Hiob 8
Menge Bibel
Hiob 8
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenErste Rede des Bildad: seine These
1 Da entgegnete Bildad von Schuach: 2 „Wie lange willst du solche Reden noch führen, / wie lange machen deine Worte noch Wind? 3 Wird Gott die Gerechtigkeit beugen, / krümmt der Allmächtige das Recht? 4 Haben deine Kinder an ihm gesündigt, / gab er sie in die Gewalt ihrer Schuld. 5 Wenn du Gott eifrig suchst, / zu dem Allmächtigen flehst, 6 wenn du rein und aufrichtig bist, / dann regt er sich über dir / und stellt die Wohnung deiner Gerechtigkeit her. 7 Dein Anfang wird gering sein, / aber dein Ende sehr groß.“Woher Bildad seine Erkenntnis nahm
8 „Frag doch die, die vor dir waren, / achte auf das, was ihre Väter erforschten! 9 Denn wir sind von gestern und wissen nichts, / wie Schatten gehen unsere Tage hier dahin. 10 Werden sie dich nicht lehren, / sprechen sie nicht zu dir, / holen Worte aus ihrem Herzen hervor?“Bildad wendet seine These auf Hiob an
11 „Wächst Schilfrohr, wo kein Sumpf ist? / Schießt Riedgras ohne Wasser auf? 12 Noch grünt es, ist nicht reif zum Schnitt, / da verdorrt es schon vor allem anderen Gras. 13 So ist das Leben derer, die Gott vergessen, / so schwindet die Zukunft des Bösen. 14 Seine Zuversicht ist wie ein dünner Faden, / sein Vertrauen ein Spinngewebe. 15 Er stützt sich an sein Haus, doch es gibt nach, / er klammert sich daran, doch es steht nicht fest. 16 In vollem Saft steht einer in der Sonne, / seine Zweige überwuchern den Garten, 17 seine Wurzeln schlingen sich über Geröll, / zwischen Steinen hält er sich fest. 18 Reißt man ihn von seiner Stelle weg, / so verleugnet sie ihn: 'Dich sah ich noch nie.' 19 Ja, das bleibt vom Glück seines Weges, / und aus dem Staub sprießen andere auf. 20 Gott verwirft einen Schuldlosen doch nicht. / Und Boshafte nimmt er nicht an die Hand. 21 Er wird deinen Mund noch mit Lachen erfüllen / und deine Lippen mit Jubel. 22 Die dich hassen, müssen Schande anziehen. / Das Zelt der Gottlosen ist dann nicht mehr da.“Hiob 8
Neues Leben. Die Bibel
von SCM VerlagBildads erste Antwort an Hiob
1 Da antwortete Bildad aus Schuach: 2 »Wie lange willst du noch so weiterreden? Deine Worte brausen daher wie ein tobender Orkan. 3 Sollte Gott etwa seine Rechtsprechung verdrehen? Oder wird der Allmächtige das Recht beugen? (1Mo 18,25; 5Mo 32,4; 2Chr 19,7; Hi 34,10; Röm 3,5) 4 Deine Kinder müssen gegen ihn gesündigt haben! Das hat Gott ihnen übel genommen, und darum haben sie ihre verdiente Strafe erhalten. 5 Wenn du nun aber ernsthaft nach Gott suchst und den Allmächtigen um Gnade anflehst, 6 und wenn du dabei rein und untadelig bist, wird er sich erheben und dein glückliches Heim wiederherstellen. (Hi 22,27; Ps 7,7) 7 Im Vergleich zu dem, was du dann hast, wird dir dein früherer Besitz ganz armselig vorkommen. (Hi 42,12) 8 Frag doch die Generation vor dir und sieh dir die Fülle der Erfahrungen deiner Vorfahren an. (5Mo 4,32; 5Mo 32,7; Hi 15,18) 9 Denn wir wurden erst gestern geboren und können deshalb nur wenig von Gott wissen. Unsere Tage auf der Erde sind kurzlebig wie ein Schatten. 10 Doch sie, die vor uns kamen, können dich etwas lehren. Bei ihnen wirst du verlässliches Wissen finden: 11 Kann Schilfrohr wachsen, wo kein Sumpf ist? Kann Riedgras ohne Wasser gedeihen? 