Hesekiel 23

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Da empfing ich wieder eine Botschaft vom HERRN. Er sprach zu mir:2 »Du Mensch, höre die Geschichte von zwei Frauen, Töchter derselben Mutter.3 Schon in ihrer Jugend, als sie noch in Ägypten lebten, ließen sie sich mit vielen Männern ein, die ihnen ihre Unschuld nahmen und ihre jungen Brüste streichelten.4 Die ältere Schwester heißt Ohola, damit ist Samaria gemeint, und die jüngere heißt Oholiba, sie steht für Jerusalem. Sie wurden meine Frauen und brachten Söhne und Töchter zur Welt.5 Doch hinter meinem Rücken wurde Ohola mir untreu. Sie warf sich ihren Liebhabern an den Hals, den kriegerischen[1] Assyrern,6 die sich in Purpur kleideten und angesehene Statthalter und Befehlshaber waren. Sie alle waren schöne junge Männer, gute Reiter hoch zu Ross.7 Mit den Söhnen der angesehensten Familien Assyriens betrog sie mich und verunreinigte sich selbst dadurch, dass sie deren Götzen verehrte.8 Auch die Ägypter wollte sie nicht aufgeben, die schon in ihrer Jugend mit ihr geschlafen und ihre jungen Brüste gestreichelt hatten.9 Darum gab ich sie in die Gewalt ihrer assyrischen Liebhaber, die sie ja unbedingt haben wollte!10 Sie vollstreckten das Urteil an ihr: Sie zogen ihr das Kleid hoch, damit alle ihren entblößten Körper sehen konnten, sie nahmen ihr die Söhne und Töchter weg und töteten sie selbst mit dem Schwert. So wurde sie zum warnenden Beispiel für alle Frauen.11 Ihre Schwester Oholiba hatte alles mit angesehen, und trotzdem trieb sie es noch schlimmer. Ihre Schamlosigkeit übertraf sogar noch die ihrer Schwester.12 Auch sie warf sich den Assyrern an den Hals, den prächtig gekleideten Statthaltern, Befehlshabern und Kriegern, gute Reiter hoch zu Ross und allesamt schöne junge Männer.13 Ich sah, dass auch sie sich durch ihre Hurerei beschmutzte; darin waren beide Schwestern gleich.14 Aber Oholiba trieb es noch schlimmer: Sie sah Bilder von Babyloniern, mit roter Farbe an die Wand gemalt.15 Um ihre Hüften trugen sie einen Lendenschurz, und ihren Kopf bedeckte ein wehender Turban. Man konnte gleich erkennen, dass es hervorragende Soldaten aus Babylonien waren, dem Land der Chaldäer.16 Beim Anblick dieser Bilder packte Oholiba die Gier, und sie schickte Boten nach Babylon.17 Da kamen die Babylonier zu ihrem Liebesnest, sie schliefen mit ihr und machten sie dadurch unrein. Oholiba aber wandte sich sofort wieder von ihnen ab, nachdem sie ihre Gier befriedigt hatte.18 In aller Öffentlichkeit beging sie Ehebruch und zeigte ihren nackten Körper jedem, der ihn sehen wollte. Darum stieß ich sie von mir, so wie ich es auch bei ihrer Schwester getan hatte.19 Sie aber trieb es nur noch schlimmer und dachte zurück an ihre Jugend, als sie sich mit den Ägyptern eingelassen hatte.20 Wieder packte sie die Gier nach ihren früheren Liebhabern, deren Glied so groß war wie das eines Esels und die so brünstig waren wie ein Hengst.21 Ja, sie sehnte sich danach, wieder solche Schandtaten zu begehen wie in ihrer Jugend, als noch die Ägypter ihre jungen Brüste gestreichelt hatten.22 Darum höre, Oholiba, was ich, Gott, der HERR, dir sage: Deine früheren Liebhaber, von denen du nichts mehr wissen wolltest, hetze ich nun gegen dich auf. Von allen Seiten werden sie auf dich einstürmen:23 die Babylonier und all die Chaldäer, Männer von den Stämmen Pekod, Schoa und Koa, und mit ihnen die Assyrer. Es sind schöne junge Männer, Statthalter und Befehlshaber, die besten Soldaten