Apostelgeschichte 25

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Als Festus nun in der Provinz angekommen war, zog er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem.2 Da erschienen die Hohenpriester und die Vornehmsten der Juden vor ihm wegen der Anklage gegen Paulus und drangen in ihn (Apg 24,1)3 und baten ihn um die Gunst, dass er Paulus nach Jerusalem bringen ließe; denn sie wollten ihm einen Hinterhalt legen, um ihn unterwegs umzubringen. (Apg 23,15)4 Da antwortete Festus, Paulus werde weiter in Gewahrsam gehalten in Cäsarea; er selber aber werde in Kürze wieder dahin ziehen.5 Die nun unter euch ermächtigt sind, sprach er, die lasst mit hinabziehen und den Mann verklagen, wenn etwas Unrechtes an ihm ist.6 Nachdem aber Festus bei ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage gewesen war, zog er hinab nach Cäsarea. Und am nächsten Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und ließ Paulus vorführen.7 Als der aber vor ihn kam, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Klagen gegen ihn vor, die sie aber nicht beweisen konnten. (Apg 24,12)8 Paulus aber verteidigte sich: Ich habe mich weder am Gesetz der Juden noch am Tempel noch am Kaiser versündigt.9 Festus aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und antwortete Paulus und sprach: Willst du hinauf nach Jerusalem und dich dort in dieser Sache von mir richten lassen?10 Paulus aber sprach: Ich stehe vor des Kaisers Gericht; da muss ich gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl weißt.11 Habe ich aber Unrecht getan und todeswürdig gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben; ist aber nichts an dem, wessen sie mich verklagen, so darf mich ihnen niemand preisgeben. Ich rufe den Kaiser an! (Apg 23,11; Apg 28,19)12 Da besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen.13 Nach einigen Tagen kamen König Agrippa und Berenike nach Cäsarea, Festus zu begrüßen.14 Und als sie mehrere Tage dort waren, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Da ist ein Mann von Felix als Gefangener zurückgelassen worden; (Apg 24,27)15 um dessentwillen erschienen die Hohenpriester und Ältesten der Juden vor mir, als ich in Jerusalem war, und baten, ich sollte ihn richten lassen.16 Denen antwortete ich: Es ist der Römer Art nicht, einen Angeklagten preiszugeben, bevor er seinen Klägern gegenüberstand und Gelegenheit hatte, sich gegen die Anklage zu verteidigen. (Apg 22,25)17 Als sie aber hier zusammenkamen, duldete ich keinen Aufschub, sondern hielt am nächsten Tag Gericht und ließ den Mann vorführen.18 Als seine Ankläger auftraten, brachten sie keine Anklage vor wegen Vergehen, wie ich sie erwartet hatte.19 Sie hatten aber Streit mit ihm über einige Fragen ihrer Gottesverehrung und über einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe. (Apg 18,15)20 Da ich mich aber auf solche Fragen nicht verstand, sprach ich, ob er nach Jerusalem reisen und sich dort deswegen richten lassen wollte.21 Als aber Paulus sich auf sein Recht berief, bis zur Entscheidung des Kaisers in Gewahrsam zu bleiben, ließ ich ihn gefangen halten, bis ich ihn zum Kaiser senden könnte.22 Agrippa sprach zu Festus: Ich möchte den Menschen auch gerne hören. Er aber sprach: Morgen sollst du ihn hören.23 Und am nächsten Tag kamen Agrippa und Berenike mit großem Gepränge und gingen in den Palast mit den Obersten und vornehmsten Männern der Stadt. Und als Festus es befahl, wurde Paulus gebracht.24 Und Festus sprach: König Agrippa und all ihr Männer, die ihr mit uns hier seid, da seht ihr den, um dessentwillen die ganze Menge der Juden in Jerusalem und auch hier in mich drang und schrie, er dürfe nicht länger leben. (Apg 22,22)25 Da ich aber erkannte, dass er nichts getan hatte, das des Todes würdig war, und er auch selber sich auf den Kaiser berief, beschloss ich, ihn dorthin zu senden.26 Etwas Sicheres über ihn aber habe ich nicht, das ich meinem Herrn schreiben könnte. Darum habe ich ihn vor euch bringen lassen, vor allem aber vor dich, König Agrippa, auf dass ich nach geschehenem Verhör etwas hätte, was ich schreiben könnte.27 Denn es erscheint mir unsinnig, einen Gefangenen zu schicken und keine Beschuldigung gegen ihn anzugeben.

Apostelgeschichte 25

Das Buch

von SCM Verlag
1 Als Festus die Regierung der Provinz übernommen hatte, zog er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem.2 Da erhoben die obersten Priester und die leitenden Männer der Juden Anklage gegen Paulus. Sie richteten die Bitte an Festus,3 als besonderen Gefallen, was aber in Wirklichkeit gegen Paulus gerichtet war, ihn nach Jerusalem zu schicken. Dabei bereiteten sie einen Anschlag vor, um ihn auf dem Weg umbringen zu lassen.4 Doch Festus antwortete ihnen, dass er Paulus dort in Cäsarea bewachen wollte und dass er selbst in Kürze wieder dorthin reisen werde.5 Er fügte hinzu: »Die unter euch, die dazu bevollmächtigt sind, können ja mit mir zur Küste hinabreisen und ihn anklagen, wenn an dem Mann etwas Gesetzwidriges zu finden ist.«6 Er hielt sich dort bei ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage auf und zog dann wieder nach Cäsarea hinunter. Am darauf folgenden Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und befahl, dass ihm Paulus vorgeführt würde.7 Als Paulus eingetreten war, stellten sich die Juden, die von Jerusalem herbeigekommen waren, im Kreis um ihn herum und klagten ihn wegen vieler schwerwiegender Vergehen an, die sie aber nicht belegen konnten.8 Denn Paulus verteidigte sich: »Ich habe weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel noch gegen den Kaiser in irgendeiner Weise verstoßen.«9 Festus wollte den Juden einen Gefallen tun und fragte Paulus: »Willst du hinauf nach Jerusalem reisen, sodass ich deine Sache dort verhandeln kann?«10 Da sagte Paulus: »Ich rufe den Kaiser persönlich als Richter an, von ihm muss mein Fall beurteilt werden! Denn ich habe kein Unrecht gegen die Juden getan, wie du ganz genau weißt.11 Wenn ich etwas Unrechtes oder Todeswürdiges getan habe, dann weigere ich mich nicht, zu sterben. Wenn aber ihre Anklage haltlos ist, dann kann mich niemand in ihre Hände ausliefern, um ihnen einen Gefallen zu tun. Deshalb rufe ich hiermit den Kaiser als Richter über mich an!«12 Daraufhin beriet Festus sich mit den Beisitzern und sagte: »Du hast den Kaiser angerufen, zum Kaiser wirst du dann auch gehen!«13 Als ein paar Tage vorübergegangen waren, kamen König Agrippa und seine Schwester Berenike nach Cäsarea herab, um Festus einen Besuch abzustatten.14 Als sie mehrere Tage dort verbracht hatten, legte Festus dem König den Fall Paulus vor. Er sagte: »Felix hat mir hier einen Mann als Gefangenen zurückgelassen.15 Als ich in Jerusalem war, erhoben die obersten Priester und die Anführer des Volkes Anklage gegen ihn und verlangten von mir, dass ich ihn verurteile.16 Denen gab ich die Antwort: ›Es ist bei den Römern nicht Brauch, irgendeinen Menschen preiszugeben, bevor der Angeklagte die, die ihn anklagen, nicht persönlich zu Gesicht bekommen hat und eine Gelegenheit bekommt, sich gegen das zu verteidigen, was ihm vorgeworfen wird.‹17 Als sie dann hier zusammengekommen waren, setzte ich mich ohne irgendeinen weiteren Aufschub am nächsten Tag auf den Richterstuhl und befahl, mir den Mann vorzuführen.18 Als sich dann seine Ankläger aufstellten, beschuldigten sie ihn nicht wegen irgendwelcher Verbrechen, wie ich vermutet hatte.19 Stattdessen ging es um gegensätzliche Meinungen in Bezug auf ihre eigenen Gottesdienstformen und wegen eines bestimmten Jesus, der gestorben war, von dem aber Paulus behauptete, dass er am Leben sei.20 Weil ich aber in Bezug auf die Untersuchung dieser Dinge nicht wusste, was ich tun sollte, fragte ich ihn, ob er nach Jerusalem reisen wolle, um dort wegen all dieser Dinge gerichtet zu werden.21 Als aber Paulus dahingehend Berufung einlegte, dass er stattdessen in Gewahrsam gehalten werden wolle, bis der Kaiser selbst seinen Fall untersuchen könnte, befahl ich, ihn zu bewachen, bis ich ihn zum Kaiser senden kann.«22 Da sagte Agrippa zu Festus: »Ich würde auch gern selbst einmal etwas von diesem Menschen hören!« Da sagte Festus: »Morgen wirst du ihn persönlich zu Gesicht bekommen.«23 Als am darauf folgenden Tag Agrippa und Berenike mit viel Glanz und Gepränge angekommen und in den Audienzsaal eingezogen waren, zusammen mit den Offizieren und den bedeutendsten Männern der Stadt, befahl Festus, Paulus hereinzuholen. So wurde Paulus hereingeführt.24 Dann sagte Festus: »König Agrippa und ihr alle, die ihr zusammen mit uns anwesend seid! Ihr seht hier diesen Mann, dessentwegen die gesamte Volksmenge der Juden in Jerusalem auf mich eingestürmt ist und gegen den sie schrien, dass er nicht mehr leben dürfe.25 Als ich aber merkte, dass er nichts Todeswürdiges getan hatte, und er sich auf den verehrungswürdigen Kaiser berufen hatte, habe ich es beschlossen, ihn dorthin zu schicken.26 Da ich jetzt nichts Eindeutiges über ihn an den Herrscher schreiben kann, habe ich ihn hier vor dich geführt, König Agrippa, damit ich dann, wenn die Untersuchung durchgeführt worden ist, etwas habe, was ich schreiben kann.27 Es erschien mir nämlich unsinnig, einen Gefangenen zu ihm zu schicken und nichts über die Beschuldigungen, die gegen ihn erhoben sind, mitteilen zu können.«

