschweifendes Leben führen wie Esau. Weil er Gott nicht ehrte, verkaufte er das Vorrecht des Erstgeborenen für eine einzige Mahlzeit. (1Mo 25,29)17Und ihr wisst: Als er später den Segen seines Vaters und damit sein Erbe haben wollte, wurde er abgewiesen. Es war zu spät zur Umkehr, auch wenn er noch so sehr und unter Tränen nach einer Möglichkeit dazu suchte. (1Mo 27,30)
Noch einmal: Die Größe und der Ernst der Berufung
18Ihr seid nicht zu dem Berg Sinai gekommen, den man berühren konnte. Ihr seid nicht zum lodernden Feuer gekommen, zur Dunkelheit und schwarzen Nacht, zum Sturm, (2Mo 19,16; 2Mo 20,18)19zum Schall der Posaune und zu der donnernden Stimme. Als das Volk Israel diese Stimme hörte, bat es darum, kein weiteres Wort hören zu müssen.20Denn sie konnten den Befehl nicht ertragen, der lautete: »Auch kein Tier darf den Berg berühren, sonst muss es gesteinigt werden.« (2Mo 19,12)21Ja, so furchtbar war der Anblick, dass sogar Mose sagte: »Ich zittere vor Angst!«22Ihr seid vielmehr zum Berg Zion gekommen und zur Stadt des lebendigen Gottes. Diese Stadt ist das himmlische Jerusalem mit seinen vielen Tausend Engeln. (Gal 4,26; Hebr 13,14)23Ihr seid zu einer festlichen Versammlung gekommen, zur Gemeinde von Gottes erstgeborenen Söhnen und Töchtern,[3] deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Ihr seid zu Gott gekommen, der alle Menschen richtet, und zu den seligen Geistern: den Menschen, die den Willen Gottes getan haben und schon vollendet sind.[4] (Offb 3,5)24Ihr seid zu Jesus gekommen, der als Mittler den neuen Bund in Kraft gesetzt hat, und zu dem reinigenden Blut, das – anders als Abels Blut – Vergebung zuspricht, nicht nach Vergeltung ruft.[5] (1Mo 4,10; Hebr 8,6; Hebr 9,12)25Gebt also acht und verweigert euch dem nicht, der jetzt spricht! Das Volk, das am Berg Sinai den nicht hören wollte, der auf der Erde sprach, ist der Strafe nicht entgangen. Wie viel weniger werden wir ungestraft davonkommen, wenn wir den zurückweisen, der vom Himmel spricht! (Hebr 2,2; Hebr 3,7; Hebr 6,4)26Damals erschütterte seine Stimme die Erde, aber jetzt hat er angekündigt: »Noch einmal werde ich die Erde zum Beben bringen und den Himmel dazu!« (2Mo 19,18; Hag 2,6; Hag 2,21)27Die Worte »noch einmal« weisen darauf hin, dass bei dieser Erschütterung die ganze Welt, die Gott geschaffen hat, umgewandelt werden soll. Nur das bleibt unverändert, was nicht erschüttert werden kann.28Wir wollen dankbar sein, weil wir schon jetzt Anteil an jener neuen Welt[6] bekommen, die durch nichts erschüttert werden kann. Lasst uns Gott in heiliger Scheu und Ehrfurcht danken und ihm dienen, wie es ihm gefällt! (Hebr 13,14)29Denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer! (5Mo 4,24)
1Da wir nun so viele Zeugen des Glaubens um uns haben, lasst uns alles ablegen, was uns in dem Wettkampf behindert, den wir begonnen haben – auch die Sünde, die uns immer wieder fesseln will. Mit Ausdauer wollen wir auch noch das letzte Stück bis zum Ziel durchhalten.2Dabei wollen wir nicht nach links oder rechts schauen, sondern allein auf Jesus. Er hat uns den Glauben geschenkt und wird ihn bewahren, bis wir am Ziel sind. Weil große Freude auf ihn wartete, erduldete Jesus den Tod am Kreuz und trug die Schande, die damit verbunden war. Jetzt hat er als Sieger den Ehrenplatz an der rechten Seite Gottes eingenommen.3Vergesst nicht, wie viel Hass und Anfeindung er von gottlosen Menschen ertragen musste, damit auch ihr in Zeiten der Verfolgung nicht den Mut verliert und aufgebt.4Bis jetzt hat euch der Kampf gegen die Sünde noch nicht das Letzte abverlangt, es ging noch nicht um Leben und Tod.5Trotzdem werdet ihr schon mutlos. Ihr habt wohl vergessen, was Gott euch als seinen Kindern sagt: »Mein Sohn, wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet, sondern nimm es an,6denn darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater seinen Sohn erzieht, den er liebt, so erzieht der Herr jeden mit Strenge, den er als sein Kind annimmt.