Hiob 21
Menge Bibel
Hiob 21
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenHiobs Antwort:
1 Da erwiderte Hiob: 2 „Hört mir doch einmal richtig zu! / Das wäre wahrer Trost von euch. 3 Ertragt mich, dann will ich reden; / danach kannst du spotten, wenn du es willst. 4 Richte ich meine Klage an Menschen? / Und warum sollte ich nicht ungeduldig sein? 5 Wendet euch zu mir und erstarrt, / und legt die Hand auf den Mund!“Auch Bösen geht es manchmal gut
6 „Wenn ich daran denke, bin ich bestürzt, / und Zittern erfasst meinen Leib. 7 Warum bleiben die Bösen am Leben, / werden alt und ihre Macht wächst? 8 Gesichert wachsen ihre Kinder auf, / und ihre Enkel haben sie um sich. 9 Keine Furcht zerstört den Frieden ihrer Häuser, / die Rute Gottes trifft sie nicht. 10 Sein Stier versagt nicht bei der Befruchtung, / seine Kuh kalbt ohne Fehlgeburt. 11 Wie Schafe lassen sie ihre Buben hinaus, / ihre Kinder tanzen und springen. 12 Sie singen zur Handpauke und Zither, / freuen sich beim Klang der Flöte. 13 Sie genießen ihre Tage im Glück / und fahren im Nu zu den Toten. 14 Und doch sagen sie zu Gott: 'Bleib uns fern! / Von deinen Wegen wollen wir nichts wissen. 15 Was sollen wir dem Allmächtigen dienen, / was nützt es uns, wenn wir ihn bitten?' 16 Doch das Glück steht nicht in ihrer Hand. / Vom Denken der Bösen halt ich mich fern. 17 Wie oft erlischt die Leuchte der Bösen, / wie oft kommt Unglück über sie, / teilt Gott ihnen Verderben zu im Zorn! 18 Dann sind sie wie Stroh vor dem Wind, / wie Spreu, die der Sturmwind entführt. 19 Spart Gott das Unheil für die Kinder des Bösen auf? / Ihm selbst soll er es vergelten, dass er es fühlt! 20 Mit eigenen Augen soll er seinen Untergang sehen / und vom Zorn des Allmächtigen trinken. 21 Denn was schert ihn sein Haus nach ihm, / wenn die Zahl seiner Monate schwindet?“Ihr gebt trügerischen Trost
22 „Kann man Gott Erkenntnis lehren, / ihn, der die Himmlischen richtet? 23 Der eine stirbt bei voller Kraft, / sorglos und zufrieden. 24 Voller Milch sind seine Tröge, / getränkt ist das Mark seiner Knochen. 25 Der andere stirbt im Herzen verbittert / und hat das Glück nie geschmeckt. 26 Zusammen liegen sie im Staub, / und Maden decken sie zu. 27 Seht, ich kenne eure Gedanken, / die Pläne, die ihr gegen mich macht. 28 Ihr sagt: 'Wo ist das Haus des Edlen / und wo das Zelt, in dem die Bösen sind?' 29 Habt ihr nie die Reisenden gefragt, / ihre Berichte denn nie verfolgt? 30 Am Tag des Unglücks bleibt der Böse verschont, / am Tag des Zorns kommt er davon. 31 Wer hält ihm seinen Lebenswandel vor, / wer zahlt ihm heim, was er verbrochen hat? 32 Doch er wird in Ehren bestattet, / man wacht bei seinem Grab. 33 Die Erde deckt ihn freundlich zu. / Alle Welt zieht hinter ihm her / und vor ihm die zahllose Menge. 34 Euer Trost ist nichts als Dunst, / eure Antworten bleiben Betrug.“Hiob 21
Neues Leben. Die Bibel
von SCM VerlagHiobs siebte Rede: Seine Antwort an Zofar
