Hesekiel packt sein Bündel – eine Botschaft für Jerusalem
1Wieder empfing ich eine Botschaft vom HERRN:2»Du Mensch«, sagte er, »du lebst mitten unter einem widerspenstigen Volk. Sie haben Augen, sehen aber nichts; sie haben Ohren, doch sie wollen nicht hören, denn sie lehnen sich gegen mich auf.3Du aber, Mensch, pack dir ein Bündel, wie es Flüchtlinge bei sich tragen! Verlass am helllichten Tag dein Zuhause und mach dich auf den Weg, so dass alle es sehen können! Vielleicht gehen diesem widerspenstigen Volk dann die Augen auf.4Trag dein Flüchtlingsgepäck am Tag aus dem Haus, während sie dir zuschauen. Am Abend sollst du dann fortziehen wie jemand, der in die Verbannung geführt wird:5Brich vor ihren Augen ein Loch in deine Hauswand und zwäng dich hindurch!6Nimm dein Bündel auf die Schultern und, sobald es dunkel wird, zieh damit fort! Verhüll dein Gesicht, damit du das Land nicht mehr siehst, das du verlassen musst. So mache ich dich zu einem Mahnzeichen für die Israeliten, damit sie erkennen, was sie erwartet!«7Ich tat, was Gott mir befohlen hatte: Bei Tag trug ich mein Flüchtlingsgepäck aus dem Haus, und am Abend brach ich mit der Hand ein Loch in die Hauswand und kroch hinaus. Vor aller Augen packte ich das Bündel in der Dunkelheit auf meine Schultern.8Am nächsten Morgen gab der HERR mir folgende Botschaft:9»Du Mensch, die Israeliten, dieses widerspenstige Volk, haben dich doch gefragt, was dein Verhalten zu bedeuten hat.10Ich, Gott, der HERR, lasse ihnen sagen: Diese Botschaft gilt dem Herrscher[1] in Jerusalem und allen Israeliten, die dort wohnen.11Mach ihnen klar, dass sie an dir sehen können, was ihnen bevorsteht: Sie werden gefangen in die Verbannung geführt.12Ihr Herrscher nimmt in der Dunkelheit sein Bündel auf die Schultern und flieht durch ein Loch in der Stadtmauer, das für ihn herausgebrochen wurde. Er verhüllt sein Gesicht, denn er wird das Land, das er verlässt, nie wiedersehen[2].13Ich werfe mein Fangnetz über ihn, und er wird sich darin verfangen. Ich bringe ihn zur Stadt Babylon, in das Land der Chaldäer; dort wird er sterben, ohne die Stadt gesehen zu haben[3].14Sein ganzes Gefolge und die Kriegsleute, mit denen er sich umgab, werde ich in alle Winde zerstreuen. Ja, ich verfolge sie mit gezücktem Schwert,15ich vertreibe sie zu fremden Völkern und in fremde Länder, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin.16Krieg, Hunger und Seuchen werden viele dahinraffen. Doch ich selbst sorge dafür, dass ein kleiner Rest von ihnen am Leben bleibt. Sie sollen den Völkern, bei denen sie wohnen, von den abscheulichen Taten der Israeliten erzählen. So sollen auch diese Völker erfahren, dass ich der HERR bin.«
Hesekiels Zittern – ein Zeichen für Israel
17Wieder bekam ich eine Botschaft vom HERRN. Er befahl mir:18»Du Mensch, nur noch mit Zittern sollst du dein Brot essen, und wenn du trinkst, sollst du beben vor Angst!19Sag deinem Volk in der Verbannung: So spricht Gott, der HERR: Die Menschen, die in Jerusalem und in ganz Israel übrig geblieben sind, werden voller Angst ihr Brot essen und zitternd vor Entsetzen ihr Wasser trinken. Denn ihr Land wird verwüstet und seines ganzen Reichtums beraubt sein. Das ist die Strafe für all die Gewalttaten, die von den Menschen dort begangen wurden.20Die blühenden Städte werden in Trümmern liegen, und die fruchtbaren Felder sind dann nur noch eine trostlose Wüste. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR bin.«
Eine beliebte Redensart und eine unbequeme Botschaft