Apostelgeschichte 25

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Als Festus in der Provinz eingetroffen war, zog er drei Tage später von Cäsarea nach Jerusalem hinauf.2 Da erstatteten die Hohepriester und die Vornehmsten der Juden bei ihm Anzeige gegen Paulus. Sie ersuchten ihn, gegen Paulus vorzugehen,3 und baten ihn um den Gefallen, Paulus nach Jerusalem bringen zu lassen. Sie wollten ihn nämlich unterwegs aus einem Hinterhalt heraus ermorden. (Apg 23,15)4 Festus jedoch antwortete, Paulus bleibe in Cäsarea in Haft und er selbst wolle in Kürze abreisen.5 Die unter euch, die dafür zuständig sind, sagte er, können mit hinabkommen, und wenn gegen den Mann etwas vorliegt, sollen sie gegen ihn Anklage erheben.6 Er hielt sich nicht länger als acht oder zehn Tage bei ihnen auf, dann reiste er nach Cäsarea hinab. Am folgenden Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und ließ Paulus vorführen.7 Als dieser erschien, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele schwere Beschuldigungen vor, konnten sie aber nicht beweisen.8 Paulus verteidigte sich: Ich habe mich weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel noch gegen den Kaiser vergangen.9 Festus jedoch wollte den Juden einen Gefallen erweisen und antwortete dem Paulus: Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dich dort vor mir wegen dieser Dinge richten lassen? (Apg 24,27)10 Paulus sagte: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers und da muss ich gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl weißt.11 Wenn ich wirklich schuldig bin und etwas getan habe, was des Todes würdig wäre, weigere ich mich nicht zu sterben. Wenn aber ihre Anklage gegen mich unbegründet ist, kann mich niemand ihnen ausliefern. Ich lege Berufung beim Kaiser ein!12 Da besprach sich Festus mit seinen Ratgebern und antwortete: An den Kaiser hast du appelliert; zum Kaiser sollst du gehen.13 Einige Tage später trafen König Agrippa und Berenike in Cäsarea ein, um Festus ihre Aufwartung zu machen.[1]14 Sie blieben mehrere Tage dort. Da trug Festus dem König den Fall des Paulus vor und sagte: Von Felix ist ein Mann als Gefangener zurückgelassen worden,15 gegen den die Hohepriester und die Ältesten der Juden, als ich in Jerusalem war, vorstellig wurden. Sie forderten seine Verurteilung,16 ich aber erwiderte ihnen, es sei bei den Römern nicht üblich, einen Menschen auszuliefern, bevor nicht der Angeklagte den Anklägern gegenübergestellt sei und Gelegenheit erhalten habe, sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen.17 Als sie dann zusammen hierherkamen, setzte ich mich ohne jeden Verzug tags darauf auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen.18 Bei der Gegenüberstellung brachten die Kläger keine Anklage wegen solcher Verbrechen vor, die ich vermutet hatte;19 sie führten nur einige Streitfragen gegen ihn ins Feld, die ihre Religion und einen gewissen Jesus betreffen, der gestorben ist, von dem Paulus aber behauptet, er lebe. (Apg 18,15)20 Da ich mich auf die Untersuchung dieser Dinge nicht verstand, fragte ich, ob er nach Jerusalem gehen wolle, um sich dort deswegen richten zu lassen.21 Paulus jedoch legte Berufung ein; er wollte bis zur Entscheidung des Kaisers in Schutzhaft bleiben. Daher gab ich Befehl, ihn in Gewahrsam zu halten, bis ich ihn zum Kaiser schicken kann.22 Da sagte Agrippa zu Festus: Ich würde diesen Menschen auch gern selbst hören. Morgen, antwortete er, sollst du ihn hören.23 So kamen am folgenden Tag Agrippa und Berenike mit großem Gepränge und betraten die Audienzhalle, zusammen mit den Obersten und den vornehmsten Männern der Stadt. Auf Befehl des Festus wurde Paulus vorgeführt24 und Festus sagte: König Agrippa und all ihr Männer, die ihr hier bei uns seid! Da seht ihr den Mann, dessentwegen mich die Menge der Juden in Jerusalem und auch hier bestürmt hat mit ihrem Geschrei, er dürfe nicht länger am Leben bleiben.25 Ich aber konnte nicht feststellen, dass er etwas begangen hat, was des Todes würdig ist. Da er jedoch selbst an die kaiserliche Majestät appelliert hat, habe ich beschlossen, ihn dorthin zu schicken.26 Etwas Genaues über ihn weiß ich meinem Herrn allerdings nicht zu schreiben. Darum habe ich ihn euch und vor allem dir, König Agrippa, vorführen lassen, um nach dem Verhör zu wissen, was ich schreiben kann.27 Denn es scheint mir unsinnig, einen Gefangenen zu schicken, ohne anzugeben, was man ihm vorwirft.

