Jesaja 41

Hoffnung für alle

1 So spricht der Herr: »Ihr Bewohner der Inseln und der fernen Küsten, seid still und hört mir zu! Nehmt euren ganzen Mut zusammen, ihr Völker, und kommt her! Hier könnt ihr eure Sache vorbringen. Lasst uns die Gerichtsverhandlung beginnen.2 Wer hat den Mann aus dem Osten[1] berufen, um für Gerechtigkeit einzutreten? Wer verhilft ihm zum Sieg über ganze Völker? Wer lässt ihn Könige stürzen, sie mit seinen Waffen bezwingen und wie Staub und Spreu durch die Luft wirbeln? (Jes 44,28; Jes 46,11; Jes 48,14)3 Er scheint zu fliegen, wenn er ihnen nachjagt. Seine Füße berühren kaum den Boden. Niemand kann ihm Schaden zufügen.4 Wer steht dahinter, wer bewirkt das alles? Es ist derselbe, der von Anfang an die Geschichte der Menschheit gelenkt hat: ich, der HERR! Vor der ersten Generation war ich schon da, und auch bei der letzten bin ich noch derselbe.«5 Als die Bewohner der Inseln und der fernen Länder sahen, was geschah, bekamen sie es mit der Angst zu tun. Zitternd liefen sie zusammen.6 Einer hilft nun dem anderen, gegenseitig sprechen sie sich Mut zu.7 Sie setzen ihre Hoffnung auf eine neue Götterstatue. Der Kunsthandwerker glättet die gegossene Figur mit dem Hammer und fordert den Goldschmied auf: »Beeil dich!« Der hämmert das Goldblech und überzieht damit sorgfältig die Statue. »Das wird gut halten«, sagt er. Schließlich wird das Standbild auf einem Sockel festgenagelt, damit es nicht wackelt.8 Der Herr sagt: »Israel, du bist das Volk, das mir dient. Du Nachkommenschaft Jakobs, dich habe ich erwählt. Du stammst von meinem Freund Abraham ab,9 dich allein habe ich vom Ende der Erde herbeigeholt. Von weit her habe ich dich gerufen und zu dir gesagt: ›Du sollst mir dienen!‹ Dich habe ich erwählt und nicht verstoßen.10 Fürchte dich nicht, denn ich stehe dir bei; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand[2] beschütze ich dich!11 Alle, die voller Wut gegen dich toben, werden am Ende in Schimpf und Schande dastehen. Die Männer, die dich bekämpfen, werden zugrunde gehen. Niemand redet dann mehr von ihnen.12 Vergeblich wirst du dich umsehen nach denen, die Krieg mit dir führten – du wirst sie nicht mehr finden. Wo sind sie geblieben, deine Feinde? Sie sind verschwunden, als ob es sie nie gegeben hätte.13 Denn ich bin der HERR, dein Gott. Ich nehme dich an deiner rechten Hand und sage: Hab keine Angst! Ich helfe dir.14 Israel, du kleines Volk, das von Jakob abstammt, hab keine Angst, auch wenn du schwach und hilflos bist. Ich helfe dir; ich, der HERR, der heilige Gott Israels, bin dein Erlöser.15 Ich mache dich zu einem neuen Dreschschlitten mit scharfen Zähnen. Berge und Hügel wirst du dreschen und zu Staub zermalmen.16 Du wirst sie mit einer Schaufel in die Luft werfen wie Getreide, damit der Wind sie wie Spreu fortträgt und in alle Himmelsrichtungen zerstreut. Du aber wirst jubeln über mich, den HERRN; den heiligen Gott Israels wirst du rühmen.