1Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte (Lk 1,3)2bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Weisung gegeben hatte. (Mt 28,18; Lk 6,13)3Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.4Und als er mit ihnen beim Mahl war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr – so sprach er – von mir gehört habt; (Lk 24,49; Apg 2,33; Apg 2,39)5denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. (Lk 3,16; Apg 11,16)6Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? (Lk 19,11; Lk 24,21)7Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; (Mt 24,36)8aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. (Lk 24,47; Apg 8,1)9Und als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen. (Mk 16,19; Lk 24,51)10Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. (Lk 24,4)11Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. (Lk 21,27)12Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, der Ölberg heißt und nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg[1] entfernt. (Lk 24,52)13Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. (Lk 6,13)14Diese alle hielten einmütig fest am Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern. (Joh 7,3)
Die Nachwahl des zwölften Apostels
15Und in diesen Tagen trat Petrus auf unter den Brüdern – es war aber eine Menge beisammen von etwa hundertzwanzig – und sprach: (Joh 21,15)16Ihr Männer, liebe Brüder, es musste das Wort der Schrift erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über Judas, der denen den Weg zeigte, die Jesus gefangen nahmen; (Ps 41,10; Lk 22,47)17denn er wurde zu uns gezählt und hatte Anteil am gleichen Dienst.18Der erwarb einen Acker von dem ungerechten Lohn und stürzte vornüber und barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide quollen hervor. (Mt 26,15; Mt 27,3; Weis 4,19)19Und es ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, sodass dieser Acker in ihrer Sprache genannt wird: Hakeldamach, das heißt Blutacker.20Denn es steht geschrieben im Buch der Psalmen: »Seine Behausung soll verwüstet werden, und niemand wohne darin«, und: »Sein Amt empfange ein andrer.«21So muss nun einer von den Männern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit über, als der Herr Jesus unter uns ein und aus gegangen ist – (Joh 15,27)22seit seiner Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns genommen wurde –, mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden. (Apg 2,32)23Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias,24und beteten und sprachen: Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an, welchen du erwählt hast von diesen beiden, (Apg 6,6)25dass er diesen Dienst und das Apostelamt empfange, das Judas verlassen hat, um an seinen Ort zu gehen.26Und sie warfen das Los über sie und das Los fiel auf Matthias; und er wurde hinzugezählt zu den elf Aposteln. (Ri 21,17; Spr 16,33)
1Lieber Theophilus! Das erste Buch habe ich darüber geschrieben, was Jesus von Anfang an getan und gelehrt hat2bis zu dem Tag, an dem er in die obere Wirklichkeit aufgenommen wurde. Doch vorher hatte er seine Botschafter, die Apostel, die er besonders ausgewählt hatte, durch den heiligen Gottesgeist beauftragt.3Das sind die, denen er sich nach seinem Leiden vierzig Tage lang durch überzeugende Beweise lebendig zeigte. Er sprach mit ihnen über alles, was mit Gottes neuer Wirklichkeit zu tun hat.
