1Von den Nachkommen Korachs, zum Nachdenken.2Gott, mit unseren eigenen Ohren haben wir’s gehört; unsere Väter haben uns davon erzählt, was für große Taten du zu ihrer Zeit vollbracht hast – doch das liegt schon lange zurück!3Du selbst hast fremde Völker aus dem Land vertrieben und es zur Heimat unserer Vorfahren gemacht. Die Völker, die dort wohnten, hast du zerschlagen, damit unser Volk aufblühen und sich entfalten konnte.4Unsere Vorväter haben das Land in Besitz genommen. Aber nicht ihre Schwerter, nicht ihre eigene Kraft verhalf ihnen zum Sieg. Nein, du hast machtvoll eingegriffen und für sie gekämpft. Du hast sie durch deine Gegenwart gestärkt, denn du hattest sie lieb.5Du bist mein Gott und mein König. Auf deinen Befehl erringt Israel den Sieg.[1]6Mit deiner Hilfe unterwerfen wir die Feinde; in deinem Namen bezwingen wir die Gegner.7Ich verlasse mich nicht auf meinen Bogen, mein Schwert garantiert mir nicht den Sieg.8Du allein befreist uns aus der Gewalt unserer Feinde; du lässt alle scheitern, die uns mit ihrem Hass verfolgen.9Wir sind stolz auf unseren Gott. Darum hören wir nicht auf, dir zu danken, Herr.10Und dennoch hast du uns jetzt verstoßen: Mit einer Niederlage hast du Schande über uns gebracht. Als unsere Truppen zum Kampf ausrückten, zogst du nicht mit.11Du sorgtest dafür, dass unsere Feinde uns in die Flucht schlugen – ohne jeden Widerstand plünderten sie uns in ihrem Hass aus.12Du selbst hast uns ans Messer geliefert; sie haben uns abgeschlachtet wie Schafe. Wer mit dem Leben davonkam, wurde unter fremde Völker zerstreut.13Du hast dein Volk zu einem Spottpreis verkauft, und was hast du nun davon? Nichts!14Du lässt unsere Nachbarvölker uns verhöhnen, nur noch Verachtung haben sie für uns übrig.15Unter den fremden Völkern ist unsere Niederlage schon sprichwörtlich, sie schütteln den Kopf über uns.16Täglich habe ich meine Schande vor Augen. Die Schamröte steigt mir ins Gesicht,17wenn ich höre, wie uns die Feinde demütigen, ja, wie diese Rachgierigen über uns lästern.18Das Unglück ist über uns gekommen, obwohl wir dich nicht vergessen haben, nie haben wir deinen Bund mit uns gebrochen!19Niemals sind wir dir untreu geworden, auch deine Gebote haben wir befolgt.20Und doch hast du uns zerschlagen, wie Schakale hausen wir in Ruinen, in tiefer Dunkelheit hältst du uns gefangen.21Hätten wir dich, unseren Gott, vergessen und fremde Götter angebetet,22dann hättest du es ja sofort bemerkt. Denn du kennst unsere geheimsten Gedanken!23Aber unser Unglück hat einen anderen Grund: Weil wir zu dir gehören, werden wir überall verfolgt und getötet – wie Schafe, die zum Schlachten bestimmt sind!24Wach auf, Herr! Warum schläfst du? Wach auf und verstoße uns nicht für immer!25Warum verbirgst du dich vor uns? Hast du unsere Not und unser Elend vergessen?26Die Schande drückt uns zu Boden, besiegt liegen wir im Staub.27Greif ein und komm uns zu Hilfe! Erlöse uns, weil du uns doch liebst!
1Für den Chormeister. Von den Korachitern. Ein Weisheitslied.2Gott, mit eigenen Ohren haben wir es gehört, unsere Vorfahren haben es uns erzählt: Eine Tat hast du getan in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit, (Ps 78,3)3du mit deiner Hand. Nationen hast du vertrieben, sie aber eingepflanzt, Völker hast du zerschlagen, sie aber ausgebreitet. (Ps 78,55; Ps 80,9; Ps 105,44)4Denn nicht mit ihrem Schwert gewannen sie das Land, und nicht ihr Arm schaffte ihnen den Sieg, sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, denn du hattest Gefallen an ihnen. (Ps 4,7)5Du allein bist mein König, Gott, sende deine Hilfe für Jakob. (Ps 5,3)6Mit dir stossen wir unsere Feinde nieder, in deinem Namen zertreten wir, die sich gegen uns erheben. (Ps 60,14)7Denn nicht auf meinen Bogen vertraue ich, und mein Schwert hilft mir nicht, (Jos 24,12; Ps 20,8)8sondern du hast uns geholfen vor unseren Feinden, und die uns hassen, hast du zuschanden gemacht.9Wir rühmen uns Gottes den ganzen Tag, und deinen Namen preisen wir immerdar. Sela10Und doch hast du uns verstossen und mit Schmach bedeckt, du ziehst nicht aus mit unseren Heeren. (Ps 60,12)11Du lässt uns zurückweichen vor dem Feind, und die uns hassen, haben sich Beute genommen.12Du gibst uns hin wie Schlachtvieh, unter die Nationen hast du uns zerstreut. (3Mo 26,33; 5Mo 28,64)13Du verkaufst dein Volk um ein Spottgeld und hast keinen Gewinn aus seinem Erlös. (Jes 52,3)14Du machst uns zum Gespött bei unseren Nachbarn, zu Spott und Hohn bei allen ringsum. (Ps 79,4; Ps 80,7; Ps 89,42)15Du machst uns zum Sprichwort unter den Nationen, die Völker schütteln den Kopf über uns. (Ps 22,8)16Den ganzen Tag steht meine Schande mir vor Augen, und Scham bedeckt mein Angesicht (Ps 69,8)17vom Lärm der Lästerer und Spötter, vom Blick des rachgierigen Feindes.18All dies ist über uns gekommen, doch wir haben dich nicht vergessen und deinen Bund nicht verraten.19Unser Herz ist nicht abtrünnig geworden, auch sind unsere Schritte nicht abgewichen von deinem Pfad.20Du aber hast uns zermalmt am Ort der Schakale und mit Finsternis uns bedeckt.21Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen und zu einem fremden Gott unsere Hände ausgestreckt,22würde Gott es nicht ergründen? Denn er kennt die Geheimnisse des Herzens.23Um deinetwillen werden wir getötet Tag für Tag, sind wir geachtet wie Schafe, zum Schlachten bestimmt. (Röm 8,36)24Wach auf! Warum schläfst du, Herr? Erwache! Verstosse nicht auf ewig! (Ps 35,23; Ps 74,1; Ps 77,8)25Warum verbirgst du dein Angesicht, vergisst unsere Not und Bedrängnis? (Ps 13,2)26Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Leib klebt an der Erde. (Ps 7,6; Ps 119,25)27Steh auf, uns zur Hilfe, und erlöse uns um deiner Gnade willen.