Jesaja 3
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Jesaja 3
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkGericht über die Amtsträger Jerusalems
1 Denn siehe, Gott, der HERR der Heerscharen, / nimmt von Jerusalem und Juda jede Stütze und Stützung, jede Unterstützung mit Brot / und jede Unterstützung mit Wasser: (3Mo 26,26) 2 den Helden und Krieger, / den Richter und den Propheten, / den Wahrsager und den Ältesten, 3 den Anführer von Fünfzig, den Angesehenen, den Ratgeber, / den weisen Zauberer und den klugen Beschwörer. 4 Ich mache junge Burschen zu ihren Anführern / und Mutwillige sollen über sie herrschen. (Pred 10,16) 5 Dann bedrängt im Volk einer den andern / und jeder seinen Nächsten. Die Jungen sind frech zu den Alten, / die Geringen zu den Geehrten. 6 Dann packt einer seinen Bruder im Haus seines Vaters: Du hast einen Mantel, / sei unser Wortführer / und dieser Trümmerhaufen sei unter deiner Gewalt! 7 Der aber wird an jenem Tag seine Stimme erheben: / Ich bin doch kein Wundarzt und in meinem Haus gibt es kein Brot / und keinen Mantel. Macht mich nicht zum Wortführer des Volkes! 8 Ja, Jerusalem ist gestürzt und Juda gefallen; / denn ihre Worte und ihre Taten richteten sich gegen den HERRN, / um den Augen seiner Herrlichkeit zu trotzen. 9 Der Ausdruck ihrer Gesichter klagte sie an / und wie Sodom taten sie ihre Sünde kund, verhehlten sie nicht. / Wehe ihnen, denn sie erwiesen sich selbst Böses. 10 Sagt: Der Gerechte, ja glücklich ist er; / denn sie werden die Frucht ihrer Taten essen. 11 Wehe dem Frevler, ihm geht es schlecht; / denn was er mit seinen Händen vollbracht hat, wird ihm angetan! 12 Mein Volk - seine Antreiber waren Ausbeuter / und Frauen beherrschten es. Mein Volk, die, welche dir Schritte vorgaben, leiteten in die Irre / und den Weg deiner Pfade haben sie verwirrt. (Jes 9,15) 13 Der HERR hat sich hingestellt zum Rechtsstreit; / er steht da, die Völker zu richten. 14 Der HERR geht ins Gericht / mit den Ältesten seines Volkes und seinen Anführern: Ihr, ihr habt den Weinberg verwüstet; / das dem Armen Geraubte ist in euren Häusern. 15 Wie kommt ihr dazu, mein Volk zu zerschlagen? / Ihr zermalmt das Gesicht der Armen - / Spruch des Herrn, des GOTTES der Heerscharen. (Am 2,6)Gericht über die Töchter Zions
16 Der HERR sprach: Weil die Töchter Zions hochmütig sind, ihre Hälse recken und mit verführerischen Blicken daherkommen, immerzu trippelnd umherlaufen und mit ihren Fußspangen klirren, (Jes 32,9) 17 wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions mit Schorf bedecken und der HERR wird ihre Schläfen kahl werden lassen. 18 An jenem Tag wird der Herr den Schmuck wegnehmen: die Fußspangen, die kleinen Sonnen und Monde, 19 die Ohrgehänge und Armkettchen, die Schleier 20 und Turbane, die Fußkettchen und die Prachtgürtel, die Riechfläschchen und die Amulette, 21 die Fingerringe und Nasenringe, 22 die Festkleider und Umhänge, die Umschlagtücher und Täschchen 23 und die Spiegel, die feinen Schleier, die Schals und Kopftücher. 24 So wird es sein: Statt Balsam wird Moder sein, / statt eines Gürtels ein Strick, statt kunstvoller Locken eine Glatze, statt eines Festkleides ein gegürteter Sack, / Brandmal statt Schönheit. 25 Deine Männer fallen durchs Schwert, / deine jungen Krieger im Kampf. 26 Dann werden ihre Tore klagen und trauern, / vereinsamt sitzt sie am Boden.Jesaja 3
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagGericht über die politischen und geistlichen Führer Jerusalems und die reichen Frauen
