Jeremia 39

Hoffnung für alle

1 Im 9. Regierungsjahr von König Zedekia, im 10. Monat, zog König Nebukadnezar von Babylonien mit seinem ganzen Heer nach Jerusalem und belagerte die Stadt. (2Kön 24,20; 2Chr 36,16)2 Im 11. Regierungsjahr von Zedekia, am 9. Tag des 4. Monats, schlugen die Babylonier eine Bresche in die Mauer.3 Alle Heerführer Nebukadnezars zogen in die Stadt zum Mitteltor und übernahmen dort die Befehlsgewalt: Nergal-Sarezer, der Fürst von Sin-Magir, Nebuschasban, ein hoher Offizier, Nergal-Sarezer, ein anderer hoher Beamter, und alle übrigen Würdenträger des babylonischen Königs.4 Als König Zedekia und seine Soldaten das sahen, flüchteten sie in der darauffolgenden Nacht aus der Stadt. Sie nahmen den Weg durch das Tor, das zwischen den beiden Mauern beim Garten des Königs lag, und flohen in Richtung Jordan-Ebene.5 Doch die Babylonier nahmen die Verfolgung auf und holten Zedekia in der Nähe von Jericho ein. Sie nahmen ihn gefangen und brachten ihn zu ihrem König nach Ribla in der Provinz Hamat. Dort sprach Nebukadnezar das Urteil über ihn:6 Zedekia musste zusehen, wie alle seine Söhne grausam hingerichtet wurden. Auch die führenden Männer von Juda ließ der babylonische König töten.7 Danach stach man Zedekia die Augen aus und brachte ihn in Ketten nach Babylon.8 Die Babylonier steckten den Königspalast und die Häuser von Jerusalem in Brand und rissen die Stadtmauer ein.9 Nebusaradan, der Oberbefehlshaber der Leibwache, nahm alle Judäer gefangen, die sich noch in der Stadt befanden oder zu den Babyloniern übergelaufen waren, und brachte sie nach Babylonien.10 Nur die arme Landbevölkerung, die nichts besaß, ließ er zurück und teilte ihnen Weinberge und Äcker zu.11 König Nebukadnezar hatte Nebusaradan angewiesen:12 »Du bist für Jeremia verantwortlich. Nimm ihn unter deinen Schutz und tu ihm kein Leid an! Gewähre ihm alles, worum er dich bittet!«13 Nebusaradan, Nebuschasban, ein hoher Offizier, Nergal-Sarezer, ein hoher Beamter, und die anderen Würdenträger des babylonischen Königs14 ließen Jeremia aus dem Wachhof holen. Sie übergaben ihn Gedalja, dem Sohn von Ahikam und Enkel von Schafan. Gedalja gab ihm die Erlaubnis, in seinen Heimatort zurückzukehren. So wohnte Jeremia mitten unter seinem Volk.15 Als Jeremia noch im Wachhof gefangen war, empfing er eine Botschaft vom HERRN:16 »Geh zu dem Äthiopier Ebed-Melech und sag ihm: So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ich habe nichts Gutes mit Jerusalem vor, sondern lasse all das Unheil über die Stadt hereinbrechen, das ich ihr angedroht habe! Du wirst es mit eigenen Augen sehen.17 Dich aber werde ich retten, das verspreche ich dir. Du wirst nicht in die Hände der Feinde fallen, vor denen du dich so sehr fürchtest.18 Ich lasse dich entkommen, damit du nicht getötet wirst. Du sollst am Leben bleiben, weil du mir vertraut hast. Darauf gebe ich, der HERR, mein Wort!«

Jeremia 39

Lutherbibel 2017

1 Im neunten Jahr Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat kam Nebukadnezar, der König von Babel, und sein ganzes Heer vor Jerusalem, und sie belagerten es.2 Und im elften Jahr Zedekias, am neunten Tage des vierten Monats, brach man in die Stadt ein.3 Und alle Obersten des Königs von Babel zogen hinein und hielten unter dem Mitteltor, nämlich Nergal-Sarezer von Sin-Magir, Nebu-Sar-Sechim, der Oberkämmerer, Nergal-Sarezer, der Oberhofmeister, und alle andern Obersten des Königs von Babel.4 Als nun Zedekia, der König von Juda, und alle seine Kriegsleute das sahen, flohen sie bei Nacht zur Stadt hinaus auf dem Weg zu des Königs Garten durch das Tor zwischen den beiden Mauern und entwichen zum Jordantal hin.5 Aber die Kriegsleute der Chaldäer jagten ihnen nach und holten Zedekia ein im Jordantal von Jericho und nahmen ihn gefangen und brachten ihn zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla, das im Lande Hamat liegt. Der sprach das Urteil über ihn.6 Und der König von Babel tötete die Söhne Zedekias vor dessen Augen in Ribla; auch alle Vornehmen Judas tötete der König von Babel.7 Aber Zedekia ließ er die Augen ausstechen und ihn in Ketten legen, um ihn nach Babel zu führen.8 Und die Chaldäer verbrannten das Haus des Königs und die Häuser der Bürger und rissen die Mauern Jerusalems nieder.9 Was aber noch an Volk in der Stadt war und wer zu ihnen übergelaufen war, die führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, alle miteinander gefangen nach Babel.10 Aber von dem geringen Volk, das nichts hatte, ließ zur selben Zeit Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche im Lande Juda zurück und gab ihnen Weinberge und Felder.11 Aber Nebukadnezar, der König von Babel, hatte Nebusaradan, dem Obersten der Leibwache, Befehl gegeben wegen Jeremia und gesagt:12 Nimm ihn und lass ihn dir befohlen sein und tu ihm kein Leid, sondern wie er’s von dir begehrt, so mach’s mit ihm. (Jer 40,4)13 Da sandten hin Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der Oberkämmerer, Nergal-Sarezer, der Oberhofmeister, und alle Obersten des Königs von Babel14 und ließen Jeremia aus dem Wachthof holen und übergaben ihn Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, dass er ihn nach Hause gehen ließe. Und so blieb er unter dem Volk. (Jer 38,28; Jer 40,5; Jer 40,14)15 Es war auch des HERRN Wort geschehen zu Jeremia, als er noch gefangen im Wachthof lag: (Jer 38,7)16 Geh hin und sage zu dem Kuschiter Ebed-Melech: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will meine Worte kommen lassen über diese Stadt zum Unheil und nicht zum Heil, und du sollst es sehen zur selben Zeit.17 Aber dich will ich erretten zur selben Zeit, spricht der HERR, und du sollst den Leuten nicht ausgeliefert werden, vor denen du dich fürchtest.18 Denn ich will dich entrinnen lassen, dass du nicht durchs Schwert fällst, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen, weil du mir vertraut hast, spricht der HERR.