Die Schnittstelle
4Als er gemeinsam mit ihnen aß, wies er sie an, nicht von Jerusalem fortzugehen, sondern dort auf das vom Vater versprochene Geschenk zu warten. Er sagte: »Über diese Gabe habt ihr mich schon sprechen hören.5Denn Johannes hat euch im Wasser untergetaucht. Aber ihr werdet nach wenigen Tagen in den heiligen Gottesgeist eingetaucht werden.«6Die, die zusammen mit ihm dort hingekommen waren, befragten ihn: »Herr, wirst du zu diesem Zeitpunkt das Volk Israel wieder zu einem unabhängigen Königreich machen?«7Doch Jesus sagte ihnen: »Es steht euch nicht zu, die Zeiten oder genauen Zeitumstände zu kennen, die der Vater in seiner ihm eigenen Vollmacht festgesetzt hat.8Sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Gottesgeist auf euch kommen wird. Dann werdet ihr meine Botschafter sein, verlässliche Zeugen, in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis in die letzten Winkel der Erde.«
Der Abschied
9Als er das sagte und sie zuschauten, wurde Jesus hochgehoben, und eine Wolke verbarg ihn vor ihren Augen.10Während sie noch in den Himmel starrten, wie er sich von ihnen entfernte, standen auf einmal zwei Männer bei ihnen, gekleidet in leuchtend weiße Kleidung.11Die sagten zu ihnen: »Ihr Männer aus Galiläa, was steht ihr hier und schaut zum Himmel? Dieser Jesus, der jetzt von euch in die Himmelswelt aufgenommen wurde, wird wiederkommen, genauso, wie ihr ihn in die Wirklichkeit Gottes habt hinübergehen sehen.«12Dann kehrten sie wieder nach Jerusalem zurück von dem Berg, der Ölberg heißt und der nahe bei Jerusalem liegt, etwa in der Entfernung, die man an einem Sabbattag zurücklegen darf.13Als sie wieder in die Stadt hineinkamen, stiegen sie hinauf in den großen Raum im oberen Stockwerk, wo sie sich ihrer Gewohnheit nach aufhielten, sie alle, Petrus, Johannes, Jakobus, Andreas, Philippus, Thomas, Bartholomäus, Matthäus, Jakobus, der Sohn von Alphäus, Simon, der Freiheitskämpfer, und Judas, der Sohn von Jakobus.14Sie widmeten sich ununterbrochen und in großer Einmütigkeit dem Gebet, zusammen mit den Frauen und auch mit Maria, der Mutter von Jesus, und seinen Geschwistern.
Die Vorbereitung
15In diesen Tagen stand Petrus in der Mitte der an Jesus Glaubenden auf – es war dort eine Menge von etwa einhundertzwanzig Personen zusammen – und sagte:16»Ihr Männer, und ihr, liebe Geschwister! Das, was in Gottes Buch geschrieben steht, musste erfüllt werden, das, was der heilige Gottesgeist schon vor langer Zeit gesagt hatte durch den Mund von König David, und zwar über Judas. Er war ja der Wegweiser für die, die Jesus gefangen nahmen!17Denn er wurde als einer von uns angesehen und hatte mit uns die gleiche Lebensaufgabe bekommen.18Der hat einen Acker gekauft von dem Geld, das er für sein ungerechtes Verhalten bekommen hatte. Und dort ist er kopfüber gestürzt und in der Mitte auseinandergebrochen, sodass alle seine Eingeweide herausquollen.19Davon haben alle Einwohner von Jerusalem erfahren mit dem Ergebnis, dass dieses Feld in ihrem eigenen Dialekt ›Hakeldamach‹ genannt wird. Das bedeutet ›Blutacker‹.20So steht es auch im Buch der Psalmen geschrieben: ›Seine Wohnstatt soll verwüstet werden, und niemand soll darin wohnen!‹ Genauso heißt es an einer anderen Stelle: ›Seine Leitungsaufgabe soll ein anderer übernehmen!‹21Deshalb ist es notwendig, dass einer von den Männern, die mit uns die ganze Zeit unterwegs waren, als bestätigter Zeuge der Auferstehung von Jesus eingesetzt wird. Das muss einer sein, der dabei war, als Jesus, der Herr, Tag für Tag das Leben mit uns teilte,22angefangen von der Taufe des Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns weg in die obere Wirklichkeit aufgenommen wurde!«23Sie stellten zwei zur Wahl auf, Josef, der Barsabbas genannt wurde, und außerdem den Beinamen Justus trug, und Matthias.24Dann beteten sie mit den Worten: »Du, Herr, Durchschauer der Herzen aller Menschen, zeige nun deutlich, wen von diesen beiden du ausgewählt hast,25die persönliche Beauftragung zu dieser Arbeit und zu dieser Sendung als Botschafter anzunehmen, die Judas verlassen hat, um schließlich an dem Ort zu enden, der ihm entsprach!«26Da gaben sie ihnen Lose, und das Los fiel auf Matthias. So wurde er zu der Zahl der elf Apostel, der Jesusbotschafter, dazugerechnet.
