2.Könige 11

Hoffnung für alle

1 Als Ahasjas Mutter Atalja erfuhr, dass ihr Sohn tot war, ließ sie alle königlichen Nachkommen umbringen. (2Chr 22,10)2 Nur Ahasjas Sohn Joasch überlebte, weil seine Tante Joscheba, eine Tochter von König Joram und Schwester von Ahasja, ihn rechtzeitig vor Atalja gerettet hatte. Heimlich hatte sie ihn aus seinem Zimmer geholt und ihn zusammen mit seiner Amme in einer Kammer versteckt, in der Bettzeug aufbewahrt wurde. Auf diese Weise konnte Atalja ihm nichts anhaben.3 Später nahm Joscheba ihn zu sich und hielt ihn sechs Jahre im Tempelbereich verborgen.[1] In dieser Zeit herrschte Atalja als Königin über Juda. (2Chr 22,11)4 Im 7. Regierungsjahr von Atalja ließ der Priester Jojada alle Offiziere der Palastwache und der königlichen Leibwache zu sich in den Tempel des HERRN kommen und schloss mit ihnen einen Pakt. Mit einem Eid ließ er sie bekräftigen, dass sie seinen Plänen zustimmten. Dann führte er ihnen Joasch, den rechtmäßigen König, vor (2Chr 23,1)5 und gab ihnen einige Anweisungen: »Die Abteilung, die am nächsten Sabbat ihren Dienst antritt, soll sich in drei Gruppen aufteilen: Die erste soll wie gewohnt beim Palast Wache halten,6 die zweite beim Tor Sur und die dritte beim Tor, hinter dem die königliche Leibgarde steht. Auf diese Weise könnt ihr den Tempel immer im Auge behalten.7 Die zwei Abteilungen aber, die am Sabbat abtreten, sollen in den Tempel des HERRN kommen, um König Joasch zu bewachen.8 Sie sollen einen Kreis um ihn bilden und ihn mit der Hand an der Waffe auf Schritt und Tritt begleiten. Wer in diesen Kreis eindringen will, wird auf der Stelle getötet.«9 Die Offiziere befolgten die Anweisungen des Priesters Jojada. Am nächsten Sabbat kamen alle mit ihren Männern zu ihm – sowohl die Abteilungen, die vom Dienst abtraten, als auch die Abteilung, die antrat.10 Der Priester gab den Offizieren die Speere und Schilde, die seit König Davids Regierungszeit im Tempel aufbewahrt wurden, und die Offiziere verteilten sie an ihre Soldaten.11 Dann stellten sich die Soldaten der Leibgarde in einem Halbkreis auf, der von der Südseite des Tempels um den Brandopferaltar herum bis zur Nordseite reichte. Jeder hielt seine Waffe griffbereit. So war Joasch ringsum geschützt.12 Nun führte Jojada ihn heraus, um ihn zum König zu krönen. Er setzte ihm die Krone auf, gab ihm das Königsgesetz[2] in die Hand und salbte ihn zum König. Da klatschten alle und riefen: »Hoch lebe der König!« (1Sam 10,25)13 Als Atalja das Freudengeschrei der Leibwächter und der Volksmenge hörte, kam auch sie zum Tempel.14 Bei der Säule, wo nach altem Brauch der Platz des Königs war, sah sie einen neuen König stehen, umgeben von Offizieren und Trompetern! Aus ganz Juda war das Volk zusammengeströmt. Alle jubelten vor Freude, und die Trompeten erklangen. Entsetzt zerriss Atalja ihr Obergewand und schrie: »Verrat, Verrat!«15 Der Priester Jojada sagte zu den Offizieren, die den Befehl über die Abteilungen hatten: »Führt sie aus dem Tempelbereich hinaus! Sie soll nicht hier im Heiligtum getötet werden. Wer ihr aber folgt, den stecht an Ort und Stelle mit dem Schwert nieder!«16 Da ergriffen sie Atalja und brachten sie auf dem Weg, den die Reiter immer nahmen, zum Palast. Dort wurde sie getötet.17 Inzwischen ließ Jojada den König und das Volk einen Bund mit dem HERRN schließen. Sie bekräftigten darin, dass sie als Volk dem HERRN gehören wollten. Jojada veranlasste auch einen Bund zwischen dem Volk und dem neuen König.18 Dann stürmten alle in den Baalstempel und rissen ihn nieder. Sie zerschmetterten die Altäre und Götzenfiguren in tausend Stücke und töteten Mattan, den Priester von Baal, dort bei den Altären. Am Tempel des HERRN stellte Jojada Wachen auf.19 Zugleich befahl er den Offizieren, den Soldaten der Palastwache und der Leibgarde sowie dem ganzen Volk, einen Zug zu bilden. Sie geleiteten den König aus dem Tempel durch das Tor der Leibwächter zum Palast hinab. Dort setzte er sich auf den Königsthron.20 Die ganze Bevölkerung von Juda freute sich mit. In Jerusalem herrschte nun wieder Ruhe,[3] nachdem man Atalja beim Königspalast hingerichtet hatte.