« (Spr 3,11)7Wenn ihr also leiden müsst, dann will Gott euch erziehen. Er behandelt euch als seine Kinder. Welcher Sohn wird von seinem Vater nicht erzogen und dabei auch einmal streng bestraft?8Viel schlimmer wäre es, wenn Gott euch gar nicht erziehen würde. Dann nämlich wärt ihr gar nicht seine rechtmäßigen Kinder.9Außerdem: Haben wir nicht unsere leiblichen Väter geachtet, die uns auch gestraft haben? Wie viel mehr müssten wir dann die Erziehung unseres göttlichen Vaters[1] annehmen, der uns ja auf das ewige Leben vorbereitet.10Unsere leiblichen Väter haben uns eine bestimmte Zeit nach bestem Wissen und Gewissen erzogen. Gott aber weiß wirklich, was zu unserem Besten dient. Denn wir sind seine Kinder und sollen ganz zu ihm gehören[2].11Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gestraft wird; denn Strafe tut weh. Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war. Wer nämlich auf diese Weise Ausdauer gelernt hat, der tut, was Gott gefällt, und ist von seinem Frieden erfüllt.
Lasst uns neu beginnen!
12Darum heißt es: »Stärkt die kraftlosen Hände! Lasst die zitternden Knie wieder fest werden!« (Jes 35,3)13Bleibt auf dem geraden Weg, damit die Schwachen nicht fallen, sondern neuen Mut fassen und wieder gesund werden.14Setzt alles daran, mit jedem Menschen Frieden zu haben und so zu leben, wie es Gott gefällt. Sonst werdet ihr den Herrn niemals sehen.15Achtet darauf, dass keiner von euch an Gottes Gnade gleichgültig vorübergeht, damit sich das Böse nicht bei euch breitmacht und die ganze Gemeinde vergiftet[3].16Keiner von euch soll ein sexuell unmoralisches Leben führen wie Esau, der Gott den Rücken gekehrt hatte. Für ein Linsengericht verschleuderte er das Vorrecht, als ältester Sohn das Erbe und den besonderen Segen seines Vaters zu erhalten.17Später wollte er alles wieder rückgängig machen und flehte seinen Vater unter Tränen um diesen Segen an. Doch da war es zu spät.[4] (1Mo 25,29; 1Mo 27,30)18Ihr habt noch Größeres erlebt als damals die Israeliten. Der Berg Sinai, zu dem sie gekommen waren, war ein irdischer Berg. Sie sahen ihn im Feuer lodern, als Mose von Gott die Gebote erhielt. Dann wurde es finster wie in der Nacht, ein Sturm brach los,19und nach einem lauten Fanfarenstoß hörten die Israeliten eine mächtige Stimme wie das Rollen des Donners. Erschrocken bat das Volk, diese Stimme nicht länger hören zu müssen.[5] (2Mo 19,16; 2Mo 20,18)20Sie konnten nicht ertragen, dass Gott ihnen befahl: »Selbst ein Tier, das diesen Berg berührt, soll gesteinigt werden.« (2Mo 19,13)21Was sich vor ihren Augen und Ohren ereignete, war so furchterregend, dass sogar Mose bekannte: »Ich zittere vor Angst und Schrecken!«22Ihr dagegen seid zum himmlischen Berg Zion gekommen und in die Stadt des lebendigen Gottes. Das ist das himmlische Jerusalem, wo ihr Gott zusammen mit seinen vielen tausend Engeln bei einem großen Fest anbetet.23Ihr gehört zu seinen Kindern, die er besonders gesegnet hat[6] und deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Ihr habt eure Zuflucht zu Gott genommen, der alle Menschen richten wird. Ihr gehört zu derselben großen Gemeinde wie alle diese Vorbilder des Glaubens, die bereits am Ziel sind und Gottes Anerkennung gefunden haben.