1Verehrter Theophilus, in meiner ersten Schrift[1] habe ich alles berichtet, was Jesus tat und lehrte, von Anfang an (Lk 1,1)2bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Zuvor gab er den Aposteln Anweisungen für die Zukunft. Er hatte sie früher mit dem Beistand des Heiligen Geistes ausgewählt. (Lk 6,13; Lk 24,50)3Nach seinem Leiden und Sterben hatte er sich ihnen wiederholt gezeigt und ihnen die Gewissheit gegeben, dass er lebte. Während vierzig Tagen kam er damals zu ihnen und sprach mit ihnen darüber, wie Gott seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden werde.[2] (2Mo 24,18; Lk 24,13)
Jesus nimmt Abschied von seinen Jüngern
4Als Jesus wieder einmal bei ihnen war und mit ihnen aß, schärfte er ihnen ein: »Bleibt in Jerusalem und wartet auf den Geist, den mein Vater versprochen hat. Ich habe euch sein Kommen angekündigt, als ich euch sagte: (Lk 24,47; Joh 14,16; Apg 11,16)5›Johannes hat mit Wasser getauft, aber ihr werdet schon bald mit dem Geist Gottes getauft werden.‹« (Lk 3,16)6Die Versammelten fragten Jesus: »Herr, wirst du dann die Herrschaft Gottes in Israel wieder aufrichten?« (Lk 11,2; Lk 24,21)7Jesus antwortete: »Mein Vater hat festgelegt, welche Zeiten bis dahin noch verstreichen müssen und wann es so weit ist. Ihr braucht das nicht zu wissen. (Mk 13,32)8Aber ihr werdet mit dem Heiligen Geist erfüllt werden, und dieser Geist wird euch die Kraft geben, überall als meine Zeugen aufzutreten: in Jerusalem, in ganz Judäa und Samarien und bis ans äußerste Ende der Erde.« (Lk 24,48; Joh 15,27; Apg 1,21; Apg 2,32; Apg 3,15; Apg 4,33; Apg 5,32; Apg 10,39; Apg 13,31)9Während er das sagte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben. Eine Wolke nahm ihn auf, sodass sie ihn nicht mehr sehen konnten. (Mk 16,19; Lk 24,51; 1Petr 3,22)10Als sie noch wie gebannt nach oben starrten und hinter ihm hersahen, standen plötzlich zwei weiß gekleidete Männer[3] neben ihnen.11»Ihr Galiläer«, sagten sie, »warum steht ihr hier und schaut nach oben? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird auf dieselbe Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt weggehen sehen!« (Lk 21,27; Offb 1,7)
Die Lücke im Apostelkreis wird geschlossen
12Darauf kehrten sie vom Ölberg nach Jerusalem zurück. Das ist ein Weg von etwa einer halben Stunde.[4] (Lk 6,13; Lk 24,52)13Dort gingen sie in das Obergemach des Hauses, wo sie von nun an beisammenblieben. Es waren: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn von Alphäus, und Simon, der zur Partei der Zeloten gehört hatte, und schließlich Judas, der Sohn von Jakobus. (Lk 6,14)14Auch die Frauen waren dabei und Maria, die Mutter von Jesus, sowie seine Brüder. Sie alle waren einmütig beieinander und beteten beharrlich um das Kommen des Heiligen Geistes.