1 Denn siehe, der Herr, der HERR der Heerscharen, nimmt von Jerusalem und von Juda Stütze und Stab hinweg, jede Stütze des Brotes und jede Stütze des Wassers: (3Mo 26,26; 2Kön 25,3) 2 Held und Kriegsmann, Richter und Prophet und Wahrsager und Ältesten; (1Chr 9,1) 3 den Obersten von fünfzig ⟨Mann⟩ und den Angesehenen und den Ratgeber und den geschickten Zauberer[1] und den Beschwörungskünstler. 4 Dann mache ich junge Männer zu ihren Obersten, und Mutwillige sollen über sie herrschen. (Pred 10,16) 5 Da wird sich das Volk ⟨bedrängen⟩, Mann gegen Mann und jeder gegen seinen Nächsten. Sie werden frech auftreten, der Junge gegen den Alten und der Verachtete gegen den Geehrten. (Jes 9,18; Jes 19,2; Mi 7,2; Sach 11,6) 6 Dann wird jemand seinen Bruder im Haus seines Vaters packen ⟨und sagen⟩: Du hast ⟨noch⟩ einen Mantel, Anführer sollst du uns sein! Und dieser Trümmerhaufen sei unter deiner Hand! 7 Doch der wird an jenem Tag ⟨seine Stimme⟩ erheben: Ich will kein Wundarzt sein, und in meinem Haus ist kein Brot und kein Mantel. Macht mich nicht zum Anführer des Volkes! – 8 Denn Jerusalem ist gestürzt und Juda gefallen, weil ihre Zunge und ihre Taten gegen den HERRN sind, um den Augen seiner Herrlichkeit zu trotzen. (Jer 23,36; Kla 5,16; Mal 3,13) 9 Dass sie die Person[2] ansehen, zeugt gegen sie. Und von ihrer Sünde sprechen sie offen wie Sodom, sie verschweigen sie nicht. Wehe ihrer Seele! Denn sich selbst tun sie Böses an. (1Mo 18,20; Jer 2,19; Hos 5,5) 10 Sagt vom Gerechten, dass ⟨es ihm⟩ gut ⟨gehen wird⟩[3], denn die Frucht ihrer Taten werden sie genießen. (Ps 58,12; Ps 128,2; Jer 22,15) 11 Wehe dem Gottlosen! ⟨Es wird ihm⟩ schlecht ⟨gehen⟩, denn das Tun seiner Hände wird ihm vergolten. (4Mo 32,23; Ri 9,57; 2Sam 3,39; 1Kön 21,21; Hi 10,15; Spr 26,27; Jes 13,11) 12 ⟨Ach,⟩ mein Volk, seine Antreiber[4] sind Mutwillige, und Frauen[5] beherrschen es. Mein Volk, deine Führer sind Verführer, und den Weg, den du gehen sollst[6], verwirren sie. (Jes 9,15; Mi 3,5) 13 Der HERR steht da zum Rechtsstreit, und er tritt auf, um die Völker[7] zu richten. (Jes 1,18; Mi 6,1) 14 Der HERR wird ins Gericht gehen mit den Ältesten seines Volkes und dessen Obersten: Ihr, ihr habt den Weinberg abgeweidet, das dem Elenden Geraubte ist in euren Häusern. (3Mo 25,17; Jer 5,27; Jer 12,10; Mi 2,1) 15 Was ⟨fällt⟩ euch ⟨ein⟩? Mein Volk zertretet ihr, und das Gesicht der Elenden zermalmt ihr!, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen[8]. (Am 2,7; Mi 3,3) 16 Und der HERR sprach: Weil die Töchter Zions hochmütig sind und mit hochgerecktem Hals dahergehen und verführerische Blicke werfen[9], ⟨weil sie⟩ trippelnd einherstolzieren und mit ihren Fußspangen klirren: (Spr 21,4) 17 Deshalb wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions grindig machen, und der HERR wird ihre Stirn[10] entblößen. (Jes 47,3) 18 An jenem Tag wird der Herr wegnehmen den Schmuck der Fußspangen und Stirnbänder[11] und Halbmonde; (Ri 8,21) 19 die Ohrgehänge und Armketten und Schleier; (2Mo 32,2) 20 die Kopfbunde und Schrittkettchen und Gürtel und Riechfläschchen[12] und Amulette; 21 die Fingerringe und Nasenringe; (1Mo 24,47; Hes 16,12) 22 die Prachtkleider und Mäntel und Umschlagtücher und Beutel; (1Petr 3,3) 23 die Handspiegel und Hemden und Turbane und Überwürfe[13]. (2Mo 38,8) 24 Und es wird geschehen, statt des Wohlgeruchs[14] wird Moder sein und statt des Gürtels ein Strick, statt des Lockenwerks eine Glatze und statt des Prunkgewandes ein umgürteter Sack, ein Brandmal statt Schönheit. (Jes 15,2; Jer 6,26) 25 Deine Männer werden durchs Schwert fallen und deine Helden im Krieg. (2Chr 28,6) 26 Da werden ihre[15] Tore klagen und trauern, und vereinsamt sitzt sie am Boden. (Jes 32,14; Kla 1,4; Kla 2,10)Jesaja 3
