Hiob 15
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Hiob 15
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkZWEITE REDE DES ELIFAS
Sündigkeit aller Menschen
1 Da antwortete Elifas von Teman und sprach: 2 Gibt ein Weiser windige Kunde zur Antwort, / füllt er sein Inneres mit Ostwind an, 3 um zurechtzuweisen mit Gerede, das nichts taugt, / mit Worten, in denen kein Nutzen liegt? 4 Du brichst sogar die Gottesfurcht, / zerstörst das Besinnen vor Gott. 5 Denn deine Schuld belehrt deinen Mund, / die Sprache der Listigen hast du gewählt. 6 Dein eigener Mund verurteilt dich, nicht ich, / deine Lippen zeugen gegen dich. 7 Bist du als erster Mensch geboren, / kamst du zur Welt noch vor den Hügeln? (Spr 8,25; Sir 49,16) 8 Hast du gelauscht im Rate Gottes / und die Weisheit an dich gerissen? (Jes 40,13; Jer 23,18) 9 Was weißt du, das wir nicht wissen, / was verstehst du, das uns nicht bekannt ist? (Röm 11,34) 10 Auch unter uns sind Alte, sind Ergraute, / die älter sind an Tagen als dein Vater. (Hi 32,7) 11 Ist zu gering dir Gottes Tröstung, / ein Wort, das sanft mit dir verfährt? 12 Wie reißt doch dein Herz dich fort, / wie überheben sich deine Augen, 13 dass gegen Gott deinen Zorn du wendest / und solche Worte aus deinem Munde stößt? 14 Was ist der Mensch, dass rein er wäre, / der vom Weib Geborene, dass er im Recht sein könnte? (Hi 4,17; Hi 14,1) 15 Sieh doch, selbst seinen Heiligen traut er nicht / und der Himmel ist nicht rein in seinen Augen. 16 Geschweige denn ein Unreiner und Verderbter, / ein Mann, der Verkehrtes trinkt wie Wasser. (Hi 34,7)Hoffnungslosigkeit des Frevlers
17 Verkünden will ich dir, hör mir zu! / Was ich geschaut, will ich erzählen, 18 was Weise zu berichten wissen, / was ihre Väter ihnen nicht verhehlten. (5Mo 32,7; Hi 8,8) 19 Ihnen allein war das Land gegeben, / kein Fremder ging unter ihnen einher. 20 Der Frevler bebt in Ängsten all seine Tage, / nur wenige Jahre sind dem Tyrannen bestimmt. 21 In seinen Ohren hallen Schreckensrufe, / mitten im Frieden kommt der Verwüster über ihn. (Hi 18,11) 22 Er kann nicht hoffen, der Finsternis zu entfliehen, / aufgespart ist er für das Schwert. 23 Er irrt umher nach Brot, wo er es finde, / er weiß, dass ihn ein schwarzer Tag bedroht. 24 Not und Drangsal erschrecken ihn, / sie packen ihn wie ein kampfbereiter König. 25 Denn gegen Gott erhebt er seine Hand, / gegen den Allmächtigen erkühnt er sich. (Ps 75,6) 26 Halsstarrig rennt er gegen ihn an / mit den dicken Buckeln seiner Schilde. 27 Sein Gesicht ist bedeckt mit Fett, / an der Hüfte hat er Speck angesetzt. (Ps 73,7) 28 Er wohnt in zerstörten Städten, / in Häusern, darin niemand mehr wohnt, / die man zu Trümmerstätten bestimmt. (Jes 13,19; Jes 34,11) 29 Er bleibt nicht reich, sein Besitz hat keinen Bestand; / zur Erde neigt sich seine Ähre nicht. 