Apostelgeschichte 25

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Als nun Festus[1] in die Provinz gekommen war, ging er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem.2 Und die Hohen Priester[2] und die Vornehmsten der Juden machten Anzeige bei ihm gegen Paulus und baten ihn, (Apg 24,1)3 indem sie es als eine Gunst für sich gegen ihn erbaten, dass er ihn nach Jerusalem kommen ließ; sie machten einen Anschlag, ihn unterwegs umzubringen. (Apg 9,23)4 Festus nun antwortete, Paulus werde in Cäsarea behalten, er selbst aber wolle in Kürze abreisen.5 Die Angesehenen[3] unter euch nun, sprach er, mögen mit hinabreisen und, wenn etwas Unrechtes an dem Mann ist, ihn anklagen!6 Nachdem er aber nicht mehr als acht oder zehn Tage unter ihnen verweilt hatte, ging er nach Cäsarea hinab; und am folgenden Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und befahl, Paulus vorzuführen.7 Als er aber angekommen war, stellten sich die von Jerusalem herabgekommenen Juden um ihn her und brachten viele und schwere Beschuldigungen vor, die sie nicht beweisen konnten, (Apg 24,13)8 da Paulus sich verteidigte: Weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel noch gegen den Kaiser habe ich in irgendeiner Weise gesündigt. (Apg 24,12)9 Festus aber, der den Juden eine Gunst erweisen wollte, antwortete dem Paulus und sagte: Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dort dieser Dinge wegen vor mir gerichtet werden? (Apg 12,3)10 Paulus aber sprach: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, wo ich gerichtet werden muss; den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl[4] weißt.11 Wenn ich nun unrecht getan und etwas Todeswürdiges begangen habe, so weigere ich mich nicht zu sterben; wenn aber nichts an dem ist, wessen diese mich anklagen, so kann mich niemand ihnen preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser. (Apg 25,25; Apg 26,32; Apg 28,19)12 Dann besprach sich Festus mit dem Rat und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du gehen.13 Als aber einige Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa[5] und Berenike[6] nach Cäsarea, den Festus zu begrüßen.14 Als sie aber mehrere Tage dort verweilt hatten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Ein Mann ist von Felix gefangen zurückgelassen worden, (Apg 24,27)15 dessentwegen, als ich zu Jerusalem war, die Hohen Priester und die Ältesten der Juden Anzeige machten, indem sie ein Urteil gegen ihn verlangten.16 Diesen antwortete ich: Es ist bei den Römern nicht Sitte, irgendeinen Menschen preiszugeben, ehe der Angeklagte seine Ankläger persönlich vor sich habe und Gelegenheit bekommt, sich wegen der Anklage zu verteidigen. (Joh 7,51)17 Als sie nun hierher zusammengekommen waren, setzte ich mich, ohne irgendeinen Aufschub, tags darauf auf den Richterstuhl und befahl, den Mann vorzuführen.18 Als die Ankläger auftraten, brachten sie gegen ihn keine Beschuldigung wegen Übeltaten vor, die ich vermutete.19 Sie hatten aber einige Streitfragen gegen ihn wegen ihres eigenen Gottesdienstes und wegen eines gewissen Jesus, der gestorben ist, von dem Paulus sagte, er lebe. (Apg 13,30; Apg 18,15)20 Da ich aber hinsichtlich der Untersuchung wegen dieser Dinge in Verlegenheit war, sagte ich, ob er nach Jerusalem gehen und dort wegen dieser Dinge gerichtet werden wolle.21 Als aber Paulus sich ⟨auf sein Recht⟩ berief, bis zur Entscheidung des Augustus[7] in Gewahrsam gehalten zu werden, befahl ich, ihn in Gewahrsam zu halten, bis ich ihn zum Kaiser sende.22 Agrippa aber ⟨sprach⟩ zu Festus: Ich möchte wohl auch selbst den Menschen hören! – Morgen, sagte er, sollst du ihn hören. (Lk 23,8)23 Als nun am folgenden Tag Agrippa und Berenike mit großem Gepränge gekommen und mit dem Obersten[8] und den vornehmsten Männern der Stadt in den Verhörsaal eingetreten waren und Festus Befehl gegeben hatte, wurde Paulus vorgeführt. (Apg 9,15; Apg 23,33)24 Und Festus spricht: König Agrippa und ihr Männer alle, die ihr mit uns zugegen seid, ihr seht diesen, um dessentwillen mich die ganze Menge der Juden angegangen hat, in Jerusalem wie auch hier, indem sie gegen ihn schrien, er dürfe nicht mehr leben. (Apg 21,36)25 Ich aber, da ich fand, dass er nichts Todeswürdiges begangen, dieser selbst aber sich auch auf den Augustus berufen hat, habe beschlossen, ihn zu senden. (Apg 23,9; Apg 25,11)26 Über ihn habe ich dem Herrn nichts Gewisses zu schreiben. Deshalb habe ich ihn vor euch geführt und besonders vor dich, König Agrippa, damit ich, wenn die Untersuchung geschehen ist, etwas zu schreiben habe.27 Denn es scheint mir ungereimt, einen Gefangenen zu senden und nicht auch die gegen ihn vorliegenden Beschuldigungen mitzuteilen. (Apg 9,1; Apg 22,1)

Apostelgeschichte 25

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Drei Tage nach seinem Amtsantritt zog Festus von Cäsarea nach Jerusalem hinauf.2 Die führenden Priester und die angesehensten Männer des jüdischen Volkes erneuerten bei ihm ihre Anklage gegen Paulus, und sie erbaten sich von ihm (Apg 24,1)3 als besonderes Zeichen seiner Gunst, dass er den Gefangenen wieder nach Jerusalem verlegen lasse. Sie planten nämlich einen Anschlag und wollten ihn unterwegs töten. (Apg 23,12)4 Doch Festus erklärte, Paulus werde in Cäsarea bleiben. Er selbst kehre bald wieder dorthin zurück.5 »Eure Bevollmächtigten«, sagte er, »können ja mitkommen und ihre Anklage vorbringen, wenn der Mann wirklich das Recht verletzt hat.«6 Festus blieb noch eine gute Woche in Jerusalem und reiste dann nach Cäsarea zurück. Gleich am nächsten Tag eröffnete er die Gerichtsverhandlung und ließ Paulus vorführen.7 Als er erschien, umstellten ihn die Juden aus Jerusalem und brachten viele schwere Anklagen gegen ihn vor, konnten sie aber nicht belegen. (Apg 24,5; Apg 24,13)8 Paulus verteidigte sich: »Ich habe mich weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel noch gegen den Kaiser vergangen.«9 Festus wollte den Juden nun doch den Gefallen tun und fragte Paulus: »Willst du nicht nach Jerusalem gehen, damit dort in meinem Beisein über diese Punkte verhandelt und entschieden werden kann?« (Apg 24,27)10 Aber Paulus erwiderte: »Ich stehe hier vor dem kaiserlichen Gericht, und vor ihm muss mein Fall entschieden werden.[1] Ich habe mich gegen die Juden in keiner Weise vergangen, wie du selbst genau weißt.11 Wäre ich im Unrecht und hätte etwas getan, worauf die Todesstrafe steht, so wäre ich sofort bereit zu sterben. Da aber feststeht, dass ihre Anklagen falsch sind, kann mich niemand bloß aus Gefälligkeit an sie ausliefern. Ich verlange, dass mein Fall vor den Kaiser kommt!« (Apg 23,11; Apg 25,21; Apg 25,25; Apg 28,19)12 Festus besprach sich mit seinen Beratern und entschied dann: »Du hast an den Kaiser appelliert, darum sollst du vor den Kaiser gebracht werden.«13 Einige Zeit später kamen König Agrippa[2] und seine Schwester Berenike nach Cäsarea, um Festus zu besuchen.14 Nach einigen Tagen brachte Festus den Fall Paulus zur Sprache: »Mein Vorgänger Felix hat mir hier einen Gefangenen hinterlassen. (Apg 24,27)15 Als ich nach Jerusalem kam, erhoben die führenden Priester und die jüdischen Ratsältesten Anklage gegen ihn und drängten mich, ihn zu verurteilen.16 Aber ich machte ihnen klar, dass es bei uns Römern nicht üblich ist, einen Angeklagten – nur um jemand einen Gefallen zu tun – abzuurteilen, bevor er sich nicht persönlich gegenüber seinen Anklägern verteidigen konnte.17 Als sie dann hierherkamen, habe ich sofort eine Verhandlung angesetzt und den Mann vorführen lassen.18 Aber die Anklagen, die seine Gegner vorbrachten, gingen gar nicht auf irgendeinen Rechtsbruch, wie ich bis dahin vermuten musste. (Apg 18,14)19 Alles drehte sich vielmehr um religiöse Streitfragen und um einen Toten namens Jesus, von dem Paulus behauptet, er lebe.20 Da ich mich auf solche Fragen nicht genügend verstehe, fragte ich ihn, ob er nicht lieber nach Jerusalem gehen wolle, damit dort über diese Punkte verhandelt und entschieden wird.21 Aber Paulus legte dagegen Beschwerde ein: Er wolle vor den Kaiser gebracht werden und bis dahin in Haft bleiben. Also gab ich Befehl, ihn weiter in Haft zu halten, bis ich ihn zum Kaiser schicken kann.«22 Agrippa sagte zu Festus: »Ich würde den Mann gern einmal kennenlernen.« »Morgen sollst du dazu Gelegenheit haben«, sagte Festus. (Lk 21,12; Lk 23,8)23 Agrippa und Berenike erschienen also am nächsten Tag in ihrer ganzen fürstlichen Pracht und betraten, begleitet von hohen römischen Offizieren und den maßgebenden Persönlichkeiten der Stadt, den Audienzsaal. Festus gab den Befehl, und Paulus wurde hereingeführt.24 Darauf sagte Festus: »König Agrippa! Meine verehrten Gäste! Hier seht ihr den Mann, dessentwegen mich alle Juden sowohl in Jerusalem als auch hier in dieser Stadt bestürmt haben. Sie schrien, er dürfe nicht länger am Leben bleiben.25 Ich musste jedoch feststellen, dass er nichts getan hat, worauf die Todesstrafe steht. Da er selbst an den Kaiser appelliert hat, habe ich beschlossen, ihn nach Rom zu schicken.26 Ich habe allerdings kaum etwas Stichhaltiges, was ich meinem Herrn, dem Kaiser, schreiben könnte. Deshalb stelle ich euch den Mann vor, besonders dir, König Agrippa, damit ich durch ein neues Verhör einige Anhaltspunkte für meinen Brief bekomme.27 Denn es erscheint mir unsinnig, einen Gefangenen nach Rom zu schicken, ohne eine Aufstellung der Anklagepunkte mitzugeben.«