21Darauf gab der HERR mir folgende Botschaft. Er sprach:22»Du Mensch, welche Redensart geht da bei euch in Israel um? Ihr sagt: ›Die Zeit vergeht, aber die Visionen der Propheten erfüllen sich nie!‹23Darum richte dem Volk aus, was ich, Gott, der HERR, ihnen zu sagen habe: Ich werde dafür sorgen, dass man diese Redensart in Israel nicht mehr gebraucht! Sag ihnen: Die Zeit ist gekommen, in der sich all die Visionen erfüllen!24In Zukunft wird es in Israel keine falschen Propheten mehr geben, die euch nach dem Munde reden und von Erscheinungen berichten, die sie gar nicht gesehen haben.25Denn ich, der HERR, rede zu euch; und was ich verkünde, das trifft ein! Es lässt nicht mehr lange auf sich warten. Noch zu euren Lebzeiten, ihr widerspenstigen Israeliten, werden sich alle meine Voraussagen erfüllen. Darauf gebe ich, Gott, der HERR, mein Wort!«26Weiter sagte der HERR zu mir:27»Du Mensch, ich weiß, wie die Israeliten über dich reden. Sie behaupten: ›Seine Visionen betreffen uns nicht, er weissagt für eine ferne Zukunft!‹28Darum richte ihnen aus: So spricht Gott, der HERR: Was ich voraussage, lässt nicht mehr lange auf sich warten! Was ich verkünde, das trifft ein! Mein Wort gilt!«
1Wieder erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:2»Menschenkind, du lebst mitten in einem widerspenstigen Volk: Die Menschen haben Augen, um zu sehen, aber sie sehen nichts, und sie haben Ohren, um zu hören, aber sie hören nichts, denn sie sind widerspenstig. (Jes 6,9; Jer 5,21; Hes 2,6; Mt 13,13; Joh 9,39)3Deshalb, Menschenkind, pack deine Sachen für die Verbannung zusammen und zieh am helllichten Tag vor ihren Augen in die Verbannung fort. Verlass vor ihren Augen dein Haus und geh woanders hin. Vielleicht bemerken sie es, auch wenn sie ein widerspenstiges Volk sind. (Jer 26,3; Jer 36,3; Lk 20,13; 2Tim 2,25)4Trag dein Gepäck wie Gepäck für die Verbannung am Tag heraus, sodass alle es sehen. Und am Abend sollst du dann dein Haus vor aller Augen verlassen, wie es Menschen tun, die in die Verbannung ziehen. (2Kön 25,4; Jer 39,4; Jer 52,7)5Brich vor ihren Augen ein Loch in die Mauer und schaffe alles durch das Loch hindurch nach draußen.6Dann nimm es – immer noch vor ihrer aller Augen – auf die Schultern und trag alles im Dunkeln hinaus. Verhülle dein Gesicht, damit du das Land nicht siehst. Denn du sollst ein Zeichen für Israel sein.« (Hes 4,3; Hes 24,24)7Ich tat, was er mir befohlen hatte. Am hellen Tag schaffte ich mein Gepäck aus dem Haus, wie Gepäck für die Verbannung. Am Abend brach ich dann mit meinen eigenen Händen ein Loch in die Mauer und ging vor ihren Augen hinaus in die Dunkelheit, mein Gepäck auf den Schultern. (Hes 24,18)8Am nächsten Morgen erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:9»Menschenkind, hat dich nicht das Volk der Israeliten, dieses widerspenstige Volk, gefragt: ›Was machst du da?‹ (Hes 2,5; Hes 17,12; Hes 24,19)10Sag ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Diese Warnung gilt dem Fürsten in Jerusalem und dem ganzen Volk der Israeliten dort.‹ (2Kön 9,25; Jes 13,1; Mal 1,1)11Sag: ›Ich bin ein Zeichen für euch. Was ich getan habe, wird mit ihnen geschehen: Sie werden in die Verbannung und in die Gefangenschaft gehen.