1Später zeigte sich Jesus seinen Jüngern noch einmal am See Genezareth[1]. Das geschah so: (Joh 6,1)2Simon Petrus, Thomas, der Zwilling genannt wurde, Nathanael aus Kana in Galiläa, die beiden Söhne von Zebedäus und zwei andere Jünger waren dort zusammen.3Simon Petrus sagte: »Ich gehe jetzt fischen!« »Wir kommen mit«, meinten die anderen. Sie gingen zum Ufer, stiegen ins Boot und fuhren los. Aber während der ganzen Nacht fingen sie keinen einzigen Fisch.4Im Morgengrauen stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger erkannten ihn nicht.5Jesus rief ihnen zu: »Freunde, habt ihr nicht ein paar Fische zu essen?« »Nein«, antworteten sie.6Da forderte er sie auf: »Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, dann werdet ihr einen guten Fang machen!« Sie folgten seinem Rat und fingen so viele Fische, dass sie das Netz nicht mehr einholen konnten.7Jetzt sagte der Jünger, den Jesus sehr lieb hatte, zu Petrus: »Das ist der Herr!« Kaum hatte Simon Petrus das gehört, zog er sein Obergewand an, das er während der Arbeit abgelegt hatte, sprang ins Wasser und schwamm an das nahe Ufer.8Die anderen Jünger waren noch etwa hundert Meter vom Ufer entfernt. Sie folgten Petrus mit dem Boot und zogen das gefüllte Netz hinter sich her.9Als sie aus dem Boot stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer, auf dem Fische brieten. Auch Brot lag bereit.10Jesus bat die Jünger: »Bringt ein paar von den Fischen her, die ihr gerade gefangen habt!«11Simon Petrus ging zum Boot und zog das Netz an Land. Es war gefüllt mit 153 großen Fischen. Und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.12»Kommt her und esst!«, sagte Jesus. Keiner von den Jüngern wagte zu fragen: »Wer bist du?« Aber sie alle wussten: Es ist der Herr.13Jesus ging auf sie zu, nahm das Brot und verteilte es an sie, ebenso die Fische.14Dies war das dritte Mal, dass Jesus sich seinen Jüngern zeigte, nachdem er von den Toten auferstanden war.
»Liebst du mich?«
15Nachdem sie an diesem Morgen miteinander gegessen hatten, fragte Jesus Simon: »Simon, Sohn von Johannes, liebst du mich mehr als die anderen hier?« »Ja, Herr«, antwortete ihm Petrus, »du weißt, dass ich dich lieb habe.« »Dann sorge für meine Lämmer«, sagte Jesus.16Jesus wiederholte seine Frage: »Simon, Sohn von Johannes, liebst du mich?« »Ja, Herr, du weißt doch, dass ich dich lieb habe«, antwortete Petrus noch einmal. Da sagte Jesus zu ihm: »Dann hüte meine Schafe!«17Und ein drittes Mal fragte Jesus: »Simon, Sohn von Johannes, hast du mich wirklich lieb?« Jetzt wurde Petrus traurig, weil Jesus ihm nun zum dritten Mal diese Frage stellte. Deshalb antwortete er: »Herr, du weißt alles. Du weißt doch auch, wie sehr ich dich lieb habe!« Darauf sagte Jesus: »Dann sorge für meine Schafe!18Ich sage dir die Wahrheit: Als du jung warst, hast du dir selbst den Gürtel umgebunden und bist gegangen, wohin du wolltest. Im Alter aber wirst du deine Hände ausstrecken; ein anderer wird dir den Gürtel darumbinden und dich dorthin führen, wo du nicht hingehen willst.«19Damit deutete Jesus an, durch welchen Tod Petrus einmal Gott ehren würde. Dann forderte Jesus ihn auf: »Folge mir nach!«20Petrus wandte sich um und sah hinter ihnen den Jünger, den Jesus sehr lieb hatte. Es war derselbe, der beim letzten Abendessen seinen Platz ganz nah bei Jesus gehabt[2] und ihn gefragt hatte: »Herr, wer von uns wird dich verraten?« (Joh 13,23)21Petrus fragte nun: »Herr, was wird denn aus ihm?«22Jesus erwiderte: »Wenn ich will, dass er so lange lebt, bis ich wiederkomme, was geht es dich an? Folge du mir nach!«23So entstand unter denen, die sich zu Jesus bekannten, das Gerücht: »Dieser Jünger wird nicht sterben.« Aber das hatte Jesus nicht gesagt, sondern: »Wenn ich will, dass er so lange lebt, bis ich wiederkomme, was geht es dich an?«24Ebendieser Jünger ist es, der all das bezeugt und hier aufgeschrieben hat. Und wir wissen, dass alles, was er bezeugt, wahr ist.