30 Der Finsternis entrinnt er nicht, / die Flammenglut dörrt seinen Schössling aus, / er schwindet dahin beim Hauch seines Mundes. 31 Er baue nicht auf eitlen Trug; / denn sein Erwerb wird nur Enttäuschung sein. (Hi 20,6) 32 Bevor sein Tag kommt, welkt er hin / und sein Palmzweig grünt nicht mehr. 33 Er stößt ihn ab wie der Weinstock saure Trauben, / wie der Ölbaum wirft er seine Blüten fort. 34 Unfruchtbar ist der Ruchlosen Rotte / und Feuer verzehrt die Zelte der Bestechung. (Hi 20,26) 35 Von Mühsal schwanger, gebären sie nur Unheil; / Trug ist, was ihr Schoß hervorbringt. (Ps 7,15; Jes 59,4; Gal 6,8)Hiob 15
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagZweite Rede des Elifas: Er rügt Hiob wegen des unangemessenen Redens gegen Gott – Unheil für den Gottlosen
1 Und Elifas von Teman antwortete und sagte: (Hi 4,1) 2 Wird ⟨etwa⟩ ein Weiser windige Erkenntnis zur Antwort geben, oder wird er sein Inneres mit Ostwind füllen? (Hi 8,2; Spr 16,23; Pred 5,15; Hos 12,2) 3 Wird er mit nutzlosen Worten streiten[1] oder mit Reden, mit denen er nicht hilft? 4 Ja, du zerstörst die Gottesfurcht und beschneidest die Andacht vor Gott. 5 Denn deine Schuld belehrt deinen Mund, und du wählst die Sprache der Listigen. (Hi 22,5; Hi 32,2; Lk 6,45) 6 Dein Mund verdammt dich und nicht ich; und deine Lippen sagen gegen dich aus. (1Kön 20,40; Hi 9,20; Mt 12,37; Lk 19,22) 7 Bist du als erster der Menschen geboren, oder bist du vor den Hügeln hervorgebracht worden? (Hi 38,4; Ps 90,2; Spr 8,25) 8 Hörst du im Rat Gottes zu, und reißt du die Weisheit an dich? (Röm 11,34) 9 Was hast du erkannt, das wir nicht erkannt hätten? Was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre[2]? (Hi 13,2) 10 Unter uns sind auch Alte, auch Greise, reicher an Tagen als dein Vater. (Hi 12,12) 11 Sind dir die Tröstungen Gottes zu wenig oder ein Wort, das sanft mit dir ⟨verfuhr⟩? (Ps 77,3) 12 Was reißt dein Herz dich hin, und was rollen[3] deine Augen, 13 dass du dein Schnauben gegen Gott kehrst und ⟨solche⟩ Reden aus deinem Mund hast hervorgehen lassen? (1Mo 4,5; 2Kön 6,33; Spr 19,3; Kla 3,39; Hes 18,25) 14 Was ist der Mensch, dass er rein dastehen könnte, und der von einer Frau Geborene, dass er gerecht wäre? (1Kön 8,46; Hi 14,1; Ps 14,2; Ps 143,2; Röm 3,10) 15 Siehe, ⟨selbst⟩ auf seine Heiligen vertraut er nicht, und der Himmel ist nicht rein in seinen Augen, (Hi 4,18) 16 wie viel weniger der Abscheuliche und Verdorbene, der Mann, der Unrecht trinkt wie Wasser! (Hi 34,7) 17 Ich will dir verkünden, höre mir zu! Und was ich geschaut habe, will ich erzählen, 18 was die Weisen mitgeteilt und nicht verhehlt haben von ihren Vätern her[4] – (Hi 8,8) 19 ihnen allein war das Land gegeben, und kein Fremder zog in ihrer Mitte umher –: (5Mo 32,12) 20 All seine Tage quält sich der Gottlose in Angst, und eine ⟨kleine⟩ Zahl von Jahren ist dem Gewalttätigen aufbewahrt. (1Mo 4,14; Ps 55,24) 21 Der Ton des Schreckens ⟨gellt⟩ in seinen Ohren, im Frieden kommt der Verwüster über ihn. (Est 7,6; Hi 18,11; Spr 28,1; Jer 6,26) 22 Er glaubt nicht daran, aus der Finsternis zurückkehren zu können, und er ist ausersehen[5] für das Schwert. 