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftIn Juda bricht jede Ordnung zusammen
1 Der HERR, der Herrscher über die ganze Welt,[1] nimmt den Bewohnern von Jerusalem und Juda alles weg, worauf sie sich stützen und ihr Vertrauen setzen. Er nimmt ihnen jeden Vorrat an Brot und Wasser weg, (3Mo 26,26) 2 er nimmt ihnen Vorkämpfer und Krieger, Richter, Propheten und Wahrsager, Sippenoberhäupter, 3 Offiziere, Hofleute und Berater, Zauberer und Beschwörer. 4 Er gibt ihnen unreife Burschen als Herrscher, die mit Willkür regieren. (Pred 10,16) 5 Dann fällt einer über den anderen her, jeder übervorteilt jeden. Junge rebellieren gegen die Alten, Nichtsnutze gegen geachtete Männer. 6 Die Männer in einer Sippe werden sich allesamt an einen unter ihnen klammern und sagen: »Du hast noch etwas anzuziehen. Sei du unser Anführer, bring Ordnung in dieses Chaos!« 7 Doch der wird sich wehren und sagen: »Ich bin doch kein Wunderdoktor! In meinem Haus ist nichts, weder Nahrung noch Kleidung. Ich lasse mich nicht zum Anführer machen!« 8 Ja, Jerusalem stürzt ins Chaos und Juda bricht zusammen; denn mit Wort und Tat beleidigen sie den HERRN, sie widersetzen sich öffentlich dem mächtigen Gott. 9 Ihr eigenes Verhalten klagt sie an: Sie sind parteiisch und bringen die Schutzlosen um ihr Recht. Wie die Leute von Sodom erzählen sie ohne jede Hemmung von ihren Verbrechen. Das Unglück, das sie nun trifft, haben sie sich selber zuzuschreiben! (1Mo 18,20; 5Mo 1,17) 10 Denkt daran: Denen, die Gott gehorchen, geht es gut; sie dürfen den Ertrag ihrer Arbeit genießen. (Spr 3,33) 11 Doch wehe denen, die Gott missachten: Ihre Taten fallen auf sie selbst zurück! 12 »Du mein armes Volk«, sagt der HERR, »Ausbeuter herrschen über dich, Wucherer[2] saugen dich aus. Deine Führer verführen dich, sie zeigen dir den falschen Weg.« (Jes 1,17) 13 Der HERR steht auf, um Gericht zu halten und seinem Volk[3] Recht zu verschaffen. 14 Er macht den Ratgebern und Führern seines Volkes den Prozess. »Ihr habt meinen Weinberg geplündert«, klagt er sie an. »Eure Häuser habt ihr vollgestopft mit dem, was ihr den Armen weggenommen habt. (Jes 5,7) 15 Mit welchem Recht unterdrückt ihr mein Volk und nutzt die Wehrlosen aus?« Das sagt der HERR, der Herrscher über die ganze Welt.Schande statt Schönheit
16 Der HERR sagt: »Seht doch, wie hochnäsig sie sind, die Frauen Jerusalems! Sie recken ihre geschmückten Hälse, werfen aufreizende Blicke nach allen Seiten und trippeln mit zierlichen Schritten, damit ihre Fußspangen klirren. (Am 4,1) 17 Deshalb werde ich ihnen den Kopf entblößen und sie öffentlich der Schande preisgeben.« 18 Der Tag kommt, an dem der HERR ihnen allen Schmuck wegnehmen wird: die Fußspangen, die Sonnen und Halbmonde, die sie um den Hals tragen, 19 Ohrgehänge, Armbänder und Schleier, 20 Kopfputz, Fußkettchen und Brustbänder, Parfümfläschchen und Amulette, 21 Fingerringe und Nasenringe, 22 Festkleider, Mäntel, Umschlagtücher, Täschchen 23 und Spiegel, feinste Leinenhemden, Kopftücher und Halstücher. 24 Dann bekommen sie statt des Wohlgeruchs den Gestank von Fäulnis, statt des Gürtels einen Strick, statt kunstvoll geflochtener Haarpracht eine Glatze, statt des Festkleids einen zerlumpten Sack, statt der Schönheit die Schande eines Brandmals. 25 Jerusalem, deine Männer, sogar die stärksten und besten, werden im Krieg erschlagen. 26 Deine Tore werden widerhallen von Totenklagen; du wirst einer Frau gleichen, die ihre Kinder verloren hat und einsam am Boden sitzt.Jesaja 3