Apostelgeschichte 25

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Drei Tage nachdem Festus sein Amt angetreten hatte, reiste er von Cäsarea nach Jerusalem.2 Dort kamen die obersten Priester und die einflussreichsten Juden zu ihm, um Paulus erneut anzuklagen. Sie baten Festus,3 ihnen als Zeichen seines Wohlwollens einen Gefallen zu tun und Paulus nach Jerusalem bringen zu lassen. In Wirklichkeit wollten sie den Gefangenen unterwegs überfallen und töten.4 Aber Festus lehnte den Vorschlag ab: »Paulus bleibt in Cäsarea«, entschied er. »Ich reise bald wieder zurück.5 Wenn er tatsächlich etwas Unrechtes getan hat, können eure Anklagevertreter mitkommen und ihn verklagen.«6 Nach etwa acht bis zehn Tagen kehrte Festus nach Cäsarea zurück. Schon am folgenden Tag setzte er die Verhandlung an und ließ Paulus vorführen.7 Kaum hatte man ihn hereingebracht, da drängten sich die Juden aus Jerusalem um Paulus und legten ihm zahlreiche schwere Vergehen zur Last. Aber sie konnten nichts beweisen.8 Paulus verteidigte sich mit den Worten: »Ich habe weder gegen das Gesetz der Juden verstoßen noch den Tempel entweiht oder die Gesetze des Kaisers übertreten.«9 Festus wollte den Juden einen Gefallen tun und fragte Paulus: »Bist du damit einverstanden, dass wir deinen Prozess unter meinem Vorsitz in Jerusalem weiterführen?«10 Paulus erwiderte: »Ich stehe hier vor einem kaiserlichen Gericht. Vor dem Kaiser muss mein Fall entschieden werden. Wie du weißt, habe ich das jüdische Recht nicht verletzt.11 Sollte ich ein Unrecht begangen haben, das mit dem Tod bestraft werden muss, dann bin ich bereit zu sterben. Wenn die Beschuldigungen der Juden aber unbegründet sind, darf mich auch niemand an sie ausliefern. Ich fordere, dass meine Angelegenheit vor dem Kaiser in Rom verhandelt wird!«12 Nachdem Festus sich mit seinen Beratern besprochen hatte, entschied er: »Du hast dich auf den Kaiser berufen; man wird dich also vor den Kaiser bringen.«13 Einige Tage später kamen König Agrippa und seine Schwester Berenike nach Cäsarea, um Festus nach seinem Amtsantritt offiziell zu begrüßen.14 Während ihres mehrtägigen Aufenthaltes sprach Festus mit dem König über Paulus. »Von meinem Vorgänger Felix«, so erklärte Festus, »habe ich einen Gefangenen übernommen, dessen Fall noch nicht entschieden wurde.15 Kurz nach meiner Ankunft in Jerusalem erschienen seinetwegen die obersten Priester und die führenden Männer der Juden bei mir. Sie verlangten seine Verurteilung.16 Ich antwortete ihnen aber, dass es bei uns Römern nicht üblich ist, einen Menschen abzuurteilen, nur um seinen Anklägern einen Gefallen zu erweisen. Dem Angeklagten muss stattdessen die Gelegenheit gegeben werden, seinen Anklägern gegenüberzutreten und sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen.17 Nachdem sie hierhergekommen waren, zögerte ich nicht und setzte schon am nächsten Tag die Gerichtsverhandlung an, bei der ich den Gefangenen vorführen ließ.18 Doch ein Verbrechen, wie ich es vermutet hatte, konnten ihm seine Ankläger nicht vorwerfen, als sie ihm gegenüberstanden.19 Es ging lediglich um Streitfragen ihrer Religion und um irgendeinen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptet, dass er am Leben sei.20 Nun kenne ich mich auf diesem Gebiet sehr wenig aus. Deshalb schlug ich Paulus vor, die Verhandlung in Jerusalem fortzuführen.21 Doch Paulus verlangte, vor den Kaiser gebracht zu werden, und forderte dessen Entscheidung. So lange wolle er in Haft bleiben. Darum befahl ich, ihn weiter in Gewahrsam zu halten, bis ich ihn vor den Kaiser bringen kann.«22 »Diesen Mann würde ich gern selber einmal hören!«, erwiderte Agrippa. »Morgen hast du die Möglichkeit dazu«, antwortete Festus.23 Am folgenden Tag zogen Agrippa und Berenike mit ihrem ganzen Hofstaat in den Gerichtssaal ein. Sie wurden von hohen Offizieren und den vornehmsten Bürgern der Stadt begleitet. Auf einen Befehl von Festus brachte man Paulus herein.24 Festus begann: »König Agrippa! Verehrte Anwesende! Vor euch steht der Mann, dessen Hinrichtung alle Juden in Jerusalem wie auch hier lautstark gefordert haben.25 Aus meiner Sicht hat er allerdings nichts getan, was die Todesstrafe rechtfertigen würde. Weil er sich aber selbst auf den Kaiser berufen hat, habe ich entschieden, ihn nach Rom bringen zu lassen.26 Doch ich weiß nicht, was ich dem Kaiser als Anklageschrift vorlegen soll. Deshalb habe ich ihn euch vorführen lassen, besonders dir, König Agrippa, damit ich nach dem Verhör weiß, was ich schreiben soll.27 Denn es wäre doch unsinnig, einen Gefangenen vor den Kaiser zu bringen, ohne sagen zu können, was gegen ihn vorliegt.«