und angesehensten Leute im Volk, gute Reiter hoch zu Ross.24 In Scharen fallen sie über dich her; ein Heer aus vielen Völkern stürmt auf Kriegswagen heran. Sie umstellen dich, bewaffnet mit Langschilden, Rundschilden und Helmen. Ich liefere dich ihrem Gericht aus, und sie werden dich nach ihren Gesetzen verurteilen.25 Mein leidenschaftlicher Zorn wird sich dann gegen dich richten. Ich sorge dafür, dass sie ihre ganze Wut an dir auslassen: Deine Nase und deine Ohren schneiden sie dir ab, und deine Nachkommen töten sie mit dem Schwert. Ja, alle deine Söhne und Töchter nehmen sie dir weg, und dein ganzer Besitz wird ein Raub der Flammen.26 Sie reißen dir die Kleider vom Leib und plündern deinen kostbaren Schmuck.27 So mache ich deinem abscheulichen Tun und deiner Hurerei ein Ende, die du schon in Ägypten getrieben hast. Dann wirst du nicht mehr nach den Ägyptern Ausschau halten – ja, du wirst nicht einmal mehr an sie denken.28 Lass es dir gesagt sein: Ich, Gott, der HERR, liefere dich deinen Liebhabern aus, von denen du dich voller Hass abgewandt hast.29 Mit demselben Hass werden sie nun über dich herfallen und alles an sich reißen, was du dir mühsam erworben hast. Dann lassen sie dich nackt und entblößt zurück. Jeder wird sehen können, dass du es wie eine Hure getrieben und ständig die Ehe gebrochen hast.30 Das ist die gerechte Strafe dafür, dass du anderen Völkern nachgelaufen bist und dich mit ihren Göttern verunreinigt hast.31 Du bist dem schlechten Beispiel deiner Schwester gefolgt, darum gebe ich dir denselben Becher in die Hand, den sie trinken musste.32 Ich, Gott, der HERR, kündige dir an: Gelächter und Spott wird dich treffen, den Becher deiner Schwester musst du leeren. Viel passt in diesen Becher hinein, denn er ist tief und dazu auch noch breit.33 Er macht bekümmert und betrunken, dieser Becher voll Angst und Zerstörung, den schon deine Schwester Samaria zu trinken bekam.34 Bis zur Neige, ja, bis zum letzten bitteren Tropfen wirst nun du ihn ausschlürfen müssen und dir mit seinen Scherben die Brüste zerkratzen! Ich, Gott, der HERR, habe mein Urteil gesprochen.35 Du hast mich vergessen und mir den Rücken gekehrt, darum musst du nun auch die Folgen deines Ehebruchs tragen! Mein Wort gilt!«36 Weiter sprach der HERR zu mir: »Bist du bereit, Mensch, über Ohola und Oholiba Gericht zu halten? Dann tu es! Erinnere sie an all die abscheulichen Dinge, die sie getrieben haben!37 Ehebruch und Mord werfe ich ihnen vor: Sie haben mich mit ihren Götzen betrogen und für sie die Kinder verbrannt, die sie mir geboren hatten.38 Aber das genügte ihnen noch nicht: Meinen Tempel haben sie entweiht und den Sabbat[2] nicht als heiligen Tag geachtet. (Hes 20,12)39 Wenn sie ihre Kinder für die Götzen geschlachtet hatten, gingen sie noch am selben Tag in meinen Tempel und entweihten ihn dadurch. Ja, so weit trieben sie es in meinem Haus!40 Klag die beiden weiter an: Immer wieder habt ihr Boten in die Ferne geschickt, um Männer anzulocken, die dann gerne kamen. Für sie habt ihr euch herausgeputzt: Ihr habt ein Bad genommen, die Augen geschminkt und euch mit Schmuck behängt.41 Dann habt ihr euch auf euer prunkvolles Bett gesetzt. Einen Tisch mit Weihrauch und duftendem Öl habt ihr vor euch aufgebaut, obwohl doch beides mir gehört.42 Ihr umgabt euch mit einer lärmenden, ausgelassenen Menge; laut zechten die unzähligen Männer, die aus der Wüste zu euch gekommen waren. Sie streiften euch Armreife über die Hände und setzten euch prunkvolle Kronen auf den Kopf.43 Ich dachte: Sie sind es gewohnt, die Ehe zu brechen, jetzt treiben sie es schon wieder und haben auch noch Freude daran.