Hoffnung für alle
von BiblicaDer Zusammenbruch Judas
1 Ihr werdet sehen: Der HERR, der allmächtige Gott, nimmt den Bewohnern von Juda und Jerusalem alles weg, worauf sie sich heute verlassen; jeden Vorrat an Brot und Wasser, 2 alle tapferen Helden, Soldaten, Richter und Propheten, Wahrsager und führenden Männer, 3 alle Offiziere, angesehenen Leute, Berater, geschickten Handwerker und klugen Beschwörer. 4 Dafür gibt er ihnen unreife Kinder als Herrscher, die mit Willkür regieren. 5 Schreckliche Zustände werden herrschen: Einer unterdrückt den anderen; die Jungen lehnen sich gegen die Alten auf, die Ehrlosen gegen die geachteten Leute. 6 Die Männer einer Sippe werden sich an einen von ihnen klammern und ihn bestürmen: »Du hast wenigstens noch einen Mantel, wir dagegen haben alles verloren. Sei unser Anführer, übernimm doch das Kommando über diesen Trümmerhaufen!« 7 Doch der wird sich heftig wehren: »Lasst mich in Ruhe! Erwartet bloß keine Hilfe von mir! Ich habe selbst nichts zu essen und anzuziehen. Ich kann unmöglich unser Volk regieren. Schlagt euch das aus dem Kopf!« 8 Jerusalem, ja, das ganze Land Juda geht dem Untergang entgegen, denn ihre Bewohner beleidigen den HERRN mit Wort und Tat, sie widersetzen sich seiner Hoheit und Macht. 9 Ihre Bosheit steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Ohne Hemmungen reden sie offen von ihren Sünden wie damals die Leute in Sodom. Aber das wird ihnen schlecht bekommen! Sie stürzen sich selbst ins Unglück. 10 Vergesst nicht: Wer Gott gehorcht, dem geht es gut; er kann den Lohn für seine Taten genießen. 11 Aber wehe dem, der sich Gott widersetzt! Für seine Bosheit wird er die gerechte Strafe erhalten. 12 Ach, mein armes Volk! Merkst du nicht, was für Herrscher du hast? Sie machen mit dir, was sie wollen, und beuten dich aus, wo sie nur können[1]. Du hast keine Anführer, sondern Verführer, die dich bloß vom richtigen Weg abbringen. 13 Der HERR erhebt sich zur Gerichtsverhandlung, er steht auf, um die Völker zu richten. 14 Die Sippenoberhäupter und die führenden Männer seines Volkes werden vorgeladen. »Ihr habt meinen Weinberg Israel geplündert«, klagt der HERR sie an. »Ihr nehmt den Armen ihren letzten Besitz und füllt damit eure eigenen Häuser. 15 Wer gibt euch das Recht, mein Volk zu unterdrücken und die Hilflosen auszubeuten?«, fragt der HERR, der allmächtige Gott.Gott richtet über Hochmut und Eitelkeit
16 So spricht der HERR: »Hochmütig sind sie, die Frauen von Jerusalem. Sie recken stolz den Kopf in die Höhe und werfen den Männern aufreizende Blicke zu. Sie gehen mit tänzelnden Schritten, damit ihre Fußkettchen klirren.« 17 Darum wird der Herr ihnen die Haare ausfallen lassen und sie nackt ausziehen. 18 Ja, es kommt der Tag, da nimmt der Herr den vornehmen Frauen allen Schmuck weg: die Fußspangen, die Stirnbänder und die Halsketten mit ihren kleinen Halbmonden, 19 die prachtvollen Ohrgehänge, die Armreifen und die Schleier, 20 die kostbaren Diademe, die Fußkettchen und Gürtel, die teuren Parfüme und alle Amulette, 21 die Finger- und Nasenringe, 22 ebenso ihre Festkleider, Umhänge, Mäntel, Täschchen 23 und Spiegel, die Leinenwäsche, die Kopftücher und die weiten Überwürfe.[2] 24 Statt nach Parfüm zu duften, werden sie stinken. Anstelle der kostbaren Gürtel binden sie sich Stricke um. Keine kunstvollen Frisuren werden dann mehr ihren Kopf zieren, sondern hässliche Glatzen. Ihre feinen Seidenkleider müssen sie gegen Trauergewänder eintauschen. Mit ihrer Schönheit ist es dann vorbei. Nur Scham und Schande bleiben zurück. 25 Ach, Jerusalem! Alle deine Männer, auch die besten Soldaten, werden im Krieg fallen. 26 Die ganze Stadt wird erfüllt sein vom lauten Klagen und Weinen. Zerstört und ausgeplündert liegt sie da.Jesaja 3
