Bildad: Wer Gott die Treue bricht, hat keine Hoffnung mehr!
1Da entgegnete Bildad aus Schuach:2»Wie lange willst du noch so weiterreden? Wann hörst du auf, hier so viel Wirbel zu machen? Es sind doch nur leere Worte!3Verdreht Gott, der Allmächtige, etwa das Recht? Meinst du, dass er sein Urteil jemals widerruft?4Deine Kinder müssen gegen ihn gesündigt haben, darum hat er sie verstoßen und bestraft; sie haben bekommen, was sie verdienten.5Du aber solltest unermüdlich nach Gott suchen und zum Allmächtigen um Gnade flehen.6Wenn du aufrichtig und ehrlich bist, dann wird er sich noch heute um dich kümmern und dir Haus und Hof wiedergeben, wie du es verdienst.7Was du früher besessen hast, wird dir gering erscheinen, verglichen mit dem, was Gott dir schenken wird!8Schau doch nur auf die früheren Generationen, und achte auf die Weisheit unserer Väter!9Denn unser Leben währt nur kurze Zeit. Wir wissen gar nichts; wie ein Schatten huschen unsere Tage vorüber.10Aber die Alten können dich aus ihrer reichen Erfahrung belehren. Sie sagten:11›Die Papyrusstaude steht nur dort, wo Sumpf ist, und ohne Wasser wächst kein Schilf.12Noch ehe es emporwächst, ehe man es schneiden kann, ist es schon verdorrt!‹13Genauso geht es dem, der Gott vergisst; wer ihm die Treue bricht, hat keine Hoffnung mehr.14Worauf er sich stützte, das zerbricht, und seine Sicherheit zerreißt wie ein Spinnennetz.15In seinem Haus fühlt er sich sicher, aber es bleibt nicht bestehen; er klammert sich daran, findet aber keinen Halt.16Zuerst wächst er auf wie eine Pflanze: Voller Saft steht sie im Sonnenschein, und ihre Triebe breiten sich im Garten aus.17Die Wurzeln verzweigen sich über die Steine und finden einen Weg durch jede Ritze.18Doch ist die Pflanze mitsamt den Wurzeln einmal ausgerissen, weiß keiner mehr, wo sie gestanden hat.19Wer Gott vergisst, dem geht es ebenso. Von seinem Glück bleibt nichts mehr übrig, und andere nehmen seinen Platz ein.20Vergiss es nicht: Gott lässt einen Unschuldigen niemals fallen, und einen Bösen unterstützt er nicht!21Er wird dich wieder lachen lassen und dir Grund zum Jubel geben,22aber deine Feinde werden mit Schimpf und Schande überhäuft, und ihr Haus wird vom Erdboden verschwinden!«
Hiob 8
Schlachter 2000
Die erste Rede des Bildad
1Da antwortete Bildad, der Schuchiter, und sprach: (Hi 18,1; Hi 25,1)2Wie lange willst du solche Reden führen, [wie lange] sollen die Worte deines Mundes wie heftiger Wind sein? (Hi 15,2)3Beugt denn Gott das Recht, oder verkehrt der Allmächtige die Gerechtigkeit? (1Mo 18,25; 2Chr 19,7; Hi 34,10; Ps 89,15; Röm 3,5)4Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so hat er sie dahingegeben in die Gewalt ihrer Missetat. (Hi 1,18; Hes 18,4; Hes 18,20)5Bist du es aber, so suche Gott ernstlich und flehe um Gnade zu dem Allmächtigen! (Hi 5,8; Hi 11,13)6Wenn du lauter und aufrichtig bist, so wird er sich um deinetwillen aufmachen und dein gerechtes Heim wiederherstellen. (Ps 18,26)7Da wird dein früheres Glück im Vergleich zu deinem späteren klein sein! (Hi 42,10)8Denn frage doch das frühere Geschlecht und beherzige das, was ihre Väter erforscht haben! (5Mo 32,7; Hi 15,17)9Denn von gestern sind wir und wissen nichts; ein Schatten nur sind unsere Tage auf Erden. (1Chr 29,15; Hi 14,1; Ps 90,5)10Sind sie es nicht, die dich belehren, es dir sagen und Sprüche hervorholen aus ihrem Herzen? (Hi 12,7; Ps 145,4; Spr 16,23; Mt 12,35; Mt 13,52)11Schießt der Papyrus ohne Sumpf empor, oder gedeiht das Riedgras ohne Wasser? (2Mo 2,3; Jes 