[3]44 Die Männer gehen zu ihnen wie zu Huren. Immer wieder schlafen sie mit Ohola und Oholiba, diesen schamlosen Frauen.45 Aber rechtschaffene Männer werden ihnen das Urteil sprechen, nach den Gesetzen für Ehebrecherinnen und Mörderinnen. Denn sie haben die Ehe gebrochen, und an ihren Händen klebt Blut!46 Ich, Gott, der HERR, befehle: Eine Menschenmenge soll sich versammeln, um das Urteil an ihnen zu vollstrecken. Man wird sie misshandeln, ausrauben47 und schließlich steinigen und mit Schwertern zerstückeln! Danach sollen ihre Söhne und Töchter getötet und ihre Häuser verbrannt werden.48 Ohola und Oholiba, ich mache eurer Hurerei ein Ende! Alle Frauen in Israel sollen gewarnt sein, damit sie nicht genauso schamlos die Ehe brechen wie ihr.49 Man wird euch für eure Hurerei bestrafen, und ihr müsst für die Sünden büßen, die ihr mit euren Götzen begangen habt. Daran sollt ihr erkennen, dass ich Gott, der HERR, bin.«

Hesekiel 23

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Danach erhielt ich folgende Botschaft vom HERRN:2 »Menschenkind, es waren einmal zwei Frauen, Töchter derselben Mutter. (Jer 3,7; Hes 16,46)3 Sie trieben Unzucht in Ägypten. Schon als junge Mädchen trieben sie es dort mit den Männern. Sie ließen sich ihre Brüste streicheln und ihren jugendlichen Busen tätscheln.4 Das ältere Mädchen hieß Ohola, ihre Schwester Oholiba. Ich heiratete beide und sie gebaren mir Söhne und Töchter. Ohola ist Samaria und Oholiba ist Jerusalem.5 Doch hinter meinem Rücken wurde Ohola mir untreu und fühlte leidenschaftliche Begierde nach ihren Liebhabern, den Assyrern, die in ihrer Nähe waren. (Hes 16,28; Hos 8,9)6 Es waren alles ansehnliche junge Männer, Statthalter und Befehlshaber, in Purpur gekleidet, gute Reiter auf ihren Pferden. (Hes 23,12)7 Und so gab sie sich ihnen hin. Sie gehörten alle zu den besten Männern von Assyrien. Mit jedem, den sie begehrte, machte sie sich unrein, und auch mit seinen Götzen. (Hos 5,3; Hos 6,10)8 Dabei gab sie aber die Unzucht, die sie mit den Ägyptern getrieben hatte, nicht auf, denn diese hatten schon in ihrer Jugend mit ihr geschlafen und ihren jugendlichen Busen getätschelt und sie mit ihrer Unzucht beschmutzt. (2Mo 32,4; 1Kön 12,28; 2Kön 17,16)9 Deshalb überließ ich sie ihren Liebhabern, ich gab sie in die Hände der Assyrer, die sie so sehr begehrte. (Hes 16,37)10 Sie stellten sie nackt zur Schau und nahmen ihr die Söhne und Töchter weg. Sie selbst erschlugen sie mit dem Schwert. So vollzogen sie das Strafgericht an ihr und so wurde sie zum abschreckenden Beispiel für die Frauen.11 Ihre Schwester Oholiba sah es, aber sie war in ihrer Gier noch verdorbener als ihre Schwester und ihre Hurereien waren noch schlimmer als die ihrer Schwester. (Jer 3,8)12 Sie fühlte leidenschaftliche Begierde nach den Assyrern. Es waren alles ansehnliche junge Männer, Statthalter, Befehlshaber und Kämpfer in prachtvoller Kleidung, gute Reiter auf ihren Pferden. (2Kön 16,7)13 Und ich sah, dass sie sich unrein machte. Die beiden Schwestern verhielten sich genau gleich.14 Doch sie trieb ihre Schamlosigkeit noch weiter: Sie sah Männer, die auf eine Mauer gezeichnet waren, es waren Bilder von babylonischen[1] Männern, in roter Farbe gezeichnet. (Hes 8,10; Hes 16,29)15 Sie trugen Gürtel um die Hüften und herunterhängende Turbane auf den