1Weh! Die ihr sorglos seid zu Zion und die ihr voll Zuversicht seid auf dem Berge Samarias, ihr Vornehmen des Erstlings unter den Völkern, zu denen das Haus Israel kommt,2geht hin nach Kalne und schaut und von da nach Hamat, der großen Stadt, und zieht hinab nach Gat der Philister! Seid ihr besser als diese Königreiche? Oder ist ihr Gebiet größer als das eure, (1Mo 10,10)3die ihr meint, vom bösen Tag weit ab zu sein, und trachtet immer nach Frevelregiment, (Ps 10,5)4die ihr schlaft auf elfenbeingeschmückten Lagern und euch streckt auf euren Ruhebetten? Ihr esst die Lämmer aus der Herde und die gemästeten Kälber5und spielt auf der Harfe und erdichtet euch Lieder wie David (Jes 5,12)6und trinkt Wein aus Schalen und salbt euch mit dem besten Öl, aber bekümmert euch nicht um den Schaden Josefs.7Darum sollen sie nun vorangehen unter denen, die gefangen weggeführt werden, und soll das Schlemmen der Übermütigen aufhören.8Denn Gott der HERR hat geschworen bei sich: Mich verdrießt der Stolz Jakobs, spricht der HERR, der Gott Zebaoth, und ich hasse seine Paläste. Darum will ich die Stadt übergeben mit allem, was darin ist. (Am 8,7)9Und wenn auch zehn Männer in einem Hause übrig bleiben, sollen sie doch sterben.10Und nimmt dann einen sein Verwandter, der ihn bestatten und seine Gebeine aus dem Hause tragen will, so sagt er zu dem, der drin im Hause ist: Sind ihrer noch mehr da? Und der wird antworten: Sie sind alle dahin! Und er wird sagen: Still! Denn man darf des HERRN Namen nicht nennen. (Am 8,3)11Denn siehe, der HERR hat geboten, dass man die großen Häuser in Trümmer schlagen soll und die kleinen Häuser in Stücke.12Wer kann auf Felsen mit Rossen rennen oder mit Rindern das Meer pflügen? Doch ihr wandelt das Recht in Gift und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut, (Am 5,7)13die ihr euch freut über Lo-Dabar und sprecht: Haben wir nicht durch unsere Kraft Karnajim genommen?14Darum siehe, ich will gegen euch, ihr vom Hause Israel, ein Volk aufstehen lassen, spricht der HERR, der Gott Zebaoth, das soll euch bedrängen von da an, wo man nach Hamat geht, bis an den Bach in der Wüste.
1Weh euch, ihr Sorglosen auf dem Berg Zion! Ihr Selbstsicheren auf dem Berg von Samaria! Ihr Vornehmen Israels, des ersten aller Völker, bei denen die Leute Rat und Hilfe suchen!2Geht doch in die Stadt Kalne, geht in die große Stadt Hamat und in die Philisterstadt Gat! Seid ihr vielleicht besser gerüstet als diese Königreiche? Oder ist euer Gebiet so viel kleiner als das ihre, dass ihr denkt, die Assyrer werden sich nichts daraus machen?[1]3Ihr meint, das Unheil sei noch fern – dabei habt ihr ein System der Unterdrückung und Ausbeutung eingeführt!4Ihr räkelt euch auf euren elfenbeinverzierten Polsterbetten und esst das zarte Fleisch von Lämmern und Mastkälbern. (Am 3,12)5Ihr grölt zur Harfe und bildet euch ein, ihr könntet Lieder machen wie David.[2] (Jes 5,11)6Ihr trinkt den Wein kübelweise und verwendet die kostbarsten Parfüme; aber dass euer Land[3] in den Untergang treibt, lässt euch kalt. (Am 2,8; Am 4,1)7Deshalb sagt der HERR, der Gott der ganzen Welt:[4] »Ihr müsst als Erste in die Verbannung gehen und eure Gelage nehmen ein jähes Ende.«
Die Zerstörung Samarias
8Der HERR, der Gott der ganzen Welt, sagt: »Der Hochmut der Nachkommen Jakobs ist mir zuwider, ich hasse ihre prächtigen Paläste. Deshalb gebe ich Samaria dem Untergang preis mit allen seinen Bewohnern. Das habe ich, der mächtige Gott, bei mir selbst geschworen. (Jes 2,11; Am 3,15)9Wenn irgendwo in einem Haus noch zehn Menschen übrig geblieben sind – auch sie müssen sterben. (Jes 6,13)10Und wenn im hintersten Winkel eines Hauses ein Überlebender sitzt und es kommt ein Verwandter, um die Toten zur Bestattung aus dem Haus zu holen, und fragt ihn: ›Lebt hier noch jemand außer dir?‹, und er antwortet: ›Niemand‹; dann wird der andere sagen: ›Pst! Erwähne nur nicht den Namen des HERRN, sonst merkt er, dass hier noch jemand lebt!‹«[5]11Der HERR wird einen Befehl geben und dann werden die Häuser und Paläste in Trümmer geschlagen, die großen wie die kleinen.