Menge Bibel
Zusammenbruch des judäischen Staates zur Strafe für die Mißregierung
1 Denn wisset wohl: der Höchste, der HERR der Heerscharen, wird aus Jerusalem und (ganz) Juda so Stab wie Stütze hinwegnehmen, jegliche Stütze des Brotes und jegliche Stütze des Wassers: 2 die Helden[1] und Kriegsleute, die Richter und Propheten, die Wahrsager und Ältesten, 3 die Hauptleute und hochangesehenen Männer und Ratsherren, die Meister in Künsten und die Zauberkundigen. 4 Und »ich will ihnen Knaben zu Oberen geben, und Buben sollen über sie herrschen«; 5 und die Leute werden sich gegenseitig vergewaltigen, einer den andern, ein jeder seinen Nächsten: der Knabe wird gegen den Alten und der Lump gegen den Ehrenwerten frech auftreten. 6 Wenn dann jemand seinen Bruder[2] in seines Vaters Hause ungestüm nötigt (mit den Worten): »Du hast noch ein Obergewand[3], du mußt unser Richter[4] sein, und dieser Trümmerhaufe hier soll unter deiner Herrschaft stehen!«, 7 so wird jener an demselben Tage bestimmt erklären: »Nein, ich will nicht Wundarzt sein! Auch ist in meinem Hause weder Brot noch ein Obergewand: ihr könnt mich nicht zum Oberhaupt des Volkes machen!« 8 Denn Jerusalem stürzt zu Boden, und Juda kommt zu Fall, weil ihre Zunge[5] und ihr ganzes Tun gegen den HERRN gerichtet sind, um seinen hehren Augen zu trotzen. 9 Der freche Ausdruck ihres Angesichts legt Zeugnis gegen sie ab, und von ihren Sünden reden sie ohne Hehl wie einst die Leute in Sodom. Wehe ihnen! Denn sich selbst schaffen sie Unheil. 10 Sagt vom Gerechten, daß er wohl daran sei; denn er wird den Lohn seiner Taten ernten. 11 Wehe dem Gottlosen: er ist übel daran! Denn was seine Hände verübt haben, wird ihm vergolten werden. 12 O über mein Volk! Seine Zwingherren sind Buben, und Weiber haben es beherrscht. O mein Volk! Deine Leiter sind Irreführer und haben den Weg ungangbar gemacht, den du gehen sollst.Gott kündigt den Häuptern des Volkes das Gericht an
13 Der HERR tritt auf, um Anklage zu erheben, und steht da, um Völker[6] zu richten. 14 Der HERR geht ins Gericht mit den Ältesten seines Volkes und dessen Oberen: »Ihr da, ihr habt den Weinberg abgeweidet! Das den Armen geraubte Gut ist in euren Häusern! 15 Wie kommt ihr dazu, mein Volk zu zertreten und das Antlitz der Unterdrückten erbarmungslos zu zermalmen?« – so lautet der Ausspruch Gottes, des HERRN der Heerscharen. 16 Weiter hat der HERR gesprochen: »Weil die Töchter Zions hoffärtig geworden sind und mit hochgerecktem Halse einhergehen und freche Blicke um sich werfen, immer tänzelnd einherschreiten und an ihren Füßen die Fußspangen klirren lassen, 17 so wird der Allherr den Scheitel der Töchter Zions kahl (eig. grindig) machen und der HERR ihre Scham entblößen. 18 An jenem Tage wird der Herr ihnen den ganzen Prunk abreißen: die Fußspangen, Stirnreife und Halbmonde, 19 die Ohrgehänge, Armketten und Schleier, 20 die Kopftücher, Schrittkettchen und Prachtgürtel, die Duftfläschchen und Amulette, 21 die Fingerringe und Nasenreife, 22 die Prunkkleider und Mäntel, die Umschlagetücher und Täschchen, 23 die Handspiegel und feinen Hemdchen, die Hüte und Überwürfe. 24 Alsdann wird statt des Balsamdufts Modergeruch eintreten und statt des Gürtels[7] ein Strick, statt des Lockengekräusels eine Glatze und statt des weiten Prachtgewandes ein enger Kittel von Sackleinen, ein Brandmal[8] statt der Schönheit! 25 Deine Mannen werden durchs Schwert fallen und deine Helden[9] im Kriege, 26 und ihre Tore werden ächzen und trauern, und entvölkert[10] wird sie auf dem Erdboden sitzen.Jesaja 3