Köpfen. Sie sahen alle aus wie vornehme Krieger, so wie eben die Babylonier aussehen, deren Vaterland Babel[2] ist.16 Als Oholiba sie auf den Bildern sah, fühlte sie leidenschaftliche Begierde nach ihnen, deshalb schickte sie Boten zu ihnen nach Babel. (Mt 5,28)17 Da kamen die Babylonier zu ihrem Liebeslager und machten sie unrein, indem sie mit ihr schliefen. Als sie aber durch sie unrein geworden war, wandte sie sich ganz plötzlich von ihnen ab. (2Kön 24,17)18 Weil sie ihrer Hurerei so offen nachging und sich nackt zeigte, wandte auch ich mich ganz plötzlich von ihr ab, so wie ich mich auch von ihrer Schwester ganz plötzlich abgewandt hatte.19 Sie trieb es jedoch immer schlimmer und dachte an ihre Jugendzeit zurück, als sie in Ägypten Unzucht getrieben hatte.20 Da wurde sie von der Begierde nach ihren Liebhabern erfasst, deren Glied wie das Glied eines Esels und deren Erguss wie der Erguss eines Hengstes war. (Hes 17,15)21 Ja, Oholiba, du hast dich nach der Unzucht deiner Jugend zurückgesehnt, als dir die Ägypter den Busen streichelten, weil du so jugendliche Brüste hattest. (Jer 3,9)22 Deshalb, Oholiba, spricht Gott, der HERR: ›Ich hetze deine Liebhaber gegen dich auf, von denen du dich so plötzlich abgewandt hast. Ich lasse sie von allen Seiten gegen dich anrücken.23 Die Babylonier werden mit allen übrigen Chaldäern aus Pekod, Schoa und Koa kommen, und mit ihnen die Assyrer – ansehnliche junge Männer, Statthalter und Befehlshaber, Kämpfer und edle Herren, gute Reiter auf ihren Pferden. (1Mo 25,18; 2Kön 20,14; 2Kön 24,2; Hi 1,17; Jer 50,21; Hes 21,24)24 Sie werden mit Streitwagen und Reitern und einem riesigen Heer gegen dich vorrücken. Mit Großschild, Kleinschild und Helm ausgerüstet werden sie dich belagern. Und ich lege ihnen den Rechtsfall vor, und sie richten dich nach ihren Gesetzen. (Jer 39,5)25 Ich lasse dich meine Eifersucht spüren, und sie werden grausam mit dir umgehen. Sie werden dir Nase und Ohren abschneiden, und was von dir übrig bleibt, wird durch das Schwert sterben. Sie werden dir deine Kinder wegnehmen und was von dir übrig bleibt, wird im Feuer verbrennen. (Hes 8,17; Hes 23,47; Zef 1,18)26 Sie werden dir deine Kleider ausziehen und dir deinen prächtigen Schmuck abnehmen. (Hes 16,39)27 Auf diese Weise mache ich der Lüsternheit und Hurerei, die du aus Ägypten mitgebracht hast, ein Ende. Dann wirst du deine Liebhaber nie mehr mit begehrlichen Blicken verfolgen und nicht mehr an Ägypten denken.‹ (Hes 16,41)28 Denn so spricht Gott, der HERR: ›Ich liefere dich denen aus, die du verabscheust, ich gebe dich in die Hand derer, von denen du dich so plötzlich abgewandt hast. (Jer 21,7; Hes 16,37)29 Sie werden dich ihren ganzen Hass spüren lassen; sie werden dir alles wegnehmen, was du dir erworben hast, und dich völlig nackt zurücklassen. Dein schamloser nackter Körper, deine Hurerei und dein Ehebruch werden öffentlich zur Schau gestellt. (5Mo 28,48)30 Das alles hast du dir selbst zuzuschreiben, weil du dich den anderen Völkern schamlos an den Hals geworfen und dich mit ihren Götzen unrein gemacht hast. (Hes 6,9)31 Weil du in die Fußstapfen deiner Schwester getreten bist, gebe ich dir jetzt ihren Kelch in die Hand. (2Kön 21,13)32 Ja, so spricht Gott, der HERR: Du wirst den Kelch deiner Schwester trinken, den tiefen und weiten Kelch, der so viel fasst. Und man wird über dich lachen und dich verspotten. (Ps 60,5; Hes 5,14)33 Er macht dich betrunken und füllt dich mit Schmerz. Es ist ein Kelch des Schauderns und des Entsetzens, der Kelch deiner Schwester Samaria. (Jer 25,15)34 Du wirst den Kelch leeren und ausschlürfen. Dann wirst du seine Scherben zerbeißen und dir damit die Brust aufreißen. Denn ich, Gott, der HERR, habe gesprochen! (Ps 75,9; Jes 51,17)35 Weil du mich vergessen und dich völlig von mir abgewandt hast, spricht Gott, der HERR, musst du die Folgen deiner Unzucht und Hurerei tragen.