23 Er irrt umher nach Brot – wo ⟨ist es⟩? Er hat erkannt, dass sich neben ihm ⟨schon⟩ ein finsterer Tag bereithält. (Hi 18,12; Ps 59,16; Spr 10,3; Spr 16,4) 24 Not und Bedrängnis schrecken ihn, sie überwältigen ihn[6] wie ein König, der zum Sturm bereit ist. (Hi 19,11) 25 Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgestreckt, und dem Allmächtigen gegenüber hat er sich überheblich gebärdet. (Jer 48,26; Jer 50,24) 26 Mit ⟨hartem⟩ Nacken rannte er gegen ihn an, mit der Dicke seiner Schildbuckel. (2Mo 5,2; Ps 75,6) 27 Denn er hat sein Gesicht bedeckt mit seinem Fett und Speck an der Lende angesetzt, (Ps 73,4) 28 und er bewohnte zerstörte Städte, Häuser, in denen man nicht wohnen soll, die zu Steinhaufen bestimmt waren. 29 Er wird nicht reich, und sein Vermögen hat keinen Bestand; und nicht neigt sich zur Erde seine Ähre[7]. 30 Er entweicht der Finsternis nicht; seine Triebe[8] dörrt die Flamme aus,[9] und er muss weichen beim Hauch seines[10] Mundes[11]. (Hi 4,9; Hi 18,5; Hi 20,26; Jes 11,4; Hos 6,5; 2Thess 2,8) 31 Er verlasse sich nicht auf Nichtiges, er wird irregeführt; denn Nichtiges wird sein Eintausch dafür sein. (Jer 37,9) 32 Wenn sein Tag noch nicht da ist, so erfüllt es sich ⟨schon⟩[12]; und sein Spross wird nicht grün. (Spr 10,27) 33 Wie der Weinstock stößt er seine unreifen Trauben ab, und wie der Olivenbaum wirft er seine Blüte ab. 34 Denn die Schar des Ruchlosen ist unfruchtbar, und Feuer frisst die Zelte der Bestechung. (Hi 18,15) 35 Sie sind schwanger mit Mühsal und gebären Unrecht, und ihr Inneres bereitet Verrat. (Ps 7,15; Jes 59,4; Mi 2,1; Jak 1,14)Hiob 15
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftDer erste Freund: Kein Mensch ist schuldlos
1 Da sagte Elifas von Teman: 2-3 »Das alles, Ijob, ist doch nichts als Wind! Was du da von dir gibst, sind leere Worte! Hat einer wirklich Weisheit und Verstand, wird er nicht sinnlos oder unnütz reden. 4 Du untergräbst das Fundament des Glaubens, machst frommes Leben ganz und gar unmöglich! 5 Es ist die Schuld, die dich so reden lässt, auch wenn du sie mit schlauen Worten leugnest. 6 Dein eigener Mund verurteilt dich, nicht ich; du selbst belastest dich mit jedem Wort. 7 Bist du als erster Mensch geboren worden? Warst du schon da, als Gott die Berge schuf? (Hi 38,4; Hi 38,21) 8 Gehörtest du zu seiner Ratsversammlung und bist in seine Pläne eingeweiht? (Jer 23,18; Röm 11,34) 9 Von welchen Dingen weißt du mehr als wir? Was kennst du, das uns fremd geblieben ist? 10 Im Kreis der Weisen gibt’s ergraute Männer, die älter wurden als dein eigener Vater. 