19,5)12Noch steht es in vollem Trieb, ist nicht zum Schneiden reif — da verdorrt es schon vor allem anderen Gras. (Ps 129,6; Jak 1,9; 1Petr 1,24)13Das ist der Weg all derer, die Gott vergessen; ja, die Hoffnung des Ruchlosen geht zugrunde! (Ps 1,4; Ps 9,18; Spr 10,28; Spr 11,7; Jes 28,15; Jer 17,5)14Seine Zuversicht wird abgeschnitten, und sein Vertrauen ist ein Spinngewebe. (Jes 59,5)15Er stützt sich auf sein Haus, aber es hält nicht stand; er hält sich daran fest, aber es bleibt nicht stehen. (Hi 27,18; Spr 14,11)16Er steht voll Saft im Sonnenschein, und seine Ranken überziehen seinen Garten; (Hi 21,7; Ps 37,35)17über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln, auf ein Haus von Steinen schaut er hin. (Hi 29,19; Jes 40,24; Mk 11,20; Jud 1,12)18Doch wenn man ihn von seiner Stätte wegreißt, so verleugnet sie ihn: »Ich habe dich nie gesehen!« (Hi 7,10; Ps 37,36; Spr 12,3)19Siehe, das ist die Freude seines Weges, und aus dem Staub werden andere wachsen. (1Sam 2,8; Hi 20,5; Hi 34,15; Ps 113,7; Mt 13,20)20Siehe, Gott verwirft den Unschuldigen nicht, und er reicht auch keinem Übeltäter die Hand; (Ps 34,16; Ps 37,17; Ps 37,23; Spr 10,9; Jes 59,1; Mi 3,3)21während er deinen Mund mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit Freudengeschrei, (Ps 30,12; Ps 126,2)22werden deine Hasser mit Schande bekleidet werden, und das Zelt der Gottlosen wird nicht mehr sein! (Hi 12,6; Ps 6,11; Ps 52,7; Spr 14,11)
Hiob 8
Lutherbibel 2017
Bildads erste Rede
1Da hob Bildad von Schuach an und sprach:2Wie lange willst du so reden und sollen die Reden deines Mundes so ungestüm daherfahren?3Meinst du, dass Gott unrecht richtet oder der Allmächtige das Recht verkehrt? (Hi 34,10)4Haben deine Söhne vor ihm gesündigt, so hat er sie ihrer Missetat preisgegeben. (Hi 1,4)5Wenn du aber dich zu Gott wendest und zu dem Allmächtigen um Gnade flehst,6wenn du rein und fromm bist, so wird er deinetwegen aufwachen und wird wieder herstellen deine Wohnung, wie es dir zusteht. (Ps 35,23)7Ist dein Anfang auch gering, wird doch dein Ende herrlich sein. (Hi 42,10)8Denn frage die früheren Geschlechter und merke auf das, was ihre Väter erforscht haben,9denn wir sind von gestern her und wissen nichts; unsere Tage sind ein Schatten auf Erden.10Sind sie es nicht, die dich lehren und dir sagen und ihre Rede aus ihrem Herzen hervorbringen:11»Kann auch Rohr aufwachsen, wo es nicht feucht ist, oder Schilf wachsen ohne Wasser?12Noch steht’s in Blüte, bevor man es schneidet, da verdorrt es schon vor allem Gras.13So sind die Wege aller, die Gott vergessen, und die Hoffnung des Ruchlosen wird verloren sein. (Hi 11,20; Spr 10,28)14Denn seine Zuversicht vergeht, und seine Hoffnung ist ein Spinnweb.15Er verlässt sich auf sein Haus, aber es hält nicht stand; er hält sich daran, aber es bleibt nicht stehen.16Er steht voll Saft im Sonnenschein, und seine Reiser wachsen hinaus über seinen Garten,17über Steinhaufen schlingen sich seine Wurzeln und zwischen Steinen hält er sich fest.18Wenn man ihn aber vertilgt von seiner Stätte, so wird sie ihn verleugnen, als kennte sie ihn nicht.19Siehe, das ist das Glück seines Lebens, und aus dem Staube werden andre wachsen.«20Siehe, Gott verwirft die Frommen nicht und hält die Hand der Boshaften nicht fest,21bis er deinen Mund voll Lachens mache und deine Lippen voll Jauchzens.22Die dich aber hassen, müssen sich in Schmach kleiden, und die Hütte der Gottlosen wird nicht bestehen.
Hiob 8
Gute Nachricht Bibel 2018
Der zweite Freund: Lass dich warnen!