‹ (Jer 15,2; Jer 52,15)12Auch der Fürst, der mitten unter ihnen ist, wird in der Nacht seine Habe auf den Schultern hinaustragen. Er wird ein Loch in die Mauer brechen, um dort hindurchzugehen. Er wird sein Gesicht verhüllen, damit er das Land nicht sieht. (2Kön 25,4; Jer 39,4; Jer 52,7)13Ich werfe mein Netz aus und er geht mir in die Falle. Ich bringe ihn nach Babel, ins Land der Babylonier[1], das er jedoch nicht mit eigenen Augen sehen wird, und dort wird er sterben. (Jes 24,17; Jer 39,7; Jer 52,11; Hos 7,12)14Alle, die um ihn her sind, seine Diener und Wachen, werde ich in alle Winde zerstreuen; ich werde sie mit dem Schwert vertreiben.15Und dann, wenn ich sie unter die Völker zerstreue und in alle Länder versprenge, werden sie erkennen, dass ich der HERR bin.16Einige von ihnen sollen jedoch Krieg, Hungersnot und Pest überleben, damit sie den Völkern, unter die sie vertrieben werden, all ihre abscheulichen Taten bekennen können. Dann werden sie erkennen, dass ich der HERR bin!« (Jer 22,8)17Danach erhielt ich eine weitere Botschaft vom HERRN:18»Menschenkind, iss dein Brot mit Zittern, trink dein Wasser voller Angst und Sorgen.19Sag dem Volk im Land: ›So spricht Gott, der HERR, über die, die in Jerusalem und im Land Israel wohnen: Sie werden ihr Brot mit Zittern essen und ihr Wasser in Verzweiflung trinken, denn ihr Land wird zur Wüste werden und seinen ganzen Reichtum verlieren, wegen der Gewalt, die unter all seinen Bewohnern herrscht. (Jes 6,11; Sach 7,14)20Die bewohnten Städte werden zerstört werden und das Land wird veröden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.‹« (Jes 7,23; Jer 25,9; Dan 9,17)
Ein neues Sprichwort für Israel
21Und abermals erhielt ich eine Botschaft vom HERRN:22»Menschenkind, wie lautet das Sprichwort, das in Israel umgeht? ›Die Zeit vergeht und es wird nichts aus allen Weissagungen[2]‹? (Jer 5,12; Am 6,3; 2Petr 3,3)23Darum sag ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Ich mache diesem Sprichwort ein Ende; es wird in Israel nicht mehr im Munde geführt werden.‹ Sag ihnen stattdessen: ›Die Zeit ist gekommen, in der jede Weissagung sich erfüllt![3]‹ (Joe 2,11; Zef 1,14)24In Israel soll es keine falschen Visionen und erlogenen Weissagungen mehr geben. (Jer 14,13; Sach 13,2)25Denn ich bin der HERR! Was ich ankündige, tritt ein. Es wird keinen Aufschub mehr geben. Noch zu euren Lebzeiten, du widerspenstiges Volk, werde ich etwas ankündigen und es dann ausführen, spricht Gott, der HERR.« (4Mo 14,28; Hab 1,5)26Danach erhielt ich diese Botschaft vom HERRN:27»Menschenkind, das Volk Israel sagt: ›Seine Visionen, die er sah, werden erst nach langer Zeit wahr werden. Und seine Weissagungen werden sich erst viel später erfüllen.‹ (Dan 10,14)28Deshalb sag ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Keins meiner Worte wird mehr lange auf sich warten lassen! Ich werde alles, was ich angekündigt habe, sogleich erfüllen! Ich, Gott, der HERR, habe gesprochen!‹«
Den Verbannten wird die Wegführung der Zurückgebliebenen angekündigt
1Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:2»Du Mensch, du lebst mitten unter einem widerspenstigen Volk! Diese Leute haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht. (Jes 6,9; Jer 5,21; Hes 2,3)3Deshalb schnüre dir ein Bündel, wie es Verschleppte mit sich tragen, und geh damit vor aller Augen von deinem Wohnort weg zu einem anderen Ort. Vielleicht gehen ihnen die Augen auf, so widerspenstig sie auch sind.4Bring dein Bündel am hellen Tag aus dem Haus, sodass alle es sehen, und gegen Abend, wenn die Hitze nachlässt, zieh vor ihren Augen weg, wie jemand, der in die Verbannung geführt wird.5Brich vor ihren Augen von innen ein Loch in die Wand deines Hauses und zwänge dich dadurch hinaus.6Nimm dein Bündel auf die Schulter und geh in der Dunkelheit fort. Verhülle dein Gesicht, damit du das Land nicht siehst, das du verlassen musst. So mache ich dich für die Leute von Israel zu einem Zeichen, an dem sie sehen, was ihnen bevorsteht.