1Im 5. Monat desselben Jahres, dem 4. Regierungsjahr des judäischen Königs Zedekia, kam der Prophet Hananja, der Sohn von Asur aus Gibeon, in den Tempel und sagte in Gegenwart der Priester und des Volkes zu Jeremia:2»So spricht der HERR, der allmächtige Gott Israels: Ich werde das Joch des Königs von Babylonien zerbrechen!3Innerhalb von zwei Jahren lasse ich alle wertvollen Tempelgegenstände, die Nebukadnezar nach Babylon mitgenommen hat, hierher zurückbringen.4Ich sorge auch dafür, dass König Jojachin[1] von Juda, Jojakims Sohn, wieder nach Jerusalem zurückkehrt, er und alle anderen Judäer, die nach Babylonien verschleppt wurden. Ja, ich, der HERR, will Nebukadnezars Herrschaft ein Ende setzen!« (Jer 22,24)5Da entgegnete der Prophet Jeremia dem Propheten Hananja vor dem Volk und den Priestern, die im Tempel versammelt waren:6»So sei es! Möge der HERR tun, was du gesagt hast! Ich wünschte, er ließe deine Verheißung in Erfüllung gehen und brächte alle verschleppten Menschen und die wertvollen Tempelgegenstände wieder zurück.7Doch jetzt hör gut zu, Hananja, was ich dir und allen Anwesenden hier sage:8Propheten hat es schon immer gegeben, lange bevor du und ich lebten; sie haben vielen Völkern und mächtigen Königreichen Unheil, Kriege und Seuchen angekündigt.9Gewiss kann ein Prophet auch Glück und Frieden voraussagen, doch ob er wirklich vom HERRN gesandt ist, wird sich erst zeigen, wenn seine Weissagung eintrifft!«10Da nahm der Prophet Hananja das hölzerne Joch vom Nacken des Propheten Jeremia, zerbrach es11und rief: »So spricht der HERR: Genauso werde ich innerhalb von zwei Jahren Nebukadnezars Joch zerbrechen. Alle Völker will ich von der Last seiner Herrschaft befreien!« Daraufhin verließ Jeremia den Tempel.12Kurze Zeit nachdem Hananja das Joch zerbrochen hatte, das Jeremia auf der Schulter trug, empfing Jeremia eine Botschaft vom HERRN:13»Geh und sag zu Hananja: So spricht der HERR: Das hölzerne Joch hast du zerbrechen können – doch nun bekommst du dafür ein Joch aus Eisen!14Ich selbst lege allen Völkern ringsum ein eisernes Joch auf den Nacken: Sie werden Nebukadnezar, dem König von Babylonien, dienen müssen, ja, selbst die wilden Tiere sind seiner Macht unterworfen! Mein Wort gilt, denn ich bin der HERR, der allmächtige Gott Israels.«15Dann sagte Jeremia zu ihm: »Hör gut zu, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt, aber trotzdem verführst du das Volk dazu, auf deine Lügen zu vertrauen!16So spricht der HERR: Weil du das getan hast, lasse ich dich vom Erdboden verschwinden. Noch in diesem Jahr wirst du sterben, denn du hast zum Ungehorsam gegen mich aufgerufen!«17Zwei Monate später, im 7. Monat desselben Jahres, starb der Prophet Hananja.
Jeremia 28
Lutherbibel 2017
Jeremia und Hananja
1In demselben Jahr, im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Königs von Juda, im fünften Monat des vierten Jahrs, sprach Hananja, der Sohn Asurs, ein Prophet von Gibeon, zu mir im Hause des HERRN in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks:2So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ich habe das Joch des Königs von Babel zerbrochen!3Ehe zwei Jahre um sind, will ich alle Geräte des Hauses des HERRN, die Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Ort weggenommen und nach Babel geführt hat, wieder an diesen Ort bringen; (Jer 27,16)4auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen Weggeführten aus Juda, die nach Babel gekommen sind, will ich wieder an diesen Ort bringen, spricht der HERR, denn ich will das Joch des Königs von Babel zerbrechen. (Jer 27,20)5Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks, die im Hause des HERRN standen,6und sagte: Amen! Der HERR tue so; der HERR bestätige dein Wort, das du geweissagt hast, dass er die Geräte aus dem Hause des HERRN von Babel wiederbringe an diesen Ort und alle Weggeführten.7Doch höre dies Wort, das ich vor deinen Ohren rede und vor den Ohren des ganzen Volks:8Die Propheten, die vor mir und vor dir gewesen sind von alters her, die haben gegen viele Länder und große Königreiche geweissagt von Krieg, von Unheil und Pest.9Wenn aber ein Prophet von Heil weissagt – ob ihn der HERR wahrhaftig gesandt hat, wird man daran erkennen, dass sein Wort erfüllt wird. (5Mo 18,21)10Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten Jeremia und zerbrach es. (Jer 27,2)11Und Hananja sprach in Gegenwart des ganzen Volks: So spricht der HERR: Ebenso will ich zerbrechen das Joch Nebukadnezars, des Königs von Babel, ehe zwei Jahre um sind, und es vom Nacken aller Völker nehmen. Und der Prophet Jeremia ging seines Weges.12Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja das Joch auf dem Nacken des Propheten Jeremia zerbrochen hatte:13Geh hin und sage Hananja: So spricht der HERR: Du hast hölzerne Jochstangen zerbrochen; so hast du nun eiserne Jochstangen an ihre Stelle gesetzt.14Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ein eisernes Joch habe ich allen diesen Völkern auf den Nacken gelegt, dass sie untertan sein sollen Nebukadnezar, dem König von Babel, und ihm dienen, und auch die wilden Tiere habe ich ihm gegeben. (5Mo 28,48; Jer 27,6)15Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Höre doch, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt; aber du machst, dass dies Volk sich auf Lügen verlässt.16Darum, so spricht der HERR: Siehe, ich will dich vom Erdboden nehmen; dies Jahr sollst du sterben, denn du hast sie mit deiner Rede vom HERRN abgewendet. (5Mo 13,6)17Und der Prophet Hananja starb im selben Jahr im siebenten Monat.