1Am frühen Morgen fassten die obersten Priester und die führenden Männer des Volkes gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. (Mk 15,1; Lk 23,1; Joh 18,28)2Sie ließen ihn gefesselt abführen und übergaben ihn Pilatus, dem römischen Statthalter.
Judas begeht Selbstmord
3Als Judas, der Verräter, sah, dass Jesus zum Tode verurteilt werden sollte, tat es ihm leid, was er getan hatte. Er brachte den obersten Priestern und den führenden Männern des Volkes die 30 Silbermünzen zurück. (Apg 1,16)4»Ich habe Unrecht getan und einen Unschuldigen verraten!«, bekannte er. »Was geht uns das an?«, gaben sie ihm zur Antwort. »Das ist deine Sache!«5Da nahm Judas das Geld und warf es in den Tempel. Dann lief er fort und erhängte sich.6Die obersten Priester nahmen die Münzen an sich, waren aber der Meinung: »Dieses Geld dürfen wir nicht in den Tempelschatz legen, weil Blut daran klebt!«7Nachdem sie die Sache besprochen hatten, beschlossen sie, mit dem Geld eine Tongrube zu kaufen und einen Friedhof für die Fremden daraus zu machen.8Noch heute heißt dieser Friedhof deshalb »Blutacker«.9Auf diese Weise erfüllte sich, was Gott durch den Propheten Jeremia gesagt hatte: »Sie nahmen die 30 Silberstücke – so viel war er dem Volk Israel wert –10und kauften das Land von den Töpfern, wie der Herr es mir befohlen hatte.« (Jer 32,6; Sach 11,12)
Das Todesurteil
11Jesus wurde dem römischen Statthalter Pilatus vorgeführt. Der fragte ihn: »Bist du der König der Juden?« Jesus antwortete: »Ja, du sagst es!« (Mk 15,2; Lk 23,2; Lk 23,17; Joh 18,33)12Als nun die obersten Priester und die führenden Männer des Volkes ihre Anklagen gegen ihn vorbrachten, schwieg Jesus.13»Hörst du denn nicht, was sie dir alles vorwerfen?«, fragte Pilatus.14Aber Jesus erwiderte kein Wort. Darüber wunderte sich Pilatus sehr.15Der Statthalter begnadigte jedes Jahr zum Passahfest einen Gefangenen, den sich das Volk selbst auswählen durfte.16In diesem Jahr saß ein berüchtigter Verbrecher im Gefängnis. Er hieß Barabbas[1].17Als sich nun die Menschenmenge vor dem Haus von Pilatus versammelt hatte, fragte er sie: »Wen soll ich diesmal begnadigen? Barabbas oder Jesus, den manche für den Christus halten?«18Denn Pilatus wusste genau, dass das Verfahren gegen Jesus nur aus Neid angezettelt worden war.19Während Pilatus die Gerichtsverhandlung leitete, ließ ihm seine Frau eine Nachricht zukommen: »Unternimm nichts gegen diesen Mann. Er ist unschuldig! Ich habe seinetwegen in der letzten Nacht einen furchtbaren Traum gehabt.«20Inzwischen aber hatten die obersten Priester und die führenden Männer des Volkes die Menge aufgewiegelt. Sie sollten von Pilatus verlangen, Barabbas zu begnadigen und Jesus umzubringen.21Als der Statthalter nun seine Frage wiederholte: »Wen von den beiden soll ich freilassen?«, schrie die Menge: »Barabbas!«22»Und was soll mit Jesus geschehen, dem angeblichen Christus?« Da riefen sie alle: »Ans Kreuz mit ihm!«23»Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte Pilatus. Doch die Menge schrie immer lauter: »Ans Kreuz mit ihm!«24Als Pilatus sah, dass er so nichts erreichte und der Tumult nur immer größer wurde, ließ er eine Schüssel mit Wasser bringen. Für alle sichtbar wusch er sich die Hände und sagte: »Ich bin nicht schuld daran, wenn das Blut dieses Menschen vergossen wird. Die Verantwortung dafür tragt ihr!«25Die Menge erwiderte: »Ja, wir und unsere Kinder, wir tragen die Folgen!«[2]26Da gab Pilatus ihnen Barabbas frei. Jesus ließ er auspeitschen und zur Kreuzigung abführen.