11 Du lehnst es ab, wenn Gott dich trösten will, wenn wir statt seiner ruhig mit dir reden. 12 Warum nur regst du dich so schrecklich auf und lässt so wütend deine Augen rollen? 13 Du richtest deinen Ärger gegen Gott und klagst ihn an mit lästerlichen Worten. 14 Meinst du im Ernst, es gäbe einen Menschen, der rein und schuldlos ist vor seinem Gott? (Hi 4,17) 15 Nicht einmal seinen Engeln[1] kann er trauen, und auch der Himmel ist für ihn nicht rein. (Hi 4,18; Hi 25,5) 16 Der Mensch gar ist abscheulich und verdorben; das Unrecht ist ihm ebenso alltäglich, wie wenn er einen Becher Wasser trinkt. 17 Ich will dich unterweisen, hör mir zu! Was ich gesehen habe, sag ich dir. (Hi 32,10; Hi 36,2) 18 Von weisen Leuten hab ich es gelernt und diese hatten es von ihren Vätern. 19 Das Land gehörte ihnen noch allein, kein Fremder konnte sie von Gott abbringen.[2] 20 Der skrupellose Unterdrücker zittert sein Leben lang aus Angst vorm letzten Tag. (Hi 18,11) 21 In seinen Ohren gellen Schreckensstimmen; im tiefsten Frieden wartet er auf Räuber; 22 er hofft nicht mehr, dem Dunkel zu entrinnen; das Schwert scheint über seinem Kopf zu schweben; 23 schon sieht er Geier seinen Leichnam fressen.[3] Er weiß, der Untergang[4] ist ihm gewiss; der Tag der Finsternis 24 stürzt ihn in Schrecken; verzweiflungsvolle Angst rückt auf ihn zu, bereit zum Angriff wie ein starker König. 25 So geht’s dem Mann, der seine Fäuste ballt, Gott, dem Gewaltigen, den Krieg erklärt. 26-27 Weil er von Kraft und von Gesundheit strotzt, nimmt er den großen, schweren Schild zur Hand und macht den Nacken steif zum Sturm auf Gott. 28 Er zieht in Häuser, die verlassen wurden, baut Städte auf, die Trümmer bleiben sollten, und fürchtet nicht den Fluch, der darauf lastet. So trotzt er Gott und fordert ihn heraus.[5] (Jos 6,26) 29 Was solch ein Mensch besitzt, ist nicht von Dauer; er wird hier auf der Erde niemals reich; 30 der dunklen Totenwelt entgeht er nicht. Er gleicht dem Baum: Das Feuer frisst die Zweige, am Ende fegt ihn Gottes Atem fort. 31 Wer sich mit falschen Werten selber täuscht, darf nicht enttäuscht sein über falschen Lohn. 32 Noch vor der Zeit verwelkt er wie ein Zweig[6] und trägt nie wieder frisches, grünes Laub. 33 Er bringt sich um den Lohn, so wie ein Weinstock, der seine Trauben unreif fallen lässt, und wie ein Ölbaum, der die Blüten abstößt. 34 So fruchtlos bleibt die ganze böse Sippschaft und ihre Häuser wird das Feuer fressen, denn mit Bestechung wurden sie gebaut. 35 Mit unheilvollen Plänen gehn sie schwanger, und Unglück ist es, was sie dann gebären; Enttäuschung bringen sie hervor, sonst nichts!« (Ps 7,15)Hiob 15
Hoffnung für alle
von BiblicaElifas: Du zerstörst die Ehrfurcht vor Gott!
