1Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir:2»Du Mensch, rede zu den Leuten aus deinem Volk und richte ihnen Folgendes aus: Wenn ich in einem Land Krieg ausbrechen lasse, ernennt das Volk gewöhnlich einen Wächter.3Er bläst das Horn und warnt die Menschen, sobald er den Feind kommen sieht.4Wenn nun jemand das Horn hört, sich aber nicht darum kümmert, wird der Feind ihn überraschen und töten. Er ist dann selbst schuld an seinem Tod,5denn er hat das Alarmsignal nicht beachtet und muss die Folgen davon tragen. Lässt er sich jedoch warnen, dann rettet er sein Leben.6Nun stell dir vor, dass der Wächter den Feind kommen sieht, aber trotzdem nicht das Horn bläst und das Volk nicht warnt. Wenn dann jemand umgebracht wird, so ist dies zwar eine Strafe für seine eigene Schuld, aber den Wächter werde ich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen.7Dich, Mensch, habe ich zum Wächter für das Volk Israel bestimmt. Du sollst mir gut zuhören, wenn ich dir eine Botschaft gebe, und die Israeliten in meinem Auftrag warnen.8Wenn ich einem gottlosen Menschen den Tod androhe, dann sollst du ihn ermahnen und zur Umkehr bewegen. Tust du dies nicht, so wird er sterben, wie er es für seine Sünde verdient hat. Dich aber werde ich für seinen Tod zur Rechenschaft ziehen.9Wenn er sich jedoch trotz deiner Warnung nicht von seinen falschen Wegen abbringen lässt, dann ist er selbst schuld an seinem Tod. Du aber hast dein Leben gerettet.«
Kehrt um!
10»Du Mensch, sprich zu den Israeliten: Ihr klagt: ›Unsere Schuld lastet schwer auf uns, wegen unserer Sünden siechen wir dahin. Wie sollen wir jetzt noch weiterleben?‹11Doch ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Mir macht es keine Freude, wenn ein Gottloser sterben muss. Nein, ich freue mich, wenn er von seinen falschen Wegen umkehrt und am Leben bleibt. Kehrt um, verlasst die alten Wege! Warum wollt ihr sterben, ihr Israeliten?12Weiter sollst du, Mensch, den Leuten aus deinem Volk sagen: Wenn jemand stets getan hat, was in meinen Augen gut und richtig ist, sich aber dann von mir abwendet, so nützt ihm seine frühere Rechtschaffenheit nichts – sie wird ihm nicht das Leben retten. Und wenn ein Mensch, der von mir nie etwas wissen wollte, von seinen falschen Wegen umkehrt, so wird er nicht durch sie zu Fall kommen.13Wenn jemand mir gehorcht und ich ihm Leben verheiße, dann soll er sich also nicht in falscher Sicherheit wiegen und meinen, dass er nun ungestraft Böses tun kann. Wenn er sich dem Unrecht zuwendet, dann soll alles Gute, was er bisher getan hat, vor mir nichts mehr gelten. Weil er Schuld auf sich geladen hat, wird er sterben.14Anders ist es jedoch, wenn ich einem Menschen, der mich verachtet, den Tod androhe, und er sich von seinen Sünden abwendet. Wenn er von da an das Rechte tut,15seinem Schuldner das Pfand zurückgibt, erstattet, was er gestohlen hat, und kein Unrecht mehr begeht, sondern die Gebote befolgt, die zum Leben führen – dann muss er nicht sterben.16Die Schuld, die er früher auf sich geladen hat, rechne ich ihm nicht mehr an. Weil er nun für Recht und Gerechtigkeit eintritt, wird er am Leben bleiben.17Ihr Israeliten aber sagt: ›Was der Herr tut, ist nicht gerecht!‹ Dabei seid ihr es, die Unrecht begehen!18Wenn ein rechtschaffener Mensch nichts mehr von mir wissen will und Unrecht tut, dann muss er wegen seiner Schuld sterben.19Wenn aber ein Mensch, der mich verachtet hat, sich von seinem gottlosen Leben abwendet und von nun an für Recht und Gerechtigkeit eintritt, dann rettet er sein Leben.20Und da behauptet ihr Israeliten: ›Der Herr handelt nicht gerecht!‹ Verlasst euch darauf: Wenn ich mit euch ins Gericht gehe, ihr vom Volk Israel, dann spreche ich jedem Einzelnen das Urteil, das er verdient hat.«
Die Nachricht vom Fall Jerusalems