Jesus wird verhöhnt und misshandelt
27Die Soldaten brachten Jesus in den Hof des Statthalterpalastes und riefen die ganze Truppe zusammen. (Mk 15,16; Joh 19,2)28Dann zogen sie ihm die Kleider aus und hängten ihm einen scharlachroten Mantel um.29Aus Dornenzweigen flochten sie eine Krone und drückten sie ihm auf den Kopf. Sie gaben ihm einen Stock in die rechte Hand, knieten vor ihm nieder und riefen höhnisch: »Es lebe der König der Juden!«30Sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder aus der Hand und schlugen ihm damit auf den Kopf.31Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, zogen sie ihm den roten Mantel aus und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus ab zur Kreuzigung.
Die Kreuzigung
32Auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte begegnete ihnen ein Mann aus Kyrene, der Simon hieß. Ihn zwangen sie, das Kreuz zu tragen, an das Jesus gehängt werden sollte. (Mk 15,21; Lk 23,26; Joh 19,16)33So zogen sie aus der Stadt hinaus nach Golgatha, was »Schädelstätte« heißt.34Dort gaben die Soldaten Jesus Wein, der mit einem bitteren Zusatz vermischt war. Als Jesus ihn probiert hatte, wollte er nichts davon trinken.35Dann nagelten sie ihn an das Kreuz. Seine Kleider teilten sie unter sich auf und warfen das Los darum.[3] (Ps 22,19)36Sie setzten sich neben das Kreuz und bewachten Jesus.37Über seinem Kopf brachten sie ein Schild an, auf dem stand, weshalb man ihn verurteilt hatte: »Das ist Jesus, der König der Juden!«38Mit Jesus wurden zwei Verbrecher gekreuzigt, der eine rechts, der andere links von ihm.39Die Leute, die am Kreuz vorübergingen, verspotteten ihn und schüttelten verächtlich den Kopf:40»Den Tempel wolltest du abreißen und in drei Tagen wieder aufbauen! Dann rette dich doch selber! Komm vom Kreuz herunter, wenn du wirklich der Sohn Gottes bist!«41Auch die obersten Priester, die Schriftgelehrten und führenden Männer des Volkes verhöhnten Jesus:42»Anderen hat er geholfen, aber sich selbst kann er nicht helfen. Wenn er wirklich der König von Israel ist, soll er doch vom Kreuz heruntersteigen. Dann wollen wir an ihn glauben!43Er hat sich doch immer auf Gott verlassen; jetzt wollen wir sehen, ob Gott ihn wirklich liebt und ihm hilft. Schließlich hat er behauptet: ›Ich bin Gottes Sohn.‹«44Ebenso beschimpften ihn die beiden Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren.
Jesus stirbt am Kreuz
45Am Mittag wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel. Diese Finsternis dauerte drei Stunden. (Mk 15,33; Lk 23,44; Joh 19,28)46Gegen drei Uhr schrie Jesus laut: »Eli, Eli, lema sabachtani?« Das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Ps 22,2)47Einige von den Umstehenden aber meinten: »Der ruft den Propheten Elia.«48Einer von ihnen holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essigwasser und steckte ihn auf einen Stab, um Jesus davon trinken zu lassen.49Aber die anderen sagten: »Lass doch! Wir wollen sehen, ob Elia kommt und ihm hilft.«50Da schrie Jesus noch einmal laut auf und starb.51Im selben Augenblick zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten von oben bis unten. Die Erde bebte, und die Felsen zerbarsten.52Gräber öffneten sich, und viele Verstorbene, die nach Gottes Willen gelebt hatten, erwachten vom Tod.53Nach der Auferstehung von Jesus verließen sie ihre Gräber, gingen in die heilige Stadt Jerusalem hinein und erschienen dort vielen Leuten.54Der römische Hauptmann und die Soldaten, die Jesus bewachten, erschraken sehr bei diesem Erdbeben und allem, was sich sonst ereignete. Sie sagten: »Dieser Mann ist wirklich Gottes Sohn gewesen!«55Viele Frauen aus Galiläa waren mit Jesus zusammen nach Jerusalem gekommen. Sie hatten für ihn gesorgt, und jetzt beobachteten sie das Geschehen aus der Ferne.56Unter ihnen waren Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus und Josef, sowie die Mutter von Jakobus und Johannes, den beiden Söhnen von Zebedäus.
Jesus wird begraben
57Am Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa. Er hieß Josef und war ein Jünger von Jesus. (Mk 15,42; Lk 23,50; Joh 19,38)58Er ging zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam von Jesus. Pilatus befahl, diese Bitte zu erfüllen.59Josef nahm den Toten, wickelte ihn in ein neues Leinentuch60und legte ihn in eine unbenutzte Grabkammer, die er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Dann wälzte er einen großen Stein vor den Eingang des Grabes.61Maria aus Magdala und die andere Maria blieben gegenüber vom Grab sitzen.