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenGericht durch Verfall
1 Denn seht, Jahwe, der Herr aller Heere, / nimmt weg, worauf sich Jerusalem stützt – jeden Vorrat an Wasser und Brot, 2 jeden Helden und Krieger, / Richter und Propheten, / Wahrsager und Ältesten, 3 jeden Offizier und jeden Angesehenen, / jeden Ratgeber, Zauberer und Beschwörer. 4 „Unreife Burschen lasse ich herrschen, / Willkür regiert in der Stadt.“ 5 Dann fällt einer über den anderen her, / jeder gegen jedermann; / der Junge wird frech gegen den Alten, / der Nichtsnutz gegen den geachteten Mann. 6 Dann packt einer seinen Verwandten am Arm: / „Du hast noch einen Mantel“, sagt er, / „du sollst unser Anführer sein! / Diese Trümmer seien in deiner Gewalt!“ 7 Doch der wird rufen: / „Nein, ich will kein Arzt für eure Wunden sein. / Auch ich habe weder Mantel noch Brot! / Ich will nicht euer Anführer sein!“ 8 Jerusalem stürzt und Juda fällt, / denn sie kränken Jahwe mit Wort und mit Tat / und trotzen seiner Hoheit und Macht. 9 Die Frechheit ihrer Gesichter klagt sie an. / Wie Sodomiter[1] prahlen sie mit ihrem bösen Tun / und verhehlen ihre Sünden nicht. / Wehe ihrer Seele! / Denn sich selber tun sie Böses an! 10 Sagt denen, die Gott lieben, dass es gut mit ihnen wird, / denn sie werden sich freuen an der Frucht ihres Tuns. 11 Wehe den Gottverächtern, ihnen geht es schlecht, / denn ihre bösen Taten kommen über sie selbst! 12 Ach, mein armes Volk! / Ausbeuter sind bei dir an der Macht, / und Frauen herrschen über dich. / O mein Volk, / deine Führer sind Verführer, / sie zeigen dir den falschen Weg. 13 Da erhebt sich Jahwe zum Gericht, / um Recht zu schaffen seinem Volk. 14 Ihre Ältesten und Führer lädt er sich vor: / „Ihr habt den Weinberg ruiniert! / In euren Häusern stapelt sich das von Armen geraubte Gut! 15 Was tretet ihr mein Volk nieder, / zermalmt, die ohne Hilfe sind?“, / spricht Jahwe, der Herr aller Heere. 16 Das hat Jahwe gesagt: „Weil die Töchter Zions hochmütig sind, weil sie mit hochgereckten Hälsen dahergehen und aufreizende Blicke um sich werfen, weil sie mit trippelnden Schritten herumstolzieren, damit man das Klirren der Fußspangen hört, 17 deshalb wird der Herr ihren Scheitel schorfig werden lassen, und Jahwe wird ihre Scham entblößen. 18 An diesem Tag wird der Herr ihnen den Schmuck wegnehmen: das Knöchelgeklirr, die Sönnchen und Halbmonde am Hals, 19 Ohrgehänge und Armspangen, Flatterschleier 20 und Kopfbunde, Schrittkettchen und Brustbänder, Parfümfläschchen und Amulette, 21 Fingerringe und Nasenringe, 22 Festkleider und Mäntel, Umschlagtücher, Täschchen 23 und Spiegel, feinste Unterwäsche, Kopftücher und weite Schleier.“ 24 Dann gibt es statt des Wohlgeruchs Gestank, / statt des Gürtels einen Strick, / statt Lockengeringel eine Glatze, / statt des Festgewandes einen umgürteten Sack, / statt der Schönheit ein Brandmal. 25 Deine Männer fallen durchs Schwert, / deine Helden durch den Krieg. 26 Von Totenklage hallen deine Tore wider. / Sie ist am Ende. / Leer und einsam sitzt sie da.Jesaja 3
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.