1 Da antwortete Elifas aus Teman: 2 »Und du willst ein weiser Mann sein, Hiob? Leere Worte! Du machst nichts als leere Worte![1] 3 Kein Weiser würde so reden wie du! Wie du dich wehrst und zurückschlägst! Das ist doch völlig nutzlos! Was du sagst, hat keinen Wert! 4 Wenn du so weitermachst, wird niemand mehr Ehrfurcht vor Gott haben, niemand wird sich noch auf ihn besinnen. 5 Hinter vielen Worten willst du deine Schuld verstecken, listig lenkst du von ihr ab! 6 Ich muss dich gar nicht schuldig sprechen – du selbst tust es; jedes deiner Worte klagt dich an. 7 Bist du als erster Mensch geboren worden, noch ehe Gott die Berge schuf? 8 Hast du etwa Gottes geheime Beratungen belauscht und kennst seine Pläne? Du meinst wohl, du hast die Weisheit gepachtet! 9 Was weißt du denn, das wir nicht auch schon wüssten; was du begriffen hast, begreifen wir schon längst! 10 Hinter uns stehen alte, weise Männer, die älter wurden als dein Vater. 11 Hiob, Gott will dich trösten! Ist dir das gar nichts wert? Durch uns redet er dich freundlich an. 12 Was erlaubst du dir! Du lässt dich vom Ärger mitreißen, aus deinen Augen sprüht der Zorn; 13 so ziehst du gegen Gott zu Felde und klagst ihn erbittert an! 14 Welcher Mensch ist wirklich schuldlos, wer kann vor Gott bestehen? 15 Selbst seinen Engeln vertraut Gott nicht, in seinen Augen ist sogar der Himmel unvollkommen. 16 Wie viel mehr die Menschen: Abscheulich und verdorben sind sie, am Unrecht trinken sie sich satt, als wäre es Wasser! 17 Hör mir zu, Hiob! Ich will dir etwas erklären, was ich aus eigener Erfahrung weiß, 18 es stimmt auch mit den Worten der alten, weisen Männer überein. Sie wiederum haben es von ihren Vätern gelernt, 19 denen damals das Land ganz allein gehörte, von jedem fremden Einfluss unberührt[2]. 20 Sie sagten: Der Gewalttäter zittert vor Angst, er, der von Gott nichts wissen wollte, hat nicht mehr lange zu leben. 21 Schreckensrufe gellen ihm in den Ohren, mitten im Frieden wird ihn der Attentäter überfallen. 22 Er glaubt nicht mehr, dass er der Finsternis entkommen wird. Das Schwert des Mörders wartet schon auf ihn. 23 Auf der Suche nach Nahrung irrt er umher, aber findet nichts. Er weiß, dass bald sein letztes Stündlein schlägt. 24 Ihn packt das Grauen, Verzweiflung überfällt ihn wie ein König, der zum Angriff bläst. 25 Denn er hat Gott mit der Faust gedroht und wagte es, den Allmächtigen zu bekämpfen. 26 Starrköpfig, wie er war, rannte er gegen Gott an mit seinem runden, dicken Schild. 27 Ja, er fühlte sich stark, wurde selbstsicher und überheblich,[3] 28 aber er wird an verwüsteten Orten hausen, in halb zerfallenen Häusern, in denen es keiner mehr aushält, die bald nur noch Ruinen sind. 29 Dieser Mensch wird seinen Reichtum nicht behalten, und sein Besitz ist nur von kurzer Dauer. 30 Der Finsternis wird er nicht entrinnen; er ist wie ein Baum, dessen Zweige das Feuer versengt. Gott spricht nur ein Wort, und schon ist er nicht mehr da. 31 Wenn er auf Werte vertraut, die nicht tragen, betrügt er sich selbst, nur Enttäuschung wird sein Lohn sein. 32 Früher, als er denkt, wird Gottes Vergeltung ihn treffen. Dann verwelkt er und wird nie wieder grünen. 33 Er gleicht einem Weinstock, der die Trauben verliert, und einem Ölbaum, der seine Blüten abwirft. 34 So geht es allen, die Gott missachten: Über kurz oder lang sterben sie aus. Mit Bestechungsgeldern bauen sie ihr Haus, aber ein Feuer wird alles verwüsten. 35 Sie tragen sich mit bösen Plänen, Gemeinheiten brüten sie aus und setzen Unheil in die Welt.«Hiob 15