Die Strafe für Unrecht und Selbstüberhebung
12Fährt man mit Ross und Wagen über Felsblöcke oder pflügt mit Rindern das Meer?[6] Ihr aber habt das Recht in tödliches Gift verwandelt; und was ihr Gerechtigkeit nennt, ist bitter wie Galle. (Am 5,7)13Ihr bildet euch etwas darauf ein, dass ihr die Stadt Lo-Dabar erobert habt. Ihr prahlt: »Wir haben Karnajim[7] eingenommen, das haben wir aus eigener Kraft geschafft!« (5Mo 8,17; 2Kön 14,25)14Aber der HERR, der Gott der ganzen Welt, sagt: »Ich werde gegen euch Israeliten ein Volk aufbieten, das wird euer Land in Besitz nehmen und euch unterdrücken von Lebo-Hamat im Norden bis zum Toten Meer.« (2Kön 17,5)
1Wehe euch, die ihr so sorglos und stolz auf dem Berg Zion und auf dem Berg von Samaria lebt! Ihr bildet euch etwas darauf ein, zum bedeutendsten Volk zu gehören und angesehene Männer zu sein, auf deren Rat ganz Israel hört.2Ihr sagt zu den Leuten: »Geht doch einmal hinüber zur Stadt Kalne, dann weiter nach Hamat und von dort zur Philisterstadt Gat! Sind Israel und Juda nicht angesehener als sie? Ist unser Gebiet nicht größer als ihres?«[1]3Ihr denkt, euch könnte nichts Böses geschehen, mit Unrecht und Gewalt wollt ihr eure Macht festigen.4Ihr räkelt euch auf weich gepolsterten, elfenbeinverzierten Betten und esst das beste Fleisch von Lämmern und Kälbern.5Zu den Klängen der Harfe schmettert ihr eure Lieder und meint, ihr könntet wie David musizieren.6Den Wein trinkt ihr aus schweren Pokalen und salbt euch nur mit den feinsten Ölen – aber dass euer Volk[2] dem Untergang entgegengeht, kümmert euch überhaupt nicht! (Am 5,6; Am 5,15)7Darum werdet ihr die Ersten sein, die in die Verbannung gehen. Dann ist es aus mit euren Trinkgelagen auf weichen Betten!8So spricht der HERR, der allmächtige Gott: »Ich hasse den Hochmut der Nachkommen von Jakob, ich verabscheue ihre prachtvollen Häuser! Darum liefere ich Samaria mit allen seinen Einwohnern den Feinden aus. Das schwöre ich, der HERR über alles, so wahr ich lebe!9Und wenn in einem Haus zehn Menschen überlebt haben, müssen sie doch noch sterben!10Kommt dann ein Verwandter von ihnen, um die Leichen aus dem Haus zu holen und zu verbrennen[3], findet er vielleicht noch einen Überlebenden, der sich ins hinterste Zimmer verkrochen hat. Er fragt ihn: ›Ist noch jemand bei dir?‹, und bekommt zur Antwort: ›Nein, niemand mehr!‹ Dann flüstert der Verwandte: ›Sei still, nenne bloß nicht den Namen des HERRN, sonst bringt er dich auch noch um!‹[4]11Denn ich, der HERR, befehle, dass von den großen Prunkbauten bis hin zu den kleinen Wohnhäusern alles in Trümmer gelegt wird.12Kann man etwa mit Pferden über Felsblöcke galoppieren oder mit Rindern die Felsen umpflügen? Ihr aber verwandelt das Recht in Unrecht – eure Urteile sind ein tödliches Gift!13Ihr freut euch, weil ihr Lo-Dabar eingenommen habt, und prahlt: ›Aus eigener Kraft haben wir Karnajim zurückerobert!‹14Jetzt aber sage ich, der HERR, der allmächtige Gott: Ich lasse ein Volk über euch herfallen, das euch besiegen und die Bevölkerung im ganzen Land unterdrücken wird – von Lebo-Hamat bis ans Tote Meer!«