1 Da erwiderte Hiob: 2 »Hört mir doch einmal richtig zu, das würde mich schon trösten. 3 Ertragt mich und lasst mich reden. Wenn ich dann gesprochen habe, könnt ihr mich weiter verhöhnen. 4 Richtet sich meine Klage etwa gegen Menschen? Nein, gegen Gott, und deshalb bin ich so ungeduldig. (Hi 6,11; Hi 7,11) 5 Seht mich an! Ihr werdet erschrecken und euch entsetzt die Hand vor den Mund halten. (Ri 18,19; Hi 29,9; Hi 40,4) 6 Wenn ich daran denke, was ich jetzt aussprechen werde, schaudere ich selbst und zittere am ganzen Leib. (Ps 55,6) 7 Warum bleiben die Bösen am Leben und warum werden sie alt und mächtig? (Ps 73,3; Jer 12,1) 8 Sie haben ihre Kinder, denen es ebenfalls gut geht, in ihrer Nähe und freuen sich an ihren Enkelkindern. (Ps 17,15) 9 Sie leben in Frieden in ihren Häusern und haben nichts zu fürchten. Gott straft sie nicht. (Ps 73,5) 10 Ihr Stier deckt die Herden und ihre Kühe kalben ohne Fehlgeburt. 11 Ihre Kinder schicken sie hinaus wie eine Herde Lämmer und ihre Kleinen hüpfen fröhlich umher. 12 Sie singen zur Musik von Tamburin und Harfe und freuen sich am Klang der Flöte. 13 Sie verbringen ihre Tage im Glück und sterben in Frieden[1]. (Hi 36,11) 14 So leben sie, obwohl sie zu Gott sagen: ›Bleib weg von uns. Wir wollen von deinen Wegen nichts wissen. 15 Wer ist schon der Allmächtige, dass wir ihm dienen sollten? Was nützt es uns, wenn wir zu ihm beten?‹ 16 Und trotzdem haben sie ihr Glück nicht in der Hand. So wie die Gottlosen will ich auf keinen Fall leben![2] 17 Aber wie oft geschieht es denn, dass den Gottlosen das Licht ausgeht? Wie oft werden sie von Unheil überfallen und wie oft vernichtet Gott sie tatsächlich in seinem Zorn? 18 Wann werden sie denn wie Stroh vom Wind verweht oder vom Sturm fortgerissen? (Ps 1,4; Ps 35,5; Ps 83,14; Jes 17,13) 19 ›Nun gut‹, sagt ihr, ›spätestens ihre Kinder wird Gott strafen.‹ Ich finde aber, dass Gott den strafen sollte, der die Sünde begeht, und nicht dessen Kinder! Der Gottlose soll die Strafe am eigenen Leib zu spüren bekommen.[3] (2Mo 20,5; Hes 18,4) 20 Mit eigenen Augen soll er seinem Untergang zusehen. Er selbst soll den Zornesbecher des Allmächtigen bis auf den letzten Tropfen leeren. (Jes 51,17; Jer 25,15; Offb 14,10) 21 Denn was kümmert es ihn, was mit seiner Familie geschieht, wenn er tot und seine Zeit abgelaufen ist? 22 Doch wer kann Gott, den obersten Richter, Weisheit lehren? (Hi 36,22; Ps 82,1; Jes 40,13; Röm 11,34) 23 Der eine stirbt bei guter körperlicher Verfassung, in Sicherheit und Frieden. 24 Seine Kannen sind voll Milch[4], sodass er immer gut versorgt war. 25 Der andere tritt ab in bitterer Armut, ohne je erfahren zu haben, wie schön das Leben sein kann. 26 Zum Schluss werden beide im gleichen Staub begraben und von den gleichen Würmern gefressen. (Hi 3,13; Hi 24,20) 27 Ich weiß genau, was ihr jetzt denkt. Ich kenne eure Hinterlist, mit der ihr mir zusetzen wollt. 28 Ihr fragt: ›Wo ist das Haus des Tyrannen denn geblieben und wo steht das Zelt des Gottlosen jetzt?‹ (Hi 1,3) 29 Habt ihr euch noch nie bei den Reisenden erkundigt, die viel herumgekommen sind? Sie wissen es und können euch die Wahrheit unwiderlegbar bezeugen: 30 In Zeiten des Unglücks wird der Böse stets verschont, es gelingt ihm immer, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.[5] (Hi 20,29; Spr 16,4; Röm 2,5; 2Petr 2,9) 31 Niemand wagt es, ihm die Wahrheit über seinen Lebenswandel ins Gesicht zu sagen. Niemand zieht ihn zur Rechenschaft für seine Taten. 32 Nein, mit feierlichem Geleit wird er schließlich beerdigt und eine Ehrengarde bewacht sein Grab. 33 Er ruht in Frieden. Es ergeht ihm so, wie es vielen vor ihm ergangen ist und wie es vielen nach ihm ergehen wird.[6] (Hi 3,19; Hi 17,16; Hi 24,24) 34 Wie könnt ihr mir nur solchen nutzlosen Trost anbieten? Eure Antworten taugen alle nichts!« (Hi 16,2)Hiob 21
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftIjob: Gott lässt die Bösen ja doch ungestraft!