[7]24Ja, ihr seid zu Jesus selbst gekommen, der als Vermittler zwischen Gott und uns Menschen den neuen Bund in Kraft gesetzt hat. Um euch von euren Sünden zu reinigen, hat Christus am Kreuz sein Blut vergossen. Das Blut Abels, der von seinem Bruder umgebracht wurde, schrie nach Rache, aber das Blut von Christus spricht von der Vergebung.[8]25Hört also auf den, der jetzt zu euch redet. Weigert euch nicht – wie damals das Volk Israel –, auf seine Stimme zu hören. Sie sind ihrer Strafe nicht entgangen, weil sie am Berg Sinai Gott nicht gehorchen wollten. Uns wird die Strafe noch viel härter treffen, wenn wir den zurückweisen, der jetzt vom Himmel her zu uns spricht.26Damals hat seine Stimme nur die Erde erbeben lassen. Doch jetzt kündigt er an: »Noch einmal werde ich die Erde erschüttern und auch den Himmel!« (Hag 2,6)27Dieses »noch einmal« bedeutet: Alles, was Gott geschaffen hat, wird er dann von Grund auf verändern. Bleiben wird allein das Ewige, das nicht erschüttert werden kann.28Auf uns wartet also ein neues Reich, das niemals erschüttert wird. Dafür wollen wir Gott von Herzen danken und ihm voller Ehrfurcht dienen, damit er Freude an uns hat.29Denn unser Gott ist wie ein Feuer, dem nichts standhalten kann.
Hebräer 12
Menge Bibel
Ermahnung zur Bewährung der Glaubenstreue besonders im Hinblick auf das Vorbild Jesu
1So wollen denn auch wir, da wir uns von einer solchen Wolke von Zeugen umgeben sehen, alles, was uns beschwert, und (besonders) die uns so leicht umstrickende Sünde ablegen und mit standhafter Ausdauer in dem uns obliegenden Wettkampfe laufen,2indem wir dabei hinblicken auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um den Preis der Freude, die ihn (als Siegeslohn) erwartete, den Kreuzestod erduldet und die Schmach für nichts geachtet, dann sich aber zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat.3Ja, denkt an ihn, der ein derartiges Widersprechen[1] von den Sündern gegen sich geduldig ertragen hat, damit ihr (im Lauf) nicht ermattet und euren Mut nicht sinken laßt!
Mahnung, die Leidensanfechtungen als Förderungsmittel für das Glaubensleben dienen zu lassen
4Denn bis jetzt habt ihr im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet (Hebr 12,3)5und habt das Mahnwort vergessen, das zu euch wie zu Söhnen spricht (Spr 3,11-12): »Mein Sohn, achte die Züchtigung des Herrn nicht gering und verzage nicht, wenn du von ihm zurechtgewiesen[2] wirst;6denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er und geißelt jeden Sohn, den er als den seinigen annimmt.«7Haltet standhaft[3] aus, um euch erziehen zu lassen! Gott verfährt mit euch wie mit Söhnen; denn wo wäre wohl ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?8Wenn ihr dagegen ohne Züchtigung bliebet, die doch allen (anderen Söhnen) zuteil geworden ist, so wäret ihr ja unechte Kinder und keine Söhne.9Ferner (bedenkt): wir haben doch unter der Zucht unserer leiblichen Väter gestanden und ihnen Ehrerbietung erwiesen; wollten[4] wir uns da nicht viel eher dem Vater der Geister unterwerfen und dadurch zum Leben gelangen?10Denn jene haben doch nur für kurze Zeit nach ihrem Ermessen Zucht (an uns) geübt, er aber zu unserm wahren Besten, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig würden.11Jede Züchtigung scheint uns freilich für den Augenblick nicht erfreulich, sondern betrübend zu sein; hinterher aber läßt sie denen, die sich durch sie haben üben lassen, die friedvolle[5] Frucht der Gerechtigkeit erwachsen.