[5] (Lk 8,2)15Einmal während dieser Zeit stand Petrus auf und ergriff das Wort – es waren etwa hundertundzwanzig Menschen versammelt.16»Liebe Brüder«,[6] sagte er, »was in den Heiligen Schriften über Judas vorausgesagt worden ist, musste eintreffen. Dort hat der Geist Gottes durch David von dem Verräter gesprochen, der den Männern den Weg wies, die Jesus verhaften sollten. (Ps 41,10)17Der Verräter gehörte zu uns Aposteln und hatte denselben Auftrag empfangen wie wir.18Mit dem Geld, das er als Belohnung für seine böse Tat erhielt, kaufte er sich ein Landgut. Dort stürzte er so schlimm, dass sein Leib aufplatzte und die Eingeweide heraustraten. (2Chr 21,15; Mt 27,3)19Alle Bewohner von Jerusalem hörten davon, und sie nannten das Grundstück in ihrer Sprache Hakeldamach, das bedeutet ›Blutacker‹.20Im Buch der Psalmen steht es geschrieben: ›Sein Gehöft soll leer stehen; niemand soll es bewohnen.‹ Dort wird aber auch gesagt: ›Sein Amt soll ein anderer übernehmen.‹ (Ps 69,26; Ps 109,8)21Wir brauchen also einen Ersatz für ihn. Es muss einer von den Männern sein, die mit uns Aposteln zusammen waren während der ganzen Zeit, in der Jesus, der Herr, unter uns gelebt und gewirkt hat – (Lk 1,2; Lk 3,21; Lk 24,51; Joh 15,27)22angefangen von seiner Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er in den Himmel aufgenommen wurde. Einer von denen, die das alles miterlebt haben, soll mit uns zusammen Zeuge dafür sein, dass Jesus vom Tod auferstanden ist.«23Die Versammelten schlugen zwei Männer vor: Josef, der auch Barsabbas genannt wurde und den Beinamen Justus trug,[7] und Matthias.24Dann beteten sie: »Herr, du kennst die Menschen durch und durch. Zeige uns, welchen von diesen beiden du ausgewählt hast!25Judas hat uns verlassen, um dorthin zu gehen, wohin er gehört. Wer von ihnen soll an seiner Stelle das Apostelamt übernehmen?«26Sie ließen das Los zwischen den beiden entscheiden und es fiel auf Matthias. Darauf wurde er als Zwölfter in den Kreis der Apostel aufgenommen. (Spr 16,33; Lk 1,9)
Apostelgeschichte 1
Hoffnung für alle
von Biblica1Verehrter Theophilus! In meinem ersten Bericht[1] habe ich von allem geschrieben, was Jesus getan und gelehrt hat, und zwar von Anfang an2bis zu seiner Rückkehr zu Gott. Bevor aber Jesus in den Himmel aufgenommen wurde, sprach er noch mit den Männern, die er als seine Apostel berufen hatte. Geleitet vom Heiligen Geist gab er ihnen Anweisungen für die Zukunft.3Diesen Männern hat er sich auch nach seinem Leiden und Sterben gezeigt und ihnen zahlreiche Beweise dafür gegeben, dass er tatsächlich auferstanden ist. Während vierzig Tagen sahen sie ihn immer wieder, und er redete mit ihnen über Gottes Reich.4Als sie an einem dieser Tage miteinander aßen, wies Jesus seine Jünger an: »Verlasst Jerusalem nicht! Bleibt so lange hier, bis in Erfüllung gegangen ist, was euch der Vater durch mich versprochen hat.5Denn Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber werdet mit dem Heiligen Geist getauft werden, und das schon bald.«
Jesus kehrt zu Gott zurück
