1Von den Nachkommen Korachs, zum Nachdenken.[1] (Ps 42,6; Ps 42,12; Ps 43,1; Ps 43,5)2Wie ein Hirsch nach frischem Wasser lechzt, so sehne ich mich nach dir, o Gott!3Ja, ich dürste nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich in seinen Tempel kommen? Wann darf ich wieder vor ihn treten?4Tag und Nacht weine ich, Tränen sind meine einzige Speise, denn ständig verspottet man mich und fragt: »Wo bleibt er denn, dein Gott?«5Es bricht mir das Herz, wenn ich an früher denke: Da ging ich dem großen Festzug voran und führte ihn zum Haus Gottes. Da konnte ich Gott zujubeln und ihm danken inmitten der Menge!6Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: Ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!7Mein Gott, ich bin völlig verzweifelt! Aus der Ferne des Jordanlandes denke ich voll Trauer an dich. Während ich auf dem Berg Misar im Hermongebirge stehe, gehen meine Gedanken zu dir.8Von den Bergen stürzen Wildbäche tosend in die Tiefe. Mir ist zumute, als würden die Fluten mich mitreißen und fortspülen.9Tagsüber seufze ich: »HERR, schenke mir deine Gnade!« Und nachts singe und bete ich zu Gott, in dessen Hand mein Leben liegt.10Gott, du bist doch mein einziger Halt! Warum hast du mich vergessen? Warum lässt du mich leiden unter der Gewalt meiner Feinde?11Ihr Hohn dringt mir ins Herz, wenn sie Tag für Tag fragen: »Wo bleibt er denn, dein Gott?«12Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: Ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!
Zweites Buch (Ps 42-72)Meine Seele dürstet nach Gott(Ps 42 und 43)*
1Für den Chormeister. Ein Weisheitslied der Korachiter. (4Mo 26,11)2Wie die Hindin lechzt an versiegten Bächen, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir. (Ps 63,2; Ps 143,6)3Meine Seele dürstet nach Gott, dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und Gottes Angesicht schauen?[1]4Meine Tränen sind mein Brot bei Tag und bei Nacht, denn allezeit sagen sie zu mir: Wo ist dein Gott? (Ps 42,11; Ps 79,10; Ps 80,6; Ps 102,10; Ps 115,2; Joe 2,17; Mi 7,10; Mal 2,17)5Daran will ich denken und mich in meiner Seele erinnern, dass ich einherging in dichtem Gedränge, mit ihnen ging zum Haus Gottes mit lautem Jubel und Dank in feiernder Menge.6Was bist du so gebeugt, meine Seele, und so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn wieder preisen, ihn, meine Hilfe und meinen Gott. (Mt 26,38)7Meine Seele ist gebeugt in mir, darum gedenke ich deiner vom Land des Jordan und vom Hermon her, vom Berg Mizar.8Flut ruft zur Flut beim Tosen deiner Wasserfälle, alle deine Brandungen und Wogen gehen über mich hin. (Ps 69,2; Ps 88,8; Ps 124,4; Jon 2,6)9Am Tag erweist der HERR seine Gnade, und des Nachts ist sein Lied bei mir, ein Gebet zum Gott meines Lebens.10Ich spreche zu Gott, meinem Fels: Warum hast du mich vergessen? Warum muss ich trauernd umhergehen, bedrängt vom Feind? (Ps 13,2)11Wie Mord ist es in meinen Gebeinen, wenn meine Gegner mich verhöhnen, da sie allezeit zu mir sagen: Wo ist dein Gott? (Ps 42,4)12Was bist du so gebeugt, meine Seele, und so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn wieder preisen, ihn, meine Hilfe und meinen Gott.