«17 Der Herr sagt: »Mein Volk steckt tief im Elend. Sie suchen Wasser, aber finden keins. Vor Durst klebt ihnen die Zunge am Gaumen. Doch ich, der HERR, antworte auf ihre Hilfeschreie. Ich bin der Gott Israels und lasse mein Volk nicht im Stich.18 Auf den kahlen Hügeln lasse ich Bäche hervorbrechen, und in öden Tälern sollen Quellen entspringen. Ich verwandle die Wüste in fruchtbares Land mit Teichen und sprudelnden Quellen.19 Viele Bäume pflanze ich dort an: Zedern, Akazien und Myrten, Ölbäume und Wacholder, Platanen und Zypressen.20 Wer das sieht, wird erkennen, dass ich, der HERR, hier eingegriffen habe; jeder soll wissen: Der heilige Gott Israels hat dies alles gemacht.«21 Der HERR, der König Israels, sagt zu den Göttern der Völker: »Jetzt habt ihr Gelegenheit, euch vor Gericht zu verteidigen. Legt eure Beweise vor!22 Zeigt eure Macht und lasst uns wissen, was sich alles ereignet. Ihr wisst doch, was in der Vergangenheit geschah. Was hat es zu bedeuten? Erklärt es uns, damit wir es verstehen können! Oder sagt uns jetzt die Zukunft voraus, damit wir sehen, ob es eintrifft.23 Kündigt an, was einmal geschehen wird, damit wir erkennen, dass ihr Götter seid! Sagt uns, was kommt, ganz gleich ob es etwas Gutes oder Schlimmes ist. Dann werden wir große Achtung vor euch haben.24 Aber dazu seid ihr gar nicht in der Lage: Ihr seid nichts und könnt nichts! Wer euch verehrt, ist mir zuwider.25 Ich habe den Mann aus dem Norden berufen und auf den Weg geschickt. Er, der meinen Namen anruft, tritt seinen Siegeszug an und stürmt von Osten herbei. Er wird mächtige Fürsten wie Lehmklumpen zertreten, so wie ein Töpfer den Ton stampft und knetet.26 Hat etwa einer von euch Göttern das lange Zeit im Voraus angekündigt, so dass man es wiedererkennt, wenn es eintrifft? Dann hätten wir gerufen: ›Richtig, so hat er es vorausgesagt!‹ Aber keiner hat es prophezeit, keiner hat es angekündigt. Niemand hörte von euch auch nur ein einziges Wort darüber!27 Ich bin der Erste und Einzige, der Jerusalem die Befreiung durch diesen Mann angekündigt hat. Ich schickte einen Boten mit dieser frohen Nachricht zum Berg Zion.28 Doch wenn ich diese Götter anschaue, so finde ich keinen, den ich um Rat fragen könnte. Von keinem einzigen kann ich eine Antwort erwarten.29 Sie alle sind nichts als ein großer Betrug. Gar nichts bringen sie zustande. In ihren Statuen ist kein Leben. Diese Götter sind hohl und leer!«