6Bei dieser Gelegenheit fragten sie ihn: »Herr, ist jetzt die Zeit gekommen, in der du Israel wieder zu einem freien und mächtigen Reich machst?«7Darauf antwortete Jesus: »Die Zeit dafür hat allein Gott, der Vater, in seiner Macht bestimmt. Euch steht es nicht zu, das zu wissen.8Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und ganz Judäa, in Samarien und überall auf der Erde.«9Nachdem er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen in den Himmel emporgehoben. Eine Wolke verhüllte ihn, und sie sahen ihn nicht mehr.10Noch während sie wie gebannt zum Himmel schauten und Jesus nachblickten, standen auf einmal zwei weiß gekleidete Männer bei ihnen.11»Ihr Galiläer«, sprachen sie die Jünger an, »was steht ihr hier und starrt nach oben? Gott hat Jesus aus eurer Mitte zu sich in den Himmel genommen; aber eines Tages wird er genauso zurückkehren, wie ihr ihn gerade habt gehen sehen.«
Matthias wird zum Apostel gewählt
12Da kehrten sie vom Ölberg nach Jerusalem zurück, das ungefähr einen Kilometer entfernt liegt.13In der Stadt angekommen gingen sie in das obere Stockwerk des Hauses, wo sie sich von nun an trafen. Es waren Petrus, Johannes, Jakobus, Andreas, Philippus, Thomas, Bartholomäus, Matthäus, Jakobus, der Sohn von Alphäus, Simon, der ehemalige Freiheitskämpfer, und Judas, der Sohn von Jakobus.14Zu ihnen gehörten auch einige Frauen, unter anderem Maria, die Mutter von Jesus, und außerdem seine Brüder. Sie alle trafen sich regelmäßig an diesem Ort, um gemeinsam zu beten.15An einem dieser Tage waren etwa 120 Menschen dort zusammengekommen. Da stand Petrus auf und sagte:16»Liebe Brüder und Schwestern! Die Voraussage der Heiligen Schrift über Judas, der Jesus an seine Feinde verriet, musste sich erfüllen. Es ist so gekommen, wie es der Heilige Geist durch David vorhergesagt hat.17Judas gehörte zu uns, auch ihn hatte Jesus zu seinem Dienst berufen.«18Judas wurde später zum Verräter. Von dem Geld, das er dafür bekam, kaufte er sich ein Stück Land. Aber er fand ein schreckliches Ende: Kopfüber stürzte er zu Tode, sein Körper wurde zerschmettert, so dass die Eingeweide heraustraten.19Davon hat jeder in Jerusalem erfahren, und deshalb nennt man diesen Acker auf Aramäisch »Hakeldamach«, das heißt »Blutacker«.20Petrus fuhr fort: »Die Voraussage, die ich meine, steht im Buch der Psalmen: ›Sein Besitz wird veröden, und niemand wird darin wohnen!‹ An einer anderen Stelle heißt es: ›Seine Stellung soll ein anderer bekommen.‹ (Ps 69,26; Ps 109,8)21Deshalb muss für Judas ein Nachfolger gefunden werden. Es muss ein Mann sein, der die ganze Zeit dabei war, als Jesus, der Herr, mit uns durch das Land zog,22angefangen von dem Tag, an dem Jesus von Johannes getauft wurde,[2] bis zu dem Tag, an dem Gott ihn zu sich nahm. Denn zusammen mit uns soll er bezeugen, dass Jesus auferstanden ist.«23Daraufhin schlugen sie zwei Männer vor: Josef Barsabbas, genannt Justus, und Matthias.24Dann beteten sie alle: »Herr, du kennst jeden Menschen ganz genau. Zeig uns, welcher von diesen beiden nach deinem Willen25den Dienst und das Apostelamt von Judas übernehmen soll. Denn Judas hat seinen Auftrag nicht erfüllt. Er ist jetzt an dem Platz, der ihm zukommt.«26Danach losten sie, und das Los fiel auf Matthias. Seit dieser Zeit gehörte er zum Kreis der zwölf Apostel.