Schlusswort
25Noch vieles mehr hat Jesus getan. Aber wollte man das alles eins nach dem anderen aufschreiben – mir scheint, es wäre wohl auf der ganzen Welt nicht genügend Platz für die vielen Bücher, die dann noch geschrieben werden müssten.
1Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern wiederum am See von Tiberias[1]. Er offenbarte sich aber so: (Mk 14,28; Mk 16,7)2Es waren beisammen Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael von Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern. (Joh 1,45; Joh 20,24)3Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe fischen! Sie sprechen zu ihm: So kommen wir auch mit dir. Da gingen sie hinaus und stiegen sogleich in das Schiff; und in jener Nacht fingen sie nichts. (Ps 127,1; Spr 16,9; Joh 15,5; Jak 4,15)4Als es aber schon Morgen geworden war, stand Jesus am Ufer; doch wussten die Jünger nicht, dass es Jesus war. (Jos 5,14; Joh 20,14)5Da spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein! (Ps 40,18)6Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus, so werdet ihr finden! Da warfen sie es aus und konnten es nicht mehr einziehen wegen der Menge der Fische. (Lk 5,5)7Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Simon Petrus: Es ist der Herr! Als nun Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er das Obergewand um sich, denn er war nur im Untergewand[2], und warf sich in den See. (Hl 2,8; Mt 14,27; Joh 21,18)8Die anderen Jünger aber kamen mit dem Schiff (denn sie waren nicht fern vom Land, sondern etwa 200 Ellen weit) und zogen das Netz mit den Fischen nach.9Wie sie nun ans Land gestiegen waren, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und einen Fisch darauf liegen und Brot. (1Kön 19,5; Phil 4,19)10Jesus spricht zu ihnen: Bringt her von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!11Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz auf das Land, voll großer Fische, 153; und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht. (Ps 40,6; Ps 103,2)12Jesus spricht zu ihnen: Kommt zum Frühstück! Aber keiner der Jünger wagte ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. (Ps 34,9; Joh 10,4; Joh 10,14)13Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und ebenso den Fisch. (Joh 6,11; Apg 10,41)14Das war schon das dritte Mal, dass sich Jesus seinen Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war. (Joh 20,19; Joh 20,26)
Der Herr redet mit seinem Diener Petrus
15Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Jonas, liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe! Er spricht zu ihm: Weide meine Lämmer! (Jes 40,11; Mt 16,17; Mk 14,29; Joh 1,42; Joh 21,7; Joh 21,17; Apg 20,28; 1Petr 5,2)16Wiederum spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Jonas, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Er spricht zu ihm: Hüte meine Schafe! (1Petr 2,25)17Und das dritte Mal fragt er ihn: Simon, Sohn des Jonas, hast du mich lieb? Da wurde Petrus traurig, dass er ihn das dritte Mal fragte: Hast du mich lieb?, und er sprach zu ihm: Herr, du weißt alle Dinge; du weißt, dass ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe! (1Kön 17,18; Mt 26,74; Joh 2,25; Joh 16,30; 2Kor 7,10)18Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst. (Joh 13,36; Joh 21,3; Joh 21,7)19Dies aber sagte er, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Und