21Im 12. Jahr unserer Verbannung, am 5. Tag des 10. Monats, kam ein Mann zu mir, der aus Jerusalem geflohen war, und berichtete: »Jerusalem ist erobert worden!«22Am Abend vorher hatte der HERR mich ergriffen und mir die Sprache zurückgegeben.[1] Als nun der Mann am Morgen bei mir ankam, war meine Zunge gelöst, und ich konnte wieder frei reden. (Hes 3,26)
Die Selbstgerechtigkeit der Zurückgebliebenen
23Da gab der HERR mir noch eine Botschaft und sprach:24»Du Mensch, die Leute in den zerstörten Städten Israels sagen: ›Abraham war nur ein Einzelner, und doch gab Gott ihm unser Land zum Besitz. Wir aber sind viele, darum wird uns das Land erst recht gehören!‹25Richte ihnen meine Worte aus: Ihr esst Fleisch, das nicht ausgeblutet ist, ihr betet abscheuliche Götzen an und vergießt das Blut unschuldiger Menschen. Und da behauptet ihr, das Land würde euch gehören?26Ihr vertraut auf eure Waffen und tut, was ich verabscheue. Ihr vergeht euch an den Frauen anderer Männer. Und ausgerechnet euch sollte ich das Land geben?27Nein! Ich, Gott, der HERR, schwöre, so wahr ich lebe: Alle, die in den zerstörten Städten wohnen, werden mit dem Schwert getötet. Wer auf dem Land lebt, den werden die wilden Tiere zerreißen. Wer in Bergfestungen und Höhlen geflohen ist, der stirbt an der Pest.28Ich mache das Land zu einer menschenleeren Wüste, vor der es den Leuten graut. Eure Macht, auf die ihr so stolz seid, wird ein Ende haben. Die Berge Israels werden zur Wildnis, durch die niemand mehr zu gehen wagt.29Weil ihr tut, was ich verabscheue, verwandle ich euer Land in eine trostlose, schreckliche Wüste. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR bin.«
Die Gleichgültigkeit der Verbannten
30»Du Mensch, die Israeliten reden über dich, wenn sie an den Straßenecken und vor ihren Häusern zusammenstehen. Sie fordern einander auf: ›Kommt, lasst uns zum Propheten gehen und hören, was der HERR ihm mitgeteilt hat!‹31Dann kommen sie in großen Scharen und setzen sich vor dich hin, ganz so, wie es sich für mein Volk gehört. Sie hören dann zwar, was du ihnen sagst, doch sie richten sich nicht danach. Sie tun so, als würden sie deine Worte begierig aufnehmen,[2] aber insgeheim sind sie nur auf unrechten Gewinn aus.32Du bist für sie wie einer, der Liebeslieder singt, eine schöne Stimme hat und gut musizieren kann. Sie hören deine Botschaft, aber sie handeln nicht danach.33Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
1Wieder erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:2»Menschenkind, rede mit den Leuten aus deinem Volk und sag zu ihnen: ›Wenn ich in einem Land einen Krieg ausbrechen lasse, dann bestimmt das Volk dieses Landes einen Mann aus seiner Mitte und setzt ihn als Wächter ein. (2Sam 18,24; 2Kön 9,17)3Wenn der Wächter sieht, dass der Feind kommt, stößt er in das Horn und warnt das Volk. (Neh 4,12; Hos 8,1; Joe 2,1)4Wenn dann einer das Horn erklingen hört, sich aber nicht davon warnen lässt und der Feind kommt und ihn tötet, dann ist er selbst schuld an seinem Tod[1]. (Jer 6,17; Sach 1,4)5Denn er hat den Klang des Horns gehört, aber er hat sich nicht warnen lassen, darum ist er selbst schuld an seinem Tod. Wer sich jedoch warnen lässt, hat sein Leben gerettet. (2Mo 9,19; Hebr 11,7)6Wenn der Wächter aber den Feind kommen sieht und nicht in das Horn stößt und das Volk nicht gewarnt wird, und wenn der Feind kommt und einen von ihnen tötet, dann stirbt dieser wegen seiner Schuld, doch für seinen Tod werde ich den Wächter zur Verantwortung ziehen[2]. (Jes 56,10)7Nun setze ich dich, Menschenkind, als Wächter für das Volk der Israeliten ein. Du sollst hören, was ich sage, und das Volk vor mir warnen. (Jes 62,6; Jer 26,2)8Wenn ich zu einem Gottlosen sage: ›Du Gottloser, du musst sterben‹, und du warnst diesen Gottlosen nicht, um ihn von seinem falschen Verhalten abzubringen, dann wird er wegen seiner Sünde sterben, doch ich werde dich für seinen Tod zur Verantwortung ziehen.9Wenn du ihn aber warnst, dass er sein Leben ändern soll, und er tut es nicht, wird er wegen seiner Sünde sterben, du aber hast dein Leben gerettet.