1 Ijob antwortete: 2 »Wenn ihr doch einmal richtig hören wolltet! Denn damit könntet ihr mich wirklich trösten! 3 Ertragt mich doch, gestattet mir zu reden; dann mögt ihr weiterspotten, wenn ihr wollt![1] 4 Beklag ich mich denn über einen Menschen? Warum verliere ich wohl die Geduld? 5 Seht mich doch an, dann werdet ihr erschaudern, ihr legt die Hand vor Schrecken auf den Mund. 6 Wenn ich dran denke, was geschehen ist, dann fang ich an, am ganzen Leib zu zittern. 7 Warum lässt Gott die Bösen weiterleben? Sie werden alt, die Kraft nimmt sogar zu. (Hi 12,6; Mal 3,14) 8 Gesichert wachsen ihre Kinder auf, mit Freuden sehen sie noch ihre Enkel. 9 Kein Unglück stört den Frieden ihrer Häuser, sie kriegen Gottes Geißel nie zu spüren. 10 Ihr Stier bespringt die Kühe nicht vergebens, die Kühe kalben leicht und ohne Fehlwurf. 11 Frei wie die Lämmer laufen ihre Kinder und ihre Jugend tanzt und springt vor Freude. 12 Sie singen laut zu Tamburin und Leier, sind voller Fröhlichkeit beim Klang der Flöte. 13 Im Glück verbringen sie ihr ganzes Leben und sterben einen sanften, schönen Tod. 14 ›Lass uns in Ruhe‹, sagen sie zu Gott, ›von deinem Willen wollen wir nichts wissen! (Hi 22,17) 15 Bist du so mächtig? Müssen wir dir dienen? Was nützt es eigentlich, zu dir zu beten?‹ 16 Sie glauben, ihres Glückes Schmied zu sein. Doch ihre Art zu denken liegt mir fern! 17 Wie oft hast du es eigentlich erlebt, dass es erloschen ist, das Licht der Bösen? Wie oft geschieht es, dass sie Unglück trifft? Hat Gott sie je in seinem Zorn gestraft? (Hi 18,5) 18 Wann sind sie denn wie Stroh im Wind gewesen? Wann hat der Sturm sie fortgeweht wie Spreu? (Ps 1,4) 19 Ihr habt gesagt, dass Gottes Strafgericht die Kinder für die Schuld des Vaters trifft. Das ist nicht recht! Den Vater soll es treffen; der Schuldige soll auch die Strafe tragen! (2Mo 20,5; 5Mo 24,16; Hi 20,10) 20 Er selbst soll seinen Untergang erleben und Gottes Zorn[2] am eigenen Leibe spüren! 21 Ob es den Kindern gut geht oder schlecht, das kümmert ihn nicht mehr nach seinem Tod. 22 Muss Gott vielleicht noch unterwiesen werden, er, der Gericht hält über Hoch und Niedrig? 23 Der eine bleibt gesund bis an sein Ende; dann stirbt er, frei von Sorgen und im Frieden, 24 der Körper wohlgenährt, die Glieder stark. 25 Der andere stirbt verbittert und enttäuscht, weil er vom Glück nichts abbekommen hat. 26 Nun liegen sie zusammen in der Erde, ein Heer von Würmern deckt sie beide zu. 27 Ich weiß genau, wie ihr jetzt weiterdenkt; euch geht’s ja nur darum, euch durchzusetzen. 28 ›Was ist denn aus dem reichen Mann geworden?‹, fragt ihr. ›Was blieb denn noch von seinem Haus?‹ 29 Habt ihr denn nie mit Reisenden gesprochen und nie gehört, was sie berichtet haben?[3] 30 Am Tag, wenn Gott Gericht hält voller Zorn, ist der Verbrecher stets in Sicherheit. 31 Wer wagt es, ihm sein Unrecht vorzuhalten? Wer zahlt ihm heim, was er verbrochen hat? 32 Mit allen Ehren trägt man ihn zum Friedhof, an seinem Grab hält man die Totenwacht. 33 Unübersehbar ist sein Leichenzug, sogar die Erde deckt ihn freundlich zu. 34 Doch ihr versucht, mir Trug als Trost zu bieten; denn jede Antwort, die ihr bringt, ist Schwindel!«Hiob 21
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.