nachdem er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach! (Mt 4,18; Mt 16,24; Mt 19,28; Phil 1,20; 2Petr 1,14)20Petrus aber wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus liebte, der sich auch beim Abendmahl an seine Brust gelehnt und gefragt hatte: Herr, wer ist’s, der dich verrät? (Joh 13,23)21Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was ist aber mit diesem?22Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! (Mt 4,19; Joh 21,19; Röm 9,20)23Daher kam nun dieses Wort auf unter den Brüdern: Dieser Jünger stirbt nicht! Und doch hat Jesus nicht zu ihm gesagt, er sterbe nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bleibe, bis ich komme, was geht es dich an? (1Kor 15,22; Hebr 9,27)
Schlusswort
24Das ist der Jünger, der von diesen Dingen Zeugnis ablegt und dies geschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. (Joh 19,35; 1Joh 1,1)25Es sind aber noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; und wenn sie eines nach dem anderen beschrieben würden, so glaube ich, die Welt würde die Bücher gar nicht fassen, die zu schreiben wären. Amen. (Joh 20,30)
Jesus trifft noch einmal seine Freunde am See Tiberias
1Später traf Jesus seine Freunde noch einmal am See von Tiberias.2Simon Petrus, Thomas (den sie auch „den Zwilling“ nannten), Nathanael (der aus Kana in Galiläa stammte), die Söhne vom Zebedäus und noch zwei andere Freunde hingen da zusammen rum.3Simon Petrus meinte dann: „Also, ich geh jetzt ’ne Runde fischen!“ – „Wir sind dabei“, sagten die anderen. Alle stiegen in das Boot und fuhren raus. Sie konnten aber die ganze Nacht nicht einen Fisch an Deck ziehen.4Frühmorgens, es wurde gerade hell, stand Jesus da plötzlich am Ufer. Die Freunde kapierten aber nicht, dass es Jesus war.5Jesus rief ihnen zu: „Na, habt ihr ein paar Fische für mich?“ – „Leider nicht, wir haben keinen einzigen gefangen!“, war die Antwort.6„Probiert es noch mal, aber diesmal auf der anderen Seite vom Boot, dann werdet ihr auch was fangen!“, war sein Tipp. Als sie das machten, war das Netz mega voll mit fetten Fischen.7Der Typ, den Jesus immer besonders lieb hatte, sagte zu Petrus: „Hey, Mann, das ist doch Jesus!“ Als Petrus das hörte, zog er sich schnell was über (er trug bei der Arbeit nämlich nur seine Unterhose), sprang ins Wasser und schwamm an das Ufer.8Die anderen Freunde blieben im Boot, das noch etwa hundert Meter vom Strand entfernt lag. Sie schipperten hinter Petrus her und zogen dabei ein prall gefülltes Netz im Schlepptau hinter sich her!!!9Als sie an Land waren, war da schon ein kleiner Grill aufgebaut, mit ein paar leckeren Fischen drauf. Auch für frisches Brot war gesorgt.10„Bringt mal ein paar von den Dingern her, die ihr gerade gefangen habt!“, meinte Jesus.11Simon Petrus ging zurück zum Boot und zog das Netz an Land. Da waren satte hundertdreiundfünfzig große Fische drin! Und obwohl es so sehr viele waren, hielt das Netz das aus und zerriss nicht!12„Kommt endlich! Und guten Appetit!“ Keiner von den Freunden traute sich zu fragen: „Wer bist du eigentlich?“, aber unausgesprochen war jedem klar: Es war ihr Jesus!13Jesus begrüßte sie und nahm dann das Brot und den Fisch und verteilte es an alle.14Das war jetzt das dritte Mal, dass Jesus sich seinen Freunden zeigte, nachdem er den Tod besiegt hatte.