‹« (1Kön 14,9; Neh 9,26; Hos 13,6)36 Der HERR sagte zu mir: »Menschenkind, möchtest du Ohola und Oholiba verklagen? Dann halte ihnen all ihre abscheulichen Taten vor Augen! (Jes 58,1; Jer 1,10)37 Sie haben Ehebruch begangen und Blut klebt an ihren Händen: Mit ihren Götzen haben sie Ehebruch begangen, und ihre Kinder, die sie mir geboren hatten, haben sie als Opfer für die Götzen verbrannt.38 Und sie haben mir noch mehr angetan: Sie haben am gleichen Tag meinen Tempel unrein gemacht und meinen Sabbat entweiht! (2Kön 21,4; Jer 17,27)39 Denn noch am selben Tag, als sie ihre Kinder für ihre Götzen schlachteten, kamen sie in meinen Tempel und entweihten ihn! Ja, so trieben sie es mitten in meinem Haus! – (Jer 7,9)40 Ja, du hast[3] sogar Boten zu Männern geschickt, die aus fernen Ländern kommen sollten. Und die, zu denen ein Bote geschickt wurde, sind auch erschienen. Für sie hast du dich gebadet, deine Augen geschminkt und deinen Schmuck angelegt. (2Kön 9,30)41 Du hast dich auf herrliche Polster niedergelassen, und davor stand ein Tisch, auf dem mein Räucherwerk und mein Öl hergerichtet waren. (Jer 44,17)42 Mit lärmender Stimme sang man für die Männer. Eine Menge Menschen war aus der Wüste gekommen, und sie legten den Frauen Armreifen an und setzten ihnen schöne Kronen auf. (1Mo 24,30; Jer 51,7; Hes 16,11; Am 6,3)43 Da sagte ich: ›Noch immer Ehebruch mit der Heruntergekommenen? Jetzt treiben sie ihre Hurerei und freuen sich daran!‹[4]44 Und sie gingen zu ihr, wie man zu einer Hure geht. So gingen sie zu Ohola und Oholiba, den schamlosen Frauen.45 Doch gerechte Männer werden sie nach dem Gesetz für Ehebrecherinnen und Mörderinnen richten. Denn sie sind Ehebrecherinnen, und an ihren Händen klebt Blut. (Hes 16,38)46 So spricht Gott, der HERR: ›Beruft eine Versammlung gegen sie ein; sie sollen der Gewalt und der Plünderung preisgegeben werden. (Jer 15,4; Jer 24,9; Jer 29,18; Hes 16,38)47 Und die Versammlung soll sie steinigen und mit dem Schwert in Stücke schlagen. Ihre Söhne und Töchter sollen ermordet und ihre Häuser verbrannt werden. (Jer 39,8)48 Auf diese Weise werde ich der Unzucht im Land ein Ende machen, und es soll eine Warnung für alle Frauen sein, sich kein Beispiel an ihrer Unzucht zu nehmen.49 Ihr werdet für eure Hurerei bekommen, was ihr verdient, und ihr werdet die Folgen für eure Sünden tragen, die ihr mit euren Götzen begangen habt. Dann werdet ihr erkennen, dass ich Gott, der HERR, bin.‹« (Jes 59,18; Hes 9,10)

Hesekiel 23

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte: (Jer 3,6; Hes 16,1)2 »Du Mensch, da waren zwei Frauen, Töchter derselben Mutter.3 Schon in ihrer Jugend, als sie noch in Ägypten waren, gaben sie sich Männern hin und ließen ihre jugendlichen Brüste drücken. (Hes 20,8)4 Die ältere Schwester hieß Ohola und die jüngere Oholiba.