1Ein Lied von David. Für Jedutun[1]. (1Chr 16,41; Ps 62,1; Ps 77,1)2Ich hatte mir fest vorgenommen, vor bösen Menschen meine Zunge im Zaum zu halten; ich wollte mich zusammennehmen und nichts sagen, was man mir als Schuld anrechnen könnte.3Also verstummte ich und sagte kein Wort mehr. Aber das half mir auch nicht weiter, mein Schmerz wurde nur noch schlimmer.4Ich fraß den Kummer in mich hinein. Je mehr ich darüber nachgrübelte, desto tiefer geriet ich in Verzweiflung. Ich konnte es nicht mehr länger aushalten – schließlich platzte ich heraus:5»HERR, lass mich erkennen, wie kurz mein Leben ist und dass meine Tage gezählt sind; wie vergänglich bin ich doch!6Wie begrenzt ist das Leben, das du mir gabst! Ein Nichts ist es in deinen Augen! Jeder Mensch, selbst der stärkste, ist nur ein Hauch, der vergeht –7schnell wie ein Schatten verschwindet er. Sein Tun und Treiben ist viel Lärm um nichts! Er häuft sich Reichtümer an und weiß nicht, was einmal daraus wird.«8Worauf kann ich da noch hoffen? Herr, du allein bist meine Hoffnung!9Vergib mir alle meine Sünden und mach mich nicht zum Gespött dieser Narren!10Ich will jetzt schweigen und nichts mehr sagen, denn du, HERR, du lässt mich leiden!11Befreie mich von den Qualen, die du mir zufügst! Wenn du mich weiter plagst, komme ich um!12Wenn du einen Menschen wegen seiner Schuld strafst, dann vergeht das Wertvollste, was er hat – sein Leben. Es zerfällt wie ein Kleid, das die Motten zerfressen. Jeder Mensch ist nur ein Hauch, der vergeht.13Höre mein Gebet, HERR, und achte auf meinen Hilfeschrei! Schweige nicht, wenn du mein Weinen vernimmst! Denn vor dir bin ich nur ein Gast auf dieser Erde, ein Fremder ohne Bürgerrecht, so wie meine Vorfahren.14Strafe mich nicht länger in deinem Zorn, damit ich mich noch einmal freuen kann, bevor ich sterben muss und nicht mehr bin!
1Für den Chormeister. Von Jedutun. Ein Psalm Davids.2Ich dachte: Ich will achthaben auf meine Wege, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich will meinen Mund im Zaum halten, solange der Frevler vor mir steht.3Und ich blieb stumm und schwieg, blieb still, fern vom Glück. Doch Schmerz erfasste mich,4mein Herz glühte in meiner Brust, bei meinem Seufzen entbrannte ein Feuer. Da sprach ich mit eigener Zunge:5Lass mich erkennen, HERR, mein Ende und was das Mass meiner Tage ist. Ich will erkennen, wie vergänglich ich bin. (Ps 90,12)6Sieh, nur handbreit hast du meine Tage gemacht, wie nichts ist meine Lebenszeit vor dir. Nur ein Hauch ist der Mensch. Sela (Ps 39,12)7Nur als Schatten geht er einher, um ein Nichts macht er Lärm, häuft zusammen und weiss nicht, wer es einbringen wird. (Ps 102,12)8Und nun, was habe ich zu hoffen, Herr? Meine Hoffnung ist allein bei dir.9Errette mich von allen meinen Sünden und mache mich nicht zum Spott des Toren.10Ich bin verstummt, will meinen Mund nicht auftun, denn du hast es getan.11Nimm deine Plage weg von mir, unter der Wucht deiner Hand vergehe ich.12Mit Strafen züchtigst du jeden für seine Schuld und zerstörst wie die Motte, was ihm kostbar ist. Nur ein Hauch ist der Mensch. Sela (Hi 7,7; Ps 39,6; Ps 62,10; Ps 144,4; Jak 4,14)13Höre mein Gebet, HERR, und vernimm mein Schreien, schweige nicht zu meinen Tränen. Denn ein Fremder bin ich bei dir, ein Beisasse, wie alle meine Vorfahren. (3Mo 25,23; 1Chr 29,15; Ps 119,19; Hebr 11,13)14Blicke weg von mir, damit ich heiter werde, bevor ich dahingehe und nicht mehr bin. (Hi 7,19; Hi 14,6)