Eine wichtige Frage an Petrus
15Nach diesem Frühstück sagte Jesus zu Petrus: „Simon, ja genau du! Ich hab mal ’ne Frage an dich: Liebst du mich mehr als die anderen hier?“ – „Ja klar, du weißt genau, wie lieb ich dich habe!“ – „Dann pass auf meine Schafe auf!“16Kurze Zeit später fragte Jesus das Gleiche noch mal: „Simon, sag mal, liebst du mich?“ – „Ja klar, du weißt doch genau, wie sehr ich dich liebe!“, antwortete Petrus noch mal. „Dann pass auf meine Schafe auf!“17Und dann fragte Jesus noch mal: „Simon? Ja, ich meine dich! Liebst du mich?“ Petrus hatte das Gefühl, Jesus würde ihm nicht glauben, darum wurde er sehr traurig. „Mann, Jesus, du weißt doch sowieso alles! Und du weißt auch, dass ich dich sehr, sehr liebe!“ Jesus sagte wieder: „Dann pass auf meine Schafe auf!18Ich sag dir jetzt mal was: Als du noch jung warst, da konntest du tun, was du wolltest, und hingehen, wohin du wolltest. Aber wenn du alt bist, dann wird dich jemand anderes an der Hand führen müssen. Und zwar an einen Ort, wo du nicht wirklich sein willst.“19Jesus machte damit ’ne Andeutung, wie Petrus später mal sterben würde. Selbst dabei würde Gott groß rauskommen. Und nachdem er das gesagt hatte, meinte er zu ihm: „Tu das, was ich auch getan habe. Folge mir.“20Petrus drehte sich um und sah hinter sich diesen Freund sitzen, den Jesus sehr lieb hatte. Das war der Typ, der beim letzten Abendessen neben Jesus gesessen und ihm die Frage gestellt hatte: „Wer wird dich denn verraten?“21Petrus wollte von Jesus wissen: „Und was ist mit dem da?“22„Das soll dir doch egal sein, Petrus! Wenn ich das wollte, dass er so lange lebt, bis ich wieder da bin, na und! Hauptsache, du lebst mit mir und tust das, was ich von dir möchte.“23Das war der Grund, warum sich unter den ersten Christen das Gerücht verbreitete, dass dieser Freund von Jesus nicht sterben würde. Aber das hatte Jesus gar nicht gesagt, er meinte nur: „Wenn ich das wollte, dass er noch lebt, bis ich wiederkomme, soll dir doch egal sein!“24Es geht hierbei nämlich um den, der dieses Buch geschrieben hat. Er war Zeuge der ganzen Geschichte, und alles, was er geschrieben hat, ist hundertprozentig wahr.
The End
25Da gibt es noch viele andere große Sachen, die Jesus getan hat. Ich denke, das wäre zu viel, um das alles hier aufzuschreiben. Dafür würde bestimmt das Papier der ganzen Welt nicht ausreichen!
1Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.[1] (Mt 4,18; Mk 1,16; Lk 5,1)2Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. (Joh 1,45; Joh 11,16; Joh 14,5; Joh 20,24)3Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.4Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.5Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. (Lk 24,41)6Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.7Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. (Joh 13,23; Joh 19,26; Joh 20,2)8Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.9Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen.10Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!11Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.12Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.13Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch.14Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war. (Joh 20,19)
Der Auftrag an Petrus und sein Ruf in die Nachfolge
15Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! (Mt 16,18; Lk 22,31; 1Petr 5,4)16Zum zweiten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!17Zum dritten Mal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! (Joh 13,36; Joh 18,17)18Amen, amen, ich sage dir: Als du jünger warst, hast du dich selbst gegürtet und gingst, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.19Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach! (Mt 8,22; Joh 1,43; Joh 12,26)
Das Schicksal des Lieblingsjüngers
20Petrus wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus liebte und der beim Abendmahl an seiner Brust gelegen und ihm gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich ausliefert? (Joh 13,25)21Als Petrus diesen sah, sagte er zu Jesus: Herr, was wird denn mit ihm?22Jesus sagte zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht das dich an? Du folge mir nach! (Joh 21,19)23Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte ihm nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht das dich an?
Zweiter Schluss des Johannesevangeliums
24Dies ist der Jünger, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.25Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles einzeln aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die dann geschriebenen Bücher nicht fassen.