[1] Ohola ist Samaria und Oholiba Jerusalem. Sie wurden meine Frauen und gebaren mir Söhne und Töchter.5 Ohola aber wurde mir untreu und ließ sich mit Liebhabern ein, den assyrischen Kriegern.6 Sie warf ihr Auge auf die in Purpur gekleideten Statthalter und Offiziere, allesamt schöne junge Männer hoch zu Ross.7 Ihnen gab sie sich hin, der Elite Assyriens, und verunreinigte sich mit ihren Götzen.8 Auch von den Ägyptern ließ sie nicht; die hatten es ja schon in ihrer Jugend mit ihr getrieben, sie hatten bei ihr gelegen und ihre jugendlichen Brüste gedrückt. (2Kön 17,4)9 Deshalb gab ich sie in die Gewalt ihrer Liebhaber, der Assyrer, auf die sie so versessen war. (2Kön 17,5)10 Die zogen sie nackt aus, nahmen ihr die Söhne und Töchter weg und erschlugen sie dann mit dem Schwert. So vollzogen sie das Strafgericht an ihr, als warnendes Beispiel für alle Frauen.11 Obwohl Oholiba das Ende ihrer Schwester mit angesehen hatte, trieb sie es selber noch schlimmer.12 Auch sie warf ihr Auge auf die assyrischen Krieger, diese prächtig gekleideten Statthalter und Offiziere, die schönen jungen Männer hoch zu Ross. (2Kön 16,7)13 Ich sah, wie sie sich mit ihnen verunreinigte; darin waren sich die beiden Schwestern völlig gleich.14 Aber das war ihr nicht genug. Sie sah nämlich Wandbilder von Babyloniern, eingeritzt und mit roter Farbe nachgezogen: (2Kön 20,12)15 Bilder von Männern aus Chaldäa, die prächtige Gürtel trugen und eine Binde um den Kopf, unter der ihr langes Haar hervorquoll, lauter Offizierstypen.16 Als sie ihre Bilder sah, war sie sofort für sie entbrannt und schickte Boten zu ihnen nach Chaldäa.17 Da kamen die Babylonier, schliefen mit ihr und machten sie dadurch unrein. Aber als sie sich mit ihnen verunreinigt hatte, wandte sie sich sogleich wieder von ihnen ab.18 Da wandte ich mich von ihr ab, wie ich mich schon von ihrer Schwester abgewandt hatte; denn sie hatte sich in aller Öffentlichkeit diesen Männern hingegeben.19 Sie aber trieb es immer so weiter. Sie dachte an ihre Jugendzeit, wo sie sich den Ägyptern hingegeben hatte, (2Kön 24,1; 2Kön 24,20; Hes 17,15)20 und bekam Sehnsucht nach ihren Freunden von damals, den Männern, deren Glied so groß wird wie das eines Esels und deren Samenerguss so mächtig ist wie der eines Hengstes. (Hes 16,26)21 Sie wollte es wieder mit ihnen treiben wie in ihrer Jugend, als man in Ägypten ihre Brüste gedrückt hatte.«22 »Weil du es so getrieben hast, Oholiba, sage ich, der HERR, der mächtige Gott: Ich hetze deine früheren Liebhaber, von denen du dich abgewandt hast, gegen dich auf. Von allen Seiten sollen sie über dich herfallen,23 die Männer aus Babylon und alle Chaldäer, die Männer aus Pekod, Schoa und Koa und dazu die Assyrer, lauter schöne junge Leute hoch zu Ross, Statthalter und Befehlshaber, Offiziere und Edelleute. (2Kön 25,1)24 Mit ihrer Streitwagenmacht und einem riesigen, wohlbewaffneten Heer werden sie gegen dich anrücken; auf allen Seiten wirst du von einem Meer von Helmen, Rund- und Langschilden umgeben sein. Ich liefere dich an sie aus, damit sie dich nach ihrem Recht bestrafen.25 Du hast mich zur Eifersucht gereizt, deshalb lasse ich ein schweres Strafgericht an dir vollziehen. Nase und Ohren werden sie dir abschneiden und deine Kinder mit dem Schwert umbringen. Alle deine Söhne und Töchter werden sie aus der Stadt herausführen und die Stadt in Flammen aufgehen lassen.26 Sie werden dir die Kleider ausziehen und dir deinen Schmuck wegnehmen.27 Ich setze dem schändlichen Treiben ein Ende, das du schon in Ägypten angefangen hast. Du sollst nicht mehr nach Männern Ausschau halten und dich nicht mehr nach den Ägyptern sehnen.28 Denn das sage ich, der HERR, der mächtige Gott: Ich gebe dich in die Gewalt deiner