Menge Bibel
III. Zweiter Gesprächsgang (Kap. 15-21)
1 Da nahm Eliphas von Theman das Wort und sagte: 2 »Wird wohl ein Weiser windiges Wissen als Antwort vortragen und seine Lunge mit (bloßem) Ostwind blähen, 3 um sich mit Reden zu verantworten, die nichts taugen, und mit Worten, durch die er nichts nützt? 4 Dazu vernichtest du die fromme Scheu und tust der Andachtsstille Abbruch, die Gott gebührt; 5 denn dein Schuldbewußtsein macht deinen Mund beredt, und du wählst die Sprache der Verschmitzten. 6 Dein eigener Mund verurteilt dich, nicht ich, und deine eigenen Lippen zeugen gegen dich. 7 Bist du etwa als erster der Menschen geboren und noch vor den Bergen auf die Welt gekommen? 8 Hast du im Rate[1] Gottes als Zuhörer gelauscht und dort die Weisheit an dich gerissen? 9 Was weißt du denn, das wir nicht auch wüßten? was verstehst du, das uns nicht auch bekannt wäre? 10 Auch unter uns sind Ergraute, sind Weißköpfe, reicher noch als dein Vater an Lebenstagen. 11 Sind dir die Tröstungen Gottes minderwertig, und gilt ein Wort der Sanftmut nichts bei dir? 12 Was reißt deine Leidenschaft dich fort, und was rollen[2] deine Augen, 13 daß du gegen Gott deine Wut richtest und (solche) Reden deinem Munde entfahren läßt? 14 Was ist der Mensch, daß er rein sein könnte, und der vom Weibe Geborene, daß er als gerecht dastände? 15 Bedenke doch: selbst seinen heiligen (Engeln) traut er nicht, und nicht einmal der Himmel ist rein in seinen Augen: 16 geschweige denn der Abscheuliche und Entartete, der Mensch, dem Unrechttun wie Wassertrinken ist!« 17 »Ich will dich unterweisen: höre mir zu; und was ich gesehen habe, will ich berichten, 18 was die Weisen von ihren Vätern überkommen und ohne Hehl verkündigt haben – 19 ihnen war noch allein das Land übergeben, und noch kein Fremder war unter ihnen umhergezogen –: 20 ›Sein ganzes Leben lang muß der Frevler sich ängstigen, und zwar alle die Jahre hindurch, die dem Gewalttätigen beschieden sind. 21 Schreckensrufe dringen ihm laut ins Ohr; mitten im ruhigen Glück überfällt ihn der Verderber; 22 er hegt keine Zuversicht, aus der Finsternis wieder herauszukommen, und ist (in seiner Angst) für das Schwert ausersehen. 23 Er irrt nach Brot umher – wo findet er’s? Er weiß, daß durch ihn[3] der Tag des Verderbens festgesetzt ist. 24 Angst und Bangigkeit schrecken ihn: sie überwältigen ihn wie ein König, der zum Sturm gerüstet ist. 25 Weil er seine Hand gegen Gott erhoben und dem Allmächtigen Trotz geboten hat – 26 er stürmte gegen ihn an mit emporgerecktem Halse, mit den dichten Buckeln seiner Schilde – 27 weil er sein Gesicht von Fett hatte strotzen lassen und Schmer an seinen Lenden angesetzt 28 und sich in gebannten Städten angesiedelt hatte, in Häusern, die unbewohnt bleiben sollten, die zu Trümmerhaufen bestimmt waren: 29 so bringt er’s nicht zu Reichtum, und sein Wohlstand hat keinen Bestand, und seine Sichel[4] neigt sich nicht zur Erde. 30 Er kommt nicht aus der Finsternis heraus; seine Schößlinge versengt die Gluthitze, und er selbst vergeht durch den Zornhauch des Mundes Gottes. 31 Er verlasse sich nicht auf Trug: er täuscht sich nur; denn Trug wird auch das sein, was er durch seinen eigenen (Trug) erzielt: 32 ehe noch seine Zeit da ist, erfüllt sich sein Geschick, während sein Wipfel noch nicht gegrünt hat. 33 Wie der Weinstock stößt er seine Beeren unreif ab und läßt wie der Ölbaum seine Blüten abfallen. 34 Denn die Rotte des Frevlers bleibt ohne Frucht, und Feuer verzehrt die Zelte der Bestechung[5]. 35 Mit Unheil gehen sie schwanger und gebären Frevel, und ihr Inneres[6] bringt nur Selbsttäuschung zutage.‹«Hiob 15