12 Schon in der Blüte vertrocknet es, noch bevor es reif zum Schneiden ist. 13 Und genau so ergeht es dem Menschen, der Gott vergisst. Die Hoffnung des Gottlosen führt ins Nichts. (Ps 9,18) 14 Alles, worauf er zählt, vergeht. Er sucht Halt an Spinnweben. 15 Er sieht sein Haus als seine Sicherheit an, doch es hat keinen Bestand. Er versucht es festzuhalten, doch es bleibt nicht stehen. (Hi 27,18; Ps 49,12) 16 Zuerst ist der Gottlose wie eine üppige Pflanze, die in der Sonne gedeiht und ihre Zweige über den Garten ausbreitet. (Ps 37,35; Ps 80,12) 17 Ihre Wurzeln reichen tief in den felsigen Grund, an den Steinen findet sie Halt. 18 Doch wenn sie ausgerissen wird, kann sich niemand an sie erinnern! 19 So sieht dann auch das glückliche Ende des Gottlosen aus, und aus der Erde gehen andere hervor und nehmen seinen Platz ein. (Hi 20,5) 20 Doch bedenke: Einen schuldlosen Menschen wird Gott nicht ablehnen, ebenso wenig wie er den Übeltätern eine helfende Hand reicht. 21 Er wird es schenken, dass du wieder lachen kannst und dass du vor Freude jubelst. (Ps 126,1; Ps 132,16) 22 Deine Gegner aber werden bloßgestellt und die Häuser der Gottlosen werden dem Erdboden gleich gemacht werden.« (Hi 8,15; Ps 132,18)Hiob 8
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftDer zweite Freund: Lass dich warnen!
1 Da sagte Bildad von Schuach: 2 »Wie lange willst du solche Reden führen? Wann hörst du auf, hier so viel Wind zu machen? 3 Denkst du im Ernst, dass Gott das Recht verdreht? Meinst du, er hält sich nicht an sein Gesetz? (5Mo 32,4; Hi 34,10) 4 Nein, deine Kinder haben sich versündigt, drum hat er sie bestraft, wie sie’s verdienten. (Hi 1,4) 5 Du solltest dich bemühen, Gott zu suchen, ihn, den Gewaltigen, um Gnade bitten. 6 Denn wenn du wirklich rein und schuldlos bist, wird er dir ganz gewiss zu Hilfe kommen und dir Besitz und Kinder wiedergeben. (Hi 42,10) 7 Was früher war, wird dir gering erscheinen, wenn du am Ende Gottes Segen siehst. 8 Frag nach der Weisheit früherer Geschlechter! Was sie entdeckten, solltest du dir merken. (5Mo 32,7; Hi 15,18; Sir 8,9) 9 Wir leben erst seit gestern, wissen nichts, wie Schatten schwinden unsre Erdentage. 10 Die Väter aber können dich belehren aus ihrem Schatz gesammelter Erfahrung: 11 Nur wo es sumpfig ist, kann Schilfrohr wachsen; nur wo es Wasser gibt, wächst Riedgras auf; 12 doch ist das Wasser fort, verdorren sie, eh du sie schneiden und verwerten kannst. 13 So geht es allen, die nach Gott nicht fragen. Wer ohne Gott lebt, dem bleibt keine Hoffnung! (Hi 11,20; Jes 48,22) 14 Denn seine Sicherheit gleicht einem Faden und sein Vertrauen einem Spinnennetz: 15 Wenn du dich darauf stützt, dann gibt es nach; hältst du dich daran fest, so hält es nicht. 16 Im Sonnenlicht wächst er wie eine Pflanze, die Ranken wuchern überall im Garten, 17 die Wurzeln sind verflochten zwischen Steinen und bohren sich hinab bis zu den Felsen. 18 Doch wenn du sie dann aus dem Boden reißt, weiß niemand mehr, wo sie gestanden hat. 19 Genauso sieht das Glück der Bösen aus! An ihrer Stelle kommen andere hoch. 20 Die Unbescholtenen verlässt Gott nicht; doch Übeltätern steht er niemals bei. 21 Bestimmt wird er dich wieder lachen lassen und deinen Mund mit frohem Jubel füllen. 22 Doch deine Feinde ernten Schmach und Schande, die Heimstatt solcher Menschen muss vergehn.« (Spr 14,11)Hiob 8
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.