Die Botschaft des Wächters
10Und du, Menschenkind, sag zum Volk der Israeliten: ›Ihr sagt: Unsere Sünden und unsere bösen Taten lasten schwer auf uns; wir sterben dahin! Wie könnten wir am Leben bleiben?‹ (3Mo 26,39; Jes 49,14)11Sag zu ihnen: ›So wahr ich lebe, spricht Gott, der HERR, ich freue mich nicht über den Tod eines gottlosen Menschen, sondern ich freue mich viel mehr, wenn er sein Verhalten ändert und am Leben bleibt. Kehrt um! Kehrt um und ändert euer Verhalten! Warum wollt ihr sterben, Volk der Israeliten?‹ (Hos 11,8; Apg 3,19; 1Tim 2,4; 2Petr 3,9)12Und du, Menschenkind, sag deinem Volk: ›Wenn der Gerechte anfängt zu sündigen, wird ihn seine bisherige Gerechtigkeit nicht retten, und wenn der Gottlose sein Verhalten ändert, wird ihn seine bisherige Gottlosigkeit nicht zu Fall bringen. Der Gerechte kann aber trotz seiner bisherigen Gerechtigkeit nicht am Leben bleiben, sobald er sündigt. (2Chr 7,14)13Wenn ich zum Gerechten sage, dass er leben wird, und er sich auf seine Gerechtigkeit verlässt und anfängt zu sündigen, dann werden ihm all seine gerechten Taten nicht mehr angerechnet, sondern er wird wegen seiner Sünden sterben, die er begangen hat. (Hebr 10,38; 2Petr 2,20)14Und wenn ich zum Gottlosen sage: Du wirst ganz sicher sterben!, und er hört auf zu sündigen und tut, was recht und gerecht ist, (Jes 55,7; Hes 18,27; Hos 14,2; Mi 6,8)15indem er einem Schuldner das Pfand zurückgibt, ersetzt, was er gestohlen hat, sich an mein Gesetz hält, das zum Leben führt, und nichts Böses mehr tut, dann wird er ganz sicher am Leben bleiben und nicht sterben. (3Mo 5,23; 4Mo 5,6; Lk 19,8)16Keine seiner früheren Sünden wird ihm mehr angerechnet werden, denn er hat getan, was recht und gerecht ist, und soll am Leben bleiben.‹ (Jes 1,18; Jes 43,25; Hes 18,22)17Die Menschen aus deinem Volk sagen: ›Was der HERR tut, ist ungerecht‹, dabei ist das, was sie tun, ungerecht! (Hes 18,24)18Wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht tut, wird er deswegen sterben.19Und wenn der Gottlose sein Verhalten ändert und tut, was recht und gerecht ist, wird er leben.20Doch ihr sagt: ›Was der HERR tut, ist ungerecht.‹ Deshalb werde ich jeden Einzelnen von euch nach seinem Verhalten richten, Volk der Israeliten.«
Die Nachricht von Jerusalems Untergang
21Im zwölften Jahr unserer Verbannung, am fünften Tag des zehnten Monats[3], kam ein Flüchtling aus Jerusalem zu mir und sagte: »Die Stadt ist gefallen!« (Jer 39,1; Hes 24,1)22Am Abend, bevor der Flüchtling eintraf, war die Hand des HERRN über mich gekommen, und der HERR öffnete mir den Mund, als der Mann am Morgen kam. Mein Mund wurde geöffnet, sodass ich nun nicht mehr stumm war. (Lk 1,64)23Da erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:24»Menschenkind, die Bewohner der Ruinen im Land Israel sagen: ›Abraham war nur ein einzelner Mann und hat das ganze Land bekommen! Wir sind viele, darum werden wir das Land erst recht zum Besitz erhalten.