Apostelgeschichte 25

Menge Bibel

1 Als Festus nun die Statthalterschaft in der Provinz angetreten hatte, begab er sich drei Tage später von Cäsarea nach Jerusalem hinauf.2 Da wurden die Hohenpriester und die vornehmsten Juden bei ihm in der Sache gegen Paulus vorstellig und trugen ihm ihr Anliegen vor,3 wobei sie es sich als besondere Vergünstigung wider ihn (Paulus) erbaten, daß er ihn nach Jerusalem bringen lasse; sie planten nämlich einen Anschlag, um ihn unterwegs zu ermorden.4 Da gab Festus ihnen zur Antwort, Paulus werde in Cäsarea in Haft gehalten und er selbst werde binnen kurzem (wieder dahin) abreisen.5 »Darum mögen«, fuhr er fort, »Bevollmächtigte aus eurer Mitte mit mir hinabkommen und die Anklage gegen ihn erheben, wenn eine Verschuldung bei dem Manne vorliegt.«6 Nachdem er sich dann höchstens acht oder zehn Tage bei ihnen aufgehalten hatte, kehrte er nach Cäsarea zurück, hielt am folgenden Tage eine Gerichtssitzung ab und ließ Paulus vorführen.7 Als dieser erschienen war, umringten ihn die Juden, die aus Jerusalem gekommen waren, und brachten viele schwere Beschuldigungen gegen ihn vor, die sie aber nicht zu beweisen vermochten,8 während Paulus in seiner Verteidigung dartat: »Ich habe mich weder gegen das jüdische Gesetz noch gegen den Tempel noch gegen den Kaiser irgendwie vergangen.«9 Weil Festus sich aber die Juden zu Dank verpflichten wollte, legte er dem Paulus die Frage vor: »Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dich dort in dieser Sache vor mir richten lassen?«10 Da antwortete Paulus: »Ich stehe hier vor des Kaisers Richterstuhl, und hier habe ich auch mein Urteil zu empfangen. Den Juden habe ich nichts zuleide getan, wie du selbst ganz genau weißt.11 Wenn ich nun im Unrecht bin und ein todeswürdiges Verbrechen begangen habe, so weigere ich mich nicht, zu sterben; wenn aber an den Beschuldigungen, die diese gegen mich vorbringen, nichts Wahres ist, so darf mich niemand ihnen zuliebe preisgeben. Ich lege Berufung an den Kaiser ein!«12 Darauf besprach sich Festus mit seinen Räten und gab dann den Bescheid ab: »An den Kaiser hast du Berufung eingelegt: vor den Kaiser sollst du kommen!«13 Einige Tage später kamen der König Agrippa und (seine Schwester) Bernice nach Cäsarea, um dem Festus ihren Besuch zu machen.14 Während ihres mehrtägigen Aufenthalts daselbst legte Festus dem König die Sache des Paulus vor mit den Worten: »Hier ist von Felix ein Mann als Gefangener zurückgelassen worden,15 gegen den während meiner Anwesenheit in Jerusalem die Hohenpriester und die Ältesten der Juden bei mir vorstellig geworden sind und dessen Verurteilung sie von mir verlangt haben.16 Ich habe ihnen zur Antwort gegeben, bei den Römern sei es nicht üblich, einen Menschen aus Gefälligkeit preiszugeben, bevor nicht der Angeklagte seinen Anklägern persönlich gegenübergestanden und Gelegenheit zur Verteidigung gegen die Anklage erhalten habe.17 Als sie dann hierher gekommen waren, habe ich unverzüglich schon am nächsten Tage eine Gerichtssitzung abgehalten und den Mann vorführen lassen.18 Die Ankläger traten auf, brachten aber über ihn keine Beschuldigung wegen schwerer Verbrechen vor, wie ich erwartet hatte,19 sondern sie hatten gegen ihn nur einige Streitfragen bezüglich ihrer besonderen Gottesverehrung sowie bezüglich eines gewissen Jesus, der bereits tot ist, von dem Paulus aber behauptete, daß er lebe.20 Da ich mich nun auf die Untersuchung dieser Dinge nicht verstand, fragte ich ihn, ob er nicht nach Jerusalem gehen und sich dort hierüber das Urteil sprechen lassen wollte.21 Als Paulus dann aber Berufung einlegte und bis zur Entscheidung des Kaisers in Haft zu bleiben verlangte, habe ich befohlen, man solle ihn weiter in Gewahrsam halten, bis ich ihn zum Kaiser senden würde.«22 Da sagte Agrippa zu Festus: »Ich möchte den Mann gern persönlich (einmal) hören«, worauf jener erwiderte: »Gleich morgen sollst du ihn hören!«23 Als nun am folgenden Tage Agrippa und Bernice mit großem Gepränge[1] erschienen und mit den Heeresobersten[2] und den vornehmsten Männern der Stadt in den Vortragssaal eingetreten waren, wurde Paulus auf Befehl des Festus vorgeführt.24 Darauf sagte Festus: »König Agrippa und ihr anderen mit uns hier anwesenden Herrn alle! Ihr seht hier den Mann, wegen dessen die gesamte Judenschaft mich in Jerusalem wie auch hier mit dem lauten Ruf bestürmt hat, er dürfe nicht länger am Leben bleiben.25 Ich bin mir jedoch klar darüber geworden, daß er kein todeswürdiges Verbrechen begangen hat. Weil er selbst aber Berufung an den Kaiser eingelegt hat, habe ich mich für seine Hinsendung entschieden.26 Nun weiß ich aber meinem kaiserlichen Herrn nichts Zuverlässiges über ihn zu berichten; darum habe ich ihn euch und vornehmlich dir, König Agrippa, hier vorführen lassen, damit ich nach erfolgtem Verhör eine Unterlage für meinen schriftlichen Bericht erhalte.27 Denn es scheint mir widersinnig zu sein, einen Gefangenen hinzusenden, ohne zugleich die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen anzugeben.«

Apostelgeschichte 25

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Schon drei Tage nach seinem Amtsantritt reiste Festus von Cäsarea nach Jerusalem.2 Die Hohen Priester und die angesehensten Männer des jüdischen Volkes sprachen bei ihm vor und erneuerten ihre Anzeige gegen Paulus.3 Sie baten ihn um den Gefallen, den Gefangenen nach Jerusalem verlegen zu lassen. Sie planten nämlich einen Anschlag und wollten ihn unterwegs umbringen.4 Festus erklärte jedoch, Paulus werde in Cäsarea bleiben, und er selbst kehre in Kürze wieder dorthin zurück.5 „Eure Bevollmächtigten können ja mit mir reisen“, sagte er, „und ihre Anklage vorbringen, wenn wirklich etwas gegen den Mann vorliegt.“6 Festus hielt sich nicht länger als acht oder zehn Tage bei ihnen auf und kehrte dann nach Cäsarea zurück. Gleich am nächsten Tag eröffnete er die Gerichtsverhandlung und ließ Paulus vorführen.7 Als dieser vor Gericht erschien, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem mitgekommen waren, und beschuldigten ihn zahlreicher schwerer Vergehen, die sie aber alle nicht beweisen konnten.8 Paulus setzte sich entschieden zur Wehr: „Ich habe mich weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen den Tempel oder den Kaiser in irgendeiner Weise vergangen.“9 Festus wollte den Juden nun doch einen Gefallen tun und fragte Paulus: „Wärst du damit einverstanden, dass wir deinen Prozess unter meinem Vorsitz in Jerusalem weiterführen?“10 Aber Paulus erwiderte: „Ich stehe hier vor dem kaiserlichen Gericht, und vor ihm muss mein Fall entschieden werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie du selbst genau weißt.11 Sollte ich wirklich ein Unrecht begangen haben, das mit dem Tod bestraft werden muss, dann bin ich bereit zu sterben. Wenn aber nichts an der Anklage dieser Leute dran ist, darf mich niemand ihnen ausliefern. Ich berufe mich hiermit auf den Kaiser!“12 Festus besprach sich mit seinen Beratern und entschied: „Auf den Kaiser hast du dich berufen – vor den Kaiser sollst du kommen!“13 Ein paar Tage später kamen König Agrippa[1] und Berenike[2] nach Cäsarea, um Festus anlässlich seines Amtsantritts zu besuchen.14 Da sie einige Tage in Cäsarea blieben, informierte Festus den König über Paulus: „Felix hat mir einen Gefangenen zurückgelassen.15 Und als ich in Jerusalem war, sprachen die Hohen Priester und die Ratsältesten der Juden bei mir vor, klagten ihn an und drängten mich, ihn zu verurteilen.16 Ich habe ihnen gesagt, dass es bei den Römern nicht üblich ist, einen Angeklagten abzuurteilen, nur um jemand einen Gefallen zu tun. Erst müsse dieser seinen Anklägern gegenübergestellt werden und Gelegenheit bekommen, sich zu verteidigen.17 Als sie dann hierher kamen, habe ich am nächsten Tag gleich eine Verhandlung angesetzt und den Mann vorführen lassen.18 Doch bei der Gegenüberstellung brachten die Kläger keine Beschuldigungen wegen irgendwelcher Rechtsverletzungen vor, wie ich erwartet hatte.19 Alles drehte sich nur um Streitfragen ihrer Religion und betraf einen gewissen Jesus, der ja gestorben ist und von dem Paulus behauptet, dass er lebe.20 Weil ich von diesen Dingen zu wenig verstehe, um eine angemessene Untersuchung führen zu können, schlug ich vor, die Verhandlung in Jerusalem weiterzuführen.21 Als Paulus dann aber Berufung einlegte und verlangte, bis zur Entscheidung der kaiserlichen Majestät in Gewahrsam zu bleiben, ordnete ich an, ihn hier in Haft zu behalten, bis ich ihn zum Kaiser schicken kann.“ –22 „Ich würde diesen Mann gern kennenlernen“, sagte Agrippa zu Festus, „und hören, was er zu sagen hat.“ – „Morgen sollst du Gelegenheit dazu bekommen“, erwiderte Festus.23 Am folgenden Tag erschienen Agrippa und Berenike in prunkvoller Aufmachung und betraten den Gerichtssaal. Begleitet wurden sie von hohen römischen Offizieren[3] und den angesehensten Männern der Stadt. Auf Befehl des Festus wurde Paulus vorgeführt.24 Dann ergriff Festus das Wort: „König Agrippa! Meine verehrten Gäste! Hier seht ihr den Mann, dessentwegen mich die ganze Judenschaft in Jerusalem und auch hier bestürmt hat, dass er nicht am Leben bleiben dürfe.25 Ich bin mir jedoch klar darüber geworden, dass er kein todeswürdiges Verbrechen begangen hat. Doch weil er sich auf die kaiserliche Majestät berief, habe ich beschlossen, ihn nach Rom zu schicken.26 Ich habe allerdings kaum etwas Stichhaltiges, das ich dem Herrn schreiben könnte. Darum habe ich ihn euch und vor allem dir, König Agrippa, vorführen lassen, damit ich nach dieser Vernehmung weiß, was ich schreiben kann.27 Denn es scheint mir unsinnig, einen Gefangenen nach Rom zu schicken, ohne zugleich die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen anzugeben.“