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenZweite Rede des Elifas:
1 Da entgegnete Elifas von Teman: 2 „Wird ein Weiser windiges Wissen erwidern, / füllt er denn seinen Bauch mit Wind? 3 Wird er mit nutzlosen Reden rügen, / mit Worten ohne jeglichen Wert? 4 Du bist es, der die Gottesfurcht zerstört, / du verdirbst die Andacht vor Gott. 5 Deine Schuld belehrt deinen Mund; / du hast eine listige Sprache gewählt. 6 Dein eigner Mund verurteilt dich; nicht ich, / deine Lippen sagen gegen dich aus. 7 Hat man dich als ersten Menschen gezeugt, / warst du eher als die Hügel da? 8 Hast du in Gottes Ratsversammlung gelauscht / und die Weisheit an dich gerissen? 9 Was weißt du, das wir nicht schon wüssten? / Was verstehst du mehr als wir? 10 Auch bei uns ist ein Graukopf, ein Greis, / älter als dein eigener Vater. 11 Ist Gottes Trost dir zu gering, / ein Wort, das sanft zu dir kommt? 12 Was reißt dein Herz dich hin, / was rollen deine Augen, 13 dass du gegen Gott dein Schnauben kehrst, / Reden aus deinem Mund fahren lässt?“Vor Gott ist niemand gerecht
14 „Was ist der Mensch, dass er rein sein könnte, / wie sollte der gerecht sein, den eine Frau gebar? 15 Selbst seinen Heiligen vertraut er nicht, / und der Himmel ist in seinen Augen nicht rein. 16 Wie denn der Abscheuliche, der Angefaulte, / der Mann, der Unrecht wie das Wasser trinkt?“[1]Ungerechten wird es schlimm ergehen
17 „Ich will's dir erklären, hör mir gut zu! / Was ich schaute, erzähle ich dir, 18 was die Weisen verkündigten, / was ihre Väter sie lehrten, 19 als ihnen allein das Land gehörte / und noch kein Fremder unter ihnen war: 20 Der Böse ängstigt sich sein Leben lang, / alle Jahre hindurch, vor dem gewaltsamen Tod. 21 In seinen Ohren gellt der Schrecken, / mitten im Frieden kommt der Verwüster über ihn. 22 Er hofft nicht mehr, dem Dunkel zu entkommen, / das Schwert des Mörders wartet schon auf ihn. 23 Auf der Suche nach Brot irrt er umher; / er weiß, dass ein finsterer Tag auf ihn wartet. 24 Angst und Schrecken überfallen ihn, / greifen ihn an wie ein König im Krieg. 25 Denn gegen Gott erhebt er seine Hand, / dem Allmächtigen trotzt er. 26 Mit den dicken Buckeln seiner Schilde / rennt er halsstarrig gegen ihn an. 27 Denn sein Gesicht war rund und gesund, / an den Hüften hatte er Speck angesetzt, 28 und in Städten der Geächteten hatte er Wohnung genommen, / in Häusern, die man nicht bewohnen soll, / die bestimmt waren, Trümmer zu bleiben. 29 Er bleibt nicht reich, / sein Vermögen hat keinen Bestand, / seine Ähre[2] neigt sich nicht. 30 Der Finsternis entkommt er nicht, / und seinen Schössling dörrt die Flamme aus, / Gottes Atem fegt ihn weg. 31 Warum vertraut er auf nichtige Dinge? / Er wird getäuscht, / denn er tauscht wieder Nichtiges ein. 32 Noch vor seiner Zeit erfüllt es sich: / Sein Palmzweig grünt nicht mehr. 33 Er ist wie ein Weinstock, der seine unreifen Trauben abstößt, / wie ein Ölbaum, der seine Blüten abwirft. 34 Denn eine böse Sippschaft bleibt unfruchtbar, / Feuer frisst die Zelte der Bestechlichen. 35 Mit Mühsal gehen sie schwanger und bringen Unrecht zur Welt, / ihr Schoß bringt Selbstbetrug hervor.“Hiob 15
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.