Jesaja 41

Menge Bibel

1 »Höret mich schweigend an, ihr Meeresländer, und die Völker mögen neue Kraft gewinnen! Laßt sie herzutreten, alsdann mögen sie reden: vereint wollen wir in den Rechtsstreit eintreten!2 Wer hat vom Sonnenaufgang her den (Mann) erweckt, dem der Sieg entgegenkommt auf Schritt und Tritt? Wer gibt Völker in seine Gewalt und läßt ihn Könige niedertreten, daß sein Schwert sie wie Staub macht und sein Bogen wie verwehte Spreu,3 daß er hinter ihnen herjagt, unversehrt einherzieht, ohne den Pfad mit seinen Füßen zu berühren?4 Wer hat solches gewirkt und vollbracht? Er, der die Menschengeschlechter (ins Dasein) gerufen hat von Anbeginn an, ich, der HERR, der ich der Erste und bei den Letzten noch derselbe bin.« –5 Die Meeresländer haben es gesehen und erschraken, es erbebten die Enden der Erde; sie näherten sich und kamen herbei;6 ein jeder half dem andern und sagte zu seinem Genossen: »Sei stark[1]7 Und es ermunterte der Bildgießer den Goldschmied und der mit dem Hammer glättende (Meister) den Klöpfelschläger und sagte von der Lötung: »Sie ist trefflich!« Darauf machte er es[2] mit Nägeln fest, damit es nicht wackle.8 »Du aber, Israel, mein Knecht, du Jakob, den ich erwählt habe, Sprößling Abrahams, meines Freundes (1.Mose 18,19),9 du, den ich von den Enden der Erde hergeholt und von ihren Säumen[3] her berufen und zu dem ich gesagt habe: ›Mein Knecht bist du, ich habe dich erwählt und dich nicht verworfen‹:10 Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Blicke nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich und helfe dir auch und halte dich aufrecht mit meiner heilverleihenden[4] Rechten.11 Siehe, es sollen beschämt und mit Schmach bedeckt dastehen alle, die (in Feindschaft) gegen dich entbrennen; es sollen zunichte werden und zugrunde gehen alle, die Streit mit dir anfangen[5].12 Du wirst sie suchen und nicht mehr finden, alle, die dich befehdet haben; wie nichts und gar nichts sollen alle werden, die Krieg mit dir führen.13 Denn ich, der HERR, dein Gott, werde deine Rechte stark machen, ich, der ich dir zurufe: ›Fürchte dich nicht: ich helfe dir!‹«14 »Fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, du winziges Israel! »Ich helfe dir« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »und dein Erlöser ist der Heilige Israels.15 Siehe, ich mache dich zu einem scharfen Dreschschlitten, einem neuen, mit vielen Schneiden besetzten: du sollst Berge[6] zerdreschen und zermalmen und Hügel der Spreu gleichmachen;16 du sollst sie worfeln[7], daß der Wind sie verweht und der Sturm sie auseinander treibt; du aber sollst jubeln über den HERRN, sollst über den Heiligen Israels mit Stolz frohlocken!17 Die Elenden und die Armen, die da nach Wasser suchen, und keines ist da, deren Zunge vor Durst lechzt, die will ich, der HERR, erhören: ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen.18 Ich will Ströme auf kahlen Höhen entspringen lassen und Quellen inmitten der Talgründe; ich will die Wüste zum Wasserteich machen und dürres Land zu Wasserbrunnen.19 Ich will in der Wüste Zedern wachsen lassen, Akazien, Myrten und Ölbäume, will in der Steppe Zypressen pflanzen, Ulmen und Pinien allzumal,20 damit sie sehen und erkennen, zu Herzen nehmen und innewerden allesamt, daß die Hand des HERRN dies vollführt und der Heilige Israels dies geschaffen hat.«21 »Tragt eure Rechtssache vor!« spricht der HERR; »schafft eure Beweismittel herbei!« gebietet der König Jakobs.22 »Sie mögen sie herbeischaffen und uns das kundtun, was sich ereignen wird: Von dem Früheren berichtet uns, wie es damit gestanden hat, damit wir darauf achten[8] und erfahren, wie es in Erfüllung gegangen ist. Oder laßt uns das Zukünftige vernehmen:23 Gebt an, was späterhin eintreten wird, damit wir erkennen, daß ihr Götter seid! Ja, leistet irgend etwas Gutes oder Böses, damit wir staunen und es miteinander prüfend ansehen!24 Seht, ihr seid nichts, und euer ganzes Tun ist nichtig: verabscheuenswert ist, wer euch erwählt!25 Ich aber habe einen (Mann) vom Norden her erweckt – und er ist gekommen –, vom Aufgang der Sonne her, der meinen Namen anruft; und er hat Statthalter[9] zertreten wie Lehm und wie ein Töpfer den Ton zerstampft.26 Wer hat das von Anbeginn an verkündigt, damit wir es wüßten, und lange im voraus, damit wir sagen könnten: ›Er hat recht gehabt‹? Doch keiner ist dagewesen, der etwas verkündigt hätte, und keiner hat etwas angesagt, keiner hat eine Weissagung von euch zu hören bekommen.27 Ich bin der Erste, der zu Zion gesagt hat: ›Seht, hier sind sie!‹, und habe für Jerusalem einen Freudenboten bestellt.28 Doch wenn ich hinblickte, so war da niemand, nämlich von diesen hier, und da war keiner, der Auskunft zu geben wußte, so daß ich sie hätte befragen können und sie mir Antwort gegeben hätten.29 Seht, sie alle sind nichts: ihr ganzes Tun ist Nichtigkeit, leerer Wind ihre Gußbilder.«