Apostelgeschichte 25

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Bereits drei Tage, nachdem Festus sein Amt als Gouverneur der Provinz Judäa angetreten hatte, reiste er von Cäsarea nach Jerusalem.2 Dort sprachen die führenden Priester und die anderen Männer, die an der Spitze des jüdischen Volkes standen, bei ihm vor. Sie wiederholten ihre Anschuldigungen gegen Paulus und baten den Gouverneur,3 ihnen einen besonderen Gefallen zu tun und den Gefangenen[1] nach Jerusalem verlegen zu lassen. ´Der wahre Grund für ihre Bitte war jedoch, dass` sie Paulus überfallen und töten wollten, während er auf dem Weg nach Jerusalem war.4 Aber Festus ´ging nicht auf ihre Bitte ein`. Paulus bleibe in Cäsarea, erklärte er, und er selbst werde in Kürze dorthin zurückkehren.5 »Dann«, so schlug er vor, »kann eine Delegation von euch[2] mit mir reisen und ´an meinem Amtssitz` Anklage gegen diesen Mann erheben – vorausgesetzt, er hat sich tatsächlich eines Vergehens schuldig gemacht.«6 Festus hielt sich nicht länger als[3] acht bis zehn Tage bei den Juden in Jerusalem auf; dann kehrte er nach Cäsarea zurück. Schon am nächsten Tag berief er eine Gerichtsversammlung ein[4] und befahl, Paulus ´aus dem Gefängnis` zu holen.7 Sowie Paulus ´im Gerichtssaal` erschien, umringten ihn die Juden, die ´mit Festus` aus Jerusalem gekommen waren, und brachten zahlreiche schwere Anschuldigungen gegen ihn vor, die sie allerdings nicht beweisen konnten8 und gegen die sich Paulus entschieden zur Wehr setzte. »Ich habe«, sagte er, »weder gegen das jüdische Gesetz verstoßen noch den Tempel entweiht, noch mir etwas gegenüber dem Kaiser zuschulden kommen lassen.«9 Doch Festus, der den Juden einen Gefallen erweisen wollte, sagte zu Paulus: »Wärst du bereit, nach Jerusalem zu gehen, damit dort in einer Gerichtsverhandlung, bei der ich den Vorsitz führe[5], über die Sache entschieden werden kann?«10 Paulus erwiderte: »Ich stehe hier vor einem kaiserlichen Gericht, und vor einem kaiserlichen Gericht[6] muss mein Fall entschieden werden. Ich habe den Juden kein Unrecht zugefügt ´und bin überzeugt, dass` auch du das sehr wohl weißt.11 Wäre ich im Unrecht und hätte etwas getan, worauf die Todesstrafe steht, würde ich mich nicht weigern zu sterben. Doch wenn die Anklagen dieser Leute aus der Luft gegriffen sind, hat niemand das Recht, mich an sie auszuliefern, nur um ihnen einen Gefallen zu erweisen. Ich verlange, dass mein Fall vor den Kaiser kommt![7]«12 Festus besprach sich daraufhin mit seinen Beratern und teilte Paulus dann seine Entscheidung mit: »Auf den Kaiser hast du dich berufen – vor dem Kaiser sollst du dich verantworten[8]13 Bald danach kamen König Agrippa[9] und ´seine Schwester` Berenike nach Cäsarea, um Festus anlässlich seines Amtsantritts einen offiziellen Besuch abzustatten[10].14 Da sie einige Tage in Cäsarea blieben, ´nutzte` Festus ´die Gelegenheit und` informierte den König über den Fall Paulus. »Wir haben hier«, sagte er, »einen Gefangenen, den ´mein Vorgänger` Felix mir zurückgelassen hat.15 Seinetwegen sprachen die führenden Priester und die Ratsältesten des jüdischen Volkes bei mir vor, als ich kürzlich in Jerusalem war. Sie erhoben Anklage gegen ihn und drängten mich, ihn zu verurteilen.16 Ich gab ihnen zur Antwort, dass es bei den Römern nicht üblich ist, jemand ohne vorheriges Verhör abzuurteilen[11], nur um seinen Gegnern einen Gefallen zu erweisen. Erst müsse der Angeklagte den Anklägern persönlich gegenübergestellt werden und Gelegenheit erhalten, sich gegen ihre Anschuldigungen zu verteidigen.17 Daraufhin reisten einige von ihnen mit mir hierher.[12] Ich schob die Angelegenheit dann nicht lange auf, sondern berief schon am nächsten Tag eine Gerichtsversammlung ein[13] und befahl, den Angeklagten ´aus dem Gefängnis` zu holen.18 Doch bei der Gegenüberstellung brachten die Ankläger keinerlei Beschuldigungen wegen irgendwelcher Verbrechen vor, wie ich das erwartet hatte.19 Die Anklagepunkte hatten vielmehr mit Streitfragen ihrer Religion zu tun und betrafen einen[14] gewissen Jesus, der längst tot ist und von dem Paulus behauptet, er lebe.20 Nun verstehe ich von diesen Dingen zu wenig, als dass ich eine entsprechende Untersuchung hätte führen können. Deshalb fragte ich Paulus, ob er bereit wäre, nach Jerusalem zu gehen, damit die Sache dort in einer Gerichtsverhandlung entschieden werden könne.21 Doch er verlangte, Seine kaiserliche Hoheit persönlich solle den Fall entscheiden, und bis es soweit ist, will er hier in Haft bleiben. Da ordnete ich an, ihn ´in Cäsarea` in Gewahrsam zu halten, bis es mir möglich wäre, ihn ´nach Rom` zum Kaiser bringen zu lassen.«22 »Am liebsten«, sagte Agrippa zu Festus, »würde ich diesen Mann einmal kennen lernen und selbst hören, was er zu sagen hat[15].« Festus erwiderte: »Morgen sollst du dazu Gelegenheit bekommen[16]23 Und so geschah es. Am folgenden Tag erschienen Agrippa und Berenike in prunkvoller Aufmachung und begaben sich in den Audienzsaal, begleitet von hohen ´römischen` Offizieren und von den angesehensten Persönlichkeiten der Stadt, und Paulus wurde auf Anordnung des Gouverneurs ´aus dem Gefängnis` geholt.24 Darauf ergriff Festus das Wort: »König Agrippa und ihr alle, die ihr heute mit uns zusammen seid! Hier seht ihr den Mann, dessentwegen mich das ganze jüdische Volk so heftig bedrängt. Sowohl in Jerusalem als auch hier[17] in Cäsarea haben sie mich bestürmt, er dürfe nicht am Leben bleiben.25 Was mich betrifft, konnte ich allerdings nicht feststellen, dass er irgendetwas getan hätte[18], worauf die Todesstrafe steht. Doch weil er verlangt hat, dass sein Fall vor Seine Majestät, den Kaiser, kommt[19], habe ich beschlossen, ihn ´zum Kaiser` zu schicken.26 Nur verfüge ich vorläufig in dieser Angelegenheit[20] über keinerlei zuverlässige Informationen, die ich an unseren Herrscher weitergeben könnte. Deshalb habe ich ihn euch und besonders dir, König Agrippa, vorführen lassen in der Hoffnung, dass ich nach dieser Vernehmung imstande bin, einen Bericht abzufassen.27 Denn es erscheint mir unsinnig, einen Gefangenen ´nach Rom` zu schicken, solange ich keine konkreten Angaben über die Beschuldigungen machen kann, die gegen ihn vorgebracht werden.«