Apostelgeschichte 1
Menge Bibel
I. Gründung der Gemeinde im jüdischen Lande und in Syrien durch Petrus (Kap. 1-12)A. Das Werden und Wachsen der Urgemeinde im jüdischen Lande (besonders in Jerusalem) (Kap. 1-7)
1Meinen ersten Bericht habe ich, lieber Theophilus, über alles das verfaßt[1], was Jesus getan und gelehrt hat von Anfang an2bis zu dem Tage, an dem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den heiligen Geist seine (letzten) Aufträge erteilte und dann (in den Himmel) aufgenommen wurde.3Ihnen hatte er sich auch nach seinem Leiden durch viele Beweise als lebendig bezeugt, indem er sich vierzig Tage lang vor ihnen sehen ließ und mit ihnen über das Reich Gottes redete.4Als er so mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, sich von Jerusalem nicht zu entfernen, sondern (dort) die (Erfüllung der) Verheißung des Vaters abzuwarten, »die ihr« – so lauteten seine Worte – »von mir vernommen habt;5denn Johannes hat (nur) mit Wasser getauft, ihr aber werdet mit heiligem Geist getauft werden, und zwar nicht lange nach diesen Tagen[2].«6Da fragten ihn die dort Versammelten: »Herr, stellst du in dieser Zeit das Königtum[3] für (das Volk) Israel wieder her?«7Er antwortete ihnen: »Euch kommt es nicht zu, Zeiten und Fristen[4] zu wissen, die der Vater vermöge seiner eigenen Machtvollkommenheit festgesetzt hat.8Ihr werdet jedoch Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch kommt, und ihr werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde.«9Nach diesen Worten wurde er vor ihren Augen emporgehoben: eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken;10und als sie ihm noch unverwandt nachschauten, während er zum Himmel auffuhr, standen mit einemmal zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen,11die sagten: »Ihr Männer aus Galiläa, was steht ihr da und blickt zum Himmel empor? Dieser Jesus, der aus eurer Mitte in den Himmel emporgehoben worden ist, wird in derselben Weise kommen, wie ihr ihn in den Himmel habt auffahren sehen!«12Darauf kehrten sie von dem sogenannten Ölberge, der nahe bei Jerusalem liegt und nur einen Sabbatweg entfernt ist, nach Jerusalem zurück.13Als sie dort angekommen waren, gingen sie in das Obergemach (des Hauses) hinauf, wo sie sich aufzuhalten pflegten, nämlich Petrus und Johannes und Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Eiferer und Judas, der Sohn des Jakobus.14Diese alle waren dort einmütig und andauernd im Gebet vereinigt samt (einigen) Frauen, besonders auch mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.15In diesen Tagen nun trat Petrus im Kreise der Brüder auf – es war aber eine Schar von ungefähr einhundertundzwanzig Personen versammelt – und sagte:16»Liebe Brüder, das Schriftwort mußte erfüllt werden, das der heilige Geist durch den Mund Davids im voraus ausgesprochen hat (Ps 41,10) über Judas, der denen, die Jesus gefangen nahmen, als Führer gedient hat;17und er gehörte doch zu unserer Zahl und hatte Anteil an diesem Dienst mit uns empfangen!18Dieser hat sich nun zwar von seinem Sündenlohn einen Acker gekauft, ist aber kopfüber zu Boden gestürzt und mitten auseinander geborsten, so daß alle seine Eingeweide herausgetreten sind.19Dies ist allen Einwohnern Jerusalems bekannt geworden, so daß auch jener Acker in ihrer Sprache den Namen Hakeldamach, das heißt ›Blutacker‹, erhalten hat. (Mt 27,5)20Denn im Psalmbuch steht geschrieben (Ps 69,26): ›Seine Behausung soll öde werden und kein Bewohner darin sein‹, und ferner (Ps 109,8): ›Sein Aufseheramt soll ein anderer übernehmen.‹21Es muß also einer von den Männern, die mit uns zusammen gezogen sind während der ganzen Zeit, in welcher der Herr Jesus bei uns ein- und ausgegangen ist,22nämlich von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tage, an dem er aus unserer Mitte hinweg (zum Himmel) emporgehoben worden ist – einer von diesen muß ein Zeuge[5] seiner Auferstehung im Verein mit uns werden.«23So stellten sie denn zwei Männer auf: Joseph, genannt Barsabbas, der den Beinamen Justus führte, und Matthias.24Dann beteten sie mit den Worten: »Du, o Herr, der du die Herzen aller kennst, zeige du (uns) den einen an, den du von diesen beiden erwählt hast,25damit er die Stelle in diesem Dienst und Apostelamt übernehme, aus welchem Judas abgetreten[6] ist, um an den ihm gebührenden Platz zu kommen!«26Hierauf teilte man ihnen Lose zu, und das Los fiel auf Matthias, der nunmehr den elf Aposteln zugeordnet wurde.