« (Hes 24,24)7Ich machte genau, was der HERR mir befohlen hatte. Ich schnürte mir ein Bündel, wie es Verschleppte mit sich tragen, und brachte es am hellen Tag aus dem Haus. Am Abend brach ich von innen ein Loch in die Wand und zwängte mich durch das Loch hinaus. Vor aller Augen hob ich das Bündel auf die Schulter.8Am anderen Morgen erging an mich das Wort des HERRN, er sagte:9»Du Mensch, die Leute von Israel, dieses widerspenstige Volk, haben dich doch gefragt: ›Was machst du da?‹ (Hes 2,3)10Gib ihnen die Erklärung! Sag zu ihnen: ›Der HERR, der mächtige Gott, hat zu mir gesprochen! Was er mir aufgetragen hat, betrifft den König in Jerusalem und alle Leute von Israel, die dort leben.11Ich bin für euch ein Zeichen. So wie ich es vorgemacht habe, wird es den Leuten von Jerusalem ergehen. Alle müssen in die Verbannung.12Ihr König aber wird in tiefster Dunkelheit sein Bündel auf die Schulter nehmen und die Stadt verlassen. Seine Männer werden die Mauer durchbrechen, um ihre Habseligkeiten hinauszubringen. Er wird sein Gesicht verhüllen, denn das Land Israels wird er nie wiedersehen. (2Kön 25,4; Hes 17,20)13Ich werde mein Fangnetz ausspannen, ihn einfangen und nach Babylonien bringen; aber er wird das Land nicht sehen können. Dort wird er sterben.14Sein Gefolge und seine Kriegsleute werde ich in alle Winde zerstreuen, mit gezogenem Schwert werde ich sie auseinandertreiben.15Ich zerstreue sie in fremde Länder und unter fremde Völker, damit sie erkennen, dass ich der HERR bin.16Nur wenige von ihnen sollen dem Schwert, dem Hunger und der Pest entrinnen, damit sie unter den Völkern erzählen können, mit was für abscheulichen Taten sie sich dieses Schicksal verdient haben. Sie sollen erkennen, dass ich der HERR bin!‹« (Hes 6,11; Hes 14,22)
Die Leute in Jerusalem werden zittern
17Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:18»Du Mensch, iss dein Brot und trink dein Wasser mit Zittern und Beben!19Und dann sag zu deinen verschleppten Landsleuten: ›So spricht der HERR, der mächtige Gott: Mit Zittern und Entsetzen werden die Leute, die in Jerusalem im Land Israel geblieben sind, ihr Brot essen und ihr Wasser trinken. Zur Strafe dafür, dass überall Unrecht und Gewalt herrschen, kommt die Vernichtung über das Land. (Hes 4,16; Hes 7,10)20Die Städte veröden, die fruchtbaren Felder werden zur Wüste. Ihr sollt erkennen, dass ich der HERR bin!‹«
Gott macht keine leeren Worte
21Das Wort des HERRN erging an mich, er sagte:22»Du Mensch, was reden die Leute bei euch im Land Israel? Sie sagen: ›Die Zeit kommt und geht und die Prophezeiungen treffen nie ein!‹ (Hab 2,3; 2Petr 3,4)23Ich werde dafür sorgen, dass dieses Gerede in Israel ein Ende hat. Sag zu ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Die Zeit ist gekommen, dass alles eintrifft, was meine Propheten euch angedroht haben.24Künftig wird es im Volk Israel keine falschen Propheten mehr geben, die leere Träume erzählen und den Menschen nach dem Mund reden. (Hes 13,1)25Ich, der HERR, rede; und was ich ankündige, das trifft ein. Es lässt nicht lange auf sich warten. Ich sage ein Wort und ich setze es in die Tat um, beides zu euren Lebzeiten, ihr widerspenstigen Leute! Das sage ich, der mächtige Gott.‹«26Noch einmal erging das Wort des HERRN an mich:27»Du Mensch, die Leute von Israel sagen über dich: ›Die Offenbarungen, die er empfangen hat, betreffen nicht unsere Gegenwart, sondern eine ferne Zukunft.‹28Darum antworte ihnen: ›So spricht Gott, der HERR: Alles, was ich angekündigt habe, wird in Kürze geschehen. Wenn ich ein Wort sage, dann geschieht es auch. Das sage ich, der HERR.‹«