Apostelgeschichte 25

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Drei Tage, nachdem Festus in Cäsarea angekommen war, um sein neues Amt anzutreten, reiste er nach Jerusalem. (Apg 24,27)2 Dort trafen die obersten Priester und andere führende Männer des jüdischen Volkes mit ihm zusammen und trugen ihre Anschuldigungen gegen Paulus vor. (Apg 24,1; Apg 25,15)3 Sie baten Festus um die Gefälligkeit, Paulus nach Jerusalem zu überstellen, denn sie planten, ihn unterwegs hinterrücks zu überfallen und umzubringen. (Apg 23,15)4 Doch Festus entgegnete, dass Paulus sich in Cäsarea befände und dass er selbst bald dorthin zurückkehren werde.5 »Wer von euch dazu ermächtigt ist«, sagte er, »der kann ja mit mir zurückkehren. Wenn Paulus etwas Unrechtes getan hat, könnt ihr eure Anschuldigungen dort vorbringen.« (Apg 23,30)6 Acht oder zehn Tage später kehrte er nach Cäsarea zurück, und am folgenden Tag begann der Prozess. (Apg 25,17)7 Als Paulus vor Gericht erschien, versammelten sich die führenden Juden aus Jerusalem und erhoben viele schwerwiegende Anklagen, die sie allerdings nicht beweisen konnten. (Apg 24,5)8 Paulus wies die Anschuldigungen zurück. »Ich bin nicht schuldig«, erklärte er. »Ich habe keinen Verstoß gegen die jüdischen Gesetze oder den Tempel oder die römische Regierung begangen.« (Apg 6,13; Apg 24,12; Apg 28,17)9 Da Festus sich bei den Juden beliebt machen wollte, fragte er ihn: »Bist du bereit, nach Jerusalem zu gehen und dich dort einem Gerichtsverfahren unter meinem Vorsitz zu stellen?« (Apg 24,27)10 »Nein!« erwiderte Paulus. »Ich stehe hier vor dem Richterstuhl des Kaisers, wo ich auch gerichtet werden muss. Ich habe den Juden in keiner Weise unrecht getan. Und das weißt du auch. (Apg 25,21)11 Wenn ich etwas getan habe, was die Todesstrafe verdient, dann weigere ich mich nicht zu sterben. Bin ich aber unschuldig, hast weder du noch irgendjemand sonst das Recht, mich diesen Männern auszuliefern. Ich berufe mich auf den Kaiser!« (Apg 26,32; Apg 28,19)12 Festus hielt Rücksprache mit seinen Beratern und erwiderte dann: »Also gut! Du hast dich auf den Kaiser berufen, dann sollst du auch zum Kaiser gehen!«13 Einige Tage später traf König Agrippa mit seiner Schwester Berenike[1] zu einem Antrittsbesuch bei Festus ein.14 Während ihres mehrtägigen Aufenthalts erörterte Festus die Angelegenheit mit dem König. »Es gibt hier einen Gefangenen«, erklärte er, »dessen Fall Felix mir hinterlassen hat. (Apg 24,17)15 Als ich in Jerusalem war, brachten die obersten Priester und andere einflussreiche Juden schwere Beschuldigungen gegen ihn vor und verlangten von mir, ihn zu verurteilen. (Apg 25,1)16 Ich habe ihnen erklärt, dass nach römischem Gesetz niemand ohne Prozess verurteilt wird. Jeder erhält die Gelegenheit, sich in Gegenwart seiner Ankläger zu verteidigen. (Apg 23,30)17 Als sie zum Prozess erschienen, hielt ich gleich am nächsten Tag Gericht und ließ Paulus vorführen.18 Doch die Anklagen, die gegen ihn erhoben wurden, waren völlig anders, als ich erwartet hatte. (Apg 18,14; Apg 23,29)19 Es hatte mit ihrer Religion zu tun und mit einem gewissen Jesus, der gestorben ist, von dem Paulus aber behauptet, dass er lebt.20 Das brachte mich in Verlegenheit, wie in einem solchen Fall zu verfahren ist, und ich fragte ihn, ob er bereit wäre, sich wegen dieser Anklagen in Jerusalem vor Gericht stellen zu lassen.21 Aber Paulus berief sich auf den Kaiser. Deshalb befahl ich, ihn wieder ins Gefängnis zu stecken, bis ich die nötigen Vorbereitungen getroffen hätte, ihn zum Kaiser zu schicken.« (Apg 25,11)22 »Ich würde mir diesen Mann gern selbst einmal anhören«, meinte Agrippa. Und Festus erwiderte: »Das sollst du – gleich morgen!« (Apg 9,15)23 So erschienen Agrippa und Berenike am nächsten Tag mit großem Prunk in Begleitung der hohen Offiziere und der einflussreichsten Männer der Stadt im Auditorium. Festus befahl, Paulus vorzuführen.24 Dann erklärte er: »König Agrippa und alle Anwesenden, dies ist der Mann, dessen Tod sowohl die Juden hier am Ort als auch die Juden in Jerusalem fordern. (Apg 22,22)25 Meiner Meinung nach hat er jedoch nichts getan, was die Todesstrafe verdient hätte. Er hat sich auf den Kaiser berufen, und ich habe beschlossen, ihn dorthin zu schicken. (Apg 23,9)26 Doch was soll ich dem Kaiser schreiben? Denn es liegt keine wirkliche Klage gegen ihn vor. Deshalb lasse ich ihn euch allen, und besonders dir, König Agrippa, vorführen, damit ich nach unserer gemeinsamen Befragung irgendetwas schreiben kann.27 Denn es erscheint mir unsinnig, einen Gefangenen zum Kaiser zu schicken, ohne genau zu erklären, welche Anklage gegen ihn vorliegt!«