Mahnung an die Gemeinde, sich aufzuraffen und sich der schwachen und gefährdeten Glieder anzunehmen
12Darum »richtet die erschlafften Hände[6] und die ermatteten Knie wieder auf« (Jes 35,3)13und »stellt für eure Füße gerade Bahnen her« (Spr 4,26), damit das Lahme[7] nicht ganz vom rechten Wege abkomme, sondern vielmehr geheilt[8] werde.14Trachtet eifrig nach dem Frieden mit jedermann und nach der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird;15und gebt acht darauf, daß niemand hinter der Gnade Gottes zurückbleibe[9], daß keine »Wurzel voll Bitterkeit[10]« aufwachse und Unheil anrichte (5.Mose 29,17) und gar viele durch sie befleckt[11] werden;16daß niemand ein ehebrecherischer[12] oder verworfener Mensch sei wie Esau, der für eine einzige Mahlzeit sein Erstgeburtsrecht verkauft hat.17Ihr wißt ja, daß er auch später, als er den Segen zum Erbe erlangen wollte, abgewiesen wurde; denn er fand keinen Raum[13] zu einer Gesinnungsumkehr, obgleich er sie unter Tränen suchte.
Nochmaliger Hinweis auf die Hoheit des neuen Bundes und auf die nahende Endentscheidung
18Denn ihr seid nicht zu einem mit Händen greifbaren und im Feuer lodernden Berge herangetreten, nicht zu Wolkendunkel, Finsternis und Gewittersturm,19nicht zu Posaunenschall und Donnerworten, bei denen die Zuhörer die Bitte aussprachen, es möchte nicht weiter zu ihnen geredet werden –20sie konnten nämlich die Verordnung nicht ertragen (die an sie erging; 2.Mose 19,12-13): »Selbst ein Tier, das den Berg berührt, soll gesteinigt werden!« –;21ja, so furchtbar war die Erscheinung, daß (sogar) Mose erklärte (5.Mose 9,19): »Ich bin voller Furcht und Zittern!«22Nein, ihr seid zu dem Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, herangetreten und zu vielen Tausenden von Engeln, zu einer Festversammlung23und zur Gemeinde der im Himmel aufgeschriebenen Erstgeborenen und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,24und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zum Blute der Besprengung, das Besseres[14] redet als (das Blut) Abels.
Die für die Widerstrebenden erschreckende und für die Gehorsamen beseligende Herrlichkeit des Eintritts der Endzeit
25Hütet euch, daß ihr den nicht ablehnt[15], der (zu euch) redet! Denn wenn jene nicht ungestraft geblieben sind, die den ablehnten, der sich ihnen auf Erden kundgab: wieviel weniger werden wir dann davonkommen, wenn wir uns von dem abwenden, der vom Himmel her (zu uns redet)!26Seine Stimme hat damals die Erde erschüttert; jetzt aber hat er diese Verheißung gegeben (Hag 2,6): »Noch einmal werde ich nicht nur die Erde, sondern auch den Himmel erbeben machen.«27Das Wort »noch einmal« weist auf die Umwandlung dessen hin, das erschüttert wird, weil es etwas Geschaffenes ist; es soll eben etwas Bleibendes entstehen, das nicht erschüttert werden kann.28Darum wollen wir, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen sollen, dankbar dafür sein; denn dadurch dienen wir Gott so, wie es ihm wohlgefällig ist, mit frommer Scheu und Furcht;29denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer (5.Mose 4,24).