früheren Liebhaber, von denen du dich abgewandt hast und die du jetzt verabscheust.29 Du wirst ihre Rache zu spüren bekommen: Sie rauben dich völlig aus und lassen dich nackt und bloß liegen. Deine Scham wird entblößt, dein ganzes schändliches Treiben kommt an den Tag.30 So wirst du dafür bestraft, dass du mit den Völkern herumgehurt und dich mit ihren Götzen verunreinigt hast.31 Du bist dem schlimmen Beispiel deiner Schwester gefolgt, darum musst du denselben Becher austrinken wie sie. (Jer 13,13)32 Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott: Den Becher deiner Schwester musst du leeren, den Riesenbecher; verspotten und verhöhnen wird man dich.33 Vor Gram und Verzweiflung wirst du wie betrunken taumeln. Einen Becher voll Grauen und Entsetzen musst du leeren wie deine Schwester Samaria. (Jes 51,17)34 Bis auf den letzten Tropfen musst du ihn ausschlürfen und dir mit seinen Scherben die Brüste zerkratzen. Ich habe es gesagt, der HERR, der mächtige Gott.35 Weil du mich vergessen und mir den Rücken gekehrt hast, musst du nun die Folgen deiner Untreue und deines schamlosen Treibens tragen. Das sage ich, der HERR, der mächtige Gott.« (Hes 7,3)36 Der HERR sagte zu mir: »Du Mensch, mach dich bereit, Ohola und Oholiba zur Rechenschaft zu ziehen! Halte ihnen ihr schändliches Treiben vor!37 Ehebruch haben sie begangen, Blut klebt an ihren Händen: Sie haben mich mit ihren Götzen betrogen und haben ihnen auch noch die Kinder, die sie mir geboren hatten, zum Fraß hingeworfen. (Hes 16,20)38-39 Und was der Gipfel ist: Noch am selben Tag, an dem sie den Götzen ihre Kinder geschlachtet hatten, kamen sie in mein Heiligtum. Mein Haus haben sie entweiht, und auch meinen Ruhetag, den Sabbat, haben sie geschändet. (Hes 22,8)40 Außerdem haben sie Boten zu fremden Männern geschickt, damit sie von weit her zu ihnen kämen; sie haben sich für sie fein gemacht, sich gebadet, ihre Augen geschminkt und ihren Schmuck angelegt.41 Dann haben sie sich auf einem weichen Ruhebett niedergelassen, vor dem ein gedeckter Tisch stand, und auf den Tisch haben sie Weihrauch und duftendes Öl gestellt – die Gaben, die ich ihnen geschenkt hatte.42 Ringsum war alles erfüllt vom festlichen Stimmengewirr der Menge, die man aus der Wüste herbeigeholt hatte. Die Männer legten den beiden Schwestern Armspangen an und setzten ihnen kostbare Kronen auf.43 Ich aber dachte: Ihre Schönheit ist verwelkt, und sie haben immer noch nicht genug von ihrer Hurerei![2]44 Die Männer verkehrten mit ihnen, wie man mit Huren verkehrt; so schamlos trieben es Ohola und Oholiba.45 Aber unbescholtene Männer werden über die beiden zu Gericht sitzen und sie verurteilen, wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen verurteilt; denn das sind sie. (Hes 16,38)46 Ich, der HERR, der mächtige Gott, befehle: ›Das Volk soll sich versammeln und dann werden die beiden der Menge zur Misshandlung und Ausplünderung preisgegeben.47 Die ganze Versammlung soll sie durch Steinigung hinrichten und ihre Leichen soll man noch mit dem Schwert zerstückeln. Ihre Söhne und Töchter soll man töten und ihre Häuser niederbrennen.‹48 So mache ich, der HERR, eurem schändlichen Treiben ein Ende und zugleich gebe ich allen Frauen im Land eine Warnung, eurem schlimmen Beispiel nicht zu folgen.49 Euch trifft die verdiente Strafe für eure Treulosigkeit; ihr müsst die Folgen eures Götzendienstes tragen. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin, der mächtige Gott.« (Hes 7,3)