‹ (Jes 51,1; Jer 39,10; Apg 7,5; Röm 4,12)25Deshalb sag zu ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Ihr esst Fleisch, das noch Blut enthält, ihr betet Götzen an und vergießt Blut. Und euch soll das Land gehören? (3Mo 17,10; 5Mo 12,16; Jer 7,9)26Ihr verlasst euch auf euer Schwert und begeht abscheuliche Taten. Jeder von euch schläft mit der Frau eines anderen. Und euch soll das Land gehören?‹ (Mi 2,1; Zef 3,3)27Das sollst du zu ihnen sagen: ›So spricht Gott, der HERR: So wahr ich lebe, wer in den Trümmern lebt, wird durch das Schwert sterben. Wer auf dem offenen Feld lebt, den werfe ich den wilden Tieren zum Fraß vor. Wer sich in Festungen und Höhlen versteckt, wird an der Pest sterben. (Jes 2,19; Jer 15,2)28Ich mache das Land zu einer grauenvollen Einöde. Seine stolze Macht hat ein Ende. Die Berge von Israel werden wüst daliegen, sodass niemand mehr hindurchreisen wird. (Jer 44,22; Hes 6,14; Hes 36,34)29Und sie werden erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zu einer grauenvollen Einöde mache wegen all der abscheulichen Taten, die sie begangen haben.‹ (Jes 29,13; Jes 58,2; Hes 23,33)30Menschenkind, dein Volk redet über dich. Die Leute reden über dich an den Mauern und in den Türen ihrer Häuser und sagen zueinander: ›Kommt! Wir wollen gehen und hören, was für eine Botschaft der HERR für uns hat!‹ (Hes 14,3)31Dann kommen sie zu dir, wie ein Volk eben zusammenkommt. Sie setzen sich als mein Volk vor dir auf den Boden und hören dir zu. Aber sie befolgen deine Worte nicht. Mit dem Mund tun sie dir schön, doch ihr Herz ist nur mit ihrem eigenen Gewinn beschäftigt. (Jes 29,13; Mt 13,22; Lk 12,15; 1Joh 3,18)32Du bist für sie wie jemand, der ein Liebeslied singt, der eine schöne Stimme hat und sein Instrument gut spielt. Sie hören, was du sagst, aber sie handeln nicht danach. (Mk 6,20)33Doch wenn es eintrifft – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.« (Hes 2,5; Hes 33,29)
1Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen:2Menschensohn, rede zu den Kindern deines Volkes und sage ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe, so nimmt das Volk des Landes einen Mann aus seiner Mitte und bestimmt ihn zu seinem Wächter. (2Sam 18,24; Jes 21,11; Jer 1,7; Hes 3,11; Hes 3,17; Hes 14,17; Hes 33,6)3Wenn nun dieser das Schwert über sein Land kommen sieht, so stößt er ins Schopharhorn und warnt das Volk. (Neh 4,13; Jer 6,1; Hos 8,1; Am 3,6)4Wenn dann jemand den Schall des Schopharhornes hört und sich nicht warnen lassen will, und das Schwert kommt und rafft ihn weg, so kommt sein Blut auf seinen Kopf; (5Mo 22,8; Jer 6,17; Hes 33,5; Sach 1,4; Mt 23,37; Mt 27,25)5denn da er den Schall des Schopharhornes hörte, sich aber nicht warnen ließ, so sei sein Blut auf ihm! Hätte er sich warnen lassen, so hätte er seine Seele gerettet. (2Kön 6,9; Hes 33,4; Jak 5,19)6Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht ins Schopharhorn stößt und das Volk nicht gewarnt wird und das Schwert kommt und einen von ihnen wegrafft, so wird derjenige zwar um seiner Sünde willen weggerafft, aber sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern. (Jes 56,10; Jer 14,15; Kla 2,14)7Nun habe ich dich, o Menschensohn, für das Haus Israel zum Wächter bestellt, damit du das Wort aus meinem Mund hören und sie von mir aus warnen sollst. (Hes 3,17; Apg 20,20; Apg 20,27; Kol 1,28; 1Thess 4,1)8Wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du Gottloser, du musst gewisslich sterben!