Apostelgeschichte 25

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Als nun Festus in der Provinz angekommen war, zog er nach drei Tagen von Cäsarea hinauf nach Jerusalem.2 Da wurden der Hohepriester und die Vornehmsten der Juden bei ihm vorstellig gegen Paulus und redeten ihm zu, (Apg 24,1; Röm 8,33)3 und sie baten es sich als eine Gunst gegen ihn aus, dass er ihn nach Jerusalem holen ließe; dabei planten sie einen Anschlag, um ihn unterwegs umzubringen. (Apg 23,13)4 Festus jedoch antwortete, Paulus werde in Cäsarea in Verwahrung gehalten, er selbst aber werde in Kürze wieder abreisen.5 So lasst nun, sprach er, eure Bevollmächtigten mit hinabziehen; und wenn eine Schuld an diesem Mann ist, sollen sie ihn anklagen! (Apg 25,18; Apg 25,25)6 Nachdem er aber mehr als zehn Tage bei ihnen gewesen war, zog er nach Cäsarea hinab, und am folgenden Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und ließ Paulus vorführen. (Mt 27,19; Joh 19,13)7 Und als dieser erschien, stellten sich die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, ringsherum auf und brachten viele und schwere Anklagen gegen Paulus vor, die sie nicht beweisen konnten, (Ps 109,2; Mt 5,11; Apg 24,13)8 während er sich so verteidigte: Weder gegen das Gesetz der Juden, noch gegen den Tempel, noch gegen den Kaiser habe ich etwas verbrochen! (Apg 22,1; Apg 24,12; Apg 28,17)9 Festus aber, der sich die Juden zu Dank verpflichten wollte, antwortete dem Paulus und sprach: Willst du nach Jerusalem hinaufziehen und dich dort hierüber von mir richten lassen? (Apg 24,27; Jak 4,4)10 Aber Paulus sprach: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, dort muss ich gerichtet werden! Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie du selbst sehr wohl weißt. (Mt 27,19; Joh 19,13; Apg 12,21; Apg 18,12; Apg 25,6; Röm 14,10; 2Kor 5,10)11 Denn wenn ich im Unrecht bin und etwas begangen habe, was den Tod verdient, so weigere ich mich nicht zu sterben. Wenn aber ihre Anklagen nichtig sind, so kann mich niemand ihnen preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser![1] (Apg 25,25; Apg 26,32; Apg 28,19)12 Da besprach sich Festus mit seinem Rat und antwortete: Du hast dich auf den Kaiser berufen; zum Kaiser sollst du gehen! (Apg 23,11; Röm 1,10)13 Als aber etliche Tage vergangen waren, kam der König Agrippa[2] mit Bernice nach Cäsarea, um Festus zu begrüßen. (Apg 12,1; Apg 25,22; Apg 26,1; Apg 26,27)14 Und als sie sich mehrere Tage dort aufgehalten hatten, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Es ist ein Mann von Felix gefangen zurückgelassen worden; (Apg 24,27)15 seinetwegen wurden, als ich in Jerusalem war, die obersten Priester und Ältesten der Juden vorstellig und verlangten seine Verurteilung. (Lk 23,21; Apg 4,14; Apg 22,22; Apg 24,5)16 Ich antwortete ihnen, es sei nicht der Brauch der Römer, einen Menschen dem Tod preiszugeben, ehe der Angeklagte die Kläger vor Augen habe und Gelegenheit erhalte, sich der Klage wegen zu verteidigen. (Joh 7,51)17 Als sie nun hier zusammengekommen waren, setzte ich mich ohne irgendeinen Aufschub am folgenden Tag auf den Richterstuhl und ließ den Mann vorführen. (Apg 25,6)18 Als nun die Kläger auftraten, brachten sie über ihn gar keine Klage wegen Sachen vor, die ich vermutet hatte;19 sondern sie hielten ihm einige Streitfragen vor, die ihre besondere Religion betrafen und einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe. (Apg 18,15; Apg 26,6; Apg 26,22)20 Da ich aber nicht wusste, wie ich über diese Sache eine Untersuchung anstellen sollte, fragte ich, ob er nach Jerusalem ziehen und sich dort hierüber richten lassen wolle.21 Da sich aber Paulus darauf berief, dass er bis zur Entscheidung des Kaisers in Gewahrsam bleiben wollte, befahl ich, ihn in Haft zu behalten, bis ich ihn zum Kaiser sende. (Apg 24,10)22 Agrippa aber sprach zu Festus: Ich möchte den Menschen auch gerne hören! Und er antwortete: Morgen sollst du ihn hören! (Jes 52,15; Mt 10,17; Apg 9,15)23 Am folgenden Tag nun kamen Agrippa und Bernice mit großem Prunk und gingen mit den Obersten und den angesehensten Männern der Stadt in den Gerichtssaal, und dann wurde Paulus auf Befehl des Festus gebracht.24 Und Festus sprach: König Agrippa und ihr Männer, die ihr mit uns anwesend seid! Da seht ihr den, um dessentwillen mich die ganze Menge der Juden anging in Jerusalem und hier, indem sie laut schrien, er dürfe nicht länger leben. (Apg 22,22)25 Weil ich aber feststellte, dass er nichts getan hat, was den Tod verdient, und er selbst sich auch auf den Kaiser berufen hat, so habe ich beschlossen, ihn abzusenden. (Apg 23,29; Apg 25,11)26 Ich weiß jedoch dem Herrn nichts Gewisses über ihn zu schreiben. Darum habe ich ihn euch vorgeführt, und besonders dir, König Agrippa, damit ich nach erfolgter Untersuchung etwas zu schreiben weiß.27 Denn es scheint mir unvernünftig, einen Gefangenen abzusenden, ohne die gegen ihn erhobenen Klagen anzugeben. (Apg 25,7)

Apostelgeschichte 25

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Festus zog, drei Tage nachdem er in der Provinz eingetroffen war, von Cäsarea nach Jerusalem hinauf.2 Dort wurden die Hohen Priester und die vornehmen Juden in Sachen Paulus bei ihm vorstellig und baten ihn, (Apg 24,1)3 er möge ihnen eine Gunst erweisen und ihn nach Jerusalem verlegen; sie wollten aber unterwegs einen Hinterhalt legen und ihn töten. (Apg 23,15)4 Festus jedoch antwortete, Paulus bleibe in Cäsarea in Haft, er selbst aber werde in Kürze dorthin zurückkehren.5 Dann, sagte er, können die Verantwortlichen unter euch mit mir hinabziehen und Anklage gegen diesen Mann erheben, falls etwas nicht in Ordnung ist mit ihm.6 Er hielt sich bei ihnen nicht länger als acht oder zehn Tage auf, dann zog er wieder nach Cäsarea hinab, setzte sich tags darauf auf den Richterstuhl und liess Paulus vorführen.7 Kaum war dieser erschienen, da umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele schwere Anschuldigungen vor, die sie jedoch nicht beweisen konnten. (Apg 24,12)8 Paulus verteidigte sich und sagte: Ich habe weder gegen das Gesetz der Juden verstossen noch gegen die Heiligkeit des Tempels noch gegen den Kaiser. (Apg 21,28)9 Da Festus aber den Juden eine Gunst erweisen wollte, entgegnete er Paulus: Willst du nach Jerusalem hinaufziehen und dich dort in dieser Sache meinem Urteil unterziehen?10 Paulus sagte: Ich stehe vor dem Richterstuhl des Kaisers, da muss ich gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Unrecht angetan, wie auch du sehr wohl weisst.11 Bin ich nun im Unrecht und habe ich etwas getan, das den Tod verdient, so will ich den Tod nicht scheuen; ist aber nichts an dem, was diese hier gegen mich vorbringen, so kann mich niemand an sie ausliefern: Ich rufe den Kaiser an!12 Da besprach sich Festus mit seinen Ratgebern und antwortete: Den Kaiser hast du angerufen, zum Kaiser sollst du gehen.13 Einige Tage danach kamen der König Agrippa und Berenike nach Cäsarea, um Festus ihre Aufwartung zu machen.14 Da sie mehrere Tage dort verweilten, unterbreitete Festus dem König den Fall des Paulus und sagte: Da ist mir ein gewisser Mann von Felix als Gefangener zurückgelassen worden. (Apg 24,27)15 Seinetwegen wurden die Hohen Priester und Ältesten der Juden, kaum war ich in Jerusalem angekommen, bei mir vorstellig und forderten seine Verurteilung. (Apg 25,1)16 Ich antwortete ihnen, es sei bei den Römern nicht Brauch, einen Menschen auszuliefern,[1] bevor er als Angeklagter seine Ankläger zu Gesicht bekommen und Gelegenheit erhalten habe, sich gegen die Anschuldigungen zu verteidigen.17 Als sie dann allesamt hierher gekommen waren, liess ich keinerlei Verzögerung zu, sondern setzte mich am nächsten Tag auf den Richterstuhl und liess den Mann vorführen.18 Die Ankläger umringten ihn und brachten ihre Anschuldigungen vor, die sich aber auf ganz andere Vergehen bezogen, als ich vermutet hatte.19 Es ging nur um gewisse Differenzen zwischen ihnen, ihre Religion betreffend und einen gewissen Jesus, der gestorben sei, von dem Paulus aber behauptete, er lebe. (Apg 23,29)20 Da ich mich auf die Untersuchung solcher Dinge nicht verstehe, habe ich ihm angeboten, nach Jerusalem zu ziehen, um sich dort in dieser Sache dem Gericht zu stellen. (Apg 25,9)21 Da sich Paulus aber auf das Recht berief, bis zur Entscheidung seiner kaiserlichen Majestät in Haft zu bleiben, befahl ich, ihn in Haft zu halten, bis ich ihn zum Kaiser schicken kann. (Apg 25,11)22 Da sagte Agrippa zu Festus: Ich möchte diesen Menschen auch selber einmal hören. Morgen, erwiderte jener, sollst du ihn hören.23 Am nächsten Tag nun kamen Agrippa und Berenike mit grossem Pomp daher und begaben sich samt den hohen Offizieren und Würdenträgern der Stadt in den Audienzsaal. Auf Befehl des Festus wurde Paulus vorgeführt.24 Festus sprach: König Agrippa und all ihr Männer, die ihr mit uns hier seid! Da seht ihr den Mann, um dessentwillen mich das ganze Judenvolk - sowohl in Jerusalem wie auch hier - bestürmt mit seinem Geschrei, er dürfe nicht länger am Leben bleiben. (Apg 22,22)25 Ich jedoch begriff, dass er nichts getan hat, was den Tod verdient; da er aber seine kaiserliche Majestät angerufen hat, habe ich beschlossen, ihn hinzuschicken. (Apg 23,29)26 Etwas Zuverlässiges über ihn weiss ich allerdings meinem Herrn nicht zu schreiben. Deshalb habe ich ihn euch und besonders dir, König Agrippa, vorführen lassen, damit ich nach einer Befragung durch euch weiss, was ich schreiben soll.27 Es scheint mir nämlich unsinnig, einen Gefangenen zu überweisen, ohne anzugeben, was gegen ihn vorliegt.