1Da sagte Bildad von Schuach:2»Wie lange willst du solche Reden führen? Wann hörst du auf, hier so viel Wind zu machen?3Denkst du im Ernst, dass Gott das Recht verdreht? Meinst du, er hält sich nicht an sein Gesetz? (5Mo 32,4; Hi 34,10)4Nein, deine Kinder haben sich versündigt, drum hat er sie bestraft, wie sie’s verdienten. (Hi 1,4)5Du solltest dich bemühen, Gott zu suchen, ihn, den Gewaltigen, um Gnade bitten.6Denn wenn du wirklich rein und schuldlos bist, wird er dir ganz gewiss zu Hilfe kommen und dir Besitz und Kinder wiedergeben. (Hi 42,10)7Was früher war, wird dir gering erscheinen, wenn du am Ende Gottes Segen siehst.8Frag nach der Weisheit früherer Geschlechter! Was sie entdeckten, solltest du dir merken. (5Mo 32,7; Hi 15,18; Sir 8,9)9Wir leben erst seit gestern, wissen nichts, wie Schatten schwinden unsre Erdentage.10Die Väter aber können dich belehren aus ihrem Schatz gesammelter Erfahrung:11Nur wo es sumpfig ist, kann Schilfrohr wachsen; nur wo es Wasser gibt, wächst Riedgras auf;12doch ist das Wasser fort, verdorren sie, eh du sie schneiden und verwerten kannst.13So geht es allen, die nach Gott nicht fragen. Wer ohne Gott lebt, dem bleibt keine Hoffnung! (Hi 11,20; Jes 48,22)14Denn seine Sicherheit gleicht einem Faden und sein Vertrauen einem Spinnennetz:15Wenn du dich darauf stützt, dann gibt es nach; hältst du dich daran fest, so hält es nicht.16Im Sonnenlicht wächst er wie eine Pflanze, die Ranken wuchern überall im Garten,17die Wurzeln sind verflochten zwischen Steinen und bohren sich hinab bis zu den Felsen.18Doch wenn du sie dann aus dem Boden reißt, weiß niemand mehr, wo sie gestanden hat.19Genauso sieht das Glück der Bösen aus! An ihrer Stelle kommen andere hoch.20Die Unbescholtenen verlässt Gott nicht; doch Übeltätern steht er niemals bei.21Bestimmt wird er dich wieder lachen lassen und deinen Mund mit frohem Jubel füllen.22Doch deine Feinde ernten Schmach und Schande, die Heimstatt solcher Menschen muss vergehn.« (Spr 14,11)
Hiob 8
Menge Bibel
1Da nahm Bildad von Suah das Wort und sagte:2»Wie lange noch willst du solche Reden führen, und wie lange noch sollen die Worte deines Mundes als Sturmwind daherfahren?3Beugt Gott etwa das Recht, oder verdreht der Allmächtige die Gerechtigkeit?4Nur wenn[1] deine Kinder gegen ihn gesündigt hatten, hat er sie die Folge ihrer Übertretung tragen lassen.5Wenn du aber Gott ernstlich suchst und zum Allmächtigen flehst,6wenn du dabei unsträflich und rechtschaffen bist: ja, dann wird er zu deinem Heil erwachen und deine Wohnung als eine Stätte der Gerechtigkeit[2] wiederherstellen.7Da wird dann dein vormaliger Glücksstand klein erscheinen gegenüber der Größe deiner nachmaligen Lage.«8»Denn befrage nur das frühere Geschlecht und achte auf das, was ihre Väter erforscht haben!9Denn wir sind nur von gestern her und wissen nichts, weil unsere Tage nur ein Schatten auf Erden sind;10sie aber werden dich sicherlich belehren, werden dir’s sagen und aus der Tiefe ihrer Einsicht die Worte hervorgehen lassen:11›Schießt Schilfrohr auf, wo kein Sumpf ist? Wächst Riedgras ohne Wasser auf?12Noch steht es in frischem Triebe, ist noch nicht reif zum Schnitt, da verdorrt es schon vor allem andern Gras.13So ergeht es auch allen, die Gott vergessen, und so wird die Hoffnung des Ruchlosen zunichte;14denn seine Zuversicht setzt er auf Sommerfäden, und das, worauf er vertraut, ist ein Spinngewebe.15Er lehnt sich an sein Haus, doch es hält nicht stand; er klammert sich fest daran, doch es bleibt nicht stehen.16Er strotzt von Saft auch in der Sonnenglut, und seine Schößlinge breiten sich über seinen Garten aus;17(sogar) um Steingeröll schlingen sich seine Wurzeln, und in Steingemäuer bohren sie sich hinein;18wenn aber er[3] ihn von seiner Stätte wegreißt, so verleugnet diese ihn: Ich habe dich nie gesehen!19Siehe, das ist die Freude, die er von seinem Lebenswege hat, und aus dem Boden sprossen wieder andere auf.‹«20»Nein, Gott verwirft den Frommen nicht und reicht keinem Frevler die Hand.21Während er dir den Mund wieder mit Lachen füllen wird und deine Lippen mit lautem Jubel,22werden deine Widersacher mit Schande bedeckt dastehen, und das Zelt der Frevler wird verschwunden sein.«