« und du sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem Weg zu warnen, so wird jener, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. (Hes 3,18; Hes 18,4; Hes 33,6)9Wenn du aber den Gottlosen vor seinem Weg warnst, damit er davon umkehrt, und er von seinem Weg nicht umkehren will, so wird er um seiner Sünde willen sterben; du aber hast deine Seele gerettet. (Spr 15,10; Hes 33,5; Joh 8,24)10Du nun, Menschensohn, sprich zu dem Haus Israel: So redet ihr und sagt: »Unsere Übertretungen und unsere Sünden liegen auf uns, dass wir darunter verschmachten; wie können wir leben?« (3Mo 26,39; Jer 18,12; Mt 27,5)11Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht GOTT, der Herr: Ich habe kein Gefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, dass der Gottlose umkehre von seinem Weg und lebe! Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr sterben, o Haus Israel? (Jes 31,6; Jes 55,7; Kla 3,33; Hes 18,23; Hes 18,30; Apg 3,19)12Und du, Menschensohn, sprich zu den Kindern deines Volkes: Den Gerechten wird seine Gerechtigkeit nicht retten an dem Tag, da er sich versündigt; und den Gottlosen wird seine Gottlosigkeit nicht zu Fall bringen an dem Tag, da er von seiner Gottlosigkeit umkehrt, so wenig, wie den Gerechten seine Gerechtigkeit am Leben erhalten wird an dem Tag, da er sündigt. (2Chr 7,14; Jer 18,8; Hes 3,20; Hes 18,24; Lk 23,40)13Wenn ich von dem Gerechten sage: »Er soll gewisslich leben!«, und er verlässt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Unrecht, so soll nicht mehr an all seine gerechten Taten gedacht werden; sondern um seines Unrechts willen, das er getan hat, soll er sterben. (Spr 28,26; Jer 18,10; Hes 3,20; 1Kor 10,12)14Und wenn ich zu dem Gottlosen sage: »Du sollst gewisslich sterben!«, und er kehrt von seiner Sünde um und übt Recht und Gerechtigkeit, (Hes 33,11)15sodass der Gottlose das Pfand wiedergibt, den Raub zurückerstattet und in den Satzungen des Lebens wandelt, ohne Unrecht zu tun, so soll er gewisslich leben und nicht sterben. (2Mo 22,1; 2Mo 22,4; 3Mo 5,21; Hes 18,7; Hes 18,28; Hes 20,11; Lk 19,8)16Auch soll bei ihm nicht mehr an alle seine Sünden gedacht werden, die er getan hat; er hat Recht und Gerechtigkeit geübt, er soll gewisslich leben! (Jes 1,16; Hes 18,22; Mi 7,18)17Dennoch sagen die Kinder deines Volkes: »Der Weg des Herrn ist nicht richtig!« — dabei ist es doch ihr Weg, der nicht richtig ist! (Hes 18,25; Hes 18,29; Hes 33,20)18Wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht tut, so muss er deshalb sterben; (Hes 33,12; 2Petr 2,20)19wenn aber der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit abkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt, so soll er deswegen leben! (Hes 18,27; Hes 33,14)20Da ihr aber sagt: »Der Weg des Herrn ist nicht richtig!«, so will ich jeden von euch nach seinen Wegen richten, Haus Israel! (Ps 62,13; Hes 18,29; Hes 33,17; 2Kor 5,10)
Hesekiel erhält die Nachricht von der Einnahme Jerusalems