1Nach diesen Ereignissen stellte sich Jesus seinen Nachfolgern noch einmal vor Augen. Und zwar zeigte er sich ihnen am See von Tiberias auf folgende Weise:2Es waren dort zusammen Simon Petrus, Thomas, der mit dem Beinamen Zwilling, außerdem Nathanael, der aus Kana in Galiläa stammte, die beiden Zebedäussöhne und noch zwei andere von seinen Schülern.3Auf einmal sagte Simon Petrus zu ihnen: »Ich gehe jetzt los zum Fischen!« Die anderen sagten: »Wir kommen auch mit dir mit!« Sie gingen aus dem Haus hinaus und stiegen in ein Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie überhaupt nichts.4Als dann schon der Morgen angebrochen war, stand Jesus selbst am Ufer. Aber die Schüler wussten nicht, dass es Jesus war.5Jesus sagte zu ihnen: »Kinder, habt ihr nichts Essbares?« Sie antworteten ihm: »Nein!«6Da sagte er ihnen: »Werft das Netz dort auf der rechten Seite des Bootes aus, dann werdet ihr etwas finden!« Das taten sie und konnten dann das Netz wegen der Menge der Fische nicht mehr einziehen.7Da sagte dieser eine Schüler, der, den Jesus besonders lieb hatte, zu Petrus: »Das ist der Herr selbst!« Als Simon Petrus begriff, dass es der Herr selbst war, zog er sein Obergewand wieder an, denn er war unbekleidet. Dann warf er sich ins Wasser.8Die anderen Schüler aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht weit vom Land entfernt, nur etwa neunzig Meter, und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her.9Als sie an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer, das dort angezündet war, und Fisch und Brot darauf.10Da sagte Jesus zu ihnen: »Bringt auch noch ein paar von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!«11Da stieg Simon Petrus hinauf und zog das Netz an Land. Es war voll mit großen Fischen, insgesamt einhundertdreiundfünfzig. Und trotzdem zerriss das Netz nicht.12Da sagte Jesus zu ihnen: »Kommt und frühstückt!« Keiner der Schüler wagte es, in dieser Situation Jesus zu fragen: »Wer bist du?« Denn sie wussten genau, dass es der Herr selbst war.13Da stand Jesus auf, nahm das Brot in die Hand und gab es ihnen. Genauso machte er es mit den Fischen.14Das war jetzt schon das dritte Mal, dass sich Jesus seinen Schülern zeigte, nachdem er von den Toten auferweckt worden war.
Hast du mich lieb?
15Als sie mit dem Essen fertig waren, sagte Jesus zu Simon Petrus: »Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber als all die anderen hier?« Er antwortete: »Ja, Herr! Du weißt doch, dass ich dein Freund bin!« Jesus sagte: »Dann übernimm die Verantwortung für meine kleinen Schafe!«16Dann fragte er noch einmal: »Simon, Sohn von Johannes, hast du mich lieb?« Der antwortete: »Ja, Herr, du weißt doch, dass ich dein Freund bin!« Da sagte Jesus: »Dann sorge dafür, dass meine Schafe Nahrung finden!«17Zum dritten Mal fragte er ihn: »Simon, des Johannes Sohn, bist du mein Freund?« Da wurde Petrus ganz traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal nach seiner Freundschaft fragte, und sagte zu ihm: »Herr, alles liegt doch offen vor dir! Du weißt doch, dass ich dein Freund bin!« Da sagte Jesus zu ihm: »Sorge für meine Schafe!18Ich sage dir klar und deutlich: Als du ein junger Mann warst, da hast du dir deinen Gürtel selbst geschnallt und bist herumgelaufen, wo auch immer du wolltest. Wenn du aber älter geworden bist, dann wirst du deine Hände ausstrecken. Dann wird ein anderer dich fesseln und an einen Ort führen, an den du nicht freiwillig gehen würdest.«19Mit diesen Worten deutete Jesus an, wie Petrus einmal sterben und mit seinem Tod Gott die Ehre geben würde. Danach sagte Jesus zu ihm: »Folge mir nach!«20Da drehte Petrus sich um. Sein Blick fiel auf den Schüler, den Jesus besonders lieb hatte. Er ging hinter ihnen her. Das war der, der beim letzten Festessen direkt neben Jesus gesessen und gefragt hatte: »Herr, wer ist der, der dich ausliefern wird?«21Petrus erblickte ihn also und fragte daraufhin Jesus: »Herr, und was passiert mit ihm?«22Da antwortete der: »Wenn es mein Wille wäre, dass er hier auf der Erde bleibt, bis ich zurückkomme, was hätte das mit dir zu tun? Du selbst aber lebe als mein Nachfolger!«23Da verbreitete sich unter den Jesusnachfolgern die Ansicht, dass dieser Jesusschüler nicht sterben würde. Aber Jesus hatte nicht zu ihm gesagt, dass er nicht sterben würde, sondern: »Was wäre, wenn ich will, dass er am Leben bleibt, bis ich wieder komme …?«
Das ist die Wahrheit
24Das ist der Jesusschüler, der für die Wahrheit dieser Darstellung eintritt und das alles aufgeschrieben hat. Wir aber wissen, dass seine Aussagen der Wahrheit entsprechen.25Noch viele andere Dinge tat Jesus. Aber wenn die alle vollständig aufgeschrieben würden, dann könnte meiner Meinung nach die Welt all die Bücher nicht aufnehmen, die geschrieben werden müssten.