Amos 6
Menge Bibel
1Wehe euch Sorglosen auf dem Zion und euch Zuversichtlichen auf dem Berge von Samaria, euch Adligen des Erstlings unter den Völkern, an welche das Haus Israel sich zu wenden pflegt!2Geht doch nach Kalne hinüber und seht es euch an, und wandert von dort weiter nach Groß-Hamath und steigt nach Gath im Philisterlande hinab: seid ihr besser als diese Reiche, oder ist euer Gebiet größer als das ihrige?3(Wehe denen,) die den Tag des Unheils fern wähnen und doch den Stuhl der Gewalttat nahe heranrücken!4Die da auf Lagern von Elfenbein liegen und auf ihren Ruhebetten sich ausstrecken! Die da Lämmer aus der Herde weg schmausen und Kälber mitten aus dem Maststall!5Die zum Klang der Harfe phantasieren[1] und sich Musikinstrumente wie David erdenken!6Die den Wein aus Humpen trinken und mit den allerfeinsten Ölen sich salben! Die sich freuen über Lodabar, aber sich nicht härmen um den Untergang Josephs! (Am 6,13)7Darum werden sie nunmehr an der Spitze der Gefangenen[2] in die Gefangenschaft[3] wandern: da wird denn das Jauchzen der träge Hingelagerten[4] ein Ende haben.8»Geschworen hat Gott der HERR bei sich selbst« – so lautet der Ausspruch des HERRN, des Gottes der Heerscharen –: »Ich verabscheue Jakobs Prunk[5] und hasse seine Paläste und gebe die Stadt preis samt allem, was in ihr ist.«9Da wird es geschehen, wenn zehn Männer in einem Hause übriggeblieben sind, so sollen sie auch sterben.10Wenn dann einen (der Gestorbenen) sein nächster Verwandter, der ihn zu bestatten hat, aufhebt, um die Gebeine aus dem Hause hinauszuschaffen, und an den, der sich im hintersten Raume des Hauses befindet, die Frage richtet: »Ist noch jemand[6] bei dir?«, so wird er antworten: »Niemand«, aber fortfahren: »Still! Denn der Name Gottes des HERRN darf nicht ausgesprochen werden.«11Denn wisset wohl: der HERR gebietet, und er[7] zerschlägt die großen Häuser in Trümmer und die kleinen Häuser in Stücke. –12Rennen wohl Rosse auf Felsen? Oder pflügt man darauf mit Rindern, daß ihr das Recht in Gift verwandelt und die Frucht der Gerechtigkeit in Wermut[8]? –13Ihr frohlockt über (die Eroberung von) Lodabar und sagt: »Haben wir nicht durch eigene Kraft Karnaim uns wiedergewonnen?«14Doch »wisset wohl, ihr vom Hause Israel: Ich lasse gegen euch ein Volk aufstehen« – so lautet der Ausspruch des HERRN, des Gottes der Heerscharen –, »das soll euch bedrängen von da an, wo der Weg nach Hamath geht, bis an den Weidenbach[9]!«