21Und es geschah im zwölften Jahr, am fünften Tag des zehnten Monats unserer Gefangenschaft, da kam ein Entflohener von Jerusalem zu mir und sprach: Die Stadt ist geschlagen! (2Kön 25,4; 2Kön 25,8; Hes 1,2)22Aber die Hand des HERRN war auf mich gekommen an dem Abend, ehe der Entflohene zu mir kam, und er hatte mir den Mund aufgetan, als jener am Morgen zu mir kam; und der Mund wurde mir aufgetan, sodass ich nicht mehr stumm war. (Hes 1,3; Hes 3,22; Hes 24,27; Lk 1,64)23Da erging das Wort des HERRN an mich folgendermaßen: (Hes 33,1)24Menschensohn, die Bewohner dieser Ruinen im Land Israel sagen: »Abraham war nur ein einzelner Mann und hat das Land zum Besitz erhalten; wir aber sind viele, und uns ist das Land zum Besitz gegeben!« (1Mo 17,8; 2Mo 20,12; 5Mo 11,20; Jos 1,2; Neh 9,7; Jer 52,16)25Darum sprich zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Ihr habt [das Fleisch] mitsamt dem Blut gegessen; ihr habt eure Augen zu euren Götzen erhoben und habt Blut vergossen; und ihr solltet dennoch das Land besitzen? (1Mo 9,4; 3Mo 7,26; 3Mo 18,28; 5Mo 12,16; Jer 7,9; Hes 18,6; Hes 18,12)26Ihr verlasst euch auf euer Schwert; ihr [Frauen] verübt Gräuel und ihr [Männer] verunreinigt einer die Frau des anderen; und ihr solltet dennoch das Land besitzen? (Hes 22,11; Hes 33,25)27So sollst du zu ihnen reden: So spricht GOTT, der Herr: So wahr ich lebe, alle die, welche in diesen Ruinen wohnen, sollen durchs Schwert fallen; und wer auf dem freien Feld ist, den will ich den wilden Tieren zum Fraß preisgeben; die aber in den Festungen und Höhlen sind, sollen an der Pest sterben! (2Mo 20,22; 5Mo 5,24; Ps 62,12; Hes 5,17; Hes 6,11; Hes 33,24; Am 3,8)28Und ich will das Land zur Einöde machen und es verwüsten; und ihre Kraft, auf die sie stolz sind, soll ein Ende haben; und die Berge Israels sollen so schrecklich wüst daliegen, dass niemand darüber hinwandern wird. (3Mo 26,19; Hes 6,2; Hes 6,14; Hes 7,24; Hes 30,6; Hes 33,29)29Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich das Land zur Einöde machen und es verwüsten werde wegen aller ihrer Gräuel, die sie verübt haben. (Hes 6,13; Hes 7,9; Hes 15,7; Hes 32,15)30Und du, Menschensohn, die Kinder deines Volkes unterreden sich deinetwegen an den Mauern und unter den Türen der Häuser und sagen zueinander, jeder zu seinem Bruder: »Kommt doch und hört, was für ein Wort vom HERRN ausgeht!« (Jer 42,1; Jer 42,20; Hes 20,1; Mt 15,8)31Und sie werden zu dir kommen, wie das Volk zusammenkommt, und werden als mein Volk vor dir sitzen und deine Worte hören, aber nicht danach handeln. Denn wenn sie auch mit dem Mund ihre Liebe bekunden, so läuft ihr Herz doch hinter dem Gewinn her. (Jes 29,13; Jes 48,1; Hes 33,30; Mt 7,26; Jak 2,2)32Und siehe, du bist für sie wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne Stimme hat und gut die Saiten spielen kann; sie werden deine Worte hören, aber sie nicht tun. (Mk 4,16; Mk 6,20; Joh 5,33)33Wenn es aber kommt — und siehe, es kommt! —, so werden sie erkennen, dass ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist. (1Sam 3,20; Jer 28,9; Hes 2,5; Hes 24,14; Hes 30,9)