Die Wache am Grab
62Am nächsten Tag, es war der Sabbat, kamen die obersten Priester und die Pharisäer miteinander zu Pilatus63und sagten: »Herr, uns ist eingefallen, dass dieser Verführer einmal behauptet hat: ›Drei Tage nach meinem Tod werde ich von den Toten auferstehen!‹64Lass darum das Grab bis zum dritten Tag bewachen, sonst stehlen seine Jünger noch den Leichnam und erzählen jedem, Jesus sei von den Toten auferstanden. Das aber wäre ein noch größerer Betrug.«65»Ich will euch eine Wache geben«,[4] antwortete Pilatus. »Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt!«66Da versiegelten sie den Stein, der den Eingang des Grabes verschloss, und stellten Wachposten auf.
1Рано утром все первосвященники и старейшины народа вынесли Иисусу смертный приговор. (Mk 15,1; Lk 23,1; Joh 18,28)2Они, связав Его, отвели и передали римскому наместнику Пилату[1].
Самоубийство Иуды
3Когда Иуда, предавший Иисуса, увидел, что Иисус осужден, он раскаялся и вернул тридцать серебряных монет первосвященникам и старейшинам. (Apg 1,16)4– Я согрешил, – сказал он, – я предал на смерть невинного Человека. – А нам-то что за дело? – ответили те. – Смотри сам.5Бросив деньги в храме, Иуда ушел и повесился.6А первосвященники собрали деньги и сказали: – Положить эти деньги в сокровищницу храма нельзя, так как это плата за кровь.7И, посоветовавшись, они решили купить на них поле горшечника и использовать его под кладбище для чужеземцев.8Поэтому то поле и называется до сегодняшнего дня«кровавое поле».9Так исполнилось сказанное пророком Иеремией: «Они взяли тридцать шекелей серебра – цену, назначенную Ему израильским народом,10и купили на них землю горшечника, как повелел мне Господь»[2]. (Jer 19,1; Jer 32,6; Sach 11,12)
Иисус на суде у Пилата
11Тем временем Иисуса поставили перед наместником, и тот спросил Его: – Ты Царь иудеев? – Ты сам так говоришь, – отвечал Иисус. (Mk 15,2; Lk 23,2; Joh 18,29)12Когда же Его обвиняли первосвященники и старейшины, Он ничего не отвечал.13Пилат спросил: – Ты что, не слышишь, сколько против Тебя обвинений?14Но Он, к удивлению наместника, не отвечал ни на одно из обвинений.
Пилат осуждает Иисуса на распятие
15У наместника был обычай на праздник отпускать одного из заключенных, по выбору народа. (Mk 15,6; Lk 23,13; Joh 18,39)16В то время под стражей находился известный узник по имени Иисус Варавва[3].17Поэтому, когда собрался народ, Пилат спросил: – Кого вы хотите, чтобы я вам отпустил: Иисуса Варавву или Иисуса, называемого Христом?18Он знал, что Иисуса предали ему из зависти.19К тому же, когда Пилат сидел в судейском кресле, его жена послала сказать ему: «Не делай ничего этому праведнику, я сильно страдала сегодня во сне из-за Него».20Но первосвященники и старейшины убедили толпу просить освобождения Вараввы и казни Иисуса.21– Так кого же из этих двоих вы хотите, чтобы я вам отпустил? – спросил наместник. – Варавву! – сказали они.22– Что же мне тогда делать с Иисусом, Которого называют Христом? – спросил Пилат. Все в один голос закричали: – Пусть Он будет распят!23– За что? Какое зло сделал Он? – спросил Пилат. Однако толпа кричала все громче: – Пусть Он будет распят!24Когда Пилат увидел, что ничего не может сделать и что волнение в народе лишь нарастает, он взял воды, вымыл руки перед всем народом и сказал: – Смотрите сами. Я же не виновен в крови Этого Человека.25И весь народ сказал: – Кровь Его на нас и на наших детях!26Тогда Пилат освободил им Варавву, а Иисуса велел бичевать и затем отдать на распятие.
Римские солдаты издеваются над Иисусом
27Солдаты отвели Иисуса в резиденцию наместника и собрали вокруг Него весь полк. (Mk 15,16; Joh 19,2)28Они раздели Его и надели на Него алую мантию.29И сплетя венок из терновника, надели Ему на голову, дали Ему в правую руку трость и стали насмехаться над Ним, становясь перед Ним на колени и говоря: – Да здравствует Царь иудеев!30И плевали на Него и, взяв трость, били Его по голове.31Вдоволь наиздевавшись, они сняли с Него мантию, одели Иисуса в Его собственную одежду и вывели на распятие.
Иисуса ведут на распятие
32Когда они выходили, им повстречался человек из Кирены по имени Симон, и солдаты заставили его нести крест. (Mk 15,21; Lk 23,26; Joh 19,17)33Когда они пришли на место, называемое Голгофа (что означает«Лобное место»[4]),34они дали Ему вино, смешанное с желчью. Попробовав, Он не стал пить[5]. (Ps 68,22)
Иисус пригвожден к кресту
35Распяв Иисуса, солдаты по жребию разделили Его одежду между собой[6] (Ps 21,19; Mk 15,24; Lk 23,32; Joh 19,18)36и сели стеречь Его.37Над головой Иисуса прибили табличку с указанием Его вины: «ЭТО ИИСУС, ЦАРЬ ИУДЕЕВ».38Вместе с Ним были распяты и два разбойника[7], один по правую, а другой по левую сторону от Него.39Проходившие мимо бранили Его. Качая головами[8], (Ps 21,8)40они говорили: – Ты ведь собирался разрушить храм и в три дня отстроить его! Спаси Себя, если Ты Сын Бога! Сойди с креста!41Первосвященники, учители Закона и старейшины тоже насмехались над Иисусом.42– Спасал других, – говорили они, – а Себя спасти не может! Царь Израиля! Пусть Он сойдет с креста, и тогда мы поверим в Него.43Он полагался на Бога, так пусть Бог теперь избавит Его, если Он Ему угоден[9]; ведь Он же называл Себя Сыном Бога! (Ps 21,9)44Теми же словами оскорбляли Его и преступники[10], распятые вместе с Ним.
Смерть Иисуса на кресте
45От шестого часа по всей земле стало темно, и это продолжалось до девятого часа[11]. (Mk 15,33; Lk 23,44; Joh 19,28)46Около девятого часа Иисус громко крикнул: – Эли, Эли, лема савахтани?[12] – (что значит: «Боже Мой, Боже Мой, почему Ты Меня оставил?»[13]) (Ps 21,2)47Некоторые из стоявших поблизости, услышав это, сказали: – Он зовет Илию[14].48Один из них тут же подбежал, взял губку, пропитал ее кислым вином, насадил на палку и дал Ему пить.49Другие же говорили: – Подожди, давай посмотрим, придет Илия спасти Его или нет.50Иисус снова громко закричал и испустил дух.51И тут завеса храма разорвалась надвое сверху донизу[15]. Затряслась земля, и раскололись скалы. (2Mo 26,31; Hebr 10,19)52Раскрылись могилы, и многие умершие праведники воскресли.53Они вышли из могил и, уже после того, как воскрес Сам Иисус, вошли в святой город, где их видело много людей.54Сотник и те, кто вместе с ним стерегли Иисуса, увидев землетрясение и все, что произошло, очень испугались и сказали: – Он действительно был Сыном Бога!55Там также было и много женщин, которые издали наблюдали за происходящим. Они следовали за Иисусом из самой Галилеи, помогая Ему.56Среди них были Мария Магдалина, Мария, мать Иакова и Иосии, и мать сыновей Зеведея.
Погребение Иисуса
57Вечером к месту казни пришел один богатый человек из Аримафеи, по имени Иосиф. Он тоже был учеником Иисуса. (Mk 15,42; Lk 23,50; Joh 19,38)58Иосиф пошел к Пилату и попросил тело Иисуса. Пилат приказал, чтобы ему отдали тело.59Иосиф взял его, обернул чистым льняным полотном60и положил в свою новую гробницу, которая была вырублена в скале. Привалив к входу большой камень, он ушел.61А Мария Магдалина и другая Мария остались сидеть напротив гробницы.
Стража у могилы
62На следующий день, это была суббота[16], первосвященники и фарисеи собрались у Пилата.63– Господин, – обратились они к нему, – мы вспомнили, что когда этот обманщик еще был жив, Он сказал: «Через три дня Я воскресну».64Поэтому прикажи, чтобы могила три дня охранялась, иначе Его ученики могут прийти, выкрасть тело и сказать народу, что Он воскрес из мертвых. Этот последний обман будет еще хуже первого.65– Возьмите стражу[17], – ответил Пилат, – идите и охраняйте, как